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LS wieviel Wege?

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flexiJazzfan
Inventar
#151 erstellt: 21. Jun 2022, 20:07
„Ein Hifi Lautsprecher muss …“ Ja, ja selbstverständlich!
Es geht aber hier doch gar nicht um das Lastenheft für einen Hifi Lautsprecher. Es geht um die praktische technische Realisierung - z.B. mit wie vielen Chassis und mit welcher Art von Weiche. Und es wurde angesprochen, dass eben prinzipielle Grenzen eines Breitbandlautsprechersystems oder andere bewusste Konstruktionsentscheidungen zu messbaren Fehlern in der Wiedergabe führen können (z.B.eben durch den Dopplereffekt). Von bestimmten Hörergruppen werden offenbar gerade solche Fehler (wenn sie sie überhaupt wahrnehmen) als „Charakter“ des LS angesehen, den sie besonders schätzen. Es ist eben wie mit den Röhren und den Schallplatten. Wenig „Charakter“ ist dann schnell „langweilig“.

Da kann man ewig aneinander vorbei reden/schreiben.

Gruß
Rainer
Ton0815
Gesperrt
#152 erstellt: 21. Jun 2022, 20:54

flexiJazzfan (Beitrag #149) schrieb:
Und was das „Adrenalin“ betrifft, verbinde ich es eher mit Impulsstärke.

Ja das passt so, aber mit der Impulsstärke geht auch die Wärme einher. Cabasse Minorca/Bora setzen z.B. Paukenschlägel in Ohrfeigen um und Trommelschlägel in Nackenschläge. Sowas muss man aber auch erst vertragen. Beim MT/TT kann man sie eher mit Skalpellen vergleichen. Was angeblich auch eine der Eigenschaften der CR1TX sein soll...

Das drunter ist für mich zwar keine echte Musik aber aus der Sicht der Box ist das eben eine und das hat sie ebenfalls zu meistern. Das hab ich mal auf einem kompakten und vermeindlich edlen 2wege Nordländer gehört. Jedes Mal, wenn das Orchester einsteigt, merkst du, daß die Impulsenergie nachlässt. Obwohl er an vielen Stellen unbeirrt konstant weitermacht. Das fällt auf meinen beiden nicht gleich und nicht dermassen auf
https://www.youtube.com/watch?v=k-6ngW-PpzY

Auch Kontrafagott - Achtung: ich bin jetzt nicht der brennende Klassikfan - sobald Männergesang dazu kommt, hört sich auf diesen als langzeittauglich-warm beschimpften 2wege Modellen, fast nie korrekt an.

Ja den speziellen Klirr kann man mögen, aber ich will das nicht grundsätzlich über den Lautsprecher lösen. Wie man sieht. Das ist sonst auch nie so wirklich durchgehend einheitlich, wenn die Art und Menge des akustischen Getümmels entscheidet wie die Box diesmal klingt.

edit:

flexiJazzfan (Beitrag #151) schrieb:
Es geht aber hier doch gar nicht um das Lastenheft für einen Hifi Lautsprecher.

Also ehrlich gesagt... eigentlich schon. Das ist auch irgendwie bisschen... seltsam, daß auch wenn Röhren und Platten kleinwenig Renesance haben, bei Leute mit sonst technisch durchperfektioniert konstruierten Ketten, am Ende der Lautsprecher Fehler machen soll, damit sich das dann besonders eigen anhört.

Da müsste man kurz darüber grübeln was da jetzt eigentlich die Punchline ist. Vernünftig ausformuliert könnte man daraus bestimmt so einige Jokes bauen


[Beitrag von Ton0815 am 21. Jun 2022, 21:38 bearbeitet]
*hannesjo*
Inventar
#153 erstellt: 21. Jun 2022, 21:58
youtube ... Finale Schlagzeug - der " Bengel " hat's echt drauf .


[Beitrag von *hannesjo* am 22. Jun 2022, 05:13 bearbeitet]
Ton0815
Gesperrt
#154 erstellt: 21. Jun 2022, 23:08
Oh man Jetzt hab ichs. Dachte ganze 5s lang, du meinst mich damit
*hannesjo*
Inventar
#155 erstellt: 21. Jun 2022, 23:27
" Niemals Nie Nicht " ! 😉

Eine wirklich fantastische Performance ... " Schlagzeug - Darbietung " ;
🎶 Musikalität 🎵 die virtuose Interpretation und dessen technische
Umsetzung vom Feinsten.
Sehens - und absolut hörenswert ; auch wenn's nur mit YouTube ist .🦻
Danke für den " Link " - Anhören ist Pflicht !


[Beitrag von *hannesjo* am 22. Jun 2022, 05:51 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#156 erstellt: 22. Jun 2022, 17:29
Das Thema Dopplereffekt hat mich nicht losgelassen, da es ja jeden Schallwandler mit einem breiten Abstrahlspektrum betrifft. Zweitens kamen mir die Messungen aus „Franks Lautsprecherwerkstatt“ verdächtig vor und vor allem seine etwas forschen Schlussfolgerungen. Wen es nicht interessiert, der braucht jetzt nicht weiterzulesen, man muss es nicht wissen.

Ausgangspunkt der Darstellung im YT Video war die Messung eines Breitbänders, der gleichzeitig mit 44 Hz und 4000 Hz beaufschlagt wurde. Wie kommt hier der Dopplereffekt zustande und welche Auswirkungen hat er? Der Dopplereffekt tritt auf, wenn die Quelle der Tonerzeugung sich bewegt. Erfolgt die Bewegung in Richtung der Schallabstrahlung, dann wird die (Kompressions)Schwingung mit der Geschwindigkeit der Quelle „zusammengeschoben“, d.h. die Wellenlänge verkürzt und eine höhere Frequenz erzeugt. Diese Frequenzerhöhung ist direkt mit der Geschwindigkeit der Quelle verbunden. Im umgekehrten Fall, bei der Bewegung der Quelle gegen die Schallabstrahlung, wird die Frequenz in gleicher Art erniedrigt. Dies ist ein Phänomen, das jeder kennt (z.B. vorbeifahrendes Auto).
Schon jetzt kann man eindeutig sagen, dass dabei keine Lautstärkeerhöhung oder -erniedrigung der Ausgangsfrequenz resultiert. Dieser Eindruck entsteht im täglichen Leben nur durch das Näherkommen oder Entfernen der Schallquelle.
Jetzt betrachten wir wieder eine Lautsprechermembran als Ursprung einer hohen Frequenz, die sich aber gleichzeitig (langsamer) mit einer tiefen Frequenz vor- und zurückbewegt. Im einfachsten Fall folgt die Membran einer Sinusschwingungen (der Amplitudenfunktion). Die Geschwindigkeit der realen Bewegung der Membran wird dann durch den cosinus der Amplitudenfunktion beschrieben. Das heißt die Membran hat an den (beiden!) Punkten der weitesten Auslenkung für kurze Zeit die Geschwindigkeit Null, dann beschleunigt sie und hat im Nulldurchgang (der Normallage) die höchste Geschwindigkeit, um dann wieder auf Null abzubremsen vor dem nächsten Umkehrpunkt.

In Bezug auf den Dopplereffekt bedeutet dies, dass eine hohe Frequenz, die von der Membran abgestrahlt wird, nur an den zwei „Stillstandsbereichen“ der Membranbewegung ungestört ausgestrahlt wird. Ab dann wird sie kontinuierlich höher, bzw. niedriger bis zum Nulldurchgang der Sinusschwingung der tiefen Frequenz. Dann erfolgt das Bremsen und das Spiel läuft wieder rückwärts, bis am Umkehrpunkt der Membran, bei „Stillstand“ wieder die Originalfrequenz abgestrahlt wird.

Tonal macht sich das ganze durch eine Art kontinuierliches „Heulen“ bemerkbar in der Sequenz: bih- bjeeh-bih-bjiih- bih-bijeeh- bih-biih … . Das liest sich ungewöhnlich, ist aber genau das Muster des Vibratos, mit dem Streicher dem etwas „fahlen“ Ton einer Saite mehr Leben einhauchen. Wie bei diesem Vibrato bleibt auch die Lautstärke der abgestrahlten Töne unabhängig von der Amplitude des Vibratos konstant!

Die Lautsprechermembran funktioniert also wie ein „Wobbler“ in der Messtechnik. Wenn wir jetzt den Frequenzanalysator für diese Töne einsetzen, muss (!) er ein kontinuierliches Spektrum zeigen von Frequenzen, die kleiner sind als die Originalfrequenz und von Frequenzen, die größer sind als die Originalfrequenz. Die Töne „rutschen“ ja kontinuierlich rauf und runter.
Frank, der Lautsprechertechniker zeigt allerdings sieben relativ scharfe Peaks, die sich um eine „Mittenfrequenz“ gruppieren. Dies ist wahrscheinlich ein Artefakt seiner Geräteeinstellung und rührt möglicherweise von der Blockbildung bei einfacher Fourieranalyse her. Schlimm wird es allerdings, wenn er (unnötigerweise) die Höhe der Peaks ausmisst und mit der „Lautstärke“ verbindet. Die Höhe des Frequenzpeaks der Originalfrequenz kommt allein daher, dass diese in einer Periode (der Membranbewegung) zweimal auftritt während die erhöhten bzw. erniedrigten Frequenzen nur einmal pro Periode auftreten.

Was passiert jetzt, wenn ich diesen Zustand verbessere und die Membranbewegungen des Mitteltonbereichs durch Tieftonfrequenzen kleiner mache, etwa durch ein Mehrwegsystem mit steilen Filtern? Aus der Betrachtung des Verhaltens in der Zeitdomäne ergibt sich, das jetzt die Membrangeschwindigkeit kleiner wird (flacher cosinus). Damit werden die Ruhebereiche der Membran größer und der Anteil (!) der störungsfrei abgestrahlten Frequenz wächst. (nicht aber ihre Lautstärke). Gleichzeitig ist die Maximalgeschwindigkeit im Nullpunkt geringer, so dass auch die maximale Frequenzverschiebung kleiner wird.

Der zeitliche (langsame) Ablauf des „Vibratos“ bleibt allerdings konstant, findet aber nur mit sehr geringen Frequenzvariationen statt.

Man könnte jetzt elektronisch in der Digitalsphäre aus der Membrangeschwindigkeit eines Tieftonbereichs eine Korrekturfunktion für die Frequenzlage der hohen Frequenzen generieren und sie überlagern. Ob man das mal bei Aktiven versucht hat?

Es bleibt die Schlussbemerkung, dass Mitteltieftöner mit großem Hub, zwar erstaunliche Bassleistungen bringen können, dafür die hohen Frequenzen verschmieren. Auch aus Sicht dieses Phänomens ist der Dreiwegelautsprecher daher die bessere Lösung.

Gruß
Rainer


[Beitrag von flexiJazzfan am 22. Jun 2022, 17:32 bearbeitet]
pogopogo
Inventar
#157 erstellt: 22. Jun 2022, 18:06

flexiJazzfan (Beitrag #146) schrieb:
Wunderbar! In diesem Video von "Frank" wird einleuchtend einer der Gründe gezeigt warum man mehrere Chassis benutzt und warum eine "ideale" steilflankige Trennung durch eine etwas aufwändigere Frequenzweiche Sinn macht.

Da muß ich dich leider enttäuschen. Das kann nicht einer der ausschlaggebende Gründe sein
Ich hatte eben mal die Möglichkeit schnell diese Meßungen an meinem Setup nachzustellen:
Multitone 44_4000Hz
Multitone 54_4000Hz

Setup:
UMIK-2 mit Calfile
Teufel M200/M6000 (1.Generation)
NAD M33 (Purifi-Verstärker) über HDMI ans Notebook angeschlossen


[Beitrag von pogopogo am 22. Jun 2022, 18:08 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#158 erstellt: 22. Jun 2022, 18:15
Ich habe mich ja ausführlich korrigiert. Mal eben gemessen geht eben auch mal daneben.

Gruß
Rainer
pogopogo
Inventar
#159 erstellt: 22. Jun 2022, 18:22
Mein Beitrag habe ich parallel zu deinem erstellt
Ich kann keine Verzerrungen in meinem Setup feststellen (im Vergleich zum Video) und das ist gut so


[Beitrag von pogopogo am 22. Jun 2022, 18:23 bearbeitet]
pogopogo
Inventar
#160 erstellt: 22. Jun 2022, 20:27
Interessant wären auch mal Messungen von anderen Usern zu sehen, sprich x-Wege, Treiberanordnung wie Koax, usw.
Auf der einen Seite bin ich erstaunt über mein Ergebnis ohne Nebenkeulen, auf der anderen Seite ist es aber auch hörbar


[Beitrag von pogopogo am 22. Jun 2022, 20:28 bearbeitet]
pogopogo
Inventar
#161 erstellt: 22. Jun 2022, 21:47
Das, was wir in dem Video gesehen haben, war eher eine Amplitudenmodulation, siehe auch hier: Link

Das ist auch eine Art von Verzerrung.
flexiJazzfan
Inventar
#162 erstellt: 23. Jun 2022, 01:45
Beim Dopplereffekt in diesem Aufbau darf es auch keine "Keulen" geben, da es eine kontinuierliche (!) Frequenzmodulation ohne Amplitudenmodulation sein sollte. Der Frequenzanalysator sollte eine Hüllkurve anzeigen, die die Häufigkeit (nicht die Lautstärke) der modulierten Hochfrequenzen zeigen müsste.

Gruß
Rainer
flexiJazzfan
Inventar
#163 erstellt: 23. Jun 2022, 01:57
Der Link, der die Korrektur des Dopplereffekts erklären soll, ist meines Erachtens falsch. Der Dopplereffekt ist nicht mit der Lage der Quelle bzw. der Laufzeit zum Hörer verbunden sondern mit der Geschwindigkeit der Quelle - in unserem Fall der Membran. Ein einfaches Lageoffsett hilft nicht dagegen.
Vielleicht ist die Erklärung auch nur missverständlich.

Gruß
Rainer
pogopogo
Inventar
#164 erstellt: 23. Jun 2022, 06:01
Das hilft dir vielleicht fürs Verständnis weiter: Link

Diese Messungen dauern keine 10min und jeder kann diese mit REW durchführen. Sollte sogar ohne Meßmikro funktionieren und mit anderen Apps, z.B. über einen Online Signalgenerator und einer Spektrumanalyzer App.
Ich bin auf weitere Messungen gespannt


[Beitrag von pogopogo am 23. Jun 2022, 06:04 bearbeitet]
Ton0815
Gesperrt
#165 erstellt: 23. Jun 2022, 06:28

pogopogo (Beitrag #157) schrieb:
Ich hatte eben mal die Möglichkeit schnell diese Meßungen an meinem Setup nachzustellen:

Ähmm… Nein (?) Das ist nicht die Nachstellung des vermuteten Problems.
pogopogo
Inventar
#166 erstellt: 23. Jun 2022, 06:44
Ich wollte damit nicht einen Breitbänder, Koax oder 5-Wegelautsprecher Problem nachstellen, sondern mal die Sauberkeit meines Lautsprecheroutputs gegenchecken, sprich Interaktion AMP/LSP prüfen. Und die scheint bei mir gut zu funktionieren. Hast du mal die Messung an deinem Setup durchgeführt?


[Beitrag von pogopogo am 23. Jun 2022, 06:45 bearbeitet]
Ton0815
Gesperrt
#167 erstellt: 23. Jun 2022, 07:29
Ich hab noch Garnichts um was zu messen da für mich einerseits die Ohren immer die Referenz waren und andererseits ich mich wieder in etwas einarbeiten müsste worauf ich bisher null Bock habe. Ich hab aktuell noch bisschen Zeit vormittags zu schreiben, aber es passiert zwischendurch trotzdem auch eine ganze Menge
Geschweige dessen, daß ich einmal angefangen wieder die Gefahr laufen würde statt Musik zu hören die Anlage zu hören - worauf ich anfällig bin - und ich damals froh war endlich davon wegzukommen

Wenn ich aber andere mit Umics rumhantieren sehe, halte ich das auch nicht für Schwachsinn. Nur selbst will ich bisher mit diesem Wespennest nicht wieder anfangen An sich wären aber grad meine Setups schon ziemlich interessant für so einige halbwegs aktuelle Threads hier. oh man... (grübel)


[Beitrag von Ton0815 am 23. Jun 2022, 09:01 bearbeitet]
Skaladesign
Inventar
#168 erstellt: 23. Jun 2022, 07:37
Ja das ganze Messen muss ich auch nicht haben, nachher sehe ich noch was, was ich gar nicht höre
Dann ist meist mit dem entspannten Musikhören vorbei
Ernst_Reiter
Hat sich gelöscht
#169 erstellt: 23. Jun 2022, 08:08
Reise gerade beruflich; frühstückte vorhin im hotel. Unglaublich wie gut die musik klang. Norah Jones, Paolo Conte, Cardigans,,,, natürlich ein wenig in der art elevator music, aber grandios. sogar eher etwas auf der lauten seite.
kein lautsprecher sichtbar, keine ahnung woher es kam, war echt erstaunt; mussten inn-walls sein, vielleicht coax, mit für gäste unsichtbarer ausrichtung, und wohl mehrere subs. war schön zu hören was alles geht. klang sogar irgendwie stereo... ein schöner tagesbeginn.
war wahrscheinlich perfekt auf raum eingemessen.
Ton0815
Gesperrt
#170 erstellt: 23. Jun 2022, 09:28

Skaladesign (Beitrag #168) schrieb:
Ja das ganze Messen muss ich auch nicht haben, nachher sehe ich noch was, was ich gar nicht höre
Dann ist meist mit dem entspannten Musikhören vorbei :prost

Ohne Frage die größte Gefahr Auch laut meinem breiten nicht-Hifi Umfeld und dem kleinen Hifi Umfeld, spielt die erste Anlage exzellent und die zweite traumhaft

Ich bin mir also ziemlich sicher, daß ich von Umics die Finger lassen sollte
Ich bin aber auch der Meinung, daß man schon irgendeine Art von Gegencheck machen sollte. Das hab ich neulig mit dem HD 600 (2019) vom Arbeitskollegen gemacht. Fand ich soweit ok


[Beitrag von Ton0815 am 23. Jun 2022, 10:15 bearbeitet]
pogopogo
Inventar
#171 erstellt: 23. Jun 2022, 12:43

Ton0815 (Beitrag #170) schrieb:
Ich bin mir also ziemlich sicher, daß ich von Umics die Finger lassen sollte
Ich bin aber auch der Meinung, daß man schon irgendeine Art von Gegencheck machen sollte.

Richtig und ein Meßmikrofon braucht man dafür nicht. Einfach eine Spektrumanalyzer App fürs Smartphone (Mic vom Phone reicht aus) laden.
Ein Testfile kann man sich auch hier ganz schnell machen: Link
Für den Fall, dass man keinen Echtzeitgenerator verwenden kann. Hat auch den Vorteil für ältere Anlagen. Das WAV-File kann man auf einen USB-Stick ziehen oder auf CD brennen.
Und schon kann es losgehen
Ton0815
Gesperrt
#172 erstellt: 23. Jun 2022, 12:50
Das wievielte Mal ist das alleine diesen Monat, daß die Punchline an dir wieder vorbeiging?
flexiJazzfan
Inventar
#173 erstellt: 23. Jun 2022, 15:35
„Schon kann’s losgehen. Mal eben messen …“
Ich warne davor, ohne genau Überlegung der Art: „was will ich messen?“ oder „welchen Einfluss hat mein Messaufbau/Messgerät auf das Ergebnis?“ mal eben wieder was zu „belegen“. Ich muss wieder zu Franks Lautsprecherwerkstattvideo zurückkommen, ja tut mir leid, weil es das Dilemma gut zeigt. Er wollte „mal eben“ etwas über den Dopplereffekt zeigen und hat sich dazu einen Versuch mit den zwei Frequenzen 44 Hz und 4000 Hz, ausgedacht, um den Effekt auf seinen Spektrumanalyser schön vorzuführen.
Wenn er sich die Mühe gegeben hätte, vorher nachzurechnen, was man da finden könnte (hätte ich auch gleich machen sollen) wäre er zu dem Ergebnis gekommen, dass er bei den 4000 Hz bestenfalls eine Signalverbreiterung um 10 oder höchstens 20 Hz finden sollte. Das hat er aber nicht gemacht, sondern wohl fleißig am Gerät gedreht bis man ordentlich etwas gesehen hat.

Wenn er jetzt noch genau gemessen hätte, wie weit die Linien seines Signalhaufens voneinander entfernt sind, hätte er gesehen, dass es 44 Hz sind. Er hat also durch aufdrehen der Basslautstärke den kleinen Breitbänder in die Nichtlinearitäten getrieben und ein „schönes“ Intermodulationsspektrum aufgenommen.

Die Messung selbst ist also messtechnisch „richtig“, zeigt aber weder das gewünschte Phänomen, noch zeigt sie das Verhalten der Lautsprecher in normalem Betriebszustand. Im nichtlinearen Bereich, an den Grenzen ihrer Belastbarkeit zeigen alle Chassis solche Intermodulationen (und anderes). Gut getrennte Mehrwegsysteme haben hier ihre Vorteile. Deshalb hat wohl auch Pogopogo bei sich nichts messen können. (außer der kleinen Verbreiterung durch den Dopplereffekt !?)

Gruß
Rainer
Ton0815
Gesperrt
#174 erstellt: 23. Jun 2022, 16:33
Er kann darauf wohl erstmal garnicht erkennen was er misst - sonst würde ihm da schon mehr auffallen - zweitens ist die Realität mehr schlecht als recht nachgestellt und drittens fehlt auch eine Art vorher/nachher. Da würde ihm das Licht vielleicht eher aufgehen.

Nun denn. Das nötigste wurde eigentlich in #150 gesagt


[Beitrag von Ton0815 am 23. Jun 2022, 20:04 bearbeitet]
pogopogo
Inventar
#175 erstellt: 23. Jun 2022, 18:50

flexiJazzfan (Beitrag #173) schrieb:
welchen Einfluss hat mein Messaufbau/Messgerät auf das Ergebnis?
Im nichtlinearen Bereich, an den Grenzen ihrer Belastbarkeit zeigen alle Chassis solche Intermodulationen (und anderes). Gut getrennte Mehrwegsysteme haben hier ihre Vorteile. Deshalb hat wohl auch Pogopogo bei sich nichts messen können.

Keiner der LSPs ist aus meiner Sicht im nichtlinearen Bereich betrieben worden und haben trotzdem Keulen gezeigt.
Ich gehe davon aus, dass sein Verstärkerdesign mit den LSPs unnötig interagiert hat und für solche Meßungen eigentlich nicht taugt.
Was ist aus deiner Sicht ein gut getrenntes Mehrwegesystem? Mein 2-Weger mit 12dB Flankensteilheit zeigt keine Keulen. Liegt aber vielleicht auch unfairerweise an meinem Purifi, der ja genau in diesem Bereich z.Z. mit zu den Besten zählt und genau hier bei der Neuentwicklung viel Wert drauf gelegt wurde.
Ton0815
Gesperrt
#176 erstellt: 23. Jun 2022, 20:04

pogopogo (Beitrag #175) schrieb:
Liegt aber vielleicht auch unfairerweise an meinem Purifi, der ja genau in diesem Bereich z.Z. mit zu den Besten zählt (...)

In welchem, Bereich?


[Beitrag von Ton0815 am 23. Jun 2022, 20:22 bearbeitet]
Otis_Sloan
Inventar
#177 erstellt: 23. Jun 2022, 20:32
Zusammenfassend kann man also sagen, dass drei Wege nicht zwangsläufig besser ist.
pogopogo
Inventar
#178 erstellt: 23. Jun 2022, 20:52

Ton0815 (Beitrag #176) schrieb:
In welchem, Bereich?

IMD & Co.
Ton0815
Gesperrt
#179 erstellt: 23. Jun 2022, 21:11
Die Sache ist ok, aber ich sehe da nicht ein Feature was damit etwas zu tun haben könnte. Da müsste ja meine STA-9X mit einem Breitbänder eine 4wege feinst simulieren können Was für ein Quark...


Otis_Sloan (Beitrag #177) schrieb:
Zusammenfassend kann man also sagen, dass drei Wege nicht zwangsläufig besser ist. :D

Ja kann man wirklich. Mir persönlich fällt dazu auch gleich auna L766 ein. Würde ich jetzt einer Contour 20i nicht vorziehen. Die sieht aber wieder gegen die Bora kein Land. Ok, ist vielleicht auch nicht fair, da der 2Weger ja nur das Doppelte kostet. Da sollte man auch keine Wunder erwarten. Denke ab 6000€/Paar beim 2Weger wird es schon enger.



[Beitrag von Ton0815 am 24. Jun 2022, 10:04 bearbeitet]
Ernst_Reiter
Hat sich gelöscht
#180 erstellt: 24. Jun 2022, 09:48

Ton0815 (Beitrag #179) schrieb:


Otis_Sloan (Beitrag #177) schrieb:
Zusammenfassend kann man also sagen, dass drei Wege nicht zwangsläufig besser ist.

Ja kann man wirklich.

"Zwangsläufig" gilt das so für alles; es ist nicht zwangsläufig aktiv besser als passiv, es ist nicht zwangsläufig eine punktschallquelle besser, open port or closed, volle zustimmung. Alles eine frage der tatsächlichen umsetzung, und da reden wir noch gar nicht vom subjektiven klangempfinden.
Ton0815
Gesperrt
#181 erstellt: 24. Jun 2022, 09:56
@Ernst
Eher unwahrscheinlich, daß man so einen Absatz direkt mit der Axt abkürzen kann und der Kontext dann noch weiterhin hinhaut.

Alles eine frage der tatsächlichen umsetzung

Geht so. Sekundär stimmt das schon, aber primär kann man viele Abhängigkeiten nicht durch eine Dr.Strange-Physik und nicht durch eine Borg-Materialkunde auflösen. Sie stehen eben nicht zur Verfügung


[Beitrag von Ton0815 am 24. Jun 2022, 10:03 bearbeitet]
buggydevil_No5
Hat sich gelöscht
#182 erstellt: 24. Jun 2022, 10:30
Moin Zusammen,

mir wurde ja hier schon einiges vorgeschlagen, danke dafür.
Bei den letzten Beiträgen lese ich heraus das ein LS Projekt schon sehr komplex ist.

Wie würdet ihr dieses Set vom Konzept her beurteilen. Rein die Umsetzung, nicht den preislichen Aspekt. Billiger geht ja immer. Auch die Optik ist aussen vor.

http://www.troelsgravesen.dk/Faital-3WC-10.htm
Apalone
Inventar
#183 erstellt: 24. Jun 2022, 10:31

Otis_Sloan (Beitrag #177) schrieb:
Zusammenfassend kann man also sagen, dass drei Wege nicht zwangsläufig besser ist. :D


Genau.

Aber das ist sowieso eine Binsenweisheit.
imLaserBann
Inventar
#184 erstellt: 24. Jun 2022, 10:40

Ton0815 (Beitrag #181) schrieb:
primär kann man viele Abhängigkeiten nicht durch eine Dr.Strange-Physik und nicht durch eine Borg-Materialkunde auflösen

apropos Borg ist 2-Wege...
Ton0815
Gesperrt
#185 erstellt: 24. Jun 2022, 10:41
ROFL
flexiJazzfan
Inventar
#186 erstellt: 24. Jun 2022, 12:32
@ TE
Also ich sehe dieses Selbstbauprojekt schon als anspruchsvoll an , bin aber auch kein DIYer. Das sieht alles sehr seriös bis "overengineered" aus. Ich persönlich meine, wenn der MT gut ist, ist das Projekt schon fast gerettet. Ich würde versuchen, mehr Informationen über den MT zu bekommen.

Gruß
Rainer
Klaus_N
Inventar
#187 erstellt: 25. Jun 2022, 12:25
Bei dem Faital-3WC-10 Projekt wird viel geschrieben und Bilder gezeigt, aber aussagekräftige Messungen über Filterverhalten bei den Trennfrequenzen und Gesamtabstrahlverhalten im Gehäuse auf Achse und unter Winkeln (Directivity) fehlen leider.

Der Tieftöner ist impedanzlinearisiert (12dB Filter), MT 12dB Filter (Tiefpass und Hochpass), scheinbar ein Sperrkreis (Membranresonanzen), HT 12dB Filter

Der Mitteltöner hat bei etwas unter 5kHz erste knackige Resonanzen, wenn eine Oktave tiefer getrennt wird, kein Problem - es liegen aber keine Messungen dazu vor.

Die Chassis scheinen durchaus brauchbar für die Anwendung zu sein, guter Gesamtwirkungsgrad, mit den gegebenen Informationen kann man über die Brauchbarkeit der Gesamtkonstruktion aber nichts sagen.
buggydevil_No5
Hat sich gelöscht
#188 erstellt: 25. Jun 2022, 13:10

Klaus_N (Beitrag #187) schrieb:
aussagekräftige Messungen über Filterverhalten bei den Trennfrequenzen und Gesamtabstrahlverhalten im Gehäuse auf Achse und unter Winkeln (Directivity) fehlen leider.


Danke für deine Rückmeldung.
Gibt es andere DIY Anbieter die diese Messungen zeigen?
Klaus_N
Inventar
#189 erstellt: 25. Jun 2022, 13:46
Ich kann Dir die Seite von Hifi - Selbstbau empfehlen - sauber durchentwickelte Lautsprecher, von denen ich einige auch auf Messen hören konnte.

Ansonsten hat Hobbyhifi in den Heften immer eine saubere Dokumentation, ebenso Udo Wohlgemuth (Acoustic Design Magazin) oder die Seite von Donhighend.

Vielleicht interessiert Dich auch dieses Projekt aus einem Nachbarforum - zwar aktiv, aber sehr informativ: Schnuckelchen


[Beitrag von Klaus_N am 25. Jun 2022, 14:13 bearbeitet]
imLaserBann
Inventar
#190 erstellt: 26. Jun 2022, 11:33
Apropos IMD & Co gibt es ein aktuelles Youtube Video bei Erin´s Audio Corner
flexiJazzfan
Inventar
#191 erstellt: 26. Jun 2022, 11:59
Wikipedia "Intermodulation" :
... Bei Mehrwegesystemen kann Intermodulation daher normalerweise nur in den Frequenzbereichen wirksam werden, die mit dem gleichen Chassis abgestrahlt werden. Da Verzerrungen im Bereich 500 Hz–4 kHz am deutlichsten zu hören sind und Intermodulation am stärksten durch den großen Membranhub tiefer Frequenzen ausgelöst wird, baut man 3-Wege-Lautsprecherboxen: Bässe (Frequenzen unter einigen 100 Hz) und Mitten (Frequenzen ca. 500 Hz–4 kHz) werden mit getrennten Chassis abgestrahlt, wobei der Mitteltöner sorgfältig vor den Luftbewegungen des Basslautsprechers geschützt ist. 3-Wege-Systeme sind daher 1-Wege- und 2-Wege-Konstruktionen diesbezüglich deutlich überlegen. Dennoch muss der Basslautsprecher einer 3-Wege-Box einen großen Bereich linearer Auslenkung aufweisen, um nicht seinerseits Harmonische zu erzeugen

Das ist knapp formuliert die Lage bezüglich Intermodulationen.

Gruß
Rainer
Burlie
Stammgast
#192 erstellt: 01. Jul 2022, 06:23

Otis_Sloan (Beitrag #33) schrieb:
Dass 3-Weger den 2-Wegern generel überlegen sind, halte ich für falsch.
Das kommt eher auf die konkreten Boxen an.

Von fast allen großen Herstellern werden im gehobenen Preisbereich 2-Weger angeboten, welche sehr Detailtreu arbeiten,
und den 3-Wegern nicht nachstehen.



Vollkommen richtig.

Es hängt halt auch viel von der Abhörposition ab.
(wie ist der Raum geschaffen, woraus bestehen die Wände...)
Wenn ich 1,50m vom Lautsprecher weg sitze, ist ein 3-Weger er von Nachteil weil sich das Klangbild nicht entfalten kann. Bei 3,0m Abstand zum LS wäre ein 3,0m von Vorteil.

Aber ein Besser oder Schlechter wie in diesem Fall gibt es so erstmal nicht.
Suche:
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