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Gibt es Untersuchungen zum 'Akustisches Gedächtnis'+A -A |
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Autor |
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cantor
Schaut ab und zu mal vorbei |
12:38
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#1
erstellt: 28. Dez 2010, |
Da ich in den letzten Tagen nach langer Zeit wieder Muße für konzentriertes Musikhören gefunden habe, ist eine Frage, die mich schon länger umtreibt, wieder hochgekommen. Gibt es wissenschaftliche Untersuchungen darüber, wie "gut" das akustische Erinnerungsvermögen in Sachen *Klang* ist? D.h. ist es möglich, z.B. nach einigen Tagen, den "Klang" der eigenen Hörkette zweifelsfrei zu identifizieren bzw. wie feine Unterschiede können aus dem Gedächtnis, ggf. in Abhängigkeit von der vergangenen Zeit, noch identifiziert werden? Um meine Fragestellung etwas klarer zu machen, kann der folgende "Versuchsaufbau" dienen, von dem ich glaube, daß er möglicherweise geeignet wäre, die Fragestellung etwas zu verdeutlichen. In verschiedenen Hörräumen (einschließlich des eigenen) wird mit unterschiedlichen Anlagen ein identisches Musikstück (z.B. eine audiophile CD) abgespielt und an der Stelle, an der üblicherweise der Hörer sitzt, mit Kunstkopf in bestmöglicher Qualität aufgenommen. Die so erhaltenen Aufnahmen werden anschließend sowohl über Kopfhörer als auch im eigenen Hörraum auf der eigenen Anlage wiedergegeben und er Proband muss identifizieren, welche Aufnahme im heimischen Hörraum und mit der eigenen Anlage aufgenommen wurde. Interessant wäre es m.E. auch noch, ob Austausch von Anlagenkomponenten (bei identischem Hörraum) mit zeitlichem Abstand überhaupt noch wahrgenommen werden und zuzuordnen sind. Falls jemand zu dieser - zugegebenermaßen etwas abseitigen - Fragestellung Material kennt, würde ich mich über jeden Hinweis freuen. Ich persönlich bin mir gar nicht so sicher, wie gut und lang anhaltend das akustische Gedächtnis in Sachen Klang überhaupt ist, wenn alle psychoakustischen "Störgrößen" wegfallen. |
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LiK-Reloaded
Inventar |
13:17
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#2
erstellt: 28. Dez 2010, |
Hi, ![]() ich kann mir nicht vorstellen dass das funktioniert. Oder es müssten schon ziemlich krasse Unterschiede sein... Ich weiss aus meiner eigenen Erfahrung, dass die kleinste Ablenkung reicht um mein akustisches Gedächtnis zu verwirren. Ein kurzes Aufstehen um bspw. die Quelle umzuschalten reicht um der Einbildung Tür und Tor zu öffnen. Unterschiede, die vorher recht deutlich waren, sind bei Bedienung per FB plötzlich wie weggeblasen... ![]() ![]() ![]() |
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paga58
Inventar |
23:50
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#3
erstellt: 28. Dez 2010, |
Hallo, schau dir mal an, was man unter objektiven Bedingungen alles NICHT hört. Das macht schnell klar, dass alle, die von "klingt nach Änderung XY viel besser" nicht auf dem Boden der Realität stehen. Das Detailgedächtnis funktioniert glaub ich irgendwo um die 10 Sekunden lang. Dein Experiment kannst Du vereinfachen. Dreh mal den Höhenregler der Anlage 1 Stufe zurück - fällt natürlich bei hochtonintensiver Musik stark auf. Dann überlass jemand anderen das Schalten (der dir nicht sagt, ob er es getan hat). Du wirst ein Problem haben, wenn Du nach 5 Minuten zurück ins Zimmer kommst und angeben sollst, wo der Regler steht. Es gelingt allenfalls mit Müh und Not, obwohl die Änderung alles andere als gering ist. Gruß Achim |
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cantor
Schaut ab und zu mal vorbei |
10:46
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#4
erstellt: 29. Dez 2010, |
Das interessiert mich jetzt - ich werde es ausprobieren. Ich vermute, daß Du mit Deiner Aussage recht hast. Was mich auch noch interessiert ist die Fragestellung, ob man sich als Hörer an einen bestimmten Klang einer Anlage "gewöhnen" kann. Höre ich beispielsweise jahrelang auf einer Anlage, die irgendeine "Besonderheit" hat (z.B. bei der die Mitten eher unterbetont sind) und mache dann in einem HiFi-Studio einen Hörtest - tendiere ich dann zu Anlagen, deren "Klang" meiner eigenen ähnlich ist (weil eben vertraut)? In meinem Fall vermute ich, dass ich den "Klang" meiner eigenen Anlage als "ertrebenswert" verinnerlicht habe. Geht das Anderen ebenso? |
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LiK-Reloaded
Inventar |
12:13
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#5
erstellt: 29. Dez 2010, |
Klar, ![]() gewöhnt man sich an "seinen" Sound. Wenn Du dich an LS mit ordentlich Membranfläche (Bass) gewöhnt hast und dann auf bspw. gleichwertige Kompakte umsteigst denkste erstmal OHA, weil der Frequenzgang natürlich kastriert daher kommt! Nach drei Tagen kann man mit dem neuen Sound weniger (Tief-)Bass hat ja auch Vorteile - bereits gut leben und nach zwei Wochen ist es bereits fast völlig normal... ![]() Wobei allein "anders" fast immer einen Aha-Effekt mitbringt. Ich freue mich in der Regel über jede Klangveränderung. Beim Rückrüsten nach einigen Wochen dann lustigerweise auch wieder... ![]() Mag ja sein dass ich ein Einzelfall bin (ich glaube das aber nicht). Das erklärt im Grunde dann auch die ganzen überschwänglichen Klangberichte bei jedweden neuen Gerätschaften - die bei genauerer Überprüfung dann leider überhaupt nicht mehr nachvollziehbar sind. ![]() ![]() |
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Albus
Hat sich gelöscht |
13:00
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#6
erstellt: 30. Dez 2010, |
Tag, nun nur in naheliegender Allerkürze den Hinweis gebracht: Es gibt zahllos viele Untersuchungen zum Kurzzeit-Gedächtnis von Musik, Klängen, etc. in der überkommenen Kognitionspsychologie (einst Denkpsychologie); das Echogedächtnis hält etwa maximal 15 Sekunden. - Von besonderem Interesse ist aber für gewöhnlich, ob es auch ein Langzeitgedächtnis für Musik, Klangfarben, etc. gibt. Die Antwort darauf ist in der Entwicklung der kognitiven Musikpsychologie seit etwa 1984 gegeben worden, sie lautet: Es gibt auch eine langfristige Speicherung von Musik, Klangfarben, Klängen, die ähnlich funktioniert wie die langfristige Speicherung anderer Sachverhalte. Die zahlreichen Untersuchungen aus der kognitiven und systematischen Musikpsychologie sind transdisziplinär angelegt und beziehen die modernen Neurowissenschaften und Computerwissenschaften mit ein. Eine Bibliografie für den Einstieg findet man in jedem modernen Handbuch der Musikpsychologie. Freundlich Albus [Beitrag von Albus am 30. Dez 2010, 13:04 bearbeitet] |
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schraddeler
Inventar |
21:20
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#7
erstellt: 30. Dez 2010, |
Vor ungefähr 10-12 Jahren war ich in der Vorweihnachtszeit geschäftlich in Berlin, und da bin ich halt auch mal ins KaDeWe. Dort stand eine "Monsteranlage", die seit 25 Jahren zum ersten Mal als deutsches Produkt einen Preis bei einem amerikanischen Journal gewonnen hatte. Eine richtige High-Tech-Orgie, mit Bambus-Rundumstrahlern und kubikmetergroßen Endstufen, golden schimmernden Wandlern und was weiß ich noch alles. Geboten wurde mir völlig unbekanntes Programmmaterial, aber irgendwie hat sich das nicht nach 100.000 DM angehört ![]() ![]() Da war mir dann auch klar, warum sich das dann doch nicht sooooo toll angehört hat. Aber im Gedächtnis hatte ich schon wie es sich anhören sollte ![]() gruß schraddeler |
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