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Wilson Audio LS im Eigentest

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Amin65
Inventar
#151 erstellt: 27. Jan 2006, 12:40
Hallo Richard,

ohje, wir sind sowieso schon viel zu weit von dem Eingangsthread abgewichen.


Schöne einfache Welt, die Du da malst. Es wird in der ganzen Welt, in den verschiedensten Hörsäälen / Konzertsäälen etc. aufgenommen. Diese Räumlichkeiten unterscheiden sich akustisch sehr stark voneinander. Dieser akustische Unterschied resultiert nur aus den verschiedenartigen Reflektionseigenschaften der Begrenzungsflächen dieser Räume.


Eine einfache Welt wollte ich nicht malen, aber wie sollen wir in diesem Thread so ein komplexes Thema bloß schnell mal am Rande diskutieren? Vielleicht einen neuen aufmachen.

Natürlich unterscheiden sich die Räumlichkeiten und die Akustik der Konzertsäale stark voneinander. Deswegen werden auch die meisten Aufnahmen der großen Labels immer in den gleichen 4 bis 5 besten Konzerthallen aufgenommen. Weil dort die Akustik für die Aufnahmen die besten Resultate erbracht haben. Allerdings ist zweikanalig ebenfalls ein solcher Unterschied zu hören, da braucht es keine Mehrkanalaufnahme zu, um das festzustellen.


Im I-Net gibt es ganze Aufsätze über die akustische Beurteilung von bekannten Hörsäälen weltweit. Da wird von dramatisch großen Unterschieden gesprochen.


Die Unterschiede sind bekannt. Habe ich das irgendwo bestritten?


Grüße, Amin
front
Inventar
#152 erstellt: 27. Jan 2006, 12:42
Richard, sehr schön. Kann dir nur 100 % zustimmen. Aber es bringt nix, die "Experten" meinen immer sie und nur sie wüssten was richitg ist, auf logische Denkfehler bei der Beurteilung der Notwendigkeit einer neutralen Wiedergabe wird dann einfach alles auf die "CD" verlagert und schon passt der Schuh wieder.

Jedem sein Kuchen so, wie er ihm am besten schmeckt eben.

Die einen können dies akzeptieren, die anderen leider nicht.

Warum aber sich darüber noch aufregen, bzw. mit Ignoranten Diskutieren, es bringt nix.

Ich lebe, wohlwissend, in dem Gedanken, dass einige Wenige meinen sie seien die "Schlausten" und bin mir meiner insich schlüssigen Ansicht sicher, dass jene ihre Kritik auf bereits brüchige Grundlagen stützen, die man sich nach Bedarf natürlich zurechtstützt.

Am Ende kann und sollte man über Aussagen der Sorte "deine LS sind Schrott und ausserdem Hai-enten Müll" und co. nur noch schmunzeln.

Fröhliches weitersuchen nach der Wahrheit, die es "so" nicht gibt, ich fröhne indes meinem sehr angenehmem Klang.

Gruss,
front
HinzKunz
Inventar
#153 erstellt: 27. Jan 2006, 14:14
Bitte zum Thema zurück, sonst:
AH.
Inventar
#154 erstellt: 27. Jan 2006, 14:33

Zu wissen, ob einem die Aufnahme als solche gefällt halte ich für "Nicht-Musik-Kritiker" für unrelevant.

---> Hauptsache es gefällt die Musikwiedergabe!


Hallo Richard,

ich sehe hier ein ernstes Problem: Aufnahme + Wiedergabefehler zusammen können einem Individuum gefallen oder nicht gefallen.

Eine bisher unbekannte Aufnahme, die dem Individuum an sich vielleicht sehr gefallen würde, kann ihm aber aufgrund von Wiedergabefehlern (als Gesamtheit: Aufnahme + Wiedergabefehler) auch nicht gefallen. Neues bzw. vom gewohnten abweichendes bleibt dem Individuum verschlossen, weil es die Wiedergabefehler in einem subjektiven Ansatz auf seine bisherigen Lieblings-Tonaufnahmen abgestimmt hat. Eine Weiterentwicklung der Musikrezeptionshaltung kann aufgrund schlechter Hörbedingungen unterbleiben. Dem Individuum entgeht etwas, es wird in seiner Entwicklung gehemmt.

Aus diesem Grund plädiere ich für eine am technischen Optimum orientierte Einrichtung möglichst objektiver Hörbedingungen, was die Freiheit eines ästhetischen Urteils über Tonaufnahmen erst ermöglicht - erst eine Orientierung der Wiedergabe an objektiven Kriterien führt zur Freiheit des eigenen Geschmacks.

Die daraus resultierenden Probleme sind mir bewußt, denn ein großer Teil der Musik tritt nicht als reine Musik, sondern gleich als Tonaufnahme bzw. "Lautsprechermusik" ins Leben des Individuums, als Tonaufnahme, die oft unter wenig optimalen Wiedergabebedingungen (Autoradio, Kofferradio, Beschallungssystem) kennen- und schätzengelernt wurde. Die Wahrheit über das gemocht geglaubte kann (aber muß nicht) ent-täuschend (!) sein. Umgekehrt kann sich auch manche Klage über vermeintlich "schlechte" Aufnahmen als unbegründet erweisen.

viele Grüße

Andreas


[Beitrag von AH. am 27. Jan 2006, 15:31 bearbeitet]
Haltepunkt
Inventar
#155 erstellt: 27. Jan 2006, 15:26

Fehlkonstruktionen hinsichtlicher der HiFi-Norm sind die Wilson etc. nicht. (großzügige Norm von ca. 1960)

Fehlkonstruktionen hinsichtlicher der SSF zum größten Teil schon.


Ein ganz banaler alltäglicher Vorgang: eine veraltete Norm wird durch eine neue Norm ersetzt, die Qualitätsanforderungen an die technische Weiterentwicklung angepasst.


Nun, wer will schon SSF-LS


Genau. Meine Wachswalze erfüllt die DIN 0000001, wer will schon ein Grammophon.


Das war meine letzte Antwort auf jemand, wegen dem ich mich abgemeldet habe, versprochen!
Hopfen und Malz...sind Geschmacksache...
Richrosc
Inventar
#156 erstellt: 27. Jan 2006, 15:51
Hallo Andreas,


Eine bisher unbekannte Aufnahme, die dem Individuum an sich vielleicht sehr gefallen würde, kann ihm aber aufgrund von Wiedergabefehlern (als Gesamtheit: Aufnahme + Wiedergabefehler) auch nicht gefallen. Neues bzw. vom gewohnten abweichendes bleibt dem Individuum verschlossen, weil es die Wiedergabefehler in einem subjektiven Ansatz auf seine bisherigen Lieblings-Tonaufnahmen abgestimmt hat. Eine Weiterentwicklung der Musikrezeptionshaltung kann aufgrund schlechter Hörbedingungen unterbleiben, dem Individuum entgeht etwas.

Aus diesem Grund plädiere ich für eine am technischen Optimum orientierte Einrichtung möglichst objektiver Hörbedingungen, was die Freiheit eines ästhetischen Urteils über Tonaufnahmen erst ermöglicht -


Deine Ausführung ist völlig korrekt, dennoch in der Praxis weitgehend irrelevant.

Durch ein neutrale Wiedergabeapparatur wird gewohnte Musik anders klingen als gewohnt. Manche Musiktitel werden weniger gefallen, dafür werden andere Musikstücke mehr gefallen.

Wichtig ist nur, dass irgendeine Musik gefällt, berührt, Emotionen erwachen läßt. Welche dies ist, ist doch schnurzpieps!

Letztlich entscheidet der Musikhörer, für welche Art der Wiedergabe sein Herz schlägt.

Bei neutraler Wiedergabe werden vielerseits die Raumreflektionen schmerzlich vermißt, welche evtl. bei dem einen oder anderen einen leichten "Live-Eindruck" entstehen lassen mögen.

Dieses Vermissen der Reflexionen mag für die meisten den weitaus größeren Verlust an "Informationen" darstellen, als die nicht so gute Durchhörbarkeit bei nicht neutraler Wiedergabe.

Bei neutraler Widergabe würde daher dem Individuum womöglich viel entgehen.

Bei neutraler Wiedergabe wird es auch nicht so sein, dass dem Individuum nunmehr eine größere Anzahl von Musikrichtungen / Interpretationen gefällt. Es wird nur eine Verlagerung des "Geschmacks" stattfinden.

Und beachte den hohen finanziellen Preis, der für eine halbwegs neutrale Wiedergabe gezahlt werden muß.

Nicht viele wollen sich das leisten, den zweifelhaften Nutzen gegenübergestellt. Man bedenke, es wird nur der technische Tonträgerinhalt der CD beurteilt, und mitnichten, das "wahre Schaffen" des Dirigenten oder des Tonmenschen.

Denn dieses "wahre Schaffen" könnte nur beurteilt werden, wenn die Aufnahmen unter weitgehend neutralen Bedingungen vonstatten gehen würde. Davon sind die meisten Studios jedoch weit entfernt.

Wären die Aufnahmebedingungen weltweit strengsten normiert, und es würden sich min. 80% der Tonstudios an diese Norm halten , nur dann wäre dein Ansatz ziehlführend, wenngleich für die meisten Musikhörer immr noch praxisfremd.



erst eine Orientierung der Wiedergabe an objektiven Kriterien führt zur Freiheit des eigenen Geschmacks.



Mein freier Geschmack hat entschieden, dass ich Musik über meine Anlage am liebsten höre. Mein freier Geschmack erlaubt es mir, nicht über die Intention der Musikschaffenden nachdenken zu müssen, sondern die Musik unbelastet, einfach simpel emotional wahrzunehmen.

Dieser obige Lehrsatz ist doch sehr akademisch und eigentlich nicht von dieser Welt, da praxisfern, nur was für Musikkritiker und Insider, die in der Musik eine Proffession sehen.

@Haltepunkt


Ein ganz banaler alltäglicher Vorgang: eine veraltete Norm wird durch eine neue Norm ersetzt, die Qualitätsanforderungen an die technische Weiterentwicklung angepasst.


Du übertriffst Dich mal wieder selbst! Wird eine Norm abgelöst, so werden zum Beispiel Konstruktionspläne mit einer anderen, neueren Norm versehen.

So einfach ist das. Die Normvorschrift heißt dann nicht mehr "nach Norm 671109" sondern z.B. "nach Norm 672000".

Zurück zu Hifi. Es wird immernoch von Hifi-LS gesprochen, und da gilt, auch wenn veraltet die Hifi-Norm DIN 4500.... Wollen Hersteller darauf hinweisen, dass ihre LS-Modelle anderen Richtlinien entsprechen, so können sie z.B. von SSF-LS reden, oder, wie gang und gäbe von Monitoren schreiben .

Ganz einfach, nicht wahr!

Norm bleibt Norm, da hilft alles Wunschdenken nicht. Blöd nur, dass man dann, wenn man dies akzeptieren würde, nicht mehr so derb auf Hifi-LS schimpfen könnte.

Jedem sein eigenes kleines Spielchen.


Um zum Thema zurückzukommen, Die Wilson Audio LS sind doch Hifi-LS, oder?


Gruß - Richard
Haltepunkt
Inventar
#157 erstellt: 27. Jan 2006, 16:32
Aus SSF01.1.-2002



Viel Spaß mit überteuerten Haient-Mottenkisten!
Amin65
Inventar
#158 erstellt: 27. Jan 2006, 16:34

Richrosc schrieb:
Um zum Thema zurückzukommen, Die Wilson Audio LS sind doch Hifi-LS, oder?


Hey, sollten wir wieder den Bogen zurück zum alten Thema hinbekommen haben?

Sicherlich sind Wilson Lautsprecher nach den üblichen Maßstäben Hifi-LS, aber gibt es nicht noch viel mehr, als die reine Erfüllung dieser DIN-Normen? Ich denke die Wilsons bewegen sich in einem Segment, welches bereits weit oberhalb von den Normerfüllungen liegt. Genau hier erwarte ich aber klangliche Aspekte, die niemals in Normerfüllungen festgehalten wurden. Z. B. die emotionale Komponente vom sogenannten "Fluss der Musik". Sie ließe sich vermutlich auch irgendwie formulieren, nur an dieser Stelle beginnt die Schwelle zur Subjektivität bzw. zum persönlichen Geschmack. Hier wird es kritisch Normen festzulegen.


Grüße, Amin
AH.
Inventar
#159 erstellt: 27. Jan 2006, 17:09
Hallo Richard,


Wichtig ist nur, dass irgendeine Musik gefällt, berührt, Emotionen erwachen läßt. Welche dies ist, ist doch schnurzpieps!


Das ist nur eine von verschiedenen möglichen Rezeptionshaltungen. Mit dieser Rezeptionshaltung wird Dir ein Großteil der Kunstmusik wahrscheinlich verschlossen bleiben. Vielleicht verpaßt Du etwas - Du wirst es womöglich nie erfahren....


Bei neutraler Wiedergabe werden vielerseits die Raumreflektionen schmerzlich vermißt, welche evtl. bei dem einen oder anderen einen leichten "Live-Eindruck" entstehen lassen mögen.


Wenn Raumreflexionen in der Aufnahme enthalten sind, dann werden sie erfahrungsgemäß kaum vermißt. Ein dokumentarischer Live-Mitschnitt eines Konzertes mit einem Stereo-Hauptmikrophon erweckt erfahrungsgemäß einen "live-Eindruck" (z.B. "Festspiel-Dokumente" der Salzburger Festspiele, veröffentlicht bei ORFEO), eine am Computer und durch Nahaufnahmen erzeugte Aufnahme klingt dagegen nunmal artifiziell (z.B. diverse Pop-Musik). Beides hat seine Berechtigung. Man kann sogar artifizielle Aufnahmen durch die fortgeschrittene Technik heutzutage natürlich erscheinen lassen, aber daran besteht offenbar kein großes Interesse abseits von F&E.


Dieses Vermissen der Reflexionen mag für die meisten den weitaus größeren Verlust an "Informationen" darstellen, als die nicht so gute Durchhörbarkeit bei nicht neutraler Wiedergabe.


Wenn sie vorhanden sind, werden sie nicht vermißt. Wenn sie nicht vorhanden sind und vermißt werden, hat der Hörer eine falsche Erwartungshaltung.
Ein Klangbild in eine bestimmte Erwartungshaltung zu pressen (z.B: Die synthetische Aufnahme, die gezielt synthetisch klingend gestaltet wurde, soll doch bitte irgendwie "liveartig" klingen), wird dem Kunstwerk "Tonaufnahme" nicht gerecht.


Bei neutraler Wiedergabe wird es auch nicht so sein, dass dem Individuum nunmehr eine größere Anzahl von Musikrichtungen / Interpretationen gefällt. Es wird nur eine Verlagerung des "Geschmacks" stattfinden.


Meine Erfahrung mit verschiedenen "Versuchspersonen" geht tatsächlich dahin, daß gute Hörbedingungen die Rezeption einer größeren Breite an Tonaufnahmen fördert.


Denn dieses "wahre Schaffen" könnte nur beurteilt werden, wenn die Aufnahmen unter weitgehend neutralen Bedingungen vonstatten gehen würde. Davon sind die meisten Studios jedoch weit entfernt.

Wären die Aufnahmebedingungen weltweit strengsten normiert, und es würden sich min. 80% der Tonstudios an diese Norm halten , nur dann wäre dein Ansatz zielführend, wenngleich für die meisten Musikhörer immer noch praxisfremd.


Ich sehe keinen Grund für eine Normierung ausgerechnet der Aufnahmebedingungen. Eine Aufnahme aus dem Concertgebouw, der Hamburger Musikhalle, dem Musica Théâtre La Chaux-de-Fonds, dem Saal des Mozarteums, dem Musikvereinssaal in Wien oder woher auch immer kann und darf doch als solche erkennbar sein.
Warum gerade die Aufnahmebedingungen genormt werden sollen, erschließt sich mir nicht. Hier ist doch Vielfalt angesagt und auch erforderlich, um verschiedenen Genres gerecht zu werden. Ein Streichquartett stellt andere Anforderungen, als ein Sinfonieorchester usw.
Die Aufzeichnungsgeräte selbst sind heutzutage recht nahe an der Perfektion, auch und gerade wegen der recht strengen Normen. Ohne Rundfunknorm wären die Geräte nie so perfekt geworden, wie sie heute sind.


Dieser obige Lehrsatz ist doch sehr akademisch und eigentlich nicht von dieser Welt, da praxisfern, nur was für Musikkritiker und Insider, die in der Musik eine Proffession sehen.


Das möchte ich so nicht sagen. All jene, die Musik als Kunstform betrachten oder dies zumindest versuchen möchten, sollten aufmerken.
Die Nutzung von Musik als emotionales Stimulanz ist dagegen eher eine Form des Konsums, "Musikberieselung". Wie bei jeder Form von Konsum ist immer gut, was individuell gefällt.

viele Grüße

Andreas
fischotter
Hat sich gelöscht
#160 erstellt: 27. Jan 2006, 17:19
Meine Herren, wann hat diese "abgedrehte Diskussion" über diese Boxen endlich ein Ende---hier geht Quantität vor Qualität---- MFG
Haltepunkt
Inventar
#161 erstellt: 27. Jan 2006, 17:27

Die Nutzung von Musik als emotionales Stimulanz ist dagegen eher eine Form des Konsums, "Musikberieselung". Wie bei jeder Form von Konsum ist immer gut, was individuell gefällt


Respekt. Mit dem Schlusssatz wieder auf das gängige Diskussionsniveau im Forum zurückgefunden
Schoppi
Ist häufiger hier
#162 erstellt: 27. Jan 2006, 18:48
Hallo,

im verlaufe des Threads wurde gemutmasst, daß bereits Lautsprecher für 400 Euro einer Wilson überlegen sein kann. Tantris hat im Nuforum einem Puppy Besitzer einmal geraten auf eine Nubox umzusteigen, weil er damit seine Wiedergabequalität signifikant steigern kann.
Aber zu meiner Frage: Wenn Lautsprecher für 400 Euro die Puppys bereits übertreffen können, wäre es dann auch möglich so günstige Lautsprecher zu bauen, die exakt dem Klang der Wilson entsprechen und somit den Geschmack der typischen Wilsonkunden für ein Bruchteil des Preises befriedigen würden?

Gruß, Schoppi
andisharp
Hat sich gelöscht
#163 erstellt: 27. Jan 2006, 18:55
Verdammt gute Frage
Möllie
Stammgast
#164 erstellt: 27. Jan 2006, 19:05

im verlaufe des Threads wurde gemutmasst, daß bereits Lautsprecher für 400 Euro einer Wilson überlegen sein kann. Tantris hat im Nuforum einem Puppy Besitzer einmal geraten auf eine Nubox umzusteigen, weil er damit seine Wiedergabequalität signifikant steigern kann.
Aber zu meiner Frage: Wenn Lautsprecher für 400 Euro die Puppys bereits übertreffen können, wäre es dann auch möglich so günstige Lautsprecher zu bauen, die exakt dem Klang der Wilson entsprechen und somit den Geschmack der typischen Wilsonkunden für ein Bruchteil des Preises befriedigen würden?


Hi Schoppi,

stell doch mal die Frage anders herum: Was rechtfertigt den Preis einer Watt Puppy?

Möllie


[Beitrag von Möllie am 27. Jan 2006, 19:06 bearbeitet]
Richrosc
Inventar
#165 erstellt: 27. Jan 2006, 20:12
Hallo AH,


Ich sehe keinen Grund für eine Normierung ausgerechnet der Aufnahmebedingungen. Eine Aufnahme aus dem Concertgebouw, der Hamburger Musikhalle, dem Musica Théâtre La Chaux-de-Fonds, dem Saal des Mozarteums, dem Musikvereinssaal in Wien oder woher auch immer kann und darf doch als solche erkennbar sein.
Warum gerade die Aufnahmebedingungen genormt werden sollen, erschließt sich mir nicht. Hier ist doch Vielfalt angesagt und auch erforderlich, um verschiedenen Genres gerecht zu werden. Ein Streichquartett stellt andere Anforderungen, als ein Sinfonieorchester usw.


Schon klar, völlig logisch.



Die Aufzeichnungsgeräte selbst sind heutzutage recht nahe an der Perfektion, auch und gerade wegen der recht strengen Normen. Ohne Rundfunknorm wären die Geräte nie so perfekt geworden, wie sie heute sind.


Du sprichst hier sicherlich nur die technischen Bedingungen bei Klassikaufnahmen an. Sprichst Du von der deutschen Rundfunknorm, die weltweit uneingeschränkt übernommen wurde? Selbst in den Papieren der SSF wird beklagt dass die AES doch immer mehr "eigene" Wege geht.

Und, bei Pop- / Jazz- / Rock-Aufnahmen sind die Aufnahmebedingungen, vor allem die benutzten Hauptabhören dramatisch verschieden. Von, für dich Hallensoßenwerfer besonderer Güte (B&W) bis eben zu Monitoren verschiedenster Bauart und (Eigen)Klang.



Das ist nur eine von verschiedenen möglichen Rezeptionshaltungen. Mit dieser Rezeptionshaltung wird Dir ein Großteil der Kunstmusik wahrscheinlich verschlossen bleiben. Vielleicht verpaßt Du etwas - Du wirst es womöglich nie erfahren....


Oh, ich verpasse im Leben sicherlich sehr viel, unabhängig von der Musik. Hätte ich Monitore würde ich meine jetzige "Hörgewohnheit" verpassen. Was soll´s?



Wenn Raumreflexionen in der Aufnahme enthalten sind, dann werden sie erfahrungsgemäß kaum vermißt. Ein dokumentarischer Live-Mitschnitt eines Konzertes mit einem Stereo-Hauptmikrophon erweckt erfahrungsgemäß einen "live-Eindruck" (z.B. "Festspiel-Dokumente" der Salzburger Festspiele, veröffentlicht bei ORFEO), eine am Computer und durch Nahaufnahmen erzeugte Aufnahme klingt dagegen nunmal artifiziell (z.B. diverse Pop-Musik). Beides hat seine Berechtigung. Man kann sogar artifizielle Aufnahmen durch die fortgeschrittene Technik heutzutage natürlich erscheinen lassen, aber daran besteht offenbar kein großes Interesse abseits von F&E.


Nein, das trifft es nicht. Ich schreibe von Reflektionen des Raumes. Von dem Gefühl einer Einhüllung durch Reflektionen von den Seitenwänden, von der hinteren Wand, von Decke und Boden. Ich spreche von etwas aufgeblähten Monohühnern die auch in der vertikalen unterschiedlich hoch und fast in 3D erfasst werden. Auch wenn diese Raumreflektionen zu den wömöglich aufgenommen Reflektionen dazukommen und somit eine Doppelräumlichkeit entsteht, schätzen viele Musikhörer gerade diese "Wiedergabefehler" nach SSF. Sie ziehen die Musikwiedergabe in meinem Wohnzimmer der rel. trockenen Musikwiedergabe in meinem Hörraum vor. Gut, diese Bekannten und Verwandten sind vor allem "Berieselungshörer", aber diese Art des Msuikhörens macht nunmal ca. 99,5% aus.


Ein Klangbild in eine bestimmte Erwartungshaltung zu pressen (z.B: Die synthetische Aufnahme, die gezielt synthetisch klingend gestaltet wurde, soll doch bitte irgendwie "liveartig" klingen), wird dem Kunstwerk "Tonaufnahme" nicht gerecht.


Dein Anspruch mag sein, einer Kunstart gerecht zu werden. Mein Anspruch ist dies nicht. Wenn mir die CD über meine Anlage gefällt, dann gut, wenn nicht, dann weg mit.


Das möchte ich so nicht sagen. All jene, die Musik als Kunstform betrachten oder dies zumindest versuchen möchten, sollten aufmerken.
Die Nutzung von Musik als emotionales Stimulanz ist dagegen eher eine Form des Konsums, "Musikberieselung". Wie bei jeder Form von Konsum ist immer gut, was individuell gefällt.



Du bringst es auf den Punkt. Genau so soll es auch sein

@Haltepunkt

Schöner Absatz, den Du da reinkopiert hast. Der Satz: "wurde ca. 1989 durch den ...." ist lächerlich. Wunschdenken der SSF. Weiß nicht mal genau, wann diese Norm abgeschafft oder ersetzt worden sein soll Einfaches hinkritzeln und hoffen gilt nicht! Es handelt sich um eine DIN-Norm. Diese kann nicht von der SSF ersetzt werden.

Wenn Du uns erzählen willst, dass diese Norm nicht mehr gültig ist, mußt Du schon andere, stichhaltige Quellen finden. Viel Spaß!


Gruß - Richard
Richrosc
Inventar
#166 erstellt: 27. Jan 2006, 20:17
Hallo Möllie,


Hi Schoppi,

stell doch mal die Frage anders herum: Was rechtfertigt den Preis einer Watt Puppy?

Möllie


Aussehen, Image, das Gefühl etwas besonderes zu haben, nicht Neutralität des Klangbildes, rel. Pegelfestigkeit, Tiefgang, Klirrarmut (hoffentlich), wenn nicht, Klirr wird ja auch sehr gemocht, Haptik, Größe, Freude, Traum erfüllen etc.

Du siehst, viele Gründe, auch abseits der reinen Musikwiedergabe.

Was rechtfertigt eigentlich den Preis von 155.000 Euro für einen 760er BMW?

Gruß - Richard
Schoppi
Ist häufiger hier
#167 erstellt: 27. Jan 2006, 20:45
Hallo Richrosc,

also wenn wir einer Nubert ein besseres Image verpassen, sie in ein großes Gehäuse bauen (am besten ein schwarzes, weil dann hat sie mehr Bass), dann den Preis erhöhen so daß sie nur noch von der "gehobenen Gesellschaft" gekauft werden kann, und die anderen nur davon Träumen können, könnten wir den Wilsons paroli bieten...

Achso, die Box sollte dann auch so klingen wie die Wilsons, aber das dürfte ja kein Problem sein, da es ja leichter ist eine schlechte Box zu bauen als eine gute.


AH schrieb:
Man kann sogar artifizielle Aufnahmen durch die fortgeschrittene Technik heutzutage natürlich erscheinen lassen, aber daran besteht offenbar kein großes Interesse abseits von F&E


Uih, wie geht denn das? *interessiertbin*

Gruß, Schoppi


[Beitrag von Schoppi am 27. Jan 2006, 21:06 bearbeitet]
speedhinrich
Inventar
#168 erstellt: 27. Jan 2006, 22:02
Heute Abend gab´s Spaghetti. Als die Sauce gereicht wurde, musste ich an die verdammten "Hall-Saucen-Werfer denken.
Flux der Sache auf den Grund gehen(natürlich per BT): eine Gabel mit, die nächste ohne Sauce.. Vielfache Wiederholung unter Einbeziehung der vorher anwesenden Personen, nebst Nachbarn. Ergebnis: 100 % Trefferquote. Die urprüngliche Intention, wie eine Nudel zu schmecken habe, wurde klar deutlicher bei der Version "ohne Sauce" vermittelt. Besser geschmeckt hat´s "mit"
Back to topic: warum um Himmels Willen darf eine Stereoanlage nicht besser klingen, als der Toning. sich das vorgestellt hat?
PS: höre gerade Lizz Wright, 3. Stück:D
Schoppi
Ist häufiger hier
#169 erstellt: 27. Jan 2006, 22:15
Hallo speedhinrich,

wenn dir die Sauce mit Geschmacksverstärker besser schmeckt als ohne, hast du entweder die falsche Erwartungshaltung oder dein Geschmackssinn ist falsch konditioniert.

Ciao, Schoppi
Richrosc
Inventar
#170 erstellt: 28. Jan 2006, 20:05
Hallo schoppi,


Hallo Richrosc,

also wenn wir einer Nubert ein besseres Image verpassen, sie in ein großes Gehäuse bauen (am besten ein schwarzes, weil dann hat sie mehr Bass), dann den Preis erhöhen so daß sie nur noch von der "gehobenen Gesellschaft" gekauft werden kann, und die anderen nur davon Träumen können, könnten wir den Wilsons paroli bieten...


Genau das.....


Achso, die Box sollte dann auch so klingen wie die Wilsons, aber das dürfte ja kein Problem sein, da es ja leichter ist eine schlechte Box zu bauen als eine gute.


Nein, kann irgendwie klingen. Wer´s mag, wird sie kaufen, oder, wer sie kauft wird es mögen

Warum die Welt kompliziert machen, wenn es einfach auch geht?


Gruß - Richard
MH
Inventar
#171 erstellt: 28. Jan 2006, 20:42
@Carsten

der Vergleich gefällt

Gruß
MH
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