Peter Maffay auf Vinyl (LP) (Loudness-War)

Glaube mir mann kann eine Platte genau so vermiesen wie eine CD! Ich habe mir erst vorige Woche MMLP2 von Eminem besorgt. Die Bässe sind einfach nur rau und hören sich an als ob mehr drauf wäre als die Nadel packt was nun nicht gut klingt. Außerdem sond da zischige S Laute mir kommt vor die hätten einfach die mp3s genommen mehr Bass drauf gemacht und auf Platte geschnitten! Sie fanden das Mastern der Tracks vorm Überspielen anscheinend als unnütig nun das Ergebnis zeigt jedenfalls dass es doch nötig ist.

Moin Killwalz!

Werde wohl am "Knochenende" mal hören, wie das bei mir so gelingt, mit der "Wenn das so ist". Habe auch die Biker-Hymne "Gelobtes Land" auf handsignierter EP geordert. mal sehen (hören) ob's da Unterschiede gibt.
Sollte der Peter da wirklich so unter die Loudness-Räder gekommen sein, wo er doch sonst so auf Qualität setzte?
Hast Du gemessen? (Dynamikumfang)

Hab nachgeschaut, Loudness-War ohne Ende.

Hatte die LP bei der Vorstellung (NDR) aus'm Radio gehört, das klang tofte - explizit das mir eigentlich nicht freundlich gesinnte Saxofon.

'n Abend!

Ich habe die >> LP << und die dazugehörigen mp3 aus dem amazon Auto Rip

Die LP klang eigentlich - ausser das sie recht dreckig ist und ich sie noch nicht gewaschen habe - recht ordentlich. Ich kann sie die Tage mal konzentriert hören und sie später mal "einlesen"

Gruß. Olaf

Wieso drehen die (!LPs!) mit 45 U/min? - habe ich da eine technische Innovation verpassst, Olaf?

45 upm haben nichts mit technischer Rückständigkeit zu tun. Der Klang einer 45er LP ist potentiell besser. Leider leidet darunter die Spielzeit.

Es gibt schon ein paar LPs mit 45. Langsamer bedeutet nicht technischer Fortschritt, ganz früher gab es auch 16upm.

Ich glaube es gibt 2 nennenswerte Vorteile bei den 45 UPM LPs.
Der erste große Vorteil ist natürlich man braucht für ein normales Album mit ca. 45 Minuten Länge zwei LPs und hat nur 3 Titel auf einer LP Seite.
Mit 3 Titeln pro Seite braucht man nicht so weit in den Innenradius schneiden und kann auch "voluminösere" Rillen schneiden den man nämlich für hohen Pegel und hohe Frequenzen benötigt. Ist bei einer 33 UPM LP klar: Eine 33 UPM Umdrehung dauert immer ca. 1,8 Sekunden nur im Aussenbereich bei einer 12" LP hat man natürlich mehr Rillenraum innerhalb dieser 1,8 Sekunden während bis zum inneren Rillenbereich der Radius auf ca. 5" abnimmt und innerhalb dieser 1,8 Sekunden immer weniger Rillenraum zur Verfügung steht und es zu Klangeinbußen kommt.

Vorteil zwei mit den 45 UPM ist wohl etwas komplizierter: Wenn man eine LP mit 45 UPM abspielt erhöht man nach Adam Riese die Umlaufgeschwindigkeit um ca. 35% an jedem Abtastpunkt der LP und man tastet innerhalb einer Umdrehung auch ca. 35% mehr Rillenraum ab d.h. die Informationen in der Rille können großflächiger geschnitten werden. Der abgetastete Rillenraum reduziert sich natürlich auch in Richtung Plattenmitte aber nun mit weniger Verlusteffekt.

Ich hoffe das ist so halbwegs korrekt erklärt. Sonst muss Burkie sich da etwas Zeit nehmen für eine Mathe-Nachhilfestunde.

Das Maffay Vinyl scheint mir auch um die 180 gr. zu sein. Es sind zumindest keine billigen wabbeligen Platten. Auch klingen sie sehr gut und werden auch in allen Rezensionen als sehr gut klingend beschrieben. Ich habe das Album eigentlich meiner Frau zu Ostern geschenkt, da sie aber keine Platten hört, habe ich ihr aus dem "Auto Rip" mp3 Material eine Audio-CD gebrannt [so hatte ich ein Geschenk mit einigem Eigennutz ].
Ich kann mir kaum vorstellen, dass es 2 ürsprüngliche Master CD/LP gegeben hat und denke die Auto-Rip mp3 zum Vinyl Kauf müsste das gleiche Datenmaterial sein, wie beim CD Kauf, oder?!

Gruß. Olaf

Danke für die Erklärung, dass ich mich nicht verlesen hatte - es ging also echt um 45er LPs!
Da ist die Entwicklung an mir vorbeigeschlichen. Zu meiner aktiven Vinylzeit nannte man das Maxi-Single

Die rein physikalischen Vorteile hast Du völlig richtig erklärt - ob's einer mathematischen Beschreibung dazu bedarf, müssen andere entscheiden, ich bin da Pragmat.

Erfahrung aus grauer Vinylzeit: Maxi-Singles wurden mit höherem Pegel aufgezeichnet, um sich schlicht "inne Disse" Aufmerksamkeitspunkte, gegenüber dem normalen 45er "Geraffel" zu verschaffen.

Im Bekanntenkreis habe ich da so'n paar Konsorten, die damals ausschließlich Maxi-Singles kauften.
(-mutmaßlich weiterer Grund: Mit dem Inhalt der Maxi-Singles war eh' die Crème des Albums abgeschöpft, incl. der Radio-Version, die oftmals auf dem Album gar nicht stattfand - der Rest war für selbige Hörer schlicht nicht so interessant.)

Es könnte vielleicht sein, dass es nicht 2 einzeln zu betrachtende Vorteile sind sondern der Hauptvorteil scheint mir die Abtastung mit 45 UPM zu sein, während das doppelte Plattenmaterial (wegen des Zeit/Raum Verlusts bei 1,333 sec. für 1 U) dann lediglich eine Konsequenz daraus ist. Es verteuert die Produktion natürlich enorm, da sich nahezu alle Produktionsvorgänge verdoppeln.

Soundy73 (Beitrag #8) schrieb:

Danke für die Erklärung, dass ich mich nicht verlesen hatte - es ging also echt um 45er LPs! Da ist die Entwicklung an mir vorbeigeschlichen. Zu meiner aktiven Vinylzeit nannte man das Maxi-Single

Wenn du von Maxi Single redest, gehe ich mal davon aus, dass deine aktive Vinylzeit so in den 80er lag. Da gab es aber auch 45er LPs, ein Beispiel was ich selbst noch habe ist von Ideal das Album "ideal".

Eine meiner ersten Maxi Singles war "In the Navy" von den Village People. Das Ding hat eine wahnsinns Dynamik und einen Top-Sound.

voll richtig erkannt, schmiddi!

Als Amateur-DJ hatte man jedoch zumeist die "richtigen" 45er, die passten nämlich in 'nen normalen Reisekoffer. Dazu so'n aktueller Sampler, bißchen 'was auf Cassette, da kam man über die Runden.
Auf'm Grabbeltisch beim (sich langsam entwickelnden) Discounter gabs häufig "Mängelexemplare", deren einziger Mangel war, eine abgeschnippelte Cover-Ecke zu haben. Da hat man dann als Schüler gern zugelangt und ein paar von den Dingern stehen noch heute im Plattenregal. gerade mal da durchgegrabbelt und so Pretiosen, wie Peter Griffin, gefunden , neben Alan Parsons, Mike Oldfield, Status Quo - wilde Mischung - wilde Jahre waren das.

Hallo Jürgen,

war zwar nicht als DJ zu der Zeit unterwegs, aber von den Feten her kann ich das nur bestätigen Mehr brauchte man damals nicht um glücklich zu sein. Die Sachen die du aufzählst finden sich alle noch bei mir im Plattenregal und es fliegen auch noch ein paar Mixtapes aus der Zeit hier rum.

Die Maffay ist heute übrigens bei mir angekommen. Ich muss sagen, die Qualität ist wirklich 1a, ein super Klang. Man hat sich beim Abmischen echt Mühe gegeben würde ich mal behaupten. Das kommt alles glasklar und ausgewogen rüber. Keine Spur von Loudness War. Gerade die Stimme von Maffay kommt absolut sauber rüber.

Ich habe keinen Vergleich zur CD oder MP3 Version, aber die LP ist klanglich absolut super.

Jörg

Die Platte klingt gut, ja, das meine ich auch!

Killwalz (Beitrag #1) schrieb:

Loudness-War ohne Ende. Das ist in guten Anlagen der Untergang von Maffays Stimme. Alles klingt grauslich schrill, dünn und verzerrt.

Ich habe jetzt mal die Auto-Rip mp3s der LP gehört und die klingen auch gut. Würde mich ja wundern, wenn das mp3 Daten aus unterschiedlichen Masters sind...
Kann ich mir fast nicht vorstellen.