Kompaktlautsprecher amphion argon s3

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limette9000
Neuling
#1 erstellt: 12. Mai 2020, 18:36
Hallo,
ich hoffe, dass mir hier jemand eine Antwort gibt, obwohl ich technisch ziemlich unbedarft bin.

Ich habe mir vor einigen Tagen die Kompaktlautsprecher argon s3 von amphion angehört und war einfach hellauf begeistert. Beim Händler haben wir überwiegend Klassik gehört, was zu Gänsehaut und dem einen oder anderen Tränchen der Rührung führte.
Diese Lautsprecher konnten wir zum Probehören mitnehmen, während wir gleichzeitig schon die zu bestellenden Lautsprecher bezahlten. Denn ich war mir ja soooo sicher!

In unserem Hörraum klangen sie nicht mehr ganz so gut, sie gefielen aber immer noch sehr. Bis ich Rockmusik auflegte. Plötzlich klangen sie so, als ob ich sie in eine Kiste mit Dämmwatte gesperrt hätte.
Egal ob von CD oder LP. Am unangenehmsten ist das Gefühl, als ob ich starken Druck auf den Ohren hätte.

In der Hoffnung, dass vielleicht nur der Verstärker defekt sei ( Denon pma 1500 ae), kam sofort ein Freund mit seinem sehr teuren Röhrenverstärker zu Hilfe, um Licht ins Dunkel zu bringen.
Aber leider gab es keinen wirklichen Unterschied. Klassik läuft hervorragend, wirklich super brillante Höhen und toller Bass. Musik mit wenigen Instrumenten ist ebenso genial. Aber Rock oder Hardrock … da klingt ein Küchenradio um Längen besser!

Wie kann das sein? Habe mir eingeredet, dass Lautsprecher in dieser Preisklasse (2200 €) schlecht abgemischte Musik eben auch so detailgetreu schlecht abbilden. Also spaßeshalber 30 Jahre alte kleine Hecos angeschlossen...und festgestellt: die können Rock! was simmt denn da nicht? Werde ich jetzt nur noch Klassik hören können?
Meine Nerven liegen blank, denn als Wohnzimmerdeko sind sie mir echt zu teuer.
Erwarte ich von modernen Lautsprechern zu viel?

Würde mich sehr über erhellende Antworten freuen!!
Exboxenschieber
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 12. Mai 2020, 20:00
Hi,

ich hatte diese LS für 3 Tage daheim zur Probe. Sie haben beim Händler mein Interesse geweckt wg. ihres Hochtöners mit Waveguide und auch wg der Optik und Verarbeitung. Auch klanglich wars nicht schlecht.

Aber daheim dann mit meiner Musik (Punk, Hardrock, Blues, Metal, Indy etc) gingen sie hoffnungslos unter.

Zurück gebracht und ein Paar Martin Logan Motion 35XT gekauft. Voila


Mfg Franz
***MCFly***
Stammgast
#3 erstellt: 12. Mai 2020, 20:02
Hallo,

ich fürchte ich habe schlechte Nachrichten für dich. Die Argons gehören zur Kategorie hell und analytisch spielend. Das bedeutet gute Aufnahmen hören sich klasse an und schlechte sind zum Wegrennen. Da Klassik in der Regel in ansprechender Qualität produziert wird, konnte der LS beim Probehören glänzen. Rock wird im Allgemeinen auf Plumpsklos aufgenommen, wobei sich sämtliche Rockproduzenten scheinbar nur Logitech-Tischhupen zum Mixen und Mastern leisten können. Entsprechend hört sich das Endprodukt dann auch meistens an.
Hättest du Rock beim Testen gehört, wäre dir auch vor Ort aufgefallen, dass die Argons wahrscheinlich weniger für Rock geeignet sind. Deshalb sollte man immer ein paar Lieder von sämtlichen Genres die man hört zum Probehören mitnehmen.


[Beitrag von ***MCFly*** am 12. Mai 2020, 20:03 bearbeitet]
limette9000
Neuling
#4 erstellt: 13. Mai 2020, 17:49
Wow!

Ich hätte nicht gedacht, so schnell Antworten zu bekommen, die mir auch noch bei meinem Problem weiterhelfen! Ein ganz fettes DANKESCHÖN Euch Beiden!!!

Ich muss also weder an meiner Wahrnehmung zweifeln, noch das Wohnzimmer auf links drehen oder mir die Lautsprecher mit Kopfstand anhören. Nein, es reicht, an meiner Vernunft zu zweifeln, dass ich mir die Musikstücke nicht lang genug habe vorspielen lassen...bis halt ALLE Instrumente zu spielen beginnen.
Um dann festzustellen, dass sich die Amphions einfach zu fein sind, um sich in die Niederungen der (Hard-) Rockmusik zu begeben.

Wie dem auch sei, ich werde mit dem Händler reden, um vielleicht eine andere Lösung zu finden, bzw. sie halt auch selbst zu verkaufen. Denn qualitativ sind sie hervorragend, wenn denn die bevorzugte Musikrichtung passt...

Liebe Grüße
Simone
Quetschi
Stammgast
#5 erstellt: 13. Mai 2020, 18:19
Ja genau - Rock wird nur aufn Dixi aufgenommen und deswegen klingt das auf einem guten Lautsprecher einfach immer schei$e.
Die Möglichkeit, dass der LS vielleicht Mist ist, kann kategorisch ausgeschlossen werden.
Exboxenschieber
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 13. Mai 2020, 19:14
Ein LS der nicht alle Genre gleich gut wiedergeben kann (im Rahmen seiner physikalischen Möglichkeiten) ist ne Fehlkonstruktion.

Franz
Denon_1957
Inventar
#7 erstellt: 13. Mai 2020, 19:32
Mit der Aussage muß ich Franz Recht geben.
ton-feile
Inventar
#8 erstellt: 13. Mai 2020, 19:51
Hallo Zusammen,

bei der S3 wurde sehr viel Wert auf das Zeitverhalten gelegt und es ist imO durchaus diskutabel, ob dabei nicht andere vielleicht wichtigere Aspekte zu kurz gekommen sind...

Die Trennfrequenz liegt bei 900Hz und das ist für einen HT dieser Größe -auch im Waveguide verbaut- wirklich extrem.
Wenn man bei einer 25mm-Kalotte verzerrungsarm unter 2kHz und über 1,5kHz landet, kann man schon richtig froh sein...

Die Alumembrane des Bassmitteltöners bricht knapp über 4000Hz in Resonanzen auf und fängt an zu "klingeln".
Das ist ganz normal und schaltungstechnisch kann man das eigentlich recht gut unterdrücken, bei der S3 liegt die erste Membranreso aber gerade mal 15dB unter dem Bezugspegel des Lautsprechers, weil flach gefiltert wurde.


Es wäre also alles in allem kein Wunder, wenn der Lautsprecher super leichtfüßig bei Kammermusik und eher geringem Abhörpegel klänge, aber Probleme bekäme, sobald das Programm "stressig" und laut würde.

Viele Grüße
Rainer

Edit: Sorry, das habe ich noch vergessen.
In Serie zum Hochtöner liegt zum elektrischen Schutz desselben ein Kaltleiter (PTC-Thermistor).
Dieses Sicherungselement macht den Hochtöner in Stresssituationen leiser und das könnte ein Grund dafür sein, warum der Lautsprecher bei Belastung klang, "als wäre er in eine Kiste mit Dämmwatte gesperrt worden".


[Beitrag von ton-feile am 13. Mai 2020, 21:21 bearbeitet]
Quetschi
Stammgast
#9 erstellt: 14. Mai 2020, 05:11
900Hz? Ich find bei den technischen Daten was von 1600Hz Trennfrequenz.
Yahoohu
Inventar
#10 erstellt: 14. Mai 2020, 06:45
Hallo Simone,
trotz vieler elektronischer Helfer (DSP, etc.) gelten m.M.n. gerade bei bestimmten Musikstilen immer noch folgende Regeln:
"Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Hubraum"....
"Der Hochtöner macht die hohen Töne, der Tieftöner macht die tiefen Töne, der Mitteltöner macht die Musik"...
Ist zwar auch etwas Standard-BlaBla, da liegen aber einige Körnchen Wahrheit drin.

Ich bin Querbeet-Hörer, was nutzt mir also ein Lautsprecher, der nur bei Jazz hervorragend spielt. Gerade bei kompakten kann das ganz schnell problematisch werden. Die Gründe für Deine Eindrücke bei den Argon S3 haben Dir ja schon einige geschildert.

Also Alternativen finden. Wenn es unbedingt Kompaktlautsprecher (ohne zusätzlichen Subwoofer) sein sollen?
Meine Tipps: ATC SCM11, ProAc, Guru Audio, Swans und Aurum Cantus. Nachteil: Selten zu finden, also nur wenige Händler und ein direkter Vergleich wirklich schwierig.
Eine Alternative wären für mich noch die Wharfedale Linton, sind halt etwas größer. Ein Allround-Lautsprecher der guten Mittelklasse, preislich sogar nur ca. halb so teuer wie die Argon.

Wenn Du Standlautsprecher stellen kannst (auch kompakte haben da Anforderungen), würde sich noch mal ein anderes Fenster öffnen und die Auswahl der "eierlegenden Wollmilchsäue" wird deutlich größer .
Die meisten Hörer nutzen ihre Lautsprecher über einen sehr langen Zeitraum, da ist es durchaus ok wenn man sich bei der Suche auch Zeit lässt.
Oft lohnt auch tiefer in die Tasche zu greifen: Eine ATC SCM 40 (Neupreis 5200 Euro) über 20 Jahre lässt einen für rund 20 Euro pro Monat über einen langen Zeitraum viel mehr Spaß an der Musik haben als bei preiswerteren Lösungen.

Sorry, viel Text und nur ein Bruchteil der Möglichkeiten die es gibt. Aber ich denke Du wirst hier noch andere Eindrücke (sinnvolle und weniger sinnvolle) sammeln können.

Gruß Frank
***MCFly***
Stammgast
#11 erstellt: 14. Mai 2020, 06:47

Exboxenschieber (Beitrag #6) schrieb:
Ein LS der nicht alle Genre gleich gut wiedergeben kann (im Rahmen seiner physikalischen Möglichkeiten) ist ne Fehlkonstruktion.

Franz :*


Stimmt auch nicht so ganz. Ein guter LS sollte das Material so wiedergeben, wie es aufgenommen wurde. Also möglichst neutral. Wenn Rock scheisse aufgenommen wurde, klingt es nunmal scheisse und wenn Klassik gut aufgenommen wurde.... Hat demnach nichts damit zu tun, dass ein LS ein Genre nicht wiedergeben kann.
dejavu1712
Inventar
#12 erstellt: 14. Mai 2020, 07:00
Ich war auch etwas überrascht, als ich das gelesen habe...

Aber auch 1600 Hz sind noch relativ niedrig, jedoch realisierbar, mit einem
Beyma TPL 150 H sogar relativ problemlos, ob das bei der Argon mit 1" HT
sinnvoll ist, vermag ich jetzt nicht zu beurteilen, ich bezweifle es aber mal.

Ändert aber nichts daran, das ein LS mMn möglichst alle Musikrichtungen
und Aufnahmen wiedergeben können sollte, das kann natürlich je nach
zugespielter Aufnahmequalität mal besser oder schlechter sein, wenn der
LS dazu nicht in der Lage ist, nenne ich sowas eine Fehlproduktion.

Und das alle Rock Aufnahmen schlecht gemacht sind, kann ich nicht bestätigen,
mir sind viele bekannt, die sogar eine ziemlich hohe Wiedergabequalität haben.

@Yahoohu

Im Grunde korrekt, aber bitte nicht verallgemeinern, mein LS hat 2x 125 mm
Chassis und das funktioniert ganz hervorragend, auch ohne ein Subwoofer.
ton-feile
Inventar
#13 erstellt: 14. Mai 2020, 08:33
Guten Morgen,


Quetschi (Beitrag #9) schrieb:
900Hz? Ich find bei den technischen Daten was von 1600Hz Trennfrequenz.


Doch, es sind tatsächlich 900Hz.

Weichenzweige+Summe:

Amp_Originalweiche_Summe-inPhase vs verpolt_Zweige

Hoch- und Bassmitteltöner, mit und ohne Weiche:

Amp_Originalweiche-Zweige_Chassis unbeschaltet

Der Hochtöner läuft praktisch "fullrange" und hat (abgesehen von dem PTC Element zum Schutz) nur einen ca. 6dB/8 EQ vorgeschaltet.

Viele Grüße
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 14. Mai 2020, 08:53 bearbeitet]
Quetschi
Stammgast
#14 erstellt: 14. Mai 2020, 12:28
Ist dann wahrscheinlich so diese "Philosophie" a'la "nur ein Weichenbauteil pro Weg für unverfälschten Klang, ungetrübten Musikgenuss, höchste Musikaltität"...
Yahoohu
Inventar
#15 erstellt: 14. Mai 2020, 13:23
Liebe Leute,
bitte könnt ihr - vor allem im Interesse des TE - so weitermachen, das es für Laien verständlich bleibt?
Vielleicht schaffen wir es ja tatsächlich mal einen Thread zielführend und schlüssig und ggf. erfolgreich zu Ende zu bringen.
Ist nicht böse gemeint, nur so als Frühwarnsystem


[Beitrag von Yahoohu am 14. Mai 2020, 13:57 bearbeitet]
Quetschi
Stammgast
#16 erstellt: 14. Mai 2020, 13:49
Die für Laien verständliche Antwort gab es dann bereits in Beitrag #6.
Hüb'
Moderator
#17 erstellt: 14. Mai 2020, 14:28
Naja, für an Technik und wirkliche Erklärungen Interessierte ist es doch hilfreich.

Was kann der TE also tun:
- einen Sub anschaffen, mit Filterung/ Entlastung der Haupt-LS
- andere LS anschaffen/ ggf. umtauschen (?)
- Zweit-LS für andere Musik anschaffen
- deftigere Mucke via Kopfhörer hören
- mit den Schwächen der LS leben und nur noch Kammermusik hören...

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 14. Mai 2020, 14:29 bearbeitet]
ton-feile
Inventar
#18 erstellt: 14. Mai 2020, 16:00
Hallo Simone,

die Probleme bei dem Lautsprecher sind die (zu) tiefe Anbindung des Hochtöners und das "klingeln" der Alu-Membrane (das Du als Druck auf den Ohren beschreibst). Dem kann man nur über die Weiche beikommen.
An Deiner Stelle würde ich versuchen, die Lautsprecher zurück zu geben.

Ich habe mich 2016 intensiv mit dem Teil beschäftigt und eine alternative Weiche entwickelt, weil die Hardware an und für sich sehr wertig und gut gemacht ist.
Wenn Du die Lautsprecher nicht mehr los wirst, kannst Du die Schaltung gerne haben, musst Dir aber dann jemanden suchen, der sie für Dich zusammenlötet. Ich betreibe die Entwicklerei lediglich als Ausgleich zu meinem Tontechnikerjob.

Solltest Du in Bayern wohnen, kannst Du Dir die "gepimpten" Amphions auch vorher anhören.
Sie stehen bei einem Freund in München.

Beste Grüße
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 14. Mai 2020, 16:04 bearbeitet]
limette9000
Neuling
#19 erstellt: 14. Mai 2020, 20:36
Hey, Ihr Verrückten!

Ich habe niemals damit gerechnet, sooo viele Reaktionen zu bekommen.
Ich bin echt überwältigt, mit welchem Engagement und welcher Ernsthaftigkeit Ihr mein Problem analysiert
und zu lösen versucht!
Ich habe so viele Tips bekommen und nette Angebote - und das, obwohl ich zu Anfang schon bemerkt hatte,
absoluter Laie zu sein. WAHNSINN!!!

Der nächste Schritt ist, mich nochmals vom Händler beraten zu lassen. Ich denke, daß mich das noch mal einen Schritt weiterbringt.
Er ist ebenfalls daran interessiert, mich, bzw. meine Ohren glücklich zu machen.
Schaun mer mal.

Komisch finde ich, daß amphion so hochgelobt wird, wenn sie nicht kompatibel für diverse Musikrichtungen sind.
Oder gibt es so viele Kammermusikliebhaber?
Näheres werde ich in den nächsten Tagen erfahren.
Und noch eine Menge LS durchhören...jetzt wo ich weiss, es liegt nicht an meiner verschrobenen Wahrnehmung...
Höchstens am falschen (?) Musikgeschmack.
Leider liegt Dortmund doch ein bisschen weit entfernt von Bayern. Ich meine jetzt entfernungsmässig!!!
Deshalb wird das Probehören wohl nicht zustande kommen.
Aber ich weiss jetzt ganz genau, was ich will.
Ich will Hardrock UND Klassik hören. Und zwar sauber und laut und irgendwie mittendrin!
Ich will die eierlegende Wollmilchsau, auch wenn es mich noch viel Zeit und Geduld kosten wird,
wenigstens die Grundlagen des hifi-Wissens zu erlernen.
Ich bleib dran...

Also nochmals vielen Dank...und ich hoffe, man liest wieder voneinander, wenn ich Euch mit den nächsten
Anfängerfragen nerve...wenn es denn um die Erneuerung der weiteren Anlage geht!

Viele liebe Grüsse,
haltet die Ohren gesund,

Simone
Yahoohu
Inventar
#20 erstellt: 15. Mai 2020, 06:05
Moin,
ich denke, Du bist auf einem guten Weg. Hifimäßig ist in Dortmund ja der Hund begraben, noch mehr, seit dem Siggi Rikeit die Brocken hingeworfen hat.
Wenn Du die Argon bei RAE gekauft hast, gibt es dort ja noch u.a. Dali, Phonar und Indiana Line.
Um ein vielfaches höher ist die Auswahl in Essen: Da ist die Bandbreite durch Läden wie Pawlak, Musik im Raum und Aura-Hifi noch riesengroß.
Gleich zwei Läden führen die von mir genannten ATC.
Ich wünsche Dir viel Erfolg beim finden.
limette9000
Neuling
#21 erstellt: 26. Mai 2020, 19:59
Alles wird gut!

Nachdem ich Herrn Wentz von audience, wo wir die amphions bestellt hatten, mein Leid geklagt hatte, musste ich zähneknirschend feststellen, dass die LS am grauenhaften Klang in der Tat unschuldig waren. Ich hatte gehofft, dass sie Rockmusik einfach noch eine gewisse Tiefe zufügen.
Aber...wo nix ist, da können die Kleinen auch nichts dazu zaubern.
Die Pille musste ich erst mal schlucken.

Mit einer Engelsgeduld machte er mir klar, dass es auch im Rockbereich sehr gut abgemischte Musik gäbe, und dass meine mitgebrachten CD´s wirklich grottenschlecht aufgenommen waren.
Also entschied ich mich dazu, mich mit den LS anzufreunden.
Und was soll ich sagen:
Er hatte verdammt Recht!!!

Inzwischen habe ich den einen oder anderen Tonträger gefunden, der NICHT klingt, als sei er mit einem Kassettenrekorder aufgenommen worden

Wahnsinn, was die Kleinen so können...
Endlich das langersehnte Gänsehautfeeling!!!
Tiefe, Raum und Transparenz, alles da!

Als Ausgleich für schlecht abgemischte Musik werde ich in Zukunft noch mehr live-Konzerte besuchen.

Ich hätte dem Händler gleich vertrauen können, der da behauptet, seine Kunden absolut zufrieden stellen zu wollen. Er hätte die Boxen auch anstandslos wieder zurückgenommen, wenn ich mit ihnen nicht hätte leben können...
Von daher hat sich die Reise nach Soest definitiv gelohnt!

Deshalb zum Schluss nur noch zwei Worte von der glücklichen hifi-Einsteigerin:

HAPPY END!!!
Exboxenschieber
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 26. Mai 2020, 20:31
Hi,

mich würde jetzt wirklich interessieren, welche CDs du dabei hattest.

Nur zum einschätzen, was der Herr Verkäufer als grottenschlecht ansieht.

Mfg Franz
Hüb'
Moderator
#23 erstellt: 27. Mai 2020, 04:38
Da schließe ich mich an.

Es nützt ja auch nichts: will man sich von seiner Hifi-Anlage zu "klangvollen" Tonträgern "erziehen" lassen (müssen)?
Idealerweise gibt eine Anlage gerade das erträglich wieder, was man eben liebt (eine gewisse "Grundqualität" vorausgesetzt).
Klar, garbage in, garbage out. LS, die aus Müll faszinierende Klangbilder "zaubern" sind kein Hifi.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 27. Mai 2020, 06:28 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#24 erstellt: 27. Mai 2020, 10:34
Ein Klanghörer mehr, ein Musikhörer weniger...was solls.
limette9000
Neuling
#25 erstellt: 27. Mai 2020, 19:05
Menno,
jetzt gibt es auch noch Schimpfe...

Die CD´s waren z.B. Nice von Henry Rollins, Electric six und einiges von Pothead.
Sie sind wirklich schlecht aufgenommen, aber ich liebe diese Combos eben.
Die einen oder anderen werde ich - so Gott will - weiterhin noch live hören können.
Dann halt nicht so oft zu Hause.
Es sei denn, es gäbe noch DEN Lautsprecher, der aus Sch… Gold machen kann...dann ginge der Trend zur Zweitanlage
Und jetzt nehmt mich bloß nicht auseinander, was meinen Musikgeschmack betrifft; da bin ich nicht mehr zu retten!

Liebe Grüße
Simone
Prim2357
Inventar
#26 erstellt: 27. Mai 2020, 19:21

limette9000 (Beitrag #25) schrieb:
aber ich liebe diese Combos eben.


Genau deshalb würde ich mir einen Lautsprecher suchen, der DAMIT zurechtkommt,
und nicht Einen, der mir "vorschreibt" welche Musik ich zu hören habe...

Und ja, es gibt ganz sicher Lautsprecher mit welchen genannte Musik besser gefällt.

Und nein, dein Musikgeschmack ist unantastbar...
Exboxenschieber
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 27. Mai 2020, 19:36
Vorallem Henry Rollins. Sehr geil der Typ. Hab 3 CDs von ihm.

Und die sind alle nicht "grottig" aufgenommen. Der Verkäufer hat es mit den Ohren.

Das wäre für mich schon allein der Grund gewesen, diese LS nicht zu kaufen.

Henry ist sooooo gut. Der hat bessere Boxen verdient. Oder willst in Zukunft nur noch Adele hören?

Franz, der sich gleich mal ne CD vom Meister einwirft.
Prim2357
Inventar
#28 erstellt: 27. Mai 2020, 19:43
Es gibt halt viele Lautsprecher welche bei komplexer Musik einbrechen, deshalb wird bei Vorführungen auch so oft und gerne plingpling Musik abgespielt welche den Lautsprecher gar nicht fordert.
Hüb'
Moderator
#29 erstellt: 28. Mai 2020, 05:36
Die Sachen, die ich von Rollins und Pothead kenne, sind zwar nicht unbedingt das, was manch einer als "Audiophil" ansehen würde, andererseits aber keineswegs "schlecht" oder unterdurchschnittlich. Kann man sich IMHO sowohl mit KH, als auch mit hochauflösenden Studiomonitoren gut anhören, ohne dass "der Klang" als Störfaktor in den Vordergrund rückt.
Was stört denn bei der Wiedergabe dieser Musik genau?
Fenek
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 28. Mai 2020, 08:10
Muss den der Lautsprecher klingen??

In der Rockmusik, und speziell in der härteren Fraktion geht es oft darum, Agression auszudrücken. Und es ist dann in der Hand der Künstler die Stilmittel dafür auszuwählen und einzusetzen. Das damit in Sachen Klang nicht immer der persönliche Geschmack eines jeden Hörers getroffen wird ist für mich logisch. Aber man sollte jetzt nicht dem Lautsprecher aufbürden, die Musik auf den persönlichen Geschmack zu verbiegen oder, wie in diesem Fall, weichzuspülen. Dazu bräucht man wahrscheinlich für jeden Künster einen anderen Lautsprecher. Und das Rockmusik auch für viele subjektiv "gut" klingen kann, zeigen ja andere Aufnahmen. wie z.B von Rammstein.
Das ganze heisst ja hier Hifi Forum und nicht Sound-Forum und Hifi (High Fidelity) umschreibt das Streben nach originalgetreuen Klang.
Wenn ich eine gesoundete Box für eine bestimmte Musikrichtung aussuche, verbaue ich mir den Weg zu vielen anderen Genres.
ton-feile
Inventar
#31 erstellt: 28. Mai 2020, 08:23
Dass der Lautsprecher besonders mit den Mitten und ab gehobener Zimmerlautstärke Schwierigkeiten hat, liegt in der Natur der Sache.
Schrob ich schon hier:
Beitrag 13

Physik ist eben kein Ponyhof...

Viele Grüße
Rainer

P.S. Habe mir mal ein paar Nummern von Pothead und Henry Rollins über meine Abhöre gegeben (Klein+Hummel O92) und kann da nichts schlimmes feststellen. Henry Rollins fordert in meinen Ohren etwas mehr Auflösungsvermögen in den Mitten und der Präsenz, aber das ist imO alles völlig im Rahmen.
Yahoohu
Inventar
#32 erstellt: 28. Mai 2020, 08:36
Moin,
ich denke, die meisten kennen das AC/DC Album "Live at River Plate".
Für eine Live-Aufnahme nicht schlecht, aber auch keine Tonmeister-Meisterleistung .
Ich hatte damals die Möglichkeit gleich mit 4 verschiedenen Odeon Modellen bei mir zu Hause (Verstärker ASR Emitter) zu testen.
Jeder der vier Lautsprecher hörte sich bei Jazz und minimal instrumentierten Stücken sehr gut an. Die Unterschiede vom preiswertesten zum teuersten Lautsprecher waren wirklich sehr gering.
Aber dann Thunderstruck laut.
Orfeo: Ging gar nicht, da fehlte Fundament, Klangbrei...
Fidelio: Ne Orfeo mit etwas mehr Bass...
Rigoletto: Deutliche Verbesserung, viel differenzierter, da fing es an Spaß zu machen.
Tosca S: Fast die eierlegende Wollmilchsau, die durfte bleiben.
Prinzip bei allen gleich: 2 Wege System mit Holzhorn.
Kurz danach kam ich günstig an eine gebrauchte Elektra, das war nochmal ne deutliche Steigerung. Ich ärgere mich heute noch drüber das ich die Dinger in meinem damaligen Suchwahn wieder abgegeben habe.

@Simone: Nichts gegen den Händler in Soest, er hat eine (allerdings sehr kleine) Auswahl an hochwertigen Marken. Die Limitierung der kleinen Argon hat Dir Tonfeile ja schon sehr gut geschildert. Hör sie Dir beim Händler doch mal im Direktvergleich gegen die größeren Amphion Modelle an (mit Deiner Musik).
Ich würde mir nicht vom Lautsprecher vorschreiben lassen, welche Musik ich zu hören habe . Wenn der Händler keine brauchbare Alternative hat, solltet ihr euch auf irgend eine Art einig werden.
Exboxenschieber
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 28. Mai 2020, 08:45
Hi fenek,

habe bereits #6 geschrieben , dass ein LS alle Genre gut wiedergeben sollte.

Mfg Franz
Yahoohu
Inventar
#34 erstellt: 28. Mai 2020, 09:27
@Fenek,
wenn Du Dich als "Gewerblich" gekennzeichnet hast, solltest Du auch Roß und Reiter nennen.
***MCFly***
Stammgast
#35 erstellt: 28. Mai 2020, 10:07
Also es gibt schon Lautsprecher, die den Spagat zwischen schlechten Aufnahmen noch ganz gut und gute Aufnahmen sehr gut hinkriegen.
Die sind dann aber natürlich nicht neutral wie Studiomonitore. Ich vermute mal von Dynaudio die Evoke-Serie oder SP40 wären eher etwas für dich. Die spielen dann allerdings etwas "weich" was auch nicht 100% zu Rock passt.

Ich habe noch die Syrincs M3-220dt, eine Mischung aus Mini-PA und Studiomonitor, bie mir zu Hause. Obwohl die schlechte Aufnahmen deutlich enttarnen, machen sie aufgrund der Summe der positiven Eigenschaften trotzdem richtig Spaß mit allen Musikrichtungen. Rock z.B. kommt richtig gut auf den Dingern. Ist aber eher etwas für das Nahfeld.
Exboxenschieber
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 28. Mai 2020, 12:26
Hi,

ich bin da bissl anderer Meinung. Gerade LS wie die Studiosmonis bzw. auch LS für daheim die eine lineare Abstimmung haben, können jedes Genre gut wiedergeben. Besser als z.B. LS mit Bassbuckel wie die SP40.

Mfg Franz
Quetschi
Stammgast
#37 erstellt: 28. Mai 2020, 13:42

Exboxenschieber (Beitrag #36) schrieb:
... können jedes Genre gut wiedergeben...

Bin da nochmal etwas "anderer" Meinung.
Ein Lautsprecher sollte alles was ihm zusgepielt wird, möglichst exakt wiedergeben können. Mit einem Genre hat das dann eigentlich schlicht nichts zu tun. Eine gute Aufnahme wird gut wiedergegeben und eine schlechte eben schlecht - soweit ist das der Idealfall bei halbwegs vernünftig konstruierten Lautsprechern, die auch keineswegs ein Vermögen kosten müssen.

Allerdings wurde hier vermutlich die Sache etwas umgedreht:
Man stellt schlicht die Behauptung auf, dass Lautsprecher 'X' ohne Fehl und Tadel sei und wenn etwas sich darüber nicht gut anhört, so wär der Grund dafür, dass die Aufnahme nichts tauge.
Jedoch ist es eher so, dass es IMHO gar nicht sooo viel gibt, was wirklich grottenschlecht aufgenommen/abgemischt wurde wenngleich das aber andererseits nicht heißt dass ein Großteil sehr gut aufgenommen wäre. Die meiste Musik ist aber in IMHO in einer Qualität auf dem Tonträger, dass es einem normalerweise nicht die Zehennägel aufstellen sollte wenn man über gut gemachte Lautsprecher hört.

Wenn man für einen Lautsprecher aber die Musik erst suchen muss, die damit erträglich klingt, dann ist der Lautsprecher schlicht zu überdenken.
limette9000
Neuling
#38 erstellt: 28. Mai 2020, 14:54
Hi,
ich habe heute sehr wenig Zeit, wollte mich aber kurz melden.
Habe mir die Boxen heute Morgen nur kurz angehört...und zwar besagten Henry Rollins.
Beim Titel "I feel like this" von der CD Hard Volume von 1988 ist mir einiges aufgefallen,
was stellvertretend auch bei ganz anderer Rockmusik passiert.
Vorab: Ja, ich weiß, ganz schlechte Aufnahme, aber egal, ich kenne die Aufnahme schon genau so lange auch über andere Lautsprecher.

Das Stück beginnt schlecht klingend, ab Minute 1.51 wieder (relativ!) sehr gut, ab Min. 3.30 wieder richtig schlimm.
Schlimm klingt alles, was sehr komplex ist, viel Instrument gleichzeitig und nicht gut abgemischt.
Aber der Unterschied zu den ruhigeren Passagen ist schon sehr extrem.
Die sind richtig klar zu hören, und das ganze wird wieder räumlich.
Und während der schlechten Passagen entwickelt sich bei mir nach wenigen Minuten ein Druckgefühl im Ohr, welches über eine halbe Stunde anhält.

Sowas bilde ich mir doch nicht ein.

Und wohlgemerkt: ich habe nicht laut gehört.

Das kann ja vielleicht auch am Hörraum liegen.
Diesen Effekt habe ich bei guter Klassik nicht, auch wenn ein ganzes Orchester laut tönt...
Ich verstehe es nicht...

Liebe Grüße

Simone
Prim2357
Inventar
#39 erstellt: 28. Mai 2020, 16:08
Auch wenn es am Hörraum liegt, muss man einen Lautsprecher wählen, der einigermaßen mit den Umständen zurechtkommt.
zeig uns doch mal bitte ein Bild deiner Aufstellung und dem Hörplatz.

Frag doch deinen Händler ob er dir ein Paar Dynaudio Evoke 20 zum Vergleich ausleiht,
ist vllt nicht der Weisheit letzter Schluss, sollte aber grundsätzlich nach deinen Beschreibungen besser funktionieren.
Exboxenschieber
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 28. Mai 2020, 18:48
Hi Quetschi,

wir sind total gleicher Meinung. Wenn ich schreibe, jedes Genre gut wiedergeben meine ich natürlich so wie es die Software hergibt. Schlecht klingt dann schlecht und super halt super.

Ein guter LS spielt jede Musik so ab wie es die Software vorgibt. Das bedeutet aber nicht, das man 80% seiner Lieblingsmusik nicht mehr darüber hören will. Denn dann machen die Kisten definitiv was falsch.

Franz
ton-feile
Inventar
#41 erstellt: 28. Mai 2020, 21:39
Hallo Zusammen,


Yahoohu (Beitrag #34) schrieb:
@Fenek,
wenn Du Dich als "Gewerblich" gekennzeichnet hast, solltest Du auch Roß und Reiter nennen.


Hmm, jetzt hat er sich also gelöscht, aber weder vorher Ross und Reiter benannt noch irgendetwas verkehrtes geschrieben.
Aber man muss ja auch nicht alles verstehen...

@Simone:

die Probleme bei dem Lautsprecher sind die (zu) tiefe Anbindung des Hochtöners und das "klingeln" der Alu-Membrane (das Du als Druck auf den Ohren beschreibst).


Beste Grüße
Rainer

Edit: Beitrag eingekürzt...


[Beitrag von ton-feile am 28. Mai 2020, 22:31 bearbeitet]
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