Nochmal zum Thema Lautstärke bei Lautsprechern

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AMPTuber91
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Aug 2024, 19:57
Hallo zusammen,

ich brauch nochmal eure Hilfe zum Thema Lautsprecher.

Es geht um die Leistungsangabe und die Lautstärke.

In letzter Zeit habe ich mich etwas mit diesem Thema auseinander gesetzt und konnte aber leider keine verständliche Antwort auf meine Frage finden. Deshalb schreibe ich euch, da ich nicht weiß wenn ich sonst Fragen könnte, der mir das verständlich erklärt.

Grundsätzlich ist es ja so, das die Leistungsangabe (Watt) von einem Lautsprecher z.B. eines Subwoofers nicht wirklich was über die Lautstärke aussagt.

Ein Beispiel:

Ein Subwoofer mit 300W RMS kann lauter sein als einer mit 400W RMS.
Die Leistungsangabe von einem Lautsprecher gibt an, welche Leistung die Schwingspule verträgt, bevor sie in Rauch aufgeht.

Die Angabe, die was über die Lautstärke aussagt ist der Kennschalldruck (wird angegeben mit: dB SPL). Dieser Wert gibt an, welchen Schalldruck ein Lautsprecher bei 1 Watt in einem Abstand von 1 Meter abgibt (dB/W/m).

Habe ich das soweit richtig erklärt?

Viele Grüße
ton-feile
Inventar
#2 erstellt: 29. Aug 2024, 20:22
Guten Abend,

das stimmt so.
Etwas ungünstig ist, dass der Widerstand eines Lautsprechers über die Frequenz nicht konstant ist.
Damit eröffnen sich für die Hersteller Möglichkeiten, zu tricksen.
Höherer Widerstand bedeutet eine höhere Klemmenspannung für 1Watt und schon hat man ein paar dB SPL mehr.

VG
Rainer
ardina
Inventar
#3 erstellt: 30. Aug 2024, 07:31

ton-feile (Beitrag #2) schrieb:

Höherer Widerstand bedeutet eine höhere Klemmenspannung für 1Watt und schon hat man ein paar dB SPL mehr.



Und in der Praxis ist das dann genau umgekehrt, die Impedanz (Scheinwiderstand) geht runter und mit 1Watt kommt man nicht mehr weit.

ardina
Inventar
#4 erstellt: 30. Aug 2024, 08:18

AMPTuber91 (Beitrag #1) schrieb:


Ein Subwoofer mit 300W RMS kann lauter sein als einer mit 400W RMS.
Die Leistungsangabe von einem Lautsprecher gibt an, welche Leistung die Schwingspule verträgt, bevor sie in Rauch aufgeht.

Die Angabe, die was über die Lautstärke aussagt ist der Kennschalldruck (wird angegeben mit: dB SPL). Dieser Wert gibt an, welchen Schalldruck ein Lautsprecher bei 1 Watt in einem Abstand von 1 Meter abgibt (dB/W/m).


Ich weiß nicht genau, worauf du hinauswillst. Vermutlich möchtest du wissen, wie laut ein Lautsprecher tatsächlich spielt? Man kann das berechnen auf Basis des Kennschaldrucks und der Belastbarkeit, aber das ist theoretisch. Diese Berechnung basiert auf einem festen Widerstandswert, aber der Lautsprecher ändert den Widerstand über den gesamten zu übertagenden Frequenzbereich.

Pauschal kann man sagen + 5dB benötigt die 3-fache Leistung, + 10dB benötigt die 10-fache Leistung. Wenn man jetzt von einem Kennschaldruck von 90 dB/ bei 1Watt/1 Meter/ 2,83 Volt bezogen auf 8Ohm ausgeht heißt das für 95 dB würden 3W benötigt und für 100 dB würden 10W benötigt. (110 dB – 100W/ 115 dB – 300W)

Hast du jetzt einen Subwoofer (passiv) mit 300 Watt Belastbarkeit mit einem Kennschaldruck von 90 dB, könnte man theoretisch von einem maximalen Schallleistungspegel von 115 dB bei 300 W Schallleistung ausgehen. In der Praxis funktioniert das so leider nicht, da davon auszugehen ist, dass der Widerstand des Lautsprechers bei bestimmten Frequenzen stark absingt, teilweise unter 4 Ohm. Dabei fließt deutlich mehr Strom und die Rechnung geht so nicht mehr auf.

Für aktive Lautsprecher und Subwoofer gibt es diese Angabe so nicht.

Schon drei Dezibel mehr Schalldruck wird vom Menschen als die doppelte Lautstärke empfunden. Ein Lautsprecher, der 200 Watt verträgt und einen Kennschalldruck z.B. von 87 dB/W/m hat, ist leiser ist als einer mit 60W und einem Kennschalldruck von 92 dB/W/m.

BassTrap
Inventar
#5 erstellt: 30. Aug 2024, 13:29

ardina (Beitrag #4) schrieb:
Schon drei Dezibel mehr Schalldruck wird vom Menschen als die doppelte Lautstärke empfunden.

Nö. Der Schalldruck wird in Pascal angegeben, nicht in Dezibel. Und es sind 10dB mehr Schalldruckpegel, die als doppelt so laut empfunden werden.
Deine 3dB mehr verlangen nach einer doppelt so hohen Verstärkerleistung.
AMPTuber91
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 02. Sep 2024, 09:59
Hallo Leute,

erstmals entschuldige ich mich, dass ich mich am Wochenende nicht gemeldet habe.
O.K., wenn die "Watt" Leistung nichts über die Lautstärke aussagt, sondern der Kennschaldruck, dann Verstehe ich trotzdem etwas immer noch nicht.

Hier ein Beispiel von mir selbst.

Ich habe zwei Subwoofer, einmal hatte ich einen GZHW 30XSPL-D1 im Auto, das ist wirklich ein wildes Teil. Der hat eine Leistung von 3000W RMS bei einem Kennschaldruck von 85dB SPL.

Jetzt habe ich einen günstigen Renegade mit Bassreflexgehäuse.
Der hat 250W RMS und einen Kennschaldruck von 90dB SPL.

Wenn ich die beiden Vergleiche, dann müsste ja der Subwoofer mit dem besseren Kennschaldruck lauter sein. In diesem Fall wäre also der günstige Renegade bessere als der Ground Zero Subwoofer. Der Renegade hat 5dB mehr als der Ground Zero.

Ich kann aber bestätigen, dass der Renegade zum Ground Zero ein Witz ist.
Der ist nicht mal annähernd so laut wie der Ground Zero.

Somit passt die Aussage nicht, dass der Kennschaldruck etwas über die Lautstärke aussagt.

Genau hier stehe ich an, viele Grüße.
RoA
Inventar
#7 erstellt: 02. Sep 2024, 10:37

Somit passt die Aussage nicht, dass der Kennschaldruck etwas über die Lautstärke aussagt.


Die Angabe von Wattzahlen und anderen Kennzahlen wie Frequenzgängen, Kennschalldruck und Klirrfaktoren führt immer dann zu Mißverständnissen, wenn nicht angegeben wurde, wie die Werte ermittelt wurden. Bekanntlich wird bei low-end gerne getrickst, und dann steht da als Leistungsangabe P.M.P.O. oder Max. Solche Angaben sind für die Tonne. Der Kennschalldruck wird über einen bestimmten Frequenzbereich gemessen und dann gemittelt. Es gibt sogar Standards, wie Lautsprecher zu vermessen und zu beurteilen sind (z.B. AES75-2022 zum selber-googlen). Ohne die Angabe des "wie" ist eine bloße Zahl für die Tonne und nichts anderes als Marketing-Gewäsch.

Hier sind die Verhältnisse recht plastisch dargestellt. Bei Boxen von der Stange ist eigentlich nur der Bereich zwischen 81db und 87db für Home-HiFi relevant, alles andere sind mehr oder weniger Exoten.

Dezibel-Rechner
8erberg
Inventar
#8 erstellt: 02. Sep 2024, 11:50

AMPTuber91 (Beitrag #6) schrieb:
Hallo Leute,

erstmals entschuldige ich mich, dass ich mich am Wochenende nicht gemeldet habe.
O.K., wenn die "Watt" Leistung nichts über die Lautstärke aussagt, sondern der Kennschaldruck, dann Verstehe ich trotzdem etwas immer noch nicht.

Hier ein Beispiel von mir selbst.

Ich habe zwei Subwoofer, einmal hatte ich einen GZHW 30XSPL-D1 im Auto, das ist wirklich ein wildes Teil. Der hat eine Leistung von 3000W RMS bei einem Kennschaldruck von 85dB SPL.




hust, hust....
Ein Lautsprecher hat "Leistung"? Man lernt jeden Tag dazu....

und etwas übertrieben... RMS 1500 Watt....https://www.ground-zero-audio.com/en/produkt/gzhw-30xspl-d1/

Die 3000 Watt verträgt der für wie lange? Kann man dann schon auf der Spule Spiegeleier braten? Oder riechts dann schon verbrannt?




Jetzt habe ich einen günstigen Renegade mit Bassreflexgehäuse.
Der hat 250W RMS und einen Kennschaldruck von 90dB SPL.

Wenn ich die beiden Vergleiche, dann müsste ja der Subwoofer mit dem besseren Kennschaldruck lauter sein. In diesem Fall wäre also der günstige Renegade bessere als der Ground Zero Subwoofer. Der Renegade hat 5dB mehr als der Ground Zero.

Ich kann aber bestätigen, dass der Renegade zum Ground Zero ein Witz ist.
Der ist nicht mal annähernd so laut wie der Ground Zero.

Somit passt die Aussage nicht, dass der Kennschaldruck etwas über die Lautstärke aussagt.

Genau hier stehe ich an, viele Grüße.


Wie lange hält das ein Mensch in der Nähe aus? Was sagt die Krankenkasse dazu?

Meine Güte, ich dachte diese 90er Jahre Krachohneendebrüllbuden wären Geschichte. Hab schon damals immer belustigt in Essen auf der Messe angeschaut (lieber nicht angehört, dann müsste ich wohl schon Hörgeräte tragen).

Peter


[Beitrag von 8erberg am 02. Sep 2024, 11:51 bearbeitet]
Mechwerkandi
Inventar
#9 erstellt: 02. Sep 2024, 12:01
Nicht erst sein J. Hendrix ist allgemein bekannt, das Lautstärke ein stilbildendes Mittel sein kann.
Kommt dann noch ein betriebswirtschaftliches Alleinstellungsmerkmal von + 3 dB dazu, gibt es kein Halten mehr.
BassTrap
Inventar
#10 erstellt: 02. Sep 2024, 13:52

AMPTuber91 (Beitrag #6) schrieb:
Ich kann aber bestätigen, dass der Renegade zum Ground Zero ein Witz ist.
Der ist nicht mal annähernd so laut wie der Ground Zero.

Bei derselben Belastung in Watt sollte der Renegade schon lauter sein. Mit haushaltsüblichen Mitteln bekommt man das aber nicht verifiziert.
BassTrap
Inventar
#11 erstellt: 02. Sep 2024, 13:53

8erberg (Beitrag #8) schrieb:
Ein Lautsprecher hat "Leistung"?

Wieso denn nicht? Wenn er spielt, verrichtet er Arbeit, leistet also, hat Leistung.
ton-feile
Inventar
#12 erstellt: 02. Sep 2024, 14:12
Stimmt, hat er.
Allerdings ist die akustische Leistung im Vergleich zur dafür aufgenommenen elektrischen Leistung sehr gering.
2% sind da schon ziemlich gut...
Edit: Dafür müsste der Lautsprecher ca. 95dB SPL haben...
Ein Regalböxchen mit 85dB SPL läge bei 0,2%...

VG
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 02. Sep 2024, 14:19 bearbeitet]
AMPTuber91
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 03. Sep 2024, 13:54

Bei derselben Belastung in Watt sollte der Renegade schon lauter sein. Mit haushaltsüblichen Mitteln bekommt man das aber nicht verifiziert.


Dann kommt es ja doch auch auf die Leistung an und nicht nur auf den Kennschaldruck.

Der Renegade hat zwar einen besseren Kennschaldruck aber die Spule kann nicht so viel Leistung ab.
Der Ground Zero hat zwar einen schlechteren Kennschaldruck, dafür kann die Spule viel mehr Leistung vertragen, wodurch er dann viel lauter ist.

Oder nicht?
RoA
Inventar
#14 erstellt: 03. Sep 2024, 14:41
Schau dir noch mal die Tabelle an. Da steht alles drin. Erweitere die mal in Excel bis auf ein paar 1.000 Watt und 140db, und erleuchtet dann du wirst sein.
BassTrap
Inventar
#15 erstellt: 03. Sep 2024, 16:14

AMPTuber91 (Beitrag #13) schrieb:
Der Ground Zero hat zwar einen schlechteren Kennschaldruck, dafür kann die Spule viel mehr Leistung vertragen, wodurch er dann viel lauter ist.

Oder nicht?

Du redest von der maximal erreichbaren Lautstärke, ich dagegen von der Lautstärke bei identischer Leistung.
Natürlich hält die größere Schwingspule des Ground Zero eine höhere elektrische Leistung aus, aber bis zur Belastungsgrenze des Renegade spielt der Renegade lauter, weil der eben mehr vom Strom in Schall wandelt als der Ground Zero, effizienter ist.


[Beitrag von BassTrap am 03. Sep 2024, 16:23 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#16 erstellt: 03. Sep 2024, 16:41
Schalldruck und Schallleistung hängen schon zusammen sind aber nicht einfach umrechenbar. Die Helligkeit einer Taschenlampe in 1 m Entfernung kann ganz beachtlich sein. Allerdings ist es im ganzen Zimmer trotzdem relativ dunkel. Eine Glühlampe mit der gleichen Lichtleistung wie die Taschenlampe leuchtet das Zimmer zwar etwas aus, ist aber in 1m Entfernung vergleichsweise schummrig. Jetzt kann man noch Gedankenexperimente mit LED und Glühlampe zu den Wirkungsgraden machen und sieht dann wie die Maximalbelastbarkeit (Konstruktion) da auch wichtig ist.
Gruß
Rainer
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