1000 Euro Set - Die Suche für meinen Onkel

Hallo Leute,

Mein Onkel hat bei sich zur Hause eine grosse Sammlung an Schallplatten. Seine Frau, die im "Armée du Salut" arbeitet, darf immer wieder die eine oder andere mit nach Hause nehmen. Doch mein Onkel hatte nur in seiner Jugend einen Plattenspieler.

Irgendwann letztlich packte ihm einen juckreitz, er wollte wieder eine Anlage, aber wusste nicht was er sich holen soll. Er wohnt in den Bergen, hat also keine Zeit eine Pilgerfahrt zu unternehmen. Und die einzigen zwei die er unternahm, waren wenig erfolgreich. Denn er wollte 1000 Euros maximal ausgeben. Und für so wenig Geld bekommt man eher eine bescheidene Kette. Dass bemerkte er schnell. Und er beschloss mir um hilfe zu bitten.

Er sagte mich "du hast grünes Licht und tausend Euros", kannst du mir bitte ein guter Set suchen ? Und ich machte mich auf der Suche.

Für diese Suche benutzte ich portale wie Ricardo.ch, Audio-markt.de, Leboncoin.fr, und Anibis.ch. Es sind lokale Portale, die weniger bekannt sind, und es ermöglichen, öfters an guter Wahre zu kommen ohne einen riesigen Preis dafür hinzublättern.

Sehr schnell viel mir auf dass die Preise auf Audio-markt.de, relativ hoch waren, im gegensatz zu den anderen.

Irgewann hatte ich dann erfolg, und konnte einen ersten hörtermin vereinbahren.
Die Infinity Reference 20 wurde ausprobiert.

... der Speaker gefiel mir gar nicht. Er klang ein bisschen harsch, kreischend und konnte nie richtig druck nach unten bringen. Der Hörbesuch wurde abgeblasen, und ich bedankte mir mit einer Flasche Wein an meinem Gastgeber.

Die Suche ging weiter.

...die Epos ES11 ging am Start. Dies war dann eine ganz andere Liga. Ein guter Speaker, warm, sehr musikalisch orientiert. Aber ich bemerkte ein Problem. Denn dieser LS liebte es, anscheinend, freizustehen und weit weg von allem zu stehen. In kleinere Räume gefiel mich der LS nicht sonderlich gut. Ich bedankte mich trotzdem herzlich bei meinem Gastgeber. Diesmal mit einer alten Münze, da der Herr sammler war, und mein Vater, während sein Leben, auch ein ambitionnierter Münzensammler war. Er war glücklich, und dass war mich wichtig.

Diesmal probierte ich es anderswertig :

Die Dali Blue 1001. Es war, lustigerweise, ein nicht so schlechter LS wie man es glauben könnte. Ich hatte während fast zehn Jahre, eine Dali Blue 5005, und diese LS war, ganz gewiss, vom selben schlag. Gute bass-antwort, toller drive, mit einem Kompromiss in Präzision, aber mit noch sehr viel Musik.
Die LS gefiel mir, aber ich nahm zuviel zeit um mich zu entscheiden (ich suchte immer noch nach alternativen), und diese gingen dann weg.

Also weiter...

Die Piega TP3 kahmen in Betracht. Und ich muss sagen. Ich war hin und weg von diesen LS. Sie waren einfach toll im Klang. Der Bass ist nicht Kellertief, aber leicht präsent, der gesamt-ton ist ausgewogen. Die Mitten wirklich glasklar gezeichnet und reich, die höhen "einfach da". Der ganze Klang hatte grösse und tiefe.

Ich war hin und weg. DAS IST ES ! Dachte ich mir. Und ich bot schön bei der Auktion mit. Leider ging mir der Artikel durch die Hände. Irgendwie boten zwei lustige Jungs Mondpreise für diese LS.

Es fing an lang zu werden, aber da viel ich auf :

... diese Boxen sahen schön aus. Ich machte mich auf den Weg um sie auszuhören. Und ich muss sagen dass diese sehr gut waren. Der Bass hatte kraft, der gesamte spektrum war ausgewogen, der Timing war toll, die ganze Dynamik war erste sahne, und der Klang baute auf eine ganz grosse Bühne. Ich nahm diese mit. Ich weiss immer noch nicht ob es weise ist, 500 Euros für einen gebrauchten LS hinzublättern. Aber er war es mir wert.

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Jetzt musste ich einen Verstärker finden, das die Dynaudios problemlos antreibt. Hier hatte ich aber einen Plan. Anstatt eines voll-edel Tutti-Frutti Verstärker von heute, fur viel Geld hinzublättern, ging ich eine ältere Route. Denn ich hatte gelesen dass die Dynaudio Contour 1, sagen wir mal, "hungrige" LS sind. Ich versuchte also diesen Vollverstärker aufzutreiben :



Die Technics SU-V670, besitzt eine gute Endstufe, mit reichlich dampf (100 w sinusleistung bei 8Ohms, 140 bei 4 Ohms). Dies dürfte mehr als genug sein um die Dynaudio anzufeuern. Dass alles für kleines Geld, denn ungefähr 130 Euros für ein Top erhaltenes Modell mit Originalverpackung sind nicht sehr viel. Der Loudness Schalter, sowie die intergrierte Phono Vorstufe sind da auch ein satter Pluspunkt. Der Paar Dynaudio/Technics, musiziert übrigens auf sehr hohen Niveau.

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Es fehlte nur noch den Plattenspieler. Aber es war offensichtlich welcher Weg ich begehen wollte...

Die Thorensen, gibt es wie Sand am Meer. Sie sind Exzellent verarbeitet, eher Simpel, ohne Schnickschnack. Und sie klingen wirklich sehr gut. In meinem fall, ging bei mir eine Thorens TD160 rein, für satte 200 Euros, aber trotzdem bescheiden, wenn man die endleistung des Plattenspielers bedenkt. Auch eine TD166 MK2 war im Rennen, aber diese ging an einem anderen Bieter. Ich probierte auch eine Pro-Ject Debut Carbon, eine Rega RP3 und eine Reson. Keine konnte wirklich so präzise und gleichzeit so vollumfänglich gut klingen wie die Thorens Brüder. Natürlich müsste man noch andere Faktoren wie "tonarm", "nadeltyp","was für ein Tonabnehmer" mit in der Diskussion hineinziehen. Es sind klangwichtige Elemente, die auch einen guten Plattenspieler ruinieren können. Aber soviel distanz konnte ich in den Tests nicht nehmen. Daher muss auch diese letzte Passage mit der nötigen Distanz genommen werden.


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Jetzt habe ich die ganzen Geräte bei meiner Mutter verstaut und warte den 6. Januar (wenn der Onkel wieder zurück ist von seinen Ferien), um diese dann beim Onkel abzuliefern.

Ich frage mich was er davon denken wird ?