Frage zu HiFi-System // Verzerrung?

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leechme06
Stammgast
#1 erstellt: 10. Feb 2019, 18:27
Frage zu HiFi-Sound

Hallo zusammen

Ich habe ein paar wenige Fragen zu meinem HiFi-System:

Ich habe heute seit langem mal wieder mit meinen DT880 pro Kopfhörer (250 Ohm) Vinyl gehört. Das habe ich noch nicht so oft und auch schon lange nicht mehr gemacht.

Beim hören einer releativ lauten, modernen, punkigen Platte ist mir im Hochtonbereich klirrende Verzerrung aufgefallen. Das klingt relativ unangenehm. Ich hatte das Gefühl, dass das eher auf der linken Seite hörbar war - aber das ist jetzt alles ein wenig subjektiv... Auf jeden Fall fällt mir das mit einer anderen Platte nicht oder nur sehr schwach auf. Nun, wenn ich über die Lautsprecher (Dali Lektor II) höre, fällt es mir gar nicht auf. Aber die Lautsprecher haben auch relativ viel Bass, stehen auf dem Boden und der Raum hat keine akkustische Behandlung. Von daher gebe ich da nicht so viel drauf.

Jetzt ist es aber auch so, dass mein Verstärker, der NAD C 315BEE keinen "echten" Kopfhörerverstärker hat. So habe ich das auf jeden Fall irgendwo im Netz gelesen. Die Frage ist also, ob der Vertsärker üerhaupt geeignet ist, einen 250 Ohm Studio-Kopfhörer zu speisen. Würde sich hier ein externer Kopfhörervertärker lohnen?
Oder könnte es sein, dass meine Nadel langsam nicht mehr 100% in Ordnung ist? Mein Audio Technica AT440ML / OCC ist schon etwa 8 oder 10 Jahre alt. Ich vermute, die Nadel hat sicherlich schon so 200 - 300 Betriebsstunden, wobei das natürlich sehr schwierig einzuschätzen ist... Es gab ein paar Jahre, in denen ich kaum Vinyl gehört habe... Woran bemerkt Mensch eigentlich, wenn die Nadel langsam am Ende ist? Sie ist mir auch ein paar Mal dummerweise neben den Plattenteller auf den Gummi gefallen (im Automatikmodus vergessen auf 12" umzuschalten).

So, ich habe mir Mühe gegeben, möglichst genau zu beschreiben, hoffe, ihr habt da ein paar Tipps für mich! Vielen Dank dazu schonmal im Voraus!

Apropos: sollte die Nadel nicht mehr ganz 100 sein: Ich habe mich mal im Netz umgeschaut: eine Ersatznadel kostet beinahe 200 Euro. Ich glaube, dass ich für den Tonabnehmer ungefähr soviel bezahlt habe. Lohnt sich da unter Umständen dann sogar fast eher ein neues System?
höanix
Inventar
#2 erstellt: 10. Feb 2019, 21:40
Moin

Stimmt die Justage des Tonabnehmer, sind Auflagekraft und Antiskating korrekt eingestellt?
Ist die Nadel schon mal gereinigt worden?

Gruß Jörg
leechme06
Stammgast
#3 erstellt: 11. Feb 2019, 11:03
Moin

Nun, ich denke, ich habe den Tonabnehmer richtig eingestellt. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass die Justage mit dem Gewicht am Tonarm nicht sehr genau ist. Wenn ich die Nadel dann auf meine kleine Ortofon-Waage lege, dann musste ich noch nachstellen, um die empfohlene Auflagekraft zu erreichen. Insofern bin ich mir dann auch nicht ganz sicher, ob die Anti-Skating Einstellung korrekt ist. Soll ich da den Wert einstellen, den in der Anleitung des TA empfohlen wird oder die Zahl übernehmen, die mir die Gewichtseinstellung am Arm nach der Justage mit der Waage vorgibt? Ich hoffe es ist verständlich, was ich meine....

Die Nadel habe ich noch nie gereinigt, ausser mit der Carbonbürte wische ich vor jedem Spielen kurz über die Nadel und dann bei laufendem Motor über die Platte... Soll ich die Nadel mal reinigen? Und wenn, wie mache ich das am Besten?

Danke für die Hilfe!
höanix
Inventar
#4 erstellt: 11. Feb 2019, 13:24
Moin

Die Nadel reinigt man am besten mit einer Carbonbürste.
Wenn sie noch nie gereinigt wurde evtl. noch ein Tröpfchen Isopropanol rauf.
Und immer schön von hinten nach vorn wischen, in der Laufrichtung der Schallplatte.

Der Tonabnehmer soll parallel in der Headshell eingebaut sein, Abstand Nadel - Gummiring 52 mm, dafür gibt es eine Einbaulehre.
Antiskating wird eingestellt nach der Nadelform, bei einer Rundnadel wie Auflagegewicht, bei einer elliptischen Nadel etwas weniger.

Gruß Jörg
leechme06
Stammgast
#5 erstellt: 11. Feb 2019, 18:32
Ok
Also, ich habe jetzt die Nadel nochmals fein mit einer Carbonbürste gereinigt. Dann habe ich nochmals mit der Wasserwage kontrolliert, ob der Plattenspieler gerade steht und die Auflagekraft nochmals nach Herstellerangabe auf 14 mN eingestellt. Das Anti-Skating habe ich mit einer ungeschnittenen Vinyl eingestellt. Also den Motor laufen lassen, Nadel auf die Platte und das Anti-Skating so eingestellt, dass die Nadel sich weder nach innen noch nach aussen bewegt. Tatsächlich wurde sie ursprünglich ein wenig nach innen gezogen. Es scheint jetzt viel besser zu sein, allerdings kratzt die erwähnte Punk-Platte noch immer ein wenig im Hochtonbereich, aber es ist auf jeden Fall schonmal besser (subjektiv). Ich vermute trotzdem, dass der Kopfhörerverstärker da noch ein wenig was verbessern wird, glaube der Verstärker ist nich geegneit, einen hochohmigen KH zu versorgen...

Den TA ist parallel in der Headshell, siehe mein Bild. Das sollte korrekt sein so, oder?

Headshell Einstellung
höanix
Inventar
#6 erstellt: 11. Feb 2019, 19:01

leechme06 (Beitrag #5) schrieb:
Das Anti-Skating habe ich mit einer ungeschnittenen Vinyl eingestellt.

Also ich würde Antiskating, wenn man mit Kopfhörer hört, nach Gehör einstellen.
Auf einer leeren Platte liegt die Nadelspitze auf der Platte, bei einer Microrille liegen die Seiten der Nadel an der Rillenflanke an.
Allerdings ist Antiskating immer nur ein Annäherungswert, da die einwirkenden Kräfte variabel sind, je nach Position auf der Platte.
Die Nadeljustage sieht gut aus.

Gruß Jörg
leechme06
Stammgast
#7 erstellt: 11. Feb 2019, 20:51
Oha - nach Gehör einstellen... Wie geht das?
höanix
Inventar
#8 erstellt: 11. Feb 2019, 21:31
Ist hier schön erklärt, dann muss ich nicht so viel tippen.
Gruß Jörg
leechme06
Stammgast
#9 erstellt: 11. Feb 2019, 23:45
Danke vielmals. Habe das ausprobiert. Braucht auch ein wenig Fingerspitzengefühl und feine Ohren... Ich hoffe, ich habe das jetzt richtig gehört... Wird schon passen!

Vielen Dank für die Hilfe!
höanix
Inventar
#10 erstellt: 12. Feb 2019, 00:18
Gerne

PS:
Die Nadeln werden nicht billiger, eher das Gegenteil, und da das 440er nicht mehr hergestellt wird solltest Du dir eine Nadel in Reserve hinlegen.
bapp
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 12. Feb 2019, 16:25
Wenn die Verzerrungen nur mit einer Punk-Scheibe auftreten - wie kommst du dann auf die Idee, dass das etwas mit dem KH-Verstärker zu tun haben könnte?
Dein KH macht übrigens grundsätzlich viel mehr Feinheiten - auch unangenehme - hörbar, als die kleinen Dali-Tröten.
leechme06
Stammgast
#12 erstellt: 14. Feb 2019, 19:14
Hey Ulli

Na, da bin ich drauf gekommen, weil eben über die Lautsprecher das nicht zu hören ist... Es ist natürlich so, wie du beschrieben hast: Die DT880 zeigen halt alle Unstimmigkeiten sehr direkt. Aber tatsächlich musste ich am Anti-Skating noch ein wenig justieren und tatsächlich auch der Betrieb eines Headphone-Amps machen einen Unterschied, weniger giftig in den Höhen. Somit ist soweit alles im Lot....und macht Spass zum hören! :-)
bapp
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 14. Feb 2019, 19:32
Ein spezieller Headphone-Amp kann natürlich schon vorteilhaft sein. Es haben bestimmt nur wenige Verstärker einen brauchbaren KH-Ausgang, da der ohnehin meistens kaum genutzt wird. Den TA sauber zu justieren, ist natürlich auch grundsätzlich zu empfehlen.
Das Hauptproblem wird aber sicher die Platte sein. Gerade moderne Pressungen sind oft gar nicht so gut - das konnten die früher besser.
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