Probleme mit Verstärker Marantz PM 15 S2

Klingt nach dem Schutzrelais, ein Klassiker. Wobei mich das bei diesem ja weder billigen noch sonderlich alten Gerät etwas verwundern würde. Die Lautsprecherverkabelung sitzt noch und ist gut verschraubt?

Du kannst es mal mit einem Sinus zu 50-60 Hz probieren (das packt so ziemlich jedes VAC-fähige Multimeter) und erst unbelastet links und rechts, dann belastet (mit Lautsprecher) links und rechts die Pegel messen und notieren - oder umgekehrt, erst mit angeklemmten LS und dann LS abklemmen. Solange du dabei keinen Kurzschluß baust, kein Problem. Bei diesen großen, weit auseinanderliegenden, offenbar bananensteckerfähigen Anschlüssen sollte das keine zu große Herausforderung darstellen.

Hallo audiophilantrop!
Vielen Dank erstmal für die Antwort!
Aber ein Relais schaltet doch ein oder aus,
Wieso dann hier leiser und dann wieder lauter?
Könntest Du mir das etwas ausführlicher erklären?
Und kann ich den weiter betreiben, höre jetzt schon wieder
4h ohne Probleme, oder kann ich damit was kaputt machen?
Und muss ich das richten lassen?
Vielen Dank nochmal und einen schönen Abend!
Henni
PS Sinus Töne muss ich erst runterladen, VAC heißt Volt Gleichstrom oder?

Moin Henni,

Du musst an den LS-Ausgängen Wechselspannung ACV messen. Ein einfaches DVM sollte bis ca. 400...1000HZ einigermaßen messen können.
Reale Relaiskontakte sollten eigentlich "digital" arbeiten (An/Aus) - bei verschlissenen Kontakten entwickeln sie aber ein komisches Eigenleben.

Detlef

detegg (Beitrag #4) schrieb:

Reale Relaiskontakte sollten eigentlich "digital" arbeiten (An/Aus) - bei verschlissenen Kontakten entwickeln sie aber ein komisches Eigenleben.

Genaugenommen sollte der Schaltkontakt normalerweise einen Übergangswiderstand im Milliohm-Bereich haben (der gemessene Dämpfungsfaktor liegt bei diesem Gerät bei über 300 bezogen auf 4 Ohm, das sind nur gute 13 mOhm, und der größte Teil davon sollte auch noch auf die Serieninduktivität am Ausgang entfallen). Oxidierte (typisch Silber + Schwefelverbindungen in der Luft) oder durch Funkenbildung (Schalten bei anliegendem Signal) in Mitleidenschaft gezogene Kontakte hingegen können auch mal weit jenseits des Ohmbereichs liegen.

Wenn man das bereits als einseitigen Pegelverlust hört, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, denn dann sind wir schon im Bereich von 1 Ohm oder mehr. In dieser Anwendung haben die Relaiskontakte keine große Chance, sich selbst zu regenerieren. Das Problem kommt irgendwann wieder, und irgendwann ist es ein Fall für die Werkstatt. Primärer Kostenfaktor ist die Arbeitszeit, das Relais selbst ist i.d.R. nicht teuer.

Die Idee hinter der vergleichenden Pegelmessung links/rechts mal mit, mal ohne Lautsprecher ist die folgende:
Wenn wirklich auf einer Seite der Relaiskontakt schwächelt, sollte der Quotient der Pegel links/rechts belastet deutlich anders ausfallen als unbelastet (wo der Ergebnis idealerweise 1 ist).

Es kann übrigens auch einfach eine schlechte Lötstelle z.B. an der Lautsprecherklemme sein.

So einen Relaistausch schiebe ich schon seit Jahren vor mir her, es war aber nie so sehr dringend. Erst jetzt kann ich meinen alten Receiver wirklich sinnvoll nutzen und werde das wohl demnächst mal angehen. Den Diskriminator im UKW-Teil habe ich bereits nachgezogen...

Hallo audiophilantrop, hallo detegg!
Vielen Dank für Eure Antworten!!!
Was ich nur komisch finde, bei mir ist es immer nur
direkt nach dem Einschalten, heute morgen wieder probiert,
nach spätestens 10 min sind beide Seiten wieder gleich laut,
ohne dass ich was ändere.
Bin jetzt am Wochenende nicht da, werde nächste Woche
nochmal testen, auch Kabelverbindung, und versuchen zu messen, aber ich werde es wohl schon richten lassen,
Mag einfach, dass der Bolide einwandfrei läuft.
Hab schon mit Ried Service Kontakt aufgenommen.
Melde mich wieder!
Vielen Dank nochmal und ein schönes Wochenende!
Grüßle, Henni

Hallo Leute!
Jetzt habe ich ca. 1 Woche wieder komplett ohne Probleme gehört, also ganz normal beide Seiten gleich laut!
Kann es sein, dass sich so ein Relais manchmal auch wieder irgendwie glatt läuft?
Und noch eine kurze Frage: ich habe noch nicht gemessen,
da das Problem ja jetzt wieder nicht mehr aufgetreten ist,
wenn ich aber doch noch mal messen mag, was muss ich genau messen A oder V, Wechselspannung oder Gleich Spannung, und welchen Messbereich? Ich habe nur ein einfaches digitales Messgerät für Strom und Spannung. Und reicht Musik oder brauch ich ein Testsignal?
Vielen Dank im voraus und einen schönen Abend!
Grüßle, Henni

Niemals den A- (Ampere, Strom) Messbereich bei dieser Messung vornehmen, auch dürfen die Messleitungen nicht in A stecken!!! Mit dieser Art der Messung kannst du deine Endstufen killen.

Die Messleitungen müssen jeweils in COM (schwarz) und in V/Ohm (rot) gesteckt werden und der Messbereich auf VAC (Wechselspannung) gestellt werden. Mit der höchsten Einstellung beginnen und ggfls. in kleinere Messbereiche herunter schalten.

Vielen Dank , und benötige ich ein Testsignal oder reicht
Musik aus? Schönes Wochenende!
Grüßle, Henni

Wurde oben doch schon geschrieben....

Du brauchst ein Sinussignal (etwa 50-60Hz). Das kannst du mit einer Handy-App oder dem PC einspeisen. Mit der "Wechselhaftigkeit" der Sinuswellen in einem Musiksignal lässt sich nicht viel konstruktives anfangen.

Ich hätte auch mal eine Frage ohne direkt einen neuen Thread zu starten...
Hat jemand von euch Erfahrung mit Marantz Vollverstärkern mit Source Direct? (Ist ein PM15S2 Limited Edition)
Ich finde nach langem Suchen immer noch keine Möglichkeit, den Eingang Source Direct, der die Vorstufe umgeht, per Fernbedienung zu wählen, nur wenn ich am Verstärker selbst lange auf Source Direct drücke... wäre schön wenn ich, wenn ich einen Film mit der Mehrkanal Vorstufe schauen möchte, nicht immer erst zum Verstärker müsste und die Taste drücken...
Hat da jemand eine Lösung für?