Wirkungsgrad Klipsch RF-7 102 dB, ist das seriös?

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Trötenmario
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Jun 2006, 13:20
Hallo,
hat eigentlich mal jemand die angegebenen Wirkungsgrade der Klipsch Reference RF-7 oder RF-5 nachgeprüft?
Es gibt doch eigentlich gar keine normalen Konus-Lautsprecher mit 102 dB 1W/1m. Im Hochtonbereich ist das durch Bündelung zu erzielen, ok.
Ich erwäge die Anschaffung von zwei RF-7 und benutze heute Eigenbaulautsprecher mit echten 96 dB. Da möchte ich mich nicht verschlechtern. Und im Bass spielt ein 15" Celestion, im Subbass nochmal ein riesiger SW (Bandpass-LS, 2m hoch).
Mir ist schleierhaft, wie Klipsch das mit den 102 dB und zwei so kleinen Membranen im Tiefbass schaffen will.

Am besten wäre ein Test beim Händler. Aber den Wirkungsgrad kann man nicht nach Gehör beurteilen. Meine vorhandenen Speaker mitzubringen scheidet wegen der Größe aus.

Danke für eure Erfahrungen dazu!

Grüße vom Trötenmario
darkraver
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 07. Jun 2006, 18:47
Wo wohnst du denn ?
crastro
Stammgast
#3 erstellt: 09. Jun 2006, 10:28
Gemessen habe ich das natürlich nicht, aber die Klipsch sind deutlich lauter als alle anderen, die je am Receiver hingen......


......aber ums Probehören wirst du nicht vorbei kommen......


[Beitrag von crastro am 09. Jun 2006, 10:30 bearbeitet]
Trötenmario
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 09. Jun 2006, 12:39
Langsam dämmert es mir...
Nach längerem Googeln habe ich folgende Infos zu meiner Frage herausgefunden:

1. Die beiden Woofer sind vermutlich parallel geschaltet. Sound & Vision hat in einem Test 2,8 Ohm als Impedanz-Minimum gemessen. Das ist für einen 8-Ohm-Lautsprecher natürlich ein Hammer. Im negativen Sinne.

2. Der Frequenzgang wird mit +/- 3 dB angegeben, also sind auch 99 dB noch im Spezifikationsbereich.

3. Der SPL-Wert bezieht sich nicht auf 1W 1m sondern auf 2,83 Volt an den Klemmen (fälschlicherweise auf sehr vielen Anbieterseiten mit 1,83V angegeben). Das sind dann 2,83*2,83/2,8=2,86 Watt im schlechtesten Fall.

4. Die Ausrichtung der Box wird als kritisch beschrieben. Das ist im Hochtonbereich auf die Bündelung des Horns zurück zu führen. Mit Bündelung kann man natürlich realistisch 102 dB und mehr erreichen.
Übrigens: DIe RB-75 hat den gleichen Tweeter wie die RF-7, ist aber nur mit 97 dB angegeben. Wie passt das? 75% über Widerstandsteiler in Wärme verbraten? Wohl kaum...

Natürlich kann man jetzt fragen: Na und?
Aber mir ging es ja um die für mich zumindest kaum zu glaubende 102 dB-Angabe. Und die bezieht sich halt nicht wie von mir angenommen auf 1 W /1 m. Und mit dem von Klipsch gerühmten Super-Wirkungsgrad sieht es doch wohl etwas bescheidener aus, allerdings auf hohem Niveau.

Zum Verstärker:
Ich habe einen Pioneer 1015 Receiver gekauft. Der kann auch auf 6 Ohm eingestellt werden, aber nicht auf 4 Ohm. Das sind dann für die RF-7 zumindest keine optimalen Verhältnisse.

Den SPL-Wert gemessen hat wohl noch keiner. Schade. Ich glaube auf dem Hi-Fi-Woodoo-Sektor nur an das, was ich selbst gemessen (und gehört) habe. Die Verkäufer, mit denen ich bis jetzt telefoniert habe, haben mir alle den Quatsch mit dem Ersatz der vergoldeten Blechbrücken durch Strippen am Bi-Wiring-Terminal erzählt. Oder die Wichtigkeit der Qualität von Kabeln bei der digitalen Verbindung.
Mann oh Mann.

Grüße vom Trötenmario
Jazzy
Inventar
#5 erstellt: 09. Jun 2006, 19:30
Hi!
Wenn selbst ein Klipschorn(Rieseneckhorn)
nur ungefähr 102dbWirkungsgrad hat,weißt du Bescheid.
Alles Marketing.
Shadow-HH
Stammgast
#6 erstellt: 10. Jun 2006, 04:34
Moin,

also ich habe vor kurzem die Gelegenheit gehabt, mit die RF 7 mal genauer anzusehen und auch anzuhören. Als Antrieb diente ein Röhrenvollverstärker mit 2 x 35W - welcher, weiß ich leider nicht mehr. Einen Wirkungsgrad um 100dB halte ich durchaus für realistisch. Allerdings wird dieser mit einigen Nachteilen erkauft: Zum einen ist fast gar kein richtiger Tiefbaß vorhanden und zum anderen, wie schon angesprochen, bündelt das Horn im Mittelhochton sehr stark, hat also eine ziemlich eingeschränktes Rundstrahlverhalten. Dem Baß kann man vielleicht durch wandnahe Aufstellung zu etwas mehr Druck verhelfen, schließlich sind die beiden BR-Tunnel hinten unten.
Übrigens wird der Wirkungsgrad bzw. der mittlere Kennschalldruck üblicherweise mit 2,83 Volt gemessen - dies entspricht 1W an 8Ohm. Da die Impedanz eines LS ziemlich stark schwanken kann, muß natürlich mit konstanter Spannung gemessen werden - ein ordentlicher Verstärker verhält sich ja auch fast wie eine Konstantspannungsquelle bzw. sollte es zumindest tun.
Mit dem von dir genannten Impedanzminimum von 2,8Ohm hatte der Röhrenamp auf dem 4Ohm-Ausgang übrigens keine Probleme gehabt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß dein Pioneer damit nicht zurecht kommt. Die Impedanzangaben an Verstärkern/Receivern haben meist einen ganz anderen Grund. Es gibt nämlich in Deutschland gewisse Vorschriften bezüglich der Gehäusetemperaturen - danach darf so ein Gerät bei Nennleistung und Abschluß mit seiner Nennimpedanz eine Gehäusetemperatur von 65°C (oder waren es 75°C?) nicht überschreiten. Und wenn die Kiste mit 4Ohm Last heißer wird, dann schreibt man halt einen höheren Wert (6 oder gar 8Ohm) drauf und schon ist die Vorgabe erfüllt . Dazu solltest du dir vielleicht mal Testergebnisse besorgen und schauen, ob der Pioneer auch 2Ohm antreiben kann . . . sollte er eigentlich. Zumal bei einem derart hohen Wirkungsgrad der LS die tatsächlich genutzten Leistungen meist recht klein sind. Mein alter Onkyo A-8780 durfte nach Aufschrift auch nur minimal 4Ohm, lief aber auch absolut stabil mit 2Ohm . . . allerdings hat er bei voler Leistung mit zwei 4Ohm Paaren nach einer Stunde auch fast 90°C auf dem Gehäusedeckel oberhalb des Kühlkörpers gehabt - Kühlkörbertemp kann ich nicht genau sagen, da mein Digitaltermometer "nur" bis 110°C anzeigen konnte und dies überschritten wurde . Das sind zwar ziemlich extreme Werte, aber es war problemlos möglich.

Und so ganz nebenbei: Es ist in der Praxis durchaus üblich, auch mehr als die 5dB Pegelanpassung in der Weiche vorzunehmen - wenn es denn erforderlich ist.

Gruß Olaf
Jazzy
Inventar
#7 erstellt: 22. Jun 2006, 08:33
Hi!
Diese Box ist Definitionsgemäß eine 4Ohm-Box.
Also hat sie einen viel kleineren Wirkungsgrad.
Wohl so 92dB/W/m.Ist ja auch nicht schlecht.
cetsum
Neuling
#8 erstellt: 09. Okt 2008, 19:00
Also laut der Zeitschrift Audio, die Rf7 getestet und die Werte nachgemessen hat, wurden bei der Rf7 sogar 109 DB gemessen. Wie weit man dem glauben kann, sei dahin gestellt.
Gruss
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