LPs - warum es knistert

Hörstoff (Beitrag #23106) schrieb:

#Slowhand# (Beitrag #23104) schrieb: Liebe diese LPs sehr. Allerdings hab ich gemerkt, dass der Zahn der Zeit in Form von Staub nämlich an ihnen genagt hat. Staub: lässt der sich nicht durch geeignete Aufbewahrung vermeiden?

Die Platten lagen halt auch oft auf dem Plattenteller. So ist das eben mit Lieblingsplatten. Abnutzungserscheinungen sind es nicht.

Aus meinen Erfahrungen und Leiden als Fotograf mit einer nicht hermetisch dichten DSR-Kamera habe ich so etwas als Mittel gegen Staubkörnchen schätzen gelernt:


Ich dachte, das wirkt auch gegen Plattenstaub.
Bin jedenfalls ganz froh, dass meine SACDs eher qualitativ gleichbleibend daher kommen und wenig Pflege benötigen...

Hörstoff (Beitrag #23106) schrieb:

Staub: lässt der sich nicht durch geeignete Aufbewahrung vermeiden?

Dazu müsste man die Hülle versiegeln. Was möglich, aber unpraktisch ist. Ansonsten zieht jede Platte Staub in die Hülle. Ich wundere mich manchmal: Platte, neu gekauft, 1-2x gespielt, immer in der Hülle aufbewahrt, nach ein paar Monaten staubig.

Darum kann ich die Pläne von #slowhand# nur unterstützen: Die Plattenwaschmaschine ist das wichtigste Glied in der Analog-Kette.

Rille65 (Beitrag #23109) schrieb:

Dazu müsste man die Hülle versiegeln. Was möglich, aber unpraktisch ist. Ansonsten zieht jede Platte Staub in die Hülle. Ich wundere mich manchmal: Platte, neu gekauft, 1-2x gespielt, immer in der Hülle aufbewahrt, nach ein paar Monaten staubig.

Huscha: ein echter Nachteil, dem ihr Plattensammler da ausgesetzt seid.
Und das, obwohl dies doch wichtig ist. Warum hat die Plattenindustrie nicht bessere Hüllen entwickelt?
Selbst Nusspackungen lassen sich wiederholt frischversiegelt zumachen und wegpacken. Viel Aufwand erforderte dies auch für Platten nicht. Und meine CDs sind nach ein paar Monaten wie vorher.

Aber egal, ich bin sicher ihr entdeckt auch einen gewissen Zauber in euren Sammlungen.
Falls nicht mehr, werde ich euch als Neuankömmlinge herzlich gern in der Welt der hochaufgelösten Audiodateien begrüßen.

Rille65 (Beitrag #23109) schrieb:

Hörstoff (Beitrag #23106) schrieb: Staub: lässt der sich nicht durch geeignete Aufbewahrung vermeiden? Dazu müsste man die Hülle versiegeln. Was möglich, aber unpraktisch ist. Ansonsten zieht jede Platte Staub in die Hülle. Ich wundere mich manchmal: Platte, neu gekauft, 1-2x gespielt, immer in der Hülle aufbewahrt, nach ein paar Monaten staubig. Darum kann ich die Pläne von #slowhand# nur unterstützen: Die Plattenwaschmaschine ist das wichtigste Glied in der Analog-Kette. :prost

Und wenn ich überlege, dass die Platten, obwohl bei Zweitausendeins damals gekauft, recht gut gepresst sind und wirklich sehr gut klingen (bis auf das Knistern aufgrund des Staubs) - zudem ist die Interpretation von Frankl wirklich gut -, dann wäre es doppelt schade um dieses Kleinod, wenn ich es nicht mehr auflegen würde. Um also zum Thema zurückzukommen: die LP-Box ist wirklich empfehlenswert.

Habe gerade mal durch die aktuelle LP - Magazin für analoges Hifi und Vinyl-Kultur geblättert.
Traumhaftes Audio, aus meiner Sicht allerdings: bis auf die Komponente Schallplattenspieler. Stattdessen gehört für mich ein traumhafter DAC daran.

Was dann stört ist mir aber schon klar: eine potenziell vollständig analoge oder transistorfreie Wiedergabekette, die an der Quelle durch binäre Datenauswertungen irritiert wird, passt vermutlich nicht so ganz. Auch wenn meine Röhren nichts gegen Digitales zu haben scheinen. Lasst euch nicht irritieren: frohes Klassik-Hören jetzt nu wieder.

Hier meine Two Cent zum Thema Knistern bei der Wiedergabe von Schallplatten. Bei antiquarisch erworbenen Schallplatten kann das Knistern viele Ursachen haben. Von elektrostatischer Aufladung und Verschmutzung über Recycling-PVC bis hin zu mechanischer Beschädigung der Rille(n). Gegen letzteres ist nichts zu machen, gegen die beiden Ersteren gibt es ein probates Mittel: Waschen. Am besten mit einer Plattenwaschmaschine mit effektiver Bürste und ebenso effektiver Absaugung. Damit wird die Schallplatte antistatisch und staubfrei. Bei einer Aufbewahrung in antistatischen Hüllen bleiben die Schallplatten auch beim Abspielen staubfrei. Falls doch mal etwas Staub auf die Schallplatte kommt hilft Swiffer o.ä. (ohne Druck anwenden) sehr wirkungsvoll.
Geht man so vor hört man absolut knisterfrei und die Reinigung der Nadel(n) findet max. einmal pro Woche statt.
In Anlehnung an Loriort: Schallplatten hören ohne Schallplattenwaschmaschine ist möglich aber sinnlos.

Es ist mir dennoch immer wieder ein Rätsel, wie sehr manche ihre Platten verstaubt bekommen. Ich habe auch einige schon 30 Jahre oder länger im Keller stehen und einmal mit der Kohlefaserbürste drüber reicht.
O.k., mittlerweile bin ich pingelinger und habe mir gerade eine Ultraschallmaschine zusammengebaut (jetzt fehlt nur noch das ISO-Propynol, dann teste ich das Ergebnis).
Viele ältere Scheiben aus den 70er und 80er sehen zwar optisch gut aus, sind aber wohl mal nass abgespielt worden...ist leider immer wieder bei Gebrauchtkäufen dabei. Mal schauen, ob da Ultraschall erfolgreich ist.
Bisher habe ich die Knosti gedreht, doch da ärgern mich die Trocknungsrückstände, die als Klumpen an der Nadel gesammelt werden...bäääh.

Ja, der liebe Kampf gegen das Knistern...Nerverending Story