farbiges Vinyl

Mietzekotze (Beitrag #51) schrieb:

Spontan fällt mir da "Wardruna - Runjalod" ein. Hab schwarzes und weißes Vinyl. Weiß klingt kraftlos und ich ich bilde mir ein das es auch Detailloser klingt.

Das ist nicht aussagekräftig, nicht umsonst habe ich nach dem Label gefragt

Die gibts einmal von 'Alone Records' (Erstpressung weiß, 2011) und einmal von 'Indie Records' (reissue, 2014).

Sind beides Erstpressung. Gab 500 Stück. Davon 100 weiß und 400 schwarz. Die Reissue ist von einem anderen Label, da hast Du Recht.

Ich kann mir schwer vorstellen, dass die Farbe des Vinyls über Klang entscheidet. Habe hier viele farbige Vinyls, die teilweise ganz hervorragend klingen - einige schwarze wiederum nicht...

Es klingt auch nicht anders: die Intercord Ton GmbH, die in den 80ern Nr. 1 Produzent für farbige Platten war, bewarb sogar den Fakt, dass es eben nicht schlechter als schwarzes Vinyl klingt. Wie auch - das Vinyl-Granulat, was grundsätzlich klar ist, wird einfach anders als schwarz oder gar nicht eingefärbt. Mehr passiert da nicht. Es ist trotzdem immer noch einfaches PVC.

hoehne (Beitrag #55) schrieb:

Es klingt auch nicht anders: die Intercord Ton GmbH, die in den 80ern Nr. 1 Produzent für farbige Platten war, bewarb sogar den Fakt, dass es eben nicht schlechter als schwarzes Vinyl klingt.

Würde ich von der Nr.1 für farbiges Vinyl auch gar nicht anders erwarten !

Ja, sicherlich ist Marketing alles. Aber: hätte es sich ein Primus wie Intercord erlauben können, Müll zu verkaufen?

Och was hatte ich von denen schon Pressungen die klanglich Müll waren...

Das habe und hatte ich auch. Gerade Neuauflagen mit verschlissenen Pressmatritzen... Aber hier geht es darum, dass andersfarbiges Vinyl gegenüber schwarzem nicht schlechter klingt.

Nimm ein Album oder eine Maxi-Single eines Künstlers, das vom selben Label (also vom selben Stamper produziert) in farbigem und schwarzem Vinyl vorliegt. Du wirst keinen Unterschied hören.

Mir ging es ja nur darum zu sagen das Intercord eben nicht nur erstklassige Pressungen verkauft hat wie du behauptet hast.

Ob farbiges Vinyl schlechter klingt oder nicht werden wir wohl ohne direkten 1zu1 Vergleich zweier identischer Pressungen nie herausfinden. Aber wie ich bereits schrieb kann ich über farbiges Vinyl auch nichts schlechtes sagen. Da gibt es genauso klangliche Highlights und totalen Schrott wie bei dem üblichen schwarzen Vinyl auch. Mir ging es eher darum von Picture Discs zu berichten die eher wie eine Schallfolie aus dem Fix&Foxi Heft klingen als nach einer richtigen Schallplatte.

Habe ich nie behauptet, dass die Intercord hervorragende Pressungen abgeliefert hat. Ist auch nicht meine Meinung.

hätte es sich ein Primus wie Intercord erlauben können, Müll zu verkaufen?

Hi tugesser,

gibt natürlich auch zur Picture-Disc-Herstellung ein YT Video:
https://www.youtube.com/watch?v=1hKgYLxZANU&feature=youtu.be

Wobei dies nur die eine Methode ist, manchmal wird auch die Folie einfach auf die Industriell hergestellte Picture-Disc geklebt.
PD sind also eigentlich Flexis (auch "Schallfolien") die so oder so auf einen Träger aufgebracht werden. das kann nur schlechter klingen.

Eine farbige Vinyl hat damit aber nichts zu tun. Die wird ganz normal hergestellt und auch normal gepresst.
Insofern gibt es da keine klanglichen Unterschiede...die Fehler die sich manchmal einschleichen gibt es bei schwarzen ebenso wie bei farbigen. Habe mehrere Scheiben bei denen ich das direkt vergleichen kann, und habe dies aus Neugier auch schon getan (beide Versionen eindigitalisiert - keine Unterschiede, keine "Vorhänge", keine "Sonne die aufgeht"...weder bei dieser oder jener).

Die hier weiter oben erwähnte "Music For the Masses" von DM habe ich auch in blau...meine hat einen Matrix-Fehler auf der B-Seite und produziert dort Pfadfinder-Atmo (genaugenommen müsste ein ziemlich großer Teil der Auflage diesen Fehler haben, da das nicht von unsahcgemäßer benutzung kommt, sondern vom Stamper...), ich habe aber genauso schwarze Scheiben mit diesem Fehler.
Unterschiedliche Labels/Auflagen können natürlich unterschiedlich sounden.

Oftmals ist es sogar so, dass die farbige Vinyl "früher" gepresst wird, also vielleicht sogar eine theoretisch bessere Quali haben könnte. Ganz viele Labels fahren so eine Strategie, dass bei einer 1500er Limitierung die ersten 500 farbig sind und die anderen 1000 schwarz. MOV (Music On Vinyl) macht das zum Beispiel ganz gerne so (nach deren Angaben). Dort sind die ersten oft farbig und die restlichen dann schwarz. Inwieweit dieser ganze Kram aber einfach nur genutzt wird um dem geneigten Konsumenten das Geld aus der Tasche zu ziehen lasse ich mal dahingestellt.
Farbiges Vinyl sammele ich gerne...Picture Discs vermeide ich wenn es nur irgend geht.

United Records in Nashville fertigt immer wieder mal "Überraschungs-Versionen" aus den farbigen Abfällen anderer Farb-Editionen - Ziel: keine soll gleich sein...sehr zum Leidwesen der Discogs-Versions-Fetischisten, denn die haben dann ihre liebe Mühe das in einen Begriff zu fassen und hinterher wieder zu sortieren was in eine Auflage gehört. Jack Whites Label Third Man presst zum Beispiel auch dort...
Kann man sich hier anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=HMX_KJf5lvg&feature=youtu.be

go on- spin it.
MOS2000

DJ-Spacelab (Beitrag #62) schrieb:

hätte es sich ein Primus wie Intercord erlauben können, Müll zu verkaufen?

Damit habe ich nicht gemeint, dass Intercord audiophile Platten hergestellt hat.

Ich habe ohne Ende farbige Schallplatten, die klingen alle - bis auf die Aufnahme eines Herstellers - völlig normal. Die Ausnahme sind bunte Platten von "Hellion Records" (rote und "glow in the dark"). Die knistern so dermaßen, dass man sie eigentlich nicht hören kann. Gewaschen habe ich sie aber nie. Daneben besitze ich noch zwei Picture-LPs, eine reguläre Pressung (Solstice) und ein Boot (Tyrants Reign). Die kann man klanglich beide in die Tonne treten: extem hohes Grundrauschen. Schick sind sie aber.