Impulse für den Erwerb eines Röhrenvollverstärkers zum gezielten "Sounding"

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Lunarrmann
Stammgast
#1 erstellt: 07. Jul 2014, 07:49
Hallo und guten Morgen,

ich suche einen Röhrenvollverstärker, mit dem ich eine gute Symbiose mit meinen neu erworbenen Lautsprechern, den Hornmanufaktur Allegro NT, erzielen kann. Diese haben einen röhrenfreundlichen Wirkungsgrad von über 97 dB und sind wohl mit Röhrenverstärkern klanglich abgestimmt/optimiert worden.

Warum ein versuchter Wechsel?

Mit meinem jetzigen Amp, dem Vincent SV 234, klingt es schon in jeder Hinsicht gut, aber noch nicht optimal. Was gut passt ist die ansatzlose Dynamik, ein sehr sauberes und klares Klangbild, eine ausgesprochen gute räumliche Abbildung und ein schöner, rauscharmer Hintergrund, bei dem die Töne quasi aus dem Nichts entstehen.
ABER: Ich wünsche mir einen wärmeren und fülligeren Bassbereich. Der Bass der Allegro ist sehr trocken und präzise, aber lässt an meinem Transistor eindeutig Geschmeidigkeit vermissen. Deshalb habe ich im Titel auch geschrieben, dass ich gezielt "sounden" möchte, um einen wärmeren und runderen Bassbereich zu erreichen. Allerdings glaube ich nicht, dass ich hier extrem sounde, sondern die Symbiose von Transistoramp und Horn lässt hier noch deutlichen Spielraum zur Optimierung; man könte auch sagen, dass ich versuchen möchte, das klangliche Potential der Allegros abzurufen. Deshalb suche ich auch keinen "untypischen" Röhrenverstärker, der fast wie ein Transistor abgestimmt ist, sondern einen vom Klangcharakter eher typischen Röhrenamp. Meine Anforderungen:

- im Bassbereich füllig und warm spielender Amp
- Leistung nicht unter 40 Watt, vielleicht auch nicht unter 30/35 Watt, da ich gerne lange und auch laut höre
- rauscharm!!!
- schön, aber nicht zwingend notwendig wäre eine Autobiasfunktion bzw. zumindest ein einfaches Einstellen der Röhren
- Budget: Maximal 2000 Euro, gerne auch Gebrauchtgeräte
- Farbe wenn möglich schwarz oder ein Gerät mit Holzapplikationen

Ich habe in den letzten Tagen viel über Röhrenamps gelesen, aber persönlich überhaupt keine Erfahrungen mit Röhrengeräten. Vielleicht müsst ihr mich auch ein wenig zurückstutzen ...?

Ich bin gespannt auf eure Vorschläge und Erläuterungen!

Olaf
RocknRollCowboy
Inventar
#2 erstellt: 07. Jul 2014, 08:24
Servus.

Ein Cayin A55T würde alle Anforderungen, bis auf das Holz, erfüllen.
Der Cayin ist von Ultra-linear auf Triodenbetrieb umstellbar.

Wie immer bei Röhrenverstärkern:
Unbedingt probehören.
Ansonsten ist die Enttäuschung eventuell groß, da ein guter Röhrenamp einem Transistor ziemlich nahe kommt.
Dafür hat der Cayin aber die Trioden Umschaltung.

Noch was:
Ein Garant für Klangverbesserung ist ein Röhrenverstärker nicht.
Er tönt vielleicht etwas anders. Ob Dir das gefällt musst du selbst herausfinden.

Gruß
Georg
Yahoohu
Inventar
#3 erstellt: 07. Jul 2014, 08:35
Moin,

schau Dir mal die Geräte von PrimaLuna bzw. Cayin an.
Jeweils sehr gut verarbeitet und mit hochwertigen Bauteilen ausgestattet.

In einem Direktvergleich mit Deinem Vincent solltest Du herausfinden können,
ob Du mit Röhren das findest was Dir vorschwebt.

Gruß Yahoohu
Lunarrmann
Stammgast
#4 erstellt: 07. Jul 2014, 09:46
Hallo Georg, hallo Yahoohu,

danke für eure schnellen Antworten!

Cayin hatte ich ab der 55er Baureihe auch schon auf dem Schirm. PrimaLuna noch nicht, obwohl es sich wohl um überarbeitete Versionen von Cayin handelt?

Optisch enorm ansprechend und von den Leistungsdaten und dem Main-In her würde der PrimaLuna Dialogue Two sehr gut passen, liegt aber neu doch ne deutliche Schippe über meinem Budget.

Direktvergleich wäre mit Sicherheit das Beste und unverzichtbar. Aber wie soll ich das anstellen? Die LS sind zu groß, um sie mal eben mitzunehmen. Röhren versenden und zurücksenden ist enorm risikoreich...

Ich überlege noch.

Olaf
RocknRollCowboy
Inventar
#5 erstellt: 07. Jul 2014, 09:52
Such dir einen Händler und leih das Gerät übers Wochenende. So hab ich´s gemacht.

Gruß
Georg
Yahoohu
Inventar
#6 erstellt: 07. Jul 2014, 09:54
Moin,

wenn Du deinen Standort sowie den Radius, den Du bereit bist zu fahren angibst, kann man Dir Händler in deiner Nähe
rauspicken. Jeder gute Händler sollte Dir ein Vorführgerät zum Vergleich zu Hause zur Verfügung stellen.

Gruß Yahoohu
Edit: Der Cowboy war wieder schneller


[Beitrag von Yahoohu am 07. Jul 2014, 09:56 bearbeitet]
RocknRollCowboy
Inventar
#7 erstellt: 07. Jul 2014, 10:01
Falls Du aus dem Raum Regensburg (Oberpfalz/Niederbayern) kommst wäre ich bereit mit meinem Cayin bei Dir vorbeizuschauen.
Die Chancen sind aber vermutlich gering.

Gruß
Georg
Lunarrmann
Stammgast
#8 erstellt: 07. Jul 2014, 10:37
Jungs, seid ihr schnell!

Ich komme quasi von der Landesgrenze Hessen/Bayern (Aschaffenburg). Fahren würde ich rund 150 km, vielleicht auch etwas mehr ...

Mit der Händlersuche wars schwierig. Über PrimaLuna habe ich ganz wenig Händler gefunden, und wenn wars einer im Norden und einer in Berlin. Wo gibts da ein Händlerverzechnis, wer hat den Generalvertrieb für Deutschand?

Olaf
pelowski
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 07. Jul 2014, 11:06

RocknRollCowboy (Beitrag #2) schrieb:
...Ein Garant für Klangverbesserung ist ein Röhrenverstärker nicht.
Er tönt vielleicht etwas anders. Ob Dir das gefällt musst du selbst herausfinden...

Ja, genauso ist es.

Und mal ganz generell:

Ich werde wohl niemals kapieren, warum jemand mit der Wahl eines Verstärkers seinen Wunschklang herbeizaubern will.
Wenn man für sich passende LS gefunden hat, einiges in die Raumakustik investiert hat und noch nicht 100%ig zufrieden ist,
so gibt es eine große Anzahl von Geräten, mittes derer der Klang weitgehend und x-fach wirkungsvoller beeinflusst werden kann.

Das Wichtigste dabei ist, du kannst gezielt beeinflussen!

Ich habe nichts gegen Röhrenverstärker; allerdings vermute ich, dass es ziemlich sinnlos ist, jemandem raten zu wollen, der sich einen Röhrenverstärker aus klanglichen Gründen anschaffen will.

Grüße - Manfred
Soulbasta
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 07. Jul 2014, 11:15
ich würde eher so was einsetzen um das gewünschte zu erreichen.
http://hifiakademie....k0LjEwMS4zMy4xMTR8IA
Lunarrmann
Stammgast
#11 erstellt: 07. Jul 2014, 11:19
Hallo Manfred,

solch` eine Antwort hatte ich befürchtet!

Deine Antwort ist mir zu pauschal. Wir reden hier nicht von fast beliebig austauschbaren Transistorverstärkern, sondern von Röhrenverstärkern. Bei Transistoren gebe ich Dir zum Großteil Recht, ohne in eine Verstärkerdiskussion einsteigen zu wollen. Bei Röhren sieht die Welt schon anders aus. Angefangen bei einer unter Umständen geringen Basskontrolle bishin zu einem angenehm "klirrenden" Mittel-und Hochtonbereich... Eine Röhre "sounded" den Klang oft (Ausnahmen bestätigen die Regel), aber dieses Sounding wird von vielen Menschen als angenehm empfunden. Raumakustisch bin ich ordentlich aufgestellt, die LS sind gut positioniert usw. In meiner Einleitung hast du doch gelesen, worum es geht. Der LS ist mit/für Röhren abgestimmt worden und deshalb hoffe ich hier in einem kleinen Teilbereich auf eine optimale Passung. Ich möchte nicht das gesamte Klangbild meines LS mit einem Verstärker verändern-so viel sollte klar sein.

Olaf
Tywin
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 07. Jul 2014, 11:24
Hallo,

zur "gezielten" Klangbeeinflussung sollte man einen dafür gedachten EQ und/oder DSP bemühen und nicht mit Röhrenamps rumprobieren.

Wenn man aber die Optik von Röhrenamps mag und die technischen Unzulänglichkeiten (Klirr) liebt, dann hat das mit einer "gezielten" Klangbeeinflussung nichts zu tun.

Das wäre so, als wollte ich einen bestimmten Vogel in einem Schwarm mit einer Schrotflinte erlegen wollen.

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 07. Jul 2014, 11:25 bearbeitet]
Lunarrmann
Stammgast
#13 erstellt: 07. Jul 2014, 11:33
Hallo,

ein DSP ist sicherlich eine gute Möglichkeit, den Bassbereich etwas voller zu gestalten. Allerdings bin ich auch darauf gespannt, wie sich eine Röhre an meinem für Röhren ausgelegten LS so schlägt. Die technischen Unzulänglichkeiten (Klirr) sind ja oft das Hauptargument, wenn man eine Röhre möchte, weils einfach gefällt. Ob mir dieses Klangbild gefallen würde kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, sondern hätte es gerne einfach mal ausprobiert. Hifi ist ein Hobby und Neugier und Versuch gehören da für mich einfach dazu. Ich hätte auch die Traute am Ende zu sagen, dass es nix war ...

Olaf
pelowski
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 07. Jul 2014, 11:37

Lunarrmann (Beitrag #11) schrieb:
...solch` eine Antwort hatte ich befürchtet!...


Hallo Olaf,

war mir schon klar, dass du nicht sagst: Mensch, gute Idee; damit komme ich ja schneller, billiger und viel besser an mein Ziel.

Dazu:
...Ich möchte nicht das gesamte Klangbild meines LS mit einem Verstärker verändern-so viel sollte klar sein.

nur soviel: Darauf läuft es aber schon hinaus (hohe Ausgangsimpedanz - schwankende LS-Impedanz) - wenn auch die Veränderungen, bezogen auf eine DSP-basierte Lösung, ziemlich gering sein dürften.

Ich wünsche dir viel Glück für dein Vorhaben.

Grüße - Manfred
Lunarrmann
Stammgast
#15 erstellt: 07. Jul 2014, 11:54
Hallo Manfred,

an DSP hatte ich gar nicht gedacht, weil ich neben einem volleren Bassbereich auch mal versuchen wollte, welche Qualitäten eine Röhre einbringen kann. Und da ein DSP bekanntlich nicht klirrt ... . Danke für diese Anregung.

Jetzt bin ich soweit dass ich denke, ich könnte mit Beidem experimentieren. Das DSP zur gezielten Korrektur des Bassbereiches, einem Röhrenamp mal so zum Spaß um zu sehen, wie sich das Klangbild entwickelt und ob`s mir gefällt.

Ich werds mal drehen und wenden.

Olaf
Tywin
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 07. Jul 2014, 12:00
Die Wirkungsmöglichkeiten eines EQ und/oder DSP beschränken sich nicht nur auf den Tieftonbereich.


[Beitrag von Tywin am 07. Jul 2014, 12:01 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 07. Jul 2014, 12:19

Tywin (Beitrag #16) schrieb:
Die Wirkungsmöglichkeiten eines EQ und/oder DSP beschränken sich nicht nur auf den Tieftonbereich.

Richtig!

Und etliche Geräte zur Klangmanipulation können auch gezielt (geradzahligen) Klirrfaktor hinzufügen.

Grüße - Manfred
Lunarrmann
Stammgast
#18 erstellt: 07. Jul 2014, 12:24
Ok. Das mit dem Hinzufügen gradzahliger Klirrfaktoren ist mir neu!
Yahoohu
Inventar
#19 erstellt: 07. Jul 2014, 12:32
Moin,

bei "Hör an" in Aschaffenburg gibt es Cayin. Dort würde ich mir ein Gerät ausleihen. Damit bist Du schon mal so weit
das Du an der HM Allegro gegenüber dem Vincent vergleichen kannst. Beim Hörtest auch mal etwas mit der Aufstellung
experimentieren.....
Wie Du siehst, gibt es im Forum unterschiedliche Ansichten.
Meine: Die HM müssen mit Röhre betrieben werden

Gruß Yahoohu
MFRF
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 07. Jul 2014, 13:35
Yep, leider ist es so, dass gezielte Anfragen trotz zahlreich vorher durchexerziertem Meinungsaustausch
immer wieder Grundsatzdiskussionen der beiden Lager lostritt

Zur eigentlichen Frage:
Evtl. kannst Du mit etwas Glück für Dein Budget einen gebrauchten Ayon Orion 2 oder 3 bekommen.
Vorteil des Gerätes ist die Wahlmöglichkeit zwischen Trioden & Pentodenbetrieb.
Letzterer ist deutlich knackiger im Bass, wenn auch noch merklich entfernt von dem was ein Transistor
hier leisten kann.
Ich betreibe den Orion 2 an ein Paar Klipsch RF-7 mk2 und habe damit sehr viel mehr Feingeist und
Bühnenzauber aus den Klipsch herausholen können.

Musik im Raum in Wiesbaden bietet z.B. Ayon-Produkte an mit der Möglichkeit dort vorher mal Probe zu hören.
Wobei das natürlich den Test in den eigenen Räumlichkeiten und in der eigenen Kette nicht ersetzt
Lunarrmann
Stammgast
#21 erstellt: 07. Jul 2014, 14:55
Vielen Dank für alle eure Anregungen. Auch explizit für die Vorschläge ein DSP einzubeziehen. Ich strapse jetzt mal los und werde sehen, was ich umsetzen kann, was sich finanzieren lässt und womit ich mich wohl fühle.

Olaf
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