Lautsprecher erzeugen Geräusche bei lauteren Bässen

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Stachligerigel
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 22. Apr 2024, 14:22
Hallo,

meine Panasonic sb-ch33 Lautsprecher erzeugen komische Töne bei lauteren Bässen. Es hört sich so an als ob dies mit der Luft zusammenhängt, welche vorne aus dem Lautsprechergehäuse raus kommt. Aber an was genau könnte das dann liegen? Oder sind es die Lautsprecher an sich? Beide Lautsprecher können laut Datenblatt mit je 80 Watt belastet werden. Der Verstärker meine Stereoanlage (Panasonic sa-ch33) hat (laut Datenblatt) bei 1kHz kontinuierlicher Ausgangsleistung auf beiden Kanälen 2x30 Watt. Also können die Lautsprecher doch gar nicht kaputt gehen, selbst wenn man den Verstärker auf voller Lautstärke betreiben würde? Auch wenn man den Lautsprecher an sich ein wenig mit der Hand eindrückt ist nichts, wie z.B. ein kratzen, zu hören. Die Sicke ist ebenfalls in Ordnung und das Problem tritt auch an anderen Verstärkern auf, wenn man die Lautsprecher dort anschließt. Wisst ihr vielleicht durch die genannten Infos woran es liegt?

Vielen Dank für eure Antworten und LG.
AusdemOff
Inventar
#2 erstellt: 22. Apr 2024, 14:30
Yep, die LS werden mit zu viel Leistung angesteuert.

Die Sache mit den Specs kannst du in der Regel vergessen. Da macht jeder was er will und genormt sind
die dazu notwendigen Messungen auch nicht. Ergo: nicht vergleichbar.

Im Gegensatz zu Hochtönern kann man Tieftöner nur schwer "zersägen". Geht aber, früher oder später schon.
Hochtöner verabschieden sich meist schneller. Manchmal mit einer kleinen Rauchwolke. Abrupt.

Einen Tieftöner muss man quälen. Irgendwann leiern die Sicken aus was furchtbare Geräusche hervorbringt
oder die Spulen brennen durch. Meist nach mehreren Stunden des Betriebs.

Verstärker solltest du generell nie ganz aufdrehen. Am Ende des Potiregelbereichs steigt der Klirrfaktor
dramatisch an, und tötet zuerst die Hochtöner. Maximal ca. 90 % ist okay, wenn die LS das mitmachen.

In deinem Fall ist das nicht gegeben. Wenn du also mehr Bass willst (Lautstärker), brauchst du andere LS.
Brunello09
Stammgast
#3 erstellt: 22. Apr 2024, 15:29
Hallo,

Deine Beschreibung hört sich nach Strömungsgeräuschen am Bassreflex-Port an. Das wäre dann mehr oder weniger konstruktionsbedingt. Du könntest mal experimentieren, indem Du etwas Stoff oder Schaumgummi am Rand der Bassreflex Öffnung befestigst. Ohne Gewähr !

Gruß Klaus
hampshire
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 22. Apr 2024, 15:46
Da gibt es viele Möglichkeiten - Strömungsgeräusche würden mich ebensowenig bei hohen Pegeln wundern wie die Überlastung der Tieftönerchen, die einfach an ihre Grenzen gelangen. Es ist schwer zu sagen was jemand als "laut" empfindet. Deine Lautsprecher sind konstruktiv definitiv nicht für höhere Pegel gemacht.

P.S. Zu schwache Verstärker können ins Clipping gehen - das bedeutet, das sie das Signal nicht mehr abbilden können, und die Spitzen abschneiden. Auch das kann verkehrt klingen und Tieftöner zerstören.
Stachligerigel
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 22. Apr 2024, 18:21
Also sind die Lautsprecher nicht für mehr als erhöhte Zimmerlautstärke? Ich dachte immer die können richtig laut werden, weil sie relativ groß sind. Aber Dankeschön
ton-feile
Inventar
#6 erstellt: 23. Apr 2024, 09:27
Guten Morgen,


Stachligerigel (Beitrag #5) schrieb:
Also sind die Lautsprecher nicht für mehr als erhöhte Zimmerlautstärke?

Das Problem wird in erster Linie tiefer Bass sein, der unter der Abstimmfrequenz der Bassreflexrohre liegt.
Da wird dann nur noch Luft hin- und hergeschoben ,die Membrane lenkt wie verrückt aus und es "pustet" durchs BR-Rohr...

Leider findet man praktisch keine Infos über die Lautsprecher, aber ich würde zumindest keinen zusätzlichen Bass am EQ reinschrauben.
Schade, dass der EQ erst bei 100Hz losgeht, sonst könntest Du einfach den tiefen Bass unter 40Hz rausnehmen. Dann würde es vermutlich deutlich lauter gehen.

Viele Grüße
Rainer
flexiJazzfan
Inventar
#7 erstellt: 23. Apr 2024, 12:30
Die Bassreflexöffnung nach vorne sieht aus wie ein flacher Hornlautsprecher. Das mag Platzgründe haben, könnte aber Geräusche vom Bassreflexrohr nach vorne deutlicher hörbar machen. Ich würde versuchsweise die Öffnung locker zustopfen und dann bis zu völligen Verschließen experimentieren. Ich persönlich halte das Bassreflexsystem sowieso für keine gute Lösung, um Basstiefe bei an sich unzureichenden technischen Randbedingungen zu erreichen.
Gruß
Rainer
ton-feile
Inventar
#8 erstellt: 23. Apr 2024, 15:11
Hallo Namensvetter,


flexiJazzfan (Beitrag #7) schrieb:
Ich persönlich halte das Bassreflexsystem sowieso für keine gute Lösung, um Basstiefe bei an sich unzureichenden technischen Randbedingungen zu erreichen.

Wäre prima, wenn Du etwas darüber schreiben magst, wie Du das meinst.

Viele Grüße
Rainer
Skaladesign
Inventar
#9 erstellt: 23. Apr 2024, 17:24
Die sich nach vorne weitenden BR Öffnungen z.B. wie eine Trompete oder ein Hornlautsprecher, soll ja gerade Strömungsgeräusche verhindern
der_Lauscher
Inventar
#10 erstellt: 23. Apr 2024, 19:18
vielleicht schlägt ein Kabel innen oder die Dämmung im Gehäuse an das Bass-Chassis bzw. Membran

Halte mal das BR-Rohr mit der Hand zu oder verstopfe es mit einem Tuch oder Socken, ist dann das Geräusch immer noch ?
Sind beide Lautsprecher gleich betroffen ?

Vermute, die Baßchassis haben aber bereits einen "ab bekommen", d.h. sind schon mal hinten angeschlagen und es wurde die Schwingspule "verbogen" oder "verformt" und kratzt daher bei hohen Lautstärken. Man kann Chassis auch mechanisch zerstören, sogar schon vorher, was die ggf. elektrisch (Belastbarkeit) aushalten würden
flexiJazzfan
Inventar
#11 erstellt: 23. Apr 2024, 22:03
Es kann auch sein, dass die Zentrierung der alten Tieftöner etwas ausgeleiert ist. Da könnte ein um 180 Grad gedrehter Einbau helfen.


Zum BR allgemein ist meine persönliche Meinung: Jedes Chassis hat seinen Arbeitsbereich. Es sollte sich im Frequenz- und im Lautstärkebereich möglichst allmählich „verabschieden“. Wenn es im Tieftonbereich an Gehäusevolumen, Membranfläche, Feldstärke, … fehlt, ist der Arbeitsbereich eben eingeschränkt. (So wie die Raumverhältnisse in den meisten Wohnzimmern). Indem man jetzt ein neues resonanzfähiges Volumen durch das Rohr zufügt, gewinnt man etwas Tiefgang, verliert aber an Impulstreue. Außerdem wird das gleichmäßige Ausblenden durch einen steilen "Absturz" ersetzt. (Darunter wird es auch kritisch für das Chassis.) Ich habe immer das Gefühl, dass die BR Abstimmung eine Art „Trickserei“ ist, bei der Kompromisse gemacht werden, deren Auswirkungen mir nicht bekannt sind.

Gruß
Rainer
captain_carot
Inventar
#12 erstellt: 23. Apr 2024, 23:07
Es reicht auch manchmal eine kleine Kante irgendwo für Strömungsgeräusche. Hatte ich bei einem meiner Seas Koaxe, ausreichend groß dimensioniertes, abgerundetes Bassreflexrohr auf der Rückseite, aber die kleine Kante konnte (bei 4“ TMT) ab einer gewissen Lautstärke für Störgeräusche sorgen. Wobei die Seas auch sehr viel mehr können als ich den Panasonic Böxchen zutraue.
Frank_K.
Stammgast
#13 erstellt: 28. Apr 2024, 02:47
Ist das so eine Anlage von Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre?

Auf der man sich eher die Beatles und die Rolling Stones angehört hat?
ABBA ist noch 10 Jahre hin.

Diese Lautsprecher kommen mit der spektralen Verteilung heutiger Musik häufig nicht zurecht.
So was wie "Stephan Bodzin - Life and Death", "Kavinsky - Nightcall" oder
"Massive Attack - Angel" waren damals kaum vorstellbar.

Hör Dir mal "Mari Boine - Cuovgi Liekkas" ab 2:10 an. Macht das Probleme?
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 28. Apr 2024, 12:36

Ist das so eine Anlage von Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre?


Es sollte sich hierbei eher um diese LS handeln:

panasonic speaker SB-CH33

Die Schrauben aller Chassis könnten sich auch etwas gelockert haben und daher einfach mal etwas nachziehen.
Auch dass Drehen der Chassis wäre dabei eine gute Maßnahme.
Sibe
Stammgast
#15 erstellt: 28. Apr 2024, 16:21

Frank_K. (Beitrag #13) schrieb:
Ist das so eine Anlage von Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre?



Mitte 90er, und sowas war damals sehr verbreitet und sehr beliebt. Meistens als All-In-One und inkl. Lautsprecher im Paket. Gab auch teilweise Einzelbausteine.

Oft CD-Wechsler und Bunte Displays usw.

Ich hatte sowas von Sony und für sehr hohe Lautstärken waren die eher nicht ausgelegt Auch musste man dann mit den Bass- und Equalizer-Einstellungen aufpassen, aber solche Probleme wie vom TE sind mir nicht aufgefallen.
Frank_K.
Stammgast
#16 erstellt: 28. Apr 2024, 17:14

Rabia_sorda (Beitrag #14) schrieb:

Ist das so eine Anlage von Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre?


Es sollte sich hierbei eher um diese LS handeln:

panasonic speaker SB-CH33


Aha, diese Anlage aus den 1990er Jahren.

Wenn es Strömungsgeräusche aus den Baßreflexrohr ist, dann diese mal (luftdicht) verschließen.
Man verliert allerdings Baß dadurch.

https://www.stereophile.com/images/archivesart/209PSBfig5.jpg

Tritt das Problem auf beiden Seiten auf?
Tritt das Problem beim Anschluß anderer, besserer Lautsprecher auf?
Was bewirkt das Verschließen des Baßreflex-Rohres?
Ist es Ploppen oder eher ein Kratzen oder eine Schnarren?
Wo kommt das Geräusch her?
Aufnahme der Geräusche mit dem Smartphone (Nahfeld, ca. 20 cm entfernt)?

Wie sieht es budgetmäßig mit ordentlichen Lautsprechern aus?
Ich habe hier selbst ein 1980er JVC-Anlage, die in einer ganz anderen Galaxie spielt, nachdem ich die Originallautsprecher durch was preiswertes (2x 199 DM), ordentliches ersetzt habe).
Wenn ich mir den 2"-Hochtöner und dessen Montage ansehe, läuft es mir kalt den Rücken runter.


[Beitrag von Frank_K. am 28. Apr 2024, 17:25 bearbeitet]
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