Lautsprecher - breit abstrahlend oder gebündelt, das ist die Frage

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moby_dick
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 06. Apr 2013, 13:33
Zur Erlärung:
Diese Beiträge wurden aus einem anderen thread abgetrennt.

Ob man breit oder gebündelt strahlende LS bevorzugt, ist eine Frage des Raumes und des Geschmackes. Da gibt es kein richtig oder falsch.
2 MT um einen HT (also (Pseudo)D'Appolito) finde ich wiederum hervorragend.
Genau so sind meine LS, und das klingt hervorragend. Natürlich gibt es Nachteile bei dieser Bauart, aber die Vorteile überwiegen m. Meinung.
Allerdings hat bei mir der HT ein Waveguide.
Meine Gasthörer waren rundweg begeistert und wollten nicht mehr weg...fertig 1


[Beitrag von moby_dick am 06. Apr 2013, 16:26 bearbeitet]
BlackMacHH
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 06. Apr 2013, 13:35

moby_dick (Beitrag #235) schrieb:
Ob man breit oder gebündelt strahlende LS bevorzugt, ist eine Frage des Raumes und des Geschmackes. Da gibt es kein richtig oder falsch.


In einem speziell angefertigten Musikzimmer ja. In einem Wohnzimmer, das nur begrenzt akustik-optimiert werden kann, wie in 90% aller Haushalte, ist ein breites (und ungleichmässiges) Abstrahlverhalten ziemlich ungünstig. Auch in optimierten Tonstudios ist ein breites abstrahlen Unsinn, da keiner grosse Reflektionen von Mischpultkonsolen und Racks haben will. MEG, K+H, Neumann bieten beispielsweise für jedes Modell definierte Hörabstände an, damit ein korrektes Entfernungshören gewährleistet ist.


[Beitrag von BlackMacHH am 06. Apr 2013, 13:38 bearbeitet]
cr
Inventar
#3 erstellt: 06. Apr 2013, 13:39
Ein Teil der Kunden will das, denn sonst wären auch Dipole nicht so beliebt. Gerade die HiFi-Magazine haben doch immer von der Luftigkeit etc. berichtet, wenn so ein Lautsprecher möglichst in alle Gegenden hin abstrahlt.
Der 360° abstrahlende Walsh-Driver ist doch auch so ein "Geheimtip"
http://www.hifimuseum.de/ohm-f-test-1974.html
Dort wird berichtet:

Darauf haben wir die Marantz-Endstufe Modell 500 mit den „Ohm F" verbunden. Was sich unseren Ohren sodann darbot, war eine höhere HiFi-Offenbarung. Die „Ohm F" sind eine Klasse für sich. Das Klangbild ist von einer Fülle, Natürlichkeit, Ausgewogenheit und Durchsichtigkeit, die man nur als außergewöhnlich bezeichnen kann
BlackMacHH
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 06. Apr 2013, 13:42

cr (Beitrag #237) schrieb:
Ein Teil der Kunden will das, denn sonst wären auch Dipole nicht so beliebt. Gerade die HiFi-Magazine haben doch immer von der Luftigkeit etc. berichtet, wenn so ein Lautsprecher möglichst in alle Gegenden hin abstrahlt. Der 360° abstrahlende Walsh-Driver ist doch auch so ein "Geheimtip"


Das mag sein aber mit genauer Wiedergabe hat das allerdings nichts mehr zu tun, sprich der Räumlichkeitseindruck einer Stereo- oder Surround-Aufnahme kann so nicht mehr transportiert werden - die Ortbarkeit von Schallereignissen wird quasi unwichtig. Bei Filmton sind Dipole aber nützlich, wenn die Surround-LS diffus (sprich nicht oder schwer ortbar) klingen soll.


[Beitrag von BlackMacHH am 06. Apr 2013, 13:47 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 06. Apr 2013, 13:47
Willst du den Leuten vorschreiben, was ihnen zu gefallen hat? Und Reflektionen sind nicht generell schädlich, nachzulesen hier:
Floyd E. Toole, Sound Reproduction : The Acoustics and Psychoacoustics of Loudsp...
BlackMacHH
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 06. Apr 2013, 13:48

moby_dick (Beitrag #239) schrieb:
Willst du den Leuten vorschreiben, was ihnen zu gefallen hat? Und Reflektionen sind nicht generell schädlich, nachzulesen hier:
Floyd E. Toole, Sound Reproduction : The Acoustics and Psychoacoustics of Loudsp...


Nein im HiFi-Bereich ist eh alles erlaubt was gefällt (siehe auch BOSE Acousticmass Systeme), vieles hat dann aber mit hoher Wiedergabetreue nichts mehr zu tun. Reflektionen gehören streng genommen nicht ins Klangbild - da gibt es wenn man nur das Produkt der Aufnahme hören will kein wenn und aber.


[Beitrag von BlackMacHH am 06. Apr 2013, 13:53 bearbeitet]
DasNarf
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 06. Apr 2013, 13:54
Ich kann das was BlackMacHH schreibt, nur unterschreiben. Aber ich merke auch bei Besuchern, dass vielen Leuten eine präzise Bühne nicht gefällt. Die wollen vom Sound "eingelullt" werden, weil sie es privat so gewöhnt sind, und sind oft irritiert, wenn sich der Sound fast nur zwischen den Lautsprechern abspielt, wie bei mir.


[Beitrag von DasNarf am 06. Apr 2013, 13:54 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 06. Apr 2013, 14:01
Ich mag ja auch das direkte und knackige, aber Reflektionen gehören dazu. Sie sind unvermeidbar und wir sind darauf "programmiert". Es kommt immer auf das Maß an. Übrigens bevorzugen Profis eher den direkten Klang, Ungeübte den "halligeren". Lest mal den Toole, sind zwar 500 Seiten in englisch, aber sehr informativ.
Übrigens haben Toole und Olive eine Formel entwickelt zur Vorhersage,welcher LS gut beurteilt wird und welcher nicht. Trefferquote 95%
Wenn man gute LS bauen will - dort steht das Rezept. Mir hat es sehr geholfen bei meinen LS.

Wenn Reflektionen falsch wären, müsste es sich im RAR toll anhören, oder?
Wer war schon mal in einem? Ich ja.

Und wenn ich ganz destruktiv werden will: Stereo ist immer unnatürlich und falsch. Macht trotzdem Spaß.
Die Geschmäcker sind extrem unterschiedlich. Bei mir gehen die lS bis 30 Hz fast ohne Pegelminderung und bringen den Betonboden in fühlbare Schwingung. Trotzdem war das einigen Testhörern zu wenig Bass. Vieleicht auch wegen DSP-verringerten Moden, sie waren das trockene nicht gewohnt.
Ich kenne Leute, die geriten bei LS ins schwärmen, schrieben was von Begeisterungsstürmen, die Testhörer hätten geweint vor Glück usw.
Als ich die gleichen LS hörte, musste ich raus, so grausam empfand ich das.

Jedem Tierchen sein Plesierchen.


[Beitrag von moby_dick am 06. Apr 2013, 14:19 bearbeitet]
DasNarf
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 06. Apr 2013, 14:20
Herr Kellerschon von Bonsai Akustik hat mir mal am Telefon gesagt:

Surround ist die Lüge
Stereo die Wahrheit

Zumindest haben wir bis jetzt nichts besseres entwickelt.

Ein RAR ist sicher nicht optimal. Aber störende Erstreflektionen sollte man schon weitgehend im Griff haben, sonst pfuscht der eigene Raum einfach zuviel rein.
moby_dick
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 06. Apr 2013, 14:26
Stereo ist genau so falsch wie Surround.
Ja, gegen zu frühe Reflektionen sollte man was machen, aber das richtige.
Bei mir sind 12 m² Absorber im Raum, aber meine Frau hört lieber ohne.
Ich höre in 2,5 m Abstand, meine Frau und manche Besucher mögen es lieber mit 4 m. Und jetzt, wer hat Recht?

Wir sind aber OT

Jetzt nicht mehr
Das Thema: wieviel Bündelung ist richtig, lässt sich nicht einfach beantworten, so habe ich es jedenfalls den zugänglichen Quellen entnommen. Hauptsache, man hat keine großen Sprüng darin.
Leider trifft das nur auf wenige LS zu.
Und da jeder LS mit dem Raum "arbeitet", gibt es unterschiedliche Lösungsansätze. Wichtig ist, dass der LS zum Raum passt. Leider ist das zumindest bei passiven LS zu 90% nicht der Fall. Das Ergebnis ist zufällig. Abhilfe schafft nur ein aktiver LS mit Anpassunsmöglichkeiten oder EQ, noch besser ein parametrischer EQ (DSP) und eine Messung im Raum.


[Beitrag von moby_dick am 06. Apr 2013, 16:43 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 06. Apr 2013, 17:43

moby_dick (Beitrag #8) schrieb:
Ich mag ja auch das direkte und knackige, aber Reflektionen gehören dazu. Sie sind unvermeidbar und wir sind darauf "programmiert". Es kommt immer auf das Maß an. Übrigens bevorzugen Profis eher den direkten Klang, Ungeübte den "halligeren". Lest mal den Toole, sind zwar 500 Seiten in englisch, aber sehr informativ.
Übrigens haben Toole und Olive eine Formel entwickelt zur Vorhersage,welcher LS gut beurteilt wird und welcher nicht. Trefferquote 95%
Wenn man gute LS bauen will - dort steht das Rezept. Mir hat es sehr geholfen bei meinen LS.
Wenn Reflektionen falsch wären, müsste es sich im RAR toll anhören, oder?
Wer war schon mal in einem? Ich ja. :D

Vielen Dank für die tolle Zusammenfassung, spart mir das gleiche zu schreiben!

Und wenn ich ganz destruktiv werden will: Stereo ist immer unnatürlich und falsch.


DasNarf (Beitrag #9) schrieb:
Herr Kellerschon von Bonsai Akustik hat mir mal am Telefon gesagt:
Surround ist die Lüge
Stereo die Wahrheit

moby_dick / Toole haben Recht, der alte Bonsai Entwickler leider nicht, das sind halt die alten, nicht totzukriegenden Vorurteile bezüglich Stereo/Surround. Mit Surround kann man die Reflexionen des Musikevents auch erfassen und hofft nicht auf eine zufällige "Ähnlichkeit" beim Hörraum, da kann man auch stark bedämpfte Hörraume nehmen (im Gegensatz zu Stereo) und somit ist man viel "näher" dran an dem originalen Event. Stereo kann schon in den meisten fällen kein realistisches Schallbild aufbauen da die meisten Hörraume (und somit die (Zeit-)Abstände der für Stereo leider notwendigen Reflexionen) viel kleiner als die der Räume der Musikevents sind.
Schöne Grüße,
Theo


[Beitrag von thewas am 06. Apr 2013, 17:45 bearbeitet]
BlackMacHH
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 06. Apr 2013, 18:01

DasNarf (Beitrag #9) schrieb:

Ein RAR ist sicher nicht optimal. Aber störende Erstreflektionen sollte man schon weitgehend im Griff haben, sonst pfuscht der eigene Raum einfach zuviel rein.


Sehe ich auch so. Störende Erstreflektionen sind für den räumlichen Höreindruck und die Tiefenstaffelung nicht gut. Sie verschlechtern zudem die Ortbarkeit. Die Box sollte daher auch genug Abstand zu den Seitenwänden haben (toll wären schon 1 - 2 Meter). Gleiches trifft auf den Hörplatz - nicht zu weit weg, damit sich nicht zu viel Diffusschall überlagert. Meistens hatte ich einen Hörabstand um die 2,70 - 3,00 Meter. Eine sehr gute räumliche Abbildung von Lautsprechern finde ich immer wieder faszinierend (besonders wenn die Klangbühne von hinten nach vorne gestaffelt ist oder spezielle Reflektionen des Raumes mit den Mikrofonen aufgezeichnet wurden - da kommt gute Stereofonie erst richtig zum tragen aber auch sehr gut gemachte Surround Produktionen sind klasse und können den Live-Eindruck verstärken).


[Beitrag von BlackMacHH am 06. Apr 2013, 18:18 bearbeitet]
BlackMacHH
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 06. Apr 2013, 18:07

moby_dick (Beitrag #8) schrieb:
Und wenn ich ganz destruktiv werden will: Stereo ist immer unnatürlich und falsch. Macht trotzdem Spaß. Die Geschmäcker sind extrem unterschiedlich. Bei mir gehen die lS bis 30 Hz fast ohne Pegelminderung und bringen den Betonboden in fühlbare Schwingung. Trotzdem war das einigen Testhörern zu wenig Bass. Vieleicht auch wegen DSP-verringerten Moden, sie waren das trockene nicht gewohnt. Ich kenne Leute, die geriten bei LS ins schwärmen, schrieben was von Begeisterungsstürmen, die Testhörer hätten geweint vor Glück usw. Als ich die gleichen LS hörte, musste ich raus, so grausam empfand ich das. Jedem Tierchen sein Plesierchen.


Deshalb ist die Beurteilung von Lautsprechern bzw. derren Vergleichbarkeit von unterschiedlichen Personen in einem Internet Forum auch extrem ungünstig (in welchem Raum wurde gehört, mit welcher Aufnahme, welchem Pegel, wie ist die Aufstellung der Boxen und des Hörplatzes, wie gut sind die Ohren des Hörers, wie viel Hörerfahrung hat der Hörer, geht es nur um guten Sound oder realistischen Klang, usw.)

Die Referenz ist für mich immer noch das Ohr in der freien Natur. Der Klang von echten Instrumenten in der Klassik, im Rock, im Jazz, Blues, der Gesang, der Klang von echten Räumen (nicht dem Hallgerät), praktisch alles was nach den Mikrofonen aufs Band kommt. Daran muss sich ein Lautsprecher messen. Es gibt auch genug schlechte Aufnahmen, die dem Klang zu viel Schminke auftragen - dann klingt es trotz exzellenter Lautsprecher schnell mal künstlich und kalt. Es gibt auch schöne elektronische Musik, die beides sehr geschmackvoll verbindet und durch interessante Effekte schöne Klangkulissen schafft (z. B. auch Front 242, Air oder Yello) - interessant klingt es aber nur wenn die Musiker und Produzenten die ganze Bandbreite der Aufnahmetechnik gezielt nutzen (z.B. Stereofonie geschickt in Breite und Tiefe nutzen, Dynamik und Klangfarben ausnutzen, gut abgemischt wird, usw.) - bei Klangbrei verliert man die Lust am intensiven zuhören.


[Beitrag von BlackMacHH am 06. Apr 2013, 18:36 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 06. Apr 2013, 18:47
Ja, da sind wir beide einig. Ich find es Klasse, wenn Tori Amos "auf dem Lautstärkeregler sitzt" und singt. Sie steht dann quasi vor mir. Das war vorher schon gut, aber mit dem Waveguide vor der Kalotte und Anpassung der Gehäusebreite ist es perfekt. Yello kommt da auch gut, aber auch Klassik. Vorher hat mich immer was gestört. Nachdem ich den "Toole" gelesen habe, wusste ich auch, was: die zu breite Abstrahlung des Höchtöners in der Horizontalen
So sah es vorher aus
sono concorde mk3
So nach Zufügen eines Waveguides und geänderter Schallwand durch Vorversuche
conwg sono 180
Die Messungen erfolgten im RAR.
Das ist schon recht nahe an einer O 410 von K&H (Neumann)
sono O 410
Skalierung unterschiedlich!

Nur der Einbruch bei 12 kHz sieht unschön aus, stört aber nicht. Wichtig ist der Übergang MT-HT und keine Aufweitung um 5 kHz.
Die Räumlichkeit wurde hervorragend und ich kann alles (bis auf total vermurkste Aufnahmen) anhören.

So soll es nicht aussehen:
sonogramm_normalisiert

ms2626-horiz-abstrahlverhalten-sonogramm-auf-0-grad-normiert_73728

Manche mögen aber das:
sono solo
20 cm Breitbänder, da muss man den Kopf "festschrauben", um die Höhen zu erwischen. Für meinen Geschmack unangenehm, unnatürlich.

Angeblich optimal ist eine Abstrahlung von 45 Grad innerhalb 3 -6 dB.

Hier ist es schön beschrieben:
http://www.waveguide...challbuendelung.html

Es geht auch ohne WG bei guten 3 oder 4-Wegern. Dazu muss Trennung, Memrangröße und Schallwand optimiert werden.


[Beitrag von moby_dick am 06. Apr 2013, 19:30 bearbeitet]
bossa
Stammgast
#15 erstellt: 09. Apr 2013, 14:17

DasNarf (Beitrag #7) schrieb:
... sind oft irritiert, wenn sich der Sound fast nur zwischen den Lautsprechern abspielt, wie bei mir.

Daran sind dann aber die Mischer schuld. Eine ordentlich Mischung (es sei denn, man will damit einen bestimmten Stil erzeugen) gehört auch weit außerhalb des Stereodreiecks.
BlackMacHH
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 09. Apr 2013, 14:59

DasNarf (Beitrag #7) schrieb:
Die wollen vom Sound "eingelullt" werden, weil sie es privat so gewöhnt sind, und sind oft irritiert, wenn sich der Sound fast nur zwischen den Lautsprechern abspielt, wie bei mir.


Hast du denn zwischen den Lautsprechern die volle Bühne in der Breite und Tiefe? Wenn ja, wo ist das Problem? Man muss beim Musik hören zwischen den Lautsprechern sitzen, auch nur da ist die Frequency-Response korrekt und die Summenbildung der Phantom-Mitte. Reicht der Sweet-Spot denn für 2 Personen oder kann nur einer an der Spitze des Stereo-Dreiecks korrekt alle Eindrücke wahrnehmen?
moby_dick
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 09. Apr 2013, 15:55

bossa (Beitrag #15) schrieb:

DasNarf (Beitrag #7) schrieb:
... sind oft irritiert, wenn sich der Sound fast nur zwischen den Lautsprechern abspielt, wie bei mir.

Daran sind dann aber die Mischer schuld. Eine ordentlich Mischung (es sei denn, man will damit einen bestimmten Stil erzeugen) gehört auch weit außerhalb des Stereodreiecks.


Definitiv nicht! Das sind Fehler der LS oder der Raumakustik, es sei denn, die Aufnahme wurde in der Phase manipuliert, wie bei Q-Sound.

http://www.sengpiela...chMikrofonsystem.pdf


[Beitrag von moby_dick am 09. Apr 2013, 15:57 bearbeitet]
BlackMacHH
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 09. Apr 2013, 16:02

moby_dick (Beitrag #17) schrieb:
Definitiv nicht! Das sind Fehler der LS oder der Raumakustik, es sei denn, die Aufnahme wurde in der Phase manipuliert, wie bei Q-Sound.

http://www.sengpiela...chMikrofonsystem.pdf


Exakt. Q-Sound war ein beliebtes Mittel um durch Phasen-Schweinereien die Bühne etwas über die Lautsprecher hinaus zu tragen, sozusagen ein Pseudo-Surround-Effekt. Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Q-Sound


[Beitrag von BlackMacHH am 09. Apr 2013, 16:04 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 09. Apr 2013, 16:06
"Roger Waters, Amused To Death" ist ein Paradebeispiel und gut gemacht.
Auf manchen Aufnahmen findet man auch diesen Effekt. Kate Bush hat so ein paar Stellen.
thewas
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 09. Apr 2013, 16:10
Jupp, hier noch mehr Alben, Computerspiele und Filme damit http://en.wikipedia.org/wiki/QSound


[Beitrag von thewas am 09. Apr 2013, 16:10 bearbeitet]
BlackMacHH
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 09. Apr 2013, 16:16

moby_dick (Beitrag #14) schrieb:

So soll es nicht aussehen:
ms2626-horiz-abstrahlverhalten-sonogramm-auf-0-grad-normiert_73728


Ich denke so muss meine ehemalige Nubert NuLine 122 ausgesehen haben. Es gab einen Sprung zwischen TMT und HT bzw. hat man das auch direkt vor der Box hören können, das der HT mehr Schallenergie in den Raum geworfen hat (es klang je nach Musik so, als ob der Tief-/Mitteltöner etwas leiser wäre bzw. der Hochtöner mehr Arbeit verrichten würde. Der Höreindruck entsteht möglicherweise durch die breitere Abstrahlung der Hochton-Kalotte?)

Btw: Wie enstehen eigentlich Interferenzen durch Mehrwege-Systeme? Sprich die Schallanteile zwischen Tief-/Mitteltöner und Hochtöner müssten sich ja unter bestimmten Bedingungen auslöschen oder addieren? Ensteht dies durch sprunghafte Mess-Ergebnisse in der Directivity? Davon sind Koax-Systeme weitgehend nicht betroffen?

Können Frequenzweichen die Phasenlage der einzelnen Treiber bei Mehrwege-Systemen so extrem beinflussen, das die Lautsprecher Probleme mit der räumlichen Abbildung bekommen? (z.B. eine flache Bühne).

Werden präsenzlastig abgestimmte Lautsprecher hauptsächlich über die Directivity so wahrgenommen, wenn der Frequenzgang auf Achse linear erscheint?


[Beitrag von BlackMacHH am 09. Apr 2013, 16:25 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 09. Apr 2013, 16:24
[quote="BlackMacHH (Beitrag #21)"][quote="moby_dick (Beitrag #14)"]
.....

Btw: Wie enstehen eigentlich Interferenzen durch Mehrwege-Systeme? [b]Sprich die Schallanteile zwischen Tief-/Mitteltöner und Hochtöner müssten sich ja unter bestimmten Bedingungen auslöschen oder addieren?[/b] Davon sind Koax-Systeme weitgehend nicht betroffen?

Können Frequenzweichen die Phasenlage der einzelnen Treiber bei Mehrwege-Systemen so extrem beinflussen, das Probleme mit der räumlichen Abbildung bekommen? (z.B. eine flache Bühne).[/quote]

Ja, das ist so. Kann mit Trennfrequenz und abstand beeinflusst werden.
Gute Coax haben weniger/andere Interferenzen.
Wenn die Phasenbeziehung innerhalb einer Box nicht passen, wird die Abbildung unscharf. Das ist die Kunst bei Passivweichen, den Chassis im Übergangsbereich und darüber hinaus die gleiche akustische Phase zu geben.

Mit dem letzten Satz habe ich Verständnisprobleme.
Es gilt aber immer, dass man die Summe aus Direkt und Indirektschall hört. Wenn die Abstrahlung Sprünge hat, wird das hörbar und die Ortung leidet auch.


[Beitrag von moby_dick am 09. Apr 2013, 16:30 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 09. Apr 2013, 16:46
Die coaxe haben auch so ihre Problemzonen:
ops_sonogramm_normalisiert
cr
Inventar
#24 erstellt: 09. Apr 2013, 17:03
Wie bündelnd (auf eine Ebene) ist eigentlich eine d'Appolito-Anordnung und zwar sowohl, was MT/HT/MT betrifft, aber auch die gesamte Box im Fall TT/HT/TT, wobei als HT zB ein Horn verwendet werden kann, das bis unter 500 Hz einsetzbar ist. Kann man Bässe wirklich auf eine Ebene bündeln?
thewas
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 09. Apr 2013, 17:06

moby_dick (Beitrag #23) schrieb:
Die coaxe haben auch so ihre Problemzonen:
ops_sonogramm_normalisiert

Manche mehr, aber manche auch deutlich weniger
Coax Directivity
bossa
Stammgast
#26 erstellt: 09. Apr 2013, 18:13

moby_dick (Beitrag #17) schrieb:

bossa (Beitrag #15) schrieb:

DasNarf (Beitrag #7) schrieb:
... sind oft irritiert, wenn sich der Sound fast nur zwischen den Lautsprechern abspielt, wie bei mir.

Daran sind dann aber die Mischer schuld. Eine ordentlich Mischung (es sei denn, man will damit einen bestimmten Stil erzeugen) gehört auch weit außerhalb des Stereodreiecks.


Definitiv nicht! Das sind Fehler der LS oder der Raumakustik, es sei denn, die Aufnahme wurde in der Phase manipuliert, wie bei Q-Sound.

http://www.sengpiela...chMikrofonsystem.pdf

Definitiv doch.

Das PDF (ich respektiere E.S. nicht nur sondern lobe seinen Internetauftritt ausdrücklich immer wieder) geht auf Stereomikrofonie ein. Wobei man auch Stereomikrofonieaufnahmen mit Überbreite hinbekommt.

In der Mischung von Einzelinstrumenten kann man aber noch viel mehr machen. Und nicht mit Phase sondern mit Delay (ja gut, ein Zeitversatz ist immer auch ein Phasenversatz, aber darüber ist es müßig zu diskutieren). Ich kann mit Delay - und zwar GANZ GEZIELT - Instrumente im Mix positionieren. Auch außerhalb der Stereobreite. Alles schon oft gemacht und in unzähligen professionellen Produktionen zu hören


[Beitrag von bossa am 09. Apr 2013, 18:14 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 09. Apr 2013, 18:46
Das man das kann, ist unstrittig, es ist aber bei 90-95% der (meiner) Cds nicht der Fall.
bossa
Stammgast
#28 erstellt: 09. Apr 2013, 21:09
Tatsächlich?

Find ich interessant. Für die Sachen, die ich so höre (stilistisch völlig bunt durcheinander) ist das eigentlich an der Tagesordnung. Nicht jedes Stück, aber halt irgendwie überall mal zu hören. Vor allem bei poppigeren Sachen.

Müsste mal gezielter durch meine Musiksammlung hören, um genaue Zahlen zu geben, aber ne grobe Hälfte könnte es sein, vielleicht mehr, vielleicht ein Ticken weniger.
Supernovae
Stammgast
#29 erstellt: 25. Apr 2021, 15:10
Aus meiner Sicht ist es ein interessantes Thema, welches es wiederzubeleben zu lohnt. Die Meisten Foren-Nutzer werden sich mit deeser Thematik nicht auseinander gesetzt haben. Vor Dr. Floyd Tooles Beobachtungen in den 1980ern war dieses Gebiet unerforscht und bei Lautsprechern waren die Hochtöner häufig asymmetrisch angeordnet, was meist schlechte Klangbilder zur Folge hatte.

Lautsprecher können trotz identischer Frequenzkurve auf der Achse große klangliche Unterschiede aufweisen. Bei guten engabstrahlenden Lautsprechern nimmt die Lautstärke bei Winkeln von mehr als 30° deutlich und über die Frequenzen gleichmäßig ab. Anders ist es bei guten weitabstrahlenden Lautsprecherden, wo die Lautstärke auch größeren Winkel auf allen Frequenzen nahezu identisch bleibt. Im niedrigen Frequenzbereich unterhalb von etwa 1 kHz sind alle Lautsprecher eher weitabstrahlend bzw. diffuser.

Bei weitabstrahlenden Lautsprechern ist der Phantom-Center direkt vor dem jeweiligen Hörer, sie benötigen mehr Raumbehandlung und sie haben einen räumlicheren Klang, der Raum klingt größer. Gute engabstrahlende Lautsprecher sollten mehr auf den Zuhörer eingewinkelt werden, sie haben einen Phantom Center bei stets in der Mitte zwischen den beiden Lautsprechern, Geräusche lassen sich präziser orten und es benötigt aufgrund des geringen Reflektionsgrades wenig Raumbehandlung.

Klassische Musik soll bei weitabstrahlenden Lautsprechern Vorteile haben, während engabstrahlende Lautsprecher bei Studioaufnahmen punkten.


[Beitrag von Supernovae am 25. Apr 2021, 15:26 bearbeitet]
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