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Neutralität - Gral oder Götze?+A -A |
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Autor |
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DJ_Bummbumm
Inventar |
#1 erstellt: 03. Jul 2010, 19:45 | |
Derzeit quält mich eine Frage, die ich den HiFi-Gurus nicht vorenthalten will: Ist die berühmte Neutralität etwas, wonach die wahren HiFi-Jünger streben sollte wie die christliche Ritterschaft nach dem heiligen Gral, oder ist Neutralität nur wie ein goldenes Götzenbild, dessen Anbeter zwar ellenlange Lippenbekenntnisse ablegen, im wahren Leben aber auf ganz anderen Bahnen zu wandeln pflegen? Die Überlegung ist folgende: Entweder ist die Neutralität der wahre Jakob, und dann ist kein Raum mehr für einen "persönlichen Geschmack", oder man bekennt sich zum Subjektiven und verwirkt das Recht, auf dem beliebten Omnibus der Neutralität mitzufahren. Sprüche wie "Was mir gefällt, ist neutral" finden unter Gleichgesinnten freundlichen Zuspruch, können aber in Foren wie diesem, schon einmal den schneidenden Gegenwind kalter "Vernunft" entfesseln. So laviert der Nachwuchs-Hifi-Freund im Jahre 2010 zwischen Skylla und Charybdis und weiß nicht ein noch aus. Wer vermag diesen gordischen Knoten zu entfieseln? BB |
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Argon50
Inventar |
#2 erstellt: 03. Jul 2010, 20:33 | |
Oh je. Viel geschliffener Text, nur was gemeint ist steht da nicht drin. Von welcher Neutralität gelüstet es dem Themenersteller denn hier zu fabulieren? Etwa von gehörter Neutralität in Form eines glatten Frequenzverlaufs am Gehör des Lauschenden? Vielleicht auch gar von einem neutralen Frequenzverlauf der ausgegebenen Signale am Geräte oder Schallwandler? Möglich auch das er sich auf die Aufnahme bezöge? Bisher ein Rätsel kaum lösbaren Ausmaßes wie mir dünkt. Grüße, Ludwig [Beitrag von Argon50 am 03. Jul 2010, 20:34 bearbeitet] |
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pelowski
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 03. Jul 2010, 21:27 | |
Hallo, ja, es gibt noch wirklich dramatische Fragen, mit denen gewisse Zeitgenossen gequält (nicht doch eher "gefoltert"?) werden. Dagegen ist die grösste je von Menschen verursachte Umweltkatastrophe - im Gof von Mexiko - ein Mückensch... Grüße - Manfred |
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Fhtagn!
Inventar |
#4 erstellt: 04. Jul 2010, 08:50 | |
"Neutralität" gibts im Konzert, sonst nirgends. Weil nämlich jede Tonkonserve schon nicht mehr "neutral" ist, sondern durch die Hände und Regler eines Tonmeisters gegangen ist. |
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Boettgenstone
Inventar |
#5 erstellt: 04. Jul 2010, 15:17 | |
Hallo, wenn man das Konzert als Original hernimmt ja. Wenn man den Datenträger als Original nimmt siehts wieder anders aus. Dann habe ich ein vom Künstler und den Tontechnikern erschaffenes Original, aber da es keine Hifi Pozilei gibt isses eigentlich egal wie man zuhause hört. Beziehungsweise liegts im eigenen Ermessen wieviel Neutralität oder Sound man sich zumuten will. Hier hat man richtig Raum zum experimentieren. |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 04. Jul 2010, 19:23 | |
Abend, Sprechweisen - Im Professionellen ist der überkommene Ausdruck 'Neutralität' längst abgelöst durch den Terminus 'Transparenz'. In Erinnerung an die einstige Leitidee, die sich mit dem Ausdruck 'Neutralität' verband, heißt es heute z.B. (im Handbuch der Tonstudiotechnik, 7. Auflage, Band 2, Seite 1158 u.weitere) "Als wichtigste Zielstellung dieser Studio-Abhörsituation sind die Begriffe Neutralität' bzw. 'Transparenz' zu nennen. (...) Aus dieser Sicht können Neutralität und Transparenz etwa folgendermaßen umschrieben werden: [es folgen längere Erläuterungen]. Mit Blick auf die Anwendungssituationen steht an oberster Stelle der Klassifikation der Qualitätsstufen von Audio-Ereignissen in professikoneller Sicht die so bezeichnete 'Transparente Audioqualität (sog. CD-Qualität)', siehe S. 1109. [Die zwei Absätze füllende Umschreibung der Transparenten Audioqualität tippe ich nicht mehr ab.] Sämtliche Standards (ob nun IEC, EBU, ITU) unterstützen die Bemühungen um: Transparenz. Dieser international vollzogene Wechsel der Leit-Termini ist in der Sprechweise der HiFi-Folklore noch nicht angekommen. Vielleicht demnächst? Freundlich Albus [Beitrag von Albus am 04. Jul 2010, 19:37 bearbeitet] |
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visir
Inventar |
#7 erstellt: 05. Jul 2010, 10:43 | |
Abgesehen von professionellen, aber mir unzugänglichen Ausführungen... Neutralität (gefällt mir immer noch besser als Transparenz, was in seiner Bedeutung wohl dem englischen "transparent" angelehnt ist, was wiederum ganz was anderes als das deutsche "transparent" bedeutet) ist bei reiner Elektronik machbar und - bei halbwegs vernünftigen Geräten - sogar der Normalfall. Neutralität im Sinne dessen, dass das Signal durch ein Gerät nicht (hörbar) verfälscht wird. Einzig schwierig ist es, sobald eine Wandlung zwischen elektrischem Signal und "Bewegung" (Plattennadel oder Luft). An der Nadel hängt ja nicht jeder, aber LS brauchen wir alle. Und da wirds komplex, weil wir dann nicht mehr einfach nur einen Treiber, vielleicht überhaupt nur auf Achse, betrachten dürfen, sondern alles zusammen: die kompletten LS und der Raum. Neutralität als Ziel... würde ich grundsätzlich bejahen, zumindest als theoretisches, praktisch nicht erreichbares Ziel. Praktisch muss man Kompromisse eingehen, und da kann man sich dann halt die aussuchen, die einem am besten gefallen. Also: der Einfluss des persönlichen Geschmackes findet trotz dem Ziel der Neutralität Raum, nämlich in dem Bereich, wo wir die absolute Neutralität nicht (praktikabel) erreichbar ist. |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 05. Jul 2010, 19:03 | |
Abend, wie auch, dieser Thread scheint verloren zu gehen, was mich entlastet. - Ich füge einer gewissen guten Ordnung wegen nur für den Fall des etwa gesuchten besseren Vorverständnisses hinzu, wo man die der Begrifflichkeit Transparenz zugrunde liegenden Gedanken nachvollziehen kann: Dickreiter, Dittel, Hoeg, Wöhr: Handbuch der Tonstudiotechnik, 2 Bände, herausgegeben von der ARD.ZDF medienakademie, Verlag K.G. Saur, München 2008, 7. Auflage. Ich lege nahe, sich der Lektüre des ganzen 18. Kapitels Qualitätssicherung anzunehmen, Band 2, Seiten 1109-1186. Darüber hinaus ist 'Neutral' noch heute ein Moment des Timbre (Klangfarbe), als nicht ausgeprägt in Dunkelheit, Helligkeit oder Emphasis. Sprechweisen. Es ist selbstverständlich so, dass die Sprechweisen ruhig nebeneinander bestehen können. Aber, kennen sollte man als an den Sachen Interessierter die Differenzen und Details schon. Freundlich Albus |
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DJ_Bummbumm
Inventar |
#9 erstellt: 05. Jul 2010, 20:31 | |
Wenn ich die Beiträge ernst nähme, hieße das: um so besser/teurer die Anlage, um so neutraler & transparenter die Wiedergabe und um so weniger Platz für den eigenen Geschmack, d.h. um so weniger Individualität. Das verkehrt in eklatanter Weise die landläufigen Vorstellungen, welche besagen: um so teurer, um so individueller der Hifi-Freund. Statt dessen thronen ganz oben auf der Pyramide der Transparenz die Perfektions-Klone. Das darf doch nicht wahr sein. Beim Maßanzug ist es doch auch nicht so. BB |
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Argon50
Inventar |
#10 erstellt: 05. Jul 2010, 20:40 | |
Mir dünkt der TE hat gänzlich der Last des Tages nachgegeben. Wie sonst würde es kommen, dass er denke man hätte von Preisen gesprochen? So da er doch nun anwesend in seines höchsteigenen Thema, so solle er doch beantworten ausstehende Fragen. Grüße, Ludwig [Beitrag von Argon50 am 05. Jul 2010, 20:41 bearbeitet] |
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DJ_Bummbumm
Inventar |
#11 erstellt: 05. Jul 2010, 20:47 | |
Neutralität ist Neutralität auf allen Ebenen, denn jegliche Verfälschung - egal wo - kann von den anderen Komponenten nie mehr ausgebügelt werden. Und wenn Neutralität heutzutage Transparenz heißen soll, dann sei es drum, hier geht es jedenfalls weder um das korrekteste Fachchinesisch noch um technische Spitzfindigkeiten, sondern einzig und allein um Emotionen und Geld. BB [Beitrag von DJ_Bummbumm am 05. Jul 2010, 20:47 bearbeitet] |
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Argon50
Inventar |
#12 erstellt: 05. Jul 2010, 21:23 | |
Na sag das doch gleich. Emotionen können glücklich machen, Geld macht es nicht. Grüße, Ludwig |
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germi1982
Hat sich gelöscht |
#13 erstellt: 06. Jul 2010, 19:17 | |
Bei den Röhrenverstärkern die so manchmal angeboten werden kann man absolut nicht von neutral reden...oder wie kommt sonst der Röhrenklang zustande von dem da oft gefaselt wird? Und so mancher Röhrenverstärker wäre zur Hochzeit der Röhre noch nicht mal als Hifi durchgegangen als es noch Mindeststandards gab dafür. Damals hätte sich ein Hersteller der sowas fabriziert hat in die Ecke gestellt und geschämt... Ab der Mittelklasse bekommt man ordentliche Geräte die nichts hinzufügen und nichts weglassen, also "High Fidelity" sind, was ja nix anderes als hohe Wiedergabetreue bedeutet. Aber anstatt mich über sowas auszulassen höre und genieße lieber die Musik auf meiner Anlage. Die war seinerzeit nicht billig, aber ist vollgestopft mit technischen Raffinessen und Sachen die damals modern waren und die viele nicht hatten. Z.B. elektronische Quellenumschaltung... [Beitrag von germi1982 am 06. Jul 2010, 19:20 bearbeitet] |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#14 erstellt: 07. Jul 2010, 12:53 | |
Tag, gerade ist mir entschlüpft, "so ein Wirrsinn", da rufe ich mich zur Ordnung. - Die Profis sind unsere Freunde, denn die Leute wissen, und sie sind nachsichtig mit den Unwissenden: "... a well-mastered CD can sound warm and clear on a wide range of systems, from low-end to high-end."(Bob Katz). Wenn man die nicht hätte, dann wäre es nichts mit dem Steckenbleiben im Gemüt (Emotion etc.). Freundlich Albus [Beitrag von Albus am 07. Jul 2010, 14:39 bearbeitet] |
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