kleine Modelle schwach?

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visir
Inventar
#1 erstellt: 12. Dez 2005, 13:15
Hi Leute!

Es ist für mich erstaunlich, wie "schlecht" bei manchen sogenannten besseren Marken die kleineren Modelle innerhalb einer Serie sind.

Als ich mir vor einiger Zeit die Vienna Acoustics Mozart angehört habe, habe ich daneben auch die nächstkleinere Bach gehört. Die Mozart war wirklich gut, die Bach wirklich schlecht. Wie durch Watte.

Hab mir am Samstag bei einem der Unsäglichen kleine Canton LE- und Klipsch-Standboxen angehört (Preis 200-400 Euro): wirklich schlimm! Das kann nicht alles nur die Aufstellung sein, zumal sie diametral anders schlecht waren.
Das einzig halbwegs hochwertige war dort eine Canton Vento, die hat dann immerhin brauchbar geklungen.

Muss aber nicht sein, dass kleine Modelle schlecht sind, denn eine kleine Tannoy im Abverkauf hat mir einmal recht gut gefallen. Besser als ihr Nachfolger.

Machen die Firmen die kleinen Modelle absichtlich schwach, damit die Leute früher oder später auf ein großes Modell umsteigen?

Wenn ich so zurückdenke: mein Vater hat Consumer-Hifi verkauft. Wenn da Boxen 150 Euro oder mehr (das Paar!) gekostet hat, mussten sie schon wirklich gut spielen. Auf einer Messe haben wir einmal die Leute mit "simplen" Grundig-Boxen verblüfft.
Wenn ihm die Firmen mit Boxen wie die oben erwähnten gekommen wären, hätte er sie hinausgeschmissen. Da geht ja meine 27 Jahre alte Philips-Box besser!

Ich weiß, ich bin der Ketzer hier im Forum. Ich will ja niemanden beleidigen, aber ich bin halt kritisch und nicht high-end-gläubig. Glauben tue ich an Gott, alles andere will ich sehen bzw. hören.

Liebe Grüße, auch an die Frau Gemahlin!

visir
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 12. Dez 2005, 13:41
Gute, kleine Boxen zu bauen, ist nicht ganz einfach.
Bass ist nicht. Das ist mal die erste Tatsache. Und Leistung ist auch nicht. Aber man könnte eine Box bauen, so mit einem 13er Tieftöner und einer 1,9er Kalotte. Das hat Heco früher auch gemacht. Nur braucht es zur Entwicklung und Optimierung gleich viel Zeit, wie wenn man eine grössere, teurere Zweiwegbox bauen würde. Und damit wird sie fast gleich teuer. Ob nämlich die Membran etwas grösser ist und ein klein wenig mehr Holz verbaut wird, macht den Kohl nicht fett.
Neben der Entwicklung ist die Lagerhaltung, die Administration, die Werbung und all das andere Zeug, das für jede Box gleich viel kostet. Damit ist doch ganz klar, dass eigentlich das kleine Ding fast gelich teuer sein müsste wie die Standbox. Folglich ist kein Interesse da von Seiten des Herstellers. Und wenn er Geld verdienen will, muss er die grösseren Boxen verkaufen, wo die Rechnung aufgeht. Also wird er sich schon in die Richtung bewegen, die Du vermutet hast.

Dass es auch Ausnahmen gibt, weiss man von den relativ kleinen Dingern, welche die BBC mal entwickelt hat und die dann unter (Irrtum vorbehalten) Rogers und anderen Namen verkauft wurden. Allerdings zu einem nicht gerade bescheidenen Preis.
Oder die Boxen, die ich mir vor etwa 6 Jahren mal gekauft habe: Kleine amerikanische Alu-Dinger mit asiatischen Chassis. Gut, bei einem 10cm Chassis ist kein Bass zu erwarten. Dafür laufen sie mit einem Sub. Aber beim direkten Vergleich mit einer Infinity der gehobenen Klasse war es wirklich nur der Bass, der den Unterschied machte. Und das für einen Paarpreis von ca. 200 €. Die Firma ging leider pleite...
Mister_Two
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 12. Dez 2005, 13:42

Machen die Firmen die kleinen Modelle absichtlich schwach, damit die Leute früher oder später auf ein großes Modell umsteigen?


Was hast du denn geglaubt, daß die alles in ihre 150€ LS stecken, nur damit keiner mehr die teuren kaufen braucht?

Jeder Hersteller hat das gezielt abgestuft, von der kleinsten bis zur größten Box. Bei manchen Herstellern ist aber sogar das "Einstiegslevel" des kleinsten LS schon hörenswert, bei anderen vielleicht weniger...
visir
Inventar
#4 erstellt: 12. Dez 2005, 14:22

Mister_Two schrieb:

Was hast du denn geglaubt, daß die alles in ihre 150€ LS stecken, nur damit keiner mehr die teuren kaufen braucht?


Ich erwarte nicht, dass 150€-Lautsprecher so klingen wie 1500€-Lautsprecher. Ich erwarte aber, dass eine kleinere Box einer Serie so klingt, dass man sich das anhören kann. Die erwähnten Boxen waren immerhin alles Standboxen, also nicht gerade Regalquakerl. Und es waren keine Frequenzgang- oder Leistungs-Mängel, sondern einfach hässlicher Klang. Deutlich zu dumpf, deutlich zu hart, bei jeder was anderes, eben grobe Mängel. Da geht es noch nicht um Räumlichkeit, Auflösung und die sonstigen wirklich schönen Dinge, die hätte man dort sowieso nicht gehört.

Die Tannoy damals (an derselben Stelle gehört) hat reduziert gerade einmal 180€ gekostet. Freilich war der Bass dünner als bei einer großen, aber sie hat sauber und ausgewogen geklungen. Hätte ich damals eine Box in dieser Größenordnung gebraucht, hätte ich sie auf der Stelle mitgenommen. Allerdings, wie gesagt, der Nachfolger klang schon nicht mehr so gut...

Weil mir gerade der Thread einfällt, wo jemand erläutert hat, dass beim Einrauschen vor allem das Gehör konditioniert wird: sicher gewöhnt man sich an den Klang einer Box bei längerem Hören. In einer neuen Hörsituation ist das Maß der Dinge, wie die Originale klingen: Stimmen und Instrumente. Der erste Eindruck einer Box ist der unbefangenste. "Reinhören" heißt das Gehör konditionieren.

Obige Erfahrungen waren erste Eindrücke, die ich durch einige Minuten hören, wechseln und wieder hören überprüft habe, weil ich einfach nicht glauben konnte, dass da nichts besseres rauskommt.

lg,
visir


[Beitrag von visir am 12. Dez 2005, 14:23 bearbeitet]
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