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Begrenzerschaltung Blaupunkt MX-70+A -A |
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Autor |
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Audiovirus
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 01. Jun 2014, 11:58 | |
Hallihallo, ich habe da ein kleines Problem bei der Einstellung der Begrenzerschaltung an der Blaupunkt Artech MX-70. Wörtlich heißt es im Service Manual: -Die Lastwiderstände (4 Ohm; 400 Watt) am rechten und linken Lautsprecherausgang anschließen. -NF-Voltmeter und Oszilloskop am rechten und linken Lautsprecherausgang anschließen -Den NF-Generator an die rechte bzw. linke Eingangsbuchse (INPUT LEVEL) anschließen -Die Eingangsregler (INPUT LEVEL) auf MAX stellen -Am NF-Generator die Frequenz von 1 kHz einstellen. Den Ausgangspegel am NF-Generator so einstellen, dass das NF-Voltmeter 32,5 V anzeigt (entspricht einer Ausgangsleistung von 260 W) -Das Signal am Oszilloskop betrachten und mit den Reglern HVR 703 und HVR 705 (linker Kanal) bzw. HVR 704 und HVR 706 (rechter Kanal) eine saubere Sinusform einstellen. (Bei Erhöhung der Eingangsspannung muss die Ausgangsspannung zurückgehen und das Signal erscheint verzerrt) Nun habe ich das Problem, dass der Ausgang des NF-Generators bereits am oberen Anschlag ist und das NF-Voltmeter (durchaus geeignet für die Messung einer Wechselspannung mit einer Frequenz von 1 kHz; es zeigt die Frequenz auch richtig an) einen Wert von 26 Volt nicht überschreitet. Beim letzten Versuch ist die Endstufe dabei so heiß gelaufen, dass mir sämtliche Komplementärpärchen auf der Endstufe durchgerauscht sind. Jetzt nach dem Wechsel der Transistoren das gleiche Bild. Aber die Endstufe geht. Ton und Verstärkung sind da Nun die Frage. Wie ist das mit den 32,5 V zu verstehen? Spitze, Spitze-Spitze oder Effektiv? Das Service Manual kann ja schließlich nicht wissen, was mein Voltmeter anzeigt?!? Oder? Ich würde die 32,5 V deswegen lieber mit dem Oszi einstellen, weiß aber nicht, welcher Wert genau gemeint ist [Beitrag von Audiovirus am 01. Jun 2014, 12:20 bearbeitet] |
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bukongahelas
Inventar |
#2 erstellt: 01. Jun 2014, 18:05 | |
Bei Sinuswellenform rechnet man Effektivwert = Spitzenwert geteilt durch Wurzel 2 Spitzenwert = Effektivwert mal Wurzel 2 Einfacher: Eff=Peak x 0,7 ->(1/Wurzel2=0,707) Peak = Eff x 1,4 Dieses Wurzel2 oder sein Reziprok nennt man Crest-Faktor , der bei Sinus "zufällig" Wurzel 2 bzw 1/Wurzel2=0,7 ist . Dann gibts noch den Spitzen und den Spitzen-Spitzen-Wert. Sozusagen nur die untere oder obere , oder die untere + obere Halbwelle am Oszilloskop. Uss = 2x Us Außerdem gilt: Leistung = Spannung zum Quadrat geteilt durch Widerstand . P=(U quadrat) / R Laut Beschreibung sollen 32,5V an 4 Ohm = 260 Watt erbeben. Rechnen wir mal nach: (32,5 hoch 2) / 4 = 264 Watt . Stimmt also auf 4 Watt genau . Die 32,5 sind also Effektivwert , und da in einem Moment entweder nur Plus oder Minus (oder Null) aus einer Endstufe rauskommt , beziehen sich diese 32,5Veff auf eine Halbwelle . Also der volle Sinus das doppelte , 65 Veff . Die werden nun in Uss umgerechnet: 65Veff x Wurzel2 = 92 Vss . ************************************************************************** Das ist Spitze Spitze , man stellt am Oszi also einen Sinus ein , der im plus und minus 46Vs ausschlägt. ************************************************************************** Nimmt man 32,5Veff (nur eine Halbwelle) mal Wurzel2 , kommt man auch auf 46Vs . Leg die Boxenersatz-Bratwiderstände in ein Plastik-Wasserbad , dann sind sie auch längerfristig Fullpower belastet gut gekühlt und halten länger durch . Es reichen dann auch 10 oder 20 Watt belastbare Widerstände (mit Wasserkühlung) . Man kann das Wasser ruhig kochen lassen , denn dann schluckt es bei der Verdunstung (Phasenübergang) nochmals viel Energie die wir ja hier eh verheizen müssen . Da die R sowieso schon nur 4 Ohm , also fast Kurzschluß haben , macht der geringe Nebenstrom durch das Wasser parallel zum Bratwiderstand fast nichts aus (solange das Wasser keine Salzbrühe ist). Destilliertes reines Wasser leitet garnicht. Die Schaltung mißt , ob der Ausgang der Endstufe übersteuert zu werden droht . Wenn ja wird im Eingang ein Limiter/Kompressor aktiviert , der das Audio Inputsignal so schwächt , daß die Endstufe immer nur zu max 95% ausgesteuert wird .
Das ist der Einsatzpunkt des Limiters und seine Wirkung , nämlich softer Niederhaltung und Abrundung der reinen Sinus Eingangswellenform. Der Limiter setzt bei mehr als 260W ein . Dieser Einsatzpunkt ist wattmäßig an den Potis einstellbar . Ähnlich dem Drehzahlbegrenzer bei Motoren . Heißt auch Softclipping Schaltung . bukongahelas |
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Audiovirus
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 01. Jun 2014, 18:21 | |
@bukongahelas: Meine Achtung und herzlichen Dank für die ausführliche Antwort und die Mühe. Der Tipp mit dem Wasserbad ist auch vom Allerfeinsten! Muss man erstmal drauf kommen. Die Wärme der Lastwiderstände war nämlich schon ein Problem. Ich wollte schon ein Netzwerk aus einem Sack voll 50W Lastwiderstände aufbauen um die Wärme loszuwerden. Und die sch...dinger kosten ja richtig Asche Hast mir also jede Menge Geld gespart. Hast ein Bier gut Gruß aus der Pfalz! |
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bukongahelas
Inventar |
#4 erstellt: 01. Jun 2014, 23:16 | |
Etwas profimäßiger weil total isoliert ist den R in eine Blechdose gefüllt mit MotorÖl und abgedichtet/zugelötet , mit etwas Luft drin wegen Wärmeausdehnung , einzubauen . Öl isoliert gut , deshalb sind auch Riesentrafos damit gefüllt . Die Öldose kommt dann in ein Wasserbad oder wird mit Pumpe durchspült , 2 Schlauchanschlüsse . Eine Art 2stufiger Wärmetauscher . In manchen sehr kompakt gebauten Endstufen sind die Endtransistoren mit dem entfernt montierten KühlKörper durch dünne Rohre gefüllt mit einer Flüssigkeit , die bei ca 60° verdampft (Wärme aufnimmt) , als Gas zum KK geleitet und kondensiert dann wieder zu Flüssigkeit (gibt Wärme ab). Gerade beim Phasenwechsel flüssig->gas wird viel Wärme verbraucht , Kälte erzeugt ; umgekehrt kostet es viel Energie die Flüssigkeit zu vergasen . Gleiches Prinzip wie beim Kühlschrank , Klimaanlage allgemein Kältemaschine . Verdunsten/verkochen frißt viel Energie und erzeugt Kälte , beim Kondensieren kommt sie zurück . Viel mehr als wenn man "nur" einen Feststoff , Flüssigkeit oder Gas erwärmt/abkühlt . Das nennt man Heat-Pipe und könnte auch zur Kühlung der Bratwiderstände dienen , wenn der KK im Wasser liegt . Es gibt Bratwiderstände , die man mit Wärmeleitpaste an KK schrauben kann . bukongahelas |
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_ES_
Administrator |
#5 erstellt: 07. Jun 2014, 22:35 | |
Wenn ich das richtig gelesen habe, war die Problematik erstmal eine andere:
Was für Widerstände hattest Du denn dran gehabt, das Du dich über den Tipp von bukongahelas so freust ? Etwa keine 4 Ohm ? Und nochwas: Ich hatte vor 2,3 Jahren mal ein "Trio" von MX 70 Endstufen, 2 habe ich gefixt durch Plündern einer 3. . Bei beiden Endstufen musste ich die Trimmer für den Ruhestrom ersetzen, die sind von übler Qualität und "sprangen" vom Wert her, bzw., erreichten selbigen gar nicht mehr, die Endstufen kochten so langsam aber sicher ab dadurch. Ich würde zu allererst den Ruhestrom kontrollieren und dafür Sorge tragen, das er dort bleibt, wo er hingehört ( beide Kanäle mit Multimeter (mV Bereich ist Pflicht) "beobachten", min 30 Minuten). Ich habe 64-Gang Spindeltrimmer von Bourns eingesetzt, die sind langzeitstabil und ungleich präziser als die originalen. [Beitrag von _ES_ am 07. Jun 2014, 22:36 bearbeitet] |
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Audiovirus
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 08. Jun 2014, 09:20 | |
sag mal R-Type, kann es sein, dass "deine" mx70 jetzt bei mir steht? Da sind nämlich genau solche stehenden Trimmer drin, die man wesentlich feiner einstellen kann als so ein Standardpoti. Ich habe die Endstufe einem Kölner abgekauft, der sie nicht zum laufen gekriegt hat. Der rechte Kanal war übelst durchgebrutzelt und die Endstufentransen haben gefehlt. :-) |
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_ES_
Administrator |
#7 erstellt: 08. Jun 2014, 09:42 | |
Moin, Meine beiden waren tiptop.....ich denke, ich war nicht der einzige, dem das mit den miesen Potis aufgefallen ist. |
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