Haltbarkeit von Schallplatten

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zlois
Stammgast
#1 erstellt: 06. Okt 2008, 18:23
Zu so ziemlich jedem Datenträger gibt es mehr oder weniger konkrete Angaben oder zumindest vage Schätzungen hinsichtlich Haltbarkeit. Nur zu der Schallplatte - dem vermutlich langlebigsten Tonträger der Welt - konnte ich im gesamten Deutsch- und Englischsprachigen Web bisher keine wirklich brauchbaren Informationen finden...

Angenommen, ich stelle eine Vinylschallplatte ins Regal, sagen wir, bei Zimmertemperatur, und fasse sie nicht mehr an. Wie lang wäre diese dann theoretisch haltbar, also in einer einigermaßen brauchbaren Qualität abspielbar?
PVC ist schließlich ein sehr stabiles und langlebiges Material, es oxidiert nicht, verrottet nicht, und enthält meines Wissens auch keine chemischen Bestandteile die irgendwann miteinander reagieren und sich auflösen könnten. Lediglich die Weichmacher, die mit der Zeit verdunsten, könnten irgendwann dazu führen, dass die Schallplatte spröde und zerbrechlich wird und schließlich nicht mehr anhörbar ist. Nur, von welchem Zeitraum sprechen wir hier? Ich denke, hundert Jahre sollten absolut kein Problem sein, aber wie viel denn? 200, 500, 1000, oder noch mehr?

Vielleicht ist ja der eine oder andere Chemiker hier im Forum unterwegs, der hierzu etwas sagen kann...
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 06. Okt 2008, 23:39
Hallo!

Recht viele Schallplatten sind schon nach 20-50 Jahren nicht mehr abspielbar, die Dinger verziehen sich und bei der zunehmenden Versprödung des Materials kommt es auch zu brüchen der Rillenflanken. Ich habe mir so einiges an älterem noch Original Verpacktem Material aus den frühen 60gern zugelegt. Etwa ein Fünftel bis ein Viertel der Platten weist deutliche Fehler dieser Art auf. Ein ebenso großer Teil allerdings ist praktisch absolut plan und bezüglich der Rillen neuwertig. Der Rest weist vereinzelte Rillenbrüche und weniger starke Verwellungen auf, ich wäre mit der großen Haltbarkeit von Schallplatten eher skeptisch.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 06. Okt 2008, 23:39 bearbeitet]
zlois
Stammgast
#3 erstellt: 07. Okt 2008, 13:02
Hallo Günther,
Deine Antwort schockiert mich etwas. 20-50 Jahre? Das ist ja dann nicht viel länger als (gepresste) CDs... Ich bin immer davon ausgegangen, dass LPs, von mechanischem Verschleiß bei häufigem Gebrauch abgesehen, keiner wirklichen Alterung unterliegen, zumindest nicht in absehbarer Zeit.
Gestützt wurde diese Annahme auch durch Sounds of Earth, deren Lebensdauer mit 500 Millionen Jahren angegeben wird. Das lässt sich zwar nicht direkt auf Vinyl-LPs übertragen, da Sounds of Earth aus Kupfer besteht, aber dennoch hätte ich mit einer Haltbarkeit gerechnet, die die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen bei weitem übersteigt...
Meine ältesten Platten sind ca. 35 Jahre alt (sind allerdings nur wenige, die meisten sind aus den letzten 5-10 Jahren bzw. einige aus den 80ern), und bisher laufen alle einwandfrei und sind auch nicht verzogen.
Kann man der Alterung eigentlich mit vertretbarem Aufwand irgendwie entgegenwirken?
Hörbert
Inventar
#4 erstellt: 09. Okt 2008, 00:26
Hallo!

Gegen das Verziehen bei Senkrechter Lagerung weiß ich leider kei Mittel, eventuell gleichmäßige Temperatur um die 16 Grads herum, was auch das ausdampfen des Weichmachers bremsen würde. Allerdings trifft die Zeitangabe von 20-50 Jahren nicht für 100% der Schallplatten zu sondern wie schon gepostet für ca 20-25%. Gebrannte Rohlinge sind zu 70-80% nach 10 Jahren am Ende.

Mechanischer Verschleiß ist bei Schallplatten gar nicht so bedeutent wie man gemeinhin annimmt, zwischen 500-1000 Abspielvorgängen pro Seite sollten allemal möglich sein.

Andererseits, wie viel deiner Musik ist dir nach 25-30 Jahren überhaupt noch wichtig? Das ist bei vielen ein winziger Bruchteil dessen was sie so tagein-tagaus hören. Ich selbst besitze eine Sammlung von ca.2000 Exemplaren vorwiegend aus den Bereichen Klassik und Jazz, sehr viele ältere Aufnahmen aus den 50gern und 60gern sind darunter, der Zustand dieser Platten habe ich weiter oben schon beschrieben. Stark beschädigte Exemplare findest du natürlich nicht mehr darunter, die wurden immer wieder durch Neukäufe (wenn immer möglich der Erstpressungen) ersetzt.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 09. Okt 2008, 00:26 bearbeitet]
Ebse
Stammgast
#5 erstellt: 09. Okt 2008, 00:51
Hallo !

Meine erste Single ist "Love me to" 1963.Die wäre noch Top,hätte sie nicht endlose Party`s,unsägliche Plattendreher,monatelange Ausleihungen an die erste Freundin.
Aber die Platte ist noch Plan,nicht zerbrösselt,gibt den Song noch wieder,wäre sie noch ungespielt,wäre sie noch wie 1963.
Fazit,gut gepflegt,halten die Schwarzen ein Leben lang,oder bis jetzt,genau so lang,wie die Silbernen.

Gruß Ebse
Schneewitchen
Inventar
#6 erstellt: 22. Okt 2008, 18:11

Hörbert schrieb:
Hallo!
Recht viele Schallplatten sind schon nach 20-50 Jahren nicht mehr abspielbar, die Dinger verziehen sich und bei der zunehmenden Versprödung des Materials kommt es auch zu brüchen der Rillenflanken. Ich habe mir so einiges an älterem noch Original Verpacktem Material aus den frühen 60gern zugelegt. Etwa ein Fünftel bis ein Viertel der Platten weist deutliche Fehler dieser Art auf. Ein ebenso großer Teil allerdings ist praktisch absolut plan und bezüglich der Rillen neuwertig. Der Rest weist vereinzelte Rillenbrüche und weniger starke Verwellungen auf, ich wäre mit der großen Haltbarkeit von Schallplatten eher skeptisch.
MFG Günther


Warum könnten die von Dir zugelegten Platten aus den früheren 60er Jahren nicht schon zur damaligen Zeit in diesem fehlerhaften Zustand gewesen sein?
Bei Veränderungen sollte man selbst den Anfangszustand und den Jetztzustand dokumentiert haben,andernfalls ist alles nur Spekulation.
Meine LPs ,selbst gekauft ab Ende der 60er Jahre, haben sich bei senkrechter Lagerung weder verzogen noch versprödet.Und die schon damals verwellt waren,sind es immer noch.
Fazit: Seit 40 Jahren haben sich meine LPs nicht verändert.
Und meine gekauften CDs seit 25 Jahren auch nicht.
Hörbert
Inventar
#7 erstellt: 24. Okt 2008, 22:02
Hallo!

@Schneewitchen

Nun, wie gepostet, die Ware war Originalverpackt, würde es sich um eine Rate von 3-5% handeln wäre m.E. der Zustand durch Schlupf durch die Endkontrolle denkbar, nicht aber bei 20-25%.

Selbst bei heutigen Billig-Produktionsmethoden nebst mangelhaften Endkontrollen durch die Produktionsarbeiter selbst wäre eine Ausschußrate von 20-25% die in den Handel gerät undenkbar und würde den Ruin einer Firma bedeuten.

Sorry, aber bist du dir sicher daß deine Scheiben immer noch im selben Zustand wie beim Erwerb sind? Ich denke mal daß eine schleichende Verschlechterung zumeist durch einen Gewöhnungseffekt kompensiert wird. (Ich rede selbstverständlich nicht von Gebrauchsspuren die ich als gegeben vorraussetze, sondern davon das sich einige der Scheiben verzogen haben könnten und daß es zu rillenbrüchen kam die dir aber eventuell schon lange so vertraut sind daß du sie schon kaum mehr wahrnimmst.)

MFG Günther
zlois
Stammgast
#8 erstellt: 25. Okt 2008, 10:54
Na ja, dann heißt es wohl abwarten und hoffen...


Andererseits, wie viel deiner Musik ist dir nach 25-30 Jahren überhaupt noch wichtig?

Na ja, vorausgesetzt ich lebe und höre in 30 Jahren noch, was ich doch stark hoffen will, denke ich schon dass mir die Musik von heute wichtig sein wird. Erst recht jene Musik, die ich mir kaufe.
Ich höre ja auch heute gerne mal Musik von vor 20 Jahren...
m3lmark
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 23. Feb 2013, 01:47
Diese Frage nach der Haltbarkeit der Schallplatte beschäftigt mich nun auch seit geraumer Zeit.
Bisherige Recherchen blieben aber leider ergebnislos.
Es werden bestimmt von Hersteller zu Hersteller unterschiedlichste Additive den PVC zugegeben, sodass kein "Einheitswerkstoff" auf den Markt ist und war.
Diese qualitativen Unterschiede wirken sich m.E. nach bestimmt auf die Haltbarkeit der Tonträger aus.
Wie dem auch sei, gibt es zum Thema neue Erkenntnise??

VG
Hörbert
Inventar
#10 erstellt: 23. Feb 2013, 09:23
Hallo!

Ich denke nicht das es neuere Haltbarkeitsstudien bei einem Nischenprodukt wie der analogen Schallplatte gibt, inwieweit die alten Erfahrungswerte bei den zeitgenössischen Materialmixes noch gültig sind ist eine ebenfalls nicht zu beantwortente Frage.

Bei den alten Haltbarkeitsstudien -soweit überhaupt welche gemacht wurden-, ging es eher um die Nutzungsdauer in Betriebsstunden, -also darum wie oft man eine analoge Schallplatte abspielen kann bevor man merkliche Einbußen hat-. Seinerzeit kam man auf etwa 500 Abspielvorgänge, diese Tests wurden allerdings mit Rundnadeln und relativ schweren Tonarmen durchgeführt-. Später gab es gar keine Studien mehr darüber, -schließlich war der Tonträger Schallplatte ein Wegwerfartikel der in der Regel recht schnell obsolet wurde-.

Die heutigen Phantasievorstellungen von der "ewigen" Haltbarkeit der Schallplatte sind eher Marketinggetrommel als reale Tatsachen, -wie schon oben von mir geschrieben gehe ich von einem Zeitraum von 20-50 Jahren aus wobei mindestens 25% der alten Scheiben nach 50 Jahren noch zu verwenden sind so es noch entsprechendes Abspielequipmen gibt.

MFG Günther
Bepone
Inventar
#11 erstellt: 23. Feb 2013, 10:14
Hallo,

ich habe Schallplatten aus den 60er und 70er Jahren, die sind heute alle noch 1A. Ich kann da keine Ausfälle verzeichnen.


Gruß
Benjamin
#niklas96#
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 23. Feb 2013, 11:59
Ich habe auch Schallplatten hier, die mittr der 70er gekauft wurden. Bis auf ein geringes Knacken "hier und da" sind die Platten trotz Kratzer klanglich in einem guten Zustand. Es ist nur eine Platte dabei die wirklich ständig knackt und knistert und diese wurde fast täglich abgespielt. Meine Mama kann den Text immernoch mitsprechen/auswendig...

Wenn dass stimmt, wurden die Platten mit einer Keramiknadel abgespielt und wer weiß schon wie hoch das Auflagegewicht war?!? Bei Wellen wurde auch mal ein kleines Gewicht auf den Tonkopf gelegt

LG

Niklas


[Beitrag von #niklas96# am 23. Feb 2013, 12:00 bearbeitet]
Goodman_
Stammgast
#13 erstellt: 25. Feb 2013, 11:58
Hi (and Fi)!
Meine mehrere Jahrzehnte alten LPs leiden bis heute noch nicht unter Qualitätsverlust. Im Gegenteil!
Wenn ich vergleiche mit welchen Abspielgeräten (einschl. Verstärke und LS) meine LPs wiedergegeben wurden, schneiden diese klanglich eher besser ab als jemals zuvor! Ich bin heute oft erstaunt, was sich mit modernen Komponenten aus einer alten LP "rausholen" läßt! Das hat mich auch veranlaßt, mein urspüngliches Vorhaben, den Inhalt meiner LPs zu digitalisieren, wieder vergessen zu lassen. Heute bin ich froh darüber! Das nur nebenbei. Und, dass eine LP beim Abspielen knistert bzw. gelegentlich knackt (das gehört dazu) ist normal, aber nicht dieses Thema....


Betreffend die Haltbarkeit von Schallplatten (das eigentliche Thema) kann ich der Frage nur noch eine weiterführende Frage anhängen, nämlich:
Wie lange halten eigentlich CDs? Hat jemand Erfahrungswerte oder hat jemand etwas drüber erfahren?
Das Mediom CD ist noch nicht so alt, wie das Medium Schallplatten (Vinyl). Wie sieht es nach 60-70 Jahren aus?
Diese Erfahrung kann doch heute noch niemand gemacht haben, oder ?

Gruss Blacky
Hörbert
Inventar
#14 erstellt: 25. Feb 2013, 14:47
Hallo!

Von 1983 bis 2013 sind es immerhin 30 Jahre und alle CD-Exemplare in meiner Sammlung die seinerzeit gefertigt wurden sind noch in einem einwandfreiem Zustand, ebenso natürlich später gefertigte Exemplare. Die einzigen drei Ausfälle (von ca. 1200 CD´s) die ich jemals hatte gingen auf einen Produktionsfehler in einem britischen Presswerk zurück die irrtümlich eine falsche Lackmischung verwendeten, -hier hat der Lack die Reflektionsschicht förmlich aufgefressen-. Die Deutsche Grammopohn von der die CD´s stammten hat sie mir im übrigen anstandslos ersetzt.

Ganz anders sieht es natürlich mit irgendwelchen CD-R-Rohlingen aus, -das ist eine völlig andere Technik-, hier halten die Scheiben so zwischen 5-12 Jahren danach sind sie hinüber.

Bei alten Schallplatten gibt es halt das Problem das sie nachdem der Weichmacher des PVC´s ausgedampft ist brechen können wie Glas, aber hier gibt es unterschiedliche Materialmixes so das nicht alle alten Schallplatten gleich stark betroffen sind, allerdings besteht bei einer ganzen Reihe von alten Vinyl-Monos aus den 50ger Jahren das Problem durchaus und ist zumindestens in meinem Freundes- und Bekanntenkreis ein Thema da es hier einige Sammler gibt die deswegen schon unersetzliche Scheiben verloren haben, -hier genügt ein wenig unachsames Hantieren und es kann zu Absplitterungen oder sogar zum Bruch der Platte kommen-.

MFG Günther
alter_Knochen
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 13. Sep 2013, 17:40

m3lmark (Beitrag #9) schrieb:
Diese Frage nach der Haltbarkeit der Schallplatte beschäftigt mich nun auch seit geraumer Zeit.
Wie dem auch sei, gibt es zum Thema neue Erkenntnise??
VG :prost

JA, heute ist mir etwas bisher einmaliges passiert
meine Klassik LP´s, auch die andern sind nach wie vor NICHT zu beanstanden
bis auf Eine, die heute mal wieder dran war.

zunächst sah die Scheibe aus wie alle anderen, nur die Musik hat geblubbert als ob man mit ´nem Strohhalm ins Wasser pustet
Der Denon Receiver, der immer mal ne Macke hat, wars dieses mal nicht, und mein DUAL Dreher 731Q schon gar nicht.
So hab ich nochmals die "Columbia" Platte genau angeschaut.
In einem bestimmten Winkel gehalten sah die gerillte Oberfläche wie eine dünne Folie aus, die lauter Luftblasen hat
wie bei einer TönungsFolie die an der Autoscheibe nicht ordentlich angeklebt ist
Das eine stört die Optik, das andere den Ton
ruhri
Stammgast
#16 erstellt: 15. Sep 2013, 19:12
Hallo,

ich habe eine sehr große Klassik-LP-Sammlung übernommen (hauptsächlich 70er- und 80er-Jahre) und komplett durchgeschaut. Ich konnte so gut wie keine Ausfälle ausmachen.

Viele Grüße

Ruhri
Vinuel
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 16. Sep 2013, 08:55
Ich kaufe meist nur gebrauchte Schallplatten (habe von insgesamt ca. 120 Alben und 12" Singles nur 5 Alben die ich neu gekauft habe). Manchmal sind Originalpressungen aus den 70ern ziemlich stark mitgenommen und das Knistern ist recht störend. Manchmal gibt es auf solchen Platten auch kleinere Kratzer die hörbar sind. Meistens sind solche Platten völlig OK und hören sich eben wie gute gebrauchte an (also schlechter als neu, aber keine störenden Nebengeräusche). Aber zwei Originalpressungen der 70er Jahre sind in absolut neuwertigem Zustand, klingen in jeder Hinsicht perfekt und gehören zum Besten, was ich auf meiner bescheidenen Anlage hören konnte.

Verwellungen, die sich hörbar auswirken, habe ich keine gesehen (bis auf einige Platten aus der UdSSR, die sind manchmal echt erbärmlich, obwohl 80er Jahre Pressungen und somit etwas jünger).

Fazit für mich: wenn die Platte noch aussieht, als wäre sie in Ordnung, ist sie es meistens auch (es sei denn, sie wurde nass abgespielt und man will sie stattdessen trocken laufen lassen)! Dass Pressjahr spielt eine sehr untergeordnete Rolle bei der Bewertung.
Plattenkiller
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 26. Jan 2014, 17:15
@ Hörbert,
ich weiß nicht, ob die Schallplatten in den 60er Jahren auch schon so stark versiegelt wurden (Klarsichtfolie über der Aussenhülle in der das gesamte Produkt quasi eingeschweißt ist).
Bei meinen Neuen Platten sind dann die Außenkanten der Kartonschutzhülle dauerhaft verformt und die Schallplatten sind dann am Rand auch leicht verzogen (Höhenschlag).
Ich befürchte das erklärt auch die Originalverpackten "verzogenen alten" Platten aus den 60ern.
Rillenbrüche habe ich bisher bei meinen alten Jukeboxsingles noch nicht gehabt, trotz graumilchiger Oberfläche, besonders zu sehen im unbespielten Bereich der Auslaufrille von der andauernden Wärmebestrahlung durch die Neonröhren in der Musikbox.(älteste Single von ca. 1965)
Die Keramiktonabnehmer der alten Jukeboxen waren ja auch noch Plattenfräsen und die Singles wurden besonders in Kneipen locker 1000mal und mehr abgespielt. (Weiß ich aus dem Bekanntenkreis wo Hits, die besonders gut gefielen einfach mal 10 Jahre und mehr in der Musikbox verblieben und ja auch in neuerer Zeit immer nochmal abgespielt wurden)
Als die Box dann in den 90ern den Geist aufgab, habe ich die "geschundenen" Platten erben dürfen,
die Platten funktionieren immer noch recht gut, bis auf ein gelegentliches Kratzerchen welches bei einigen Platten dadurch entstand, dass einem Gast die Lautstärke zu gering war und er darauf kurzerhand die Musikbox ein Stück vorrückte um Lauterzumachen, während der Wiedergabe. Da ja so eine Musikbox schwer ist, wurde dadurch eine Schramme durch die über ihre Abtastfähigkeit hinaus erschütterte Nadel im Vinyl verewigt.
VG, Daniel.
Hörbert
Inventar
#19 erstellt: 27. Jan 2014, 17:13
Hallo!

Na ja, man sollte nicht vergessen das wir von den alten Scheiben nur die zu Gesicht bekommen die dem Zahn der Zeit bislange getrozt haben, das ist aber nur ein kleiner Bruchteil der ursprüngliche produzierten Menge, warum der Rest nicht überelebt hat läßt sich zwar nicht mit Bestimmtheit sagen aber es ist m.E. ganz natürlich das bei der ungeöffneten NOS-Ware eine Menge unbrauchbare Scheiben sind die eben die Zeit nicht so gut überstanden haben wie die durch die Jahrzehnte positiv herausselektierten die in Gebrauch waren.

Wie bei allen zum Verbrauch bestimmten Gütern wird sich niemand über eine langfristige Haltbarkeit überhaupt Gedanken gemacht haben und wie überall wird die Normalverteilung dafür gesorgt haben das es neben Exemplaren mit aussergewöhnlich kurzer Haltbarkeit auch Exemplare mit ausasergewöhnlich langer Haltbarkeit gegeben hat. Bei versiegelten/verschweißten NOS-Exemplaren kauft man nätürlich Schrodingers Katze deren Zustand sich erst erweist wenn man nachschaut.

MFG Günther
Plattenkiller
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 27. Jan 2014, 23:12
@ Hörbert, das ist wohl wahr. Obwohl mich bei alten Platten Kratzer kaum stören, jedoch bei neugekauften Platten , wenn er dann noch auf eigener Unachtsamkeit beruht, oder die Platte doch mal die Sonne erblickt hat ist das doppelt ärgerlich.

VG, Daniel
blademage
Stammgast
#21 erstellt: 27. Jan 2014, 23:40
Tja, jede Platte hat ihren eigenen Lebensweg. Wie auch wohl jede CD.

Ich habe meine erste selber gebrannte CD von 1994 noch immer und höre sie regelmäßig (war damals noch dunkelgrün). Eine Platte, die wohl meine Kindheitserinnerung schlecht hin ist (als Kind jahrelang jedes Wochenende mit der Oma rauf und runter gespielt), lebt auch noch und klingt, mit Ausnahme eines Plops gegen Ende der A-Seite, wie am ersten Tag. Inzwischen wird sie nur mehr 2-3 mal pro Woche aufgelegt und mit ordentlichem Werkzeug abgespielt. Der alte Dreher meiner Oma hatte noch eine Zaphyr-Nadel. Und dabei handelt es sich um eine DDR-Pressung von `68:) Meine 'Bad' war nach ca. 200 mal (mit einer Ortofon OM10) schon beleidigt...

lg. Stefan
Goodman_
Stammgast
#22 erstellt: 01. Feb 2014, 13:23
Hi (and Fi) !
Obwohl ich die Vinyl-Ära durchlebt habe und zahlreiche Plattenkäufe diese Zeit dokumentieren, bekomme ich durch diesen Thread das erste Mal mit, daß diese Scheiben in Bezug auf das Material Vinyl bei Einigen von Euch wirklich merklich altern können. Es wurde auch darauf hingewiesen, wie sich diese Alterung bemerkbar machen kann. Rillenbrüche, Elastizitätsverlust, Verformungen. Dies müßte ja dann auch bei Platten feststellbar sein, die niemals abgespielt wurden.

Nichts dergleichen habe ich bei meinen Platten festgestellt und ich spreche von einem Zeitraum von ca. 50 Jahren! Natürlicher Verschleiß ist ein ganz anderes Thema. Das kannt man ja beim Auto oder bei den Reifen. Verformungen habe ich auch noch nie festgestellt, und das mit einer Ausnahme: Neue Platten! Beruhte sicher auf unsachgemäße Lagerung der Platten beim Vertrieb oder beim Händler. Auch schon beim Hersteller kann Einiges passieren!

Ursachen vom im ersten Absatz aufgeführten negativen Erscheinungsbildern , könnten auch die chemischen Zusammensetzungen des Plattenmaterials sein. Verformungen auf die Reduzierung der Plattenmasse auf 180 g. Weil je dünner die Platte desto leichter neigt sie zur Verformung.
Auch in Bezug auf festgestelle Rillenbrüche, Elastizitätsverlust oder dergleichen könnte es einen Zusammenhang geben.
Besonder anfällig sind nämlich die CD-Hüllen.. Etwas Spröderes als der verwendete Kunststoff kenne ich nicht.
Auch habe ich vor langer langer Zeit einmal in einer Fachzeitschrift gelesen, daß man in Kunststoffpodukten die chemische Zusammensetzung des Materials wegen festgestellter Krebsgefahr ändern mußte. Das Gleiche hat auch die Plattenindustrie veranlaßt sich diesbezüglich anzupassen, was dann die Tonqualität der Platten beeinflußt haben soll, weil das "gewisse Extra" fehlte.... Betroffen war, wie man nachlesen konnte, eine gewisse Gleitfähigkeit der Oberfläche einer Platte. Also die Oberfläche einer Platte wurde dadurch rauher. Nach heutigen Kenntnissen und viele Dinge beeinflussend, speziell auch den mechanischen, auch unter dem Begriff "Nano-Technologie" bekannt gewordenen. Da geht es ja wirklich bis ins Kleinste.

Eine interessante Frage noch zum Schluß:
Wißt Ihr eigentlich , wo und von wem Euere betroffenen Platten hergestellt wurden?

Gruß Blacky


[Beitrag von Goodman_ am 03. Feb 2014, 12:11 bearbeitet]
blademage
Stammgast
#23 erstellt: 01. Feb 2014, 16:13
Interessant, ich dachte Vinyl wäre Vinyl. Und, nein ich habe keine Ahnung, aus welchem Werk welche Platte kommt. Dass Platten speziell durch Hitze gefährdet sind war mir immer schon bekannt, das eine halbstündige Autofahrt im Sommer reicht um zwei Drittel einer Kiste Platten zu vernichten, weiß ich seit Ende der 90er und schließe daraus, dass Fensterplätze im Geschäft auch gefährlich sind.
Hörbert
Inventar
#24 erstellt: 01. Feb 2014, 17:58
Hallo!

Schallplatten enthalten, -wie der Rest des Pvc-Kunststoffes auch-, Weichmacher die mit der Zeit ausdünsten, PVC kann bis zu 40% Weichmacher enthalten, möglicherweise ist der Weichmacheranteil in den unterschiedlichen PVC-Mischungen aus denen Schallplatten hergestellt werden anteilig sehr verschieden.

Das ändert aber nichts daran das irgendwann auch der letzte Weichmacher aus einer beliebigen Schallplatte ausgedünstet sein wird.

Als krebserregend galten eine Weile die ohnehin selten als Weichmacher eingesetzten Phosphorsäureester aber inzwischen gibt es da Entwarnung.

Das bislange insbesondere Schallplatten aus den 50gern und frühen 60gern betroffen sind habe ich ja schon weiter oben erwähnt, hier gibte es immer wieder rare Sammelexemplare die mittlerweile eine sprode Konsistenz haben. Das hier unterschiedliche Materialmixes vorliegen habe ich ebenfalls schon erwähnt. PVC wird im übrigen seit den 20ger Jahren hergestellt und verwendet, Haltbarkeitsstudien dazu dürften sich auf dem Netz eigentlich finden lassen. Ach ja, für alle die es nicht wissen "Vinyl" ist bloß eine engliche Bezeichnung für PVC.

MFG Günther
Vinylfreakrock
Stammgast
#25 erstellt: 02. Feb 2014, 16:30
Also ich habe viele alte Schallplatren und auch viele neue.
Mir ist ekgentlich noch keine richtige Altersgrenze aufgefallen es kommt sehr auf die Pflege und Aufnahmelautstärke an denn wenn doe zu leise ist fangen die schneller zum knistern an.
Die meisten meiner extrem alten Platten (1950-1970 zähle ich mal zu extrem alt denn die älteren sind Schellack...) funktionieren zwar noch ohne zi hängen oder springen jedoch knistern sie auch. Vereinzelt besitze ich auch noch welche die sich wie nej anhören.
Am besren ist dke Qualität meiner Meinung sowieso bei neuen Platten.
Goodman_
Stammgast
#26 erstellt: 04. Feb 2014, 14:12
Hallo Günther!
Deine Ausführungen aus Deiner (fachmännischen !) Sicht waren für mich nicht minder intessant! Schmunzeln mußte ich am Schluß Deiner Ausführungen, weil Du humorvoll die mittlerweile mehr und mehr gängige aus dem Englischen kommende Bezeichnung "Vinyl" angesprochen hast. Über die Herkunft dieses Wortes habe ich mir, ehrlich gesagt, auch noch keine Gedanken gemacht ! Wieder etwas dazugelernt.
Auch humorvoll gemeint: Was würdest Du zu "Polymer" sagen. Zu Kunststoff Plastik oder zu Plastik Kunststoff? Hat ja eigentlich überhaupt nichst mit dem Thema "Schallplatten (LP) /Vinyl" zu tun......

Ich grüße Dich
Blacky
Hörbert
Inventar
#27 erstellt: 04. Feb 2014, 22:50
Hallo!

Oder "Plaste und Elaste"

Aber Scherz beiseite, bestürzenderweise wissen recht viele User gar nicht das Schallplatten (wie so vieles andere auch) aus einem einfachen PVC bestehen sondern meinen das hier ein ganz besonderer Stoff vorliegt der weder altert noch versprödet.

MFG Günther
Bepone
Inventar
#28 erstellt: 05. Feb 2014, 19:32
Hallo,

um es auf den Punkt zu bringen, der Begriff "Vinyl" ist ein Teil der ausgesprochenen Bezeichnung von PVC, PolyVinylChlorid.

Plaste hieß es in der DDR, heute Kunststoff.


Gruß
Benjamin
Vinylfreakrock
Stammgast
#29 erstellt: 12. Apr 2014, 09:59
Fasst ihr eure Platten eigentlich mit den Fingern bei den Rillen an? Ich greif die immer am Label und am Rand an um nichts zu beschädigen doch früher (vor 2 Jahren) hab ich die immer "normal" angehalten hin und wieder sind sie mir auch rintergefallen weil ich damals nicht so drauf aufgeoasst hatte. Auf jeden Fall spielen die ALLE noch wie neu und ich sliele täglich ca. 1-2 Stunden damit. Eine Platte hällt also meines erachtens nach viel mehr aus als ne cd. Natürlich achte ich jetzt mehr auf die Platten halte sie so dass ich nicht ajf die Rillen komme und schaue auch dass ich sie nicht runter haue. Doch es scheint nicht als hätte es denen jrgendwie geschadet. Viel schädlicher ist der Staub in den Rillen den man oft auch durch wadchen nicht ganz weg bekommt. Da hab ich schon extrem verstaubte Exemplare bekommen doe sehr stark knistern. Und auch das abspielen mit verschlissener Nadel wirkt sich bei mir stark auf die Qualität aus.

Wie ist das bei euch?
blademage
Stammgast
#30 erstellt: 12. Apr 2014, 10:09
Ich greife CDs wie Platten nur am Rand bzw. in der Mitte an. Vinyl manchmal auch an der Einlaufrille, wenn sie in den Covern "kleben", aber ich hab schon zu oft Schoko- oder Fett-tapser auf Platten erlebt, die nach zwanzig Jahren nur mehr schwer oder gar nicht zu entfernen waren. Auch habe ich eine CD, auf deren Unterseite ein Fingerabdruck eingebrannt ist (keine Ahnung welche Lösungsmittel man an den Fingern haben muss, um das zu erreichen).
chris2178
Gesperrt
#31 erstellt: 06. Mai 2014, 12:29
Hallo

Ich denke auch Vinylplatten halten mindestens 100 Jahre sonst wäre das doch echt Traurig wenn sie nur so kurz halten.

Was ist in ein paar Hundert Jahren ,die Musik muss doch für die Zukunft und unseren Nachfahren irgendwie gespeichert werden.

Übrigens die beschreibbaren Verbatim CD-R Azo Crystal sollen bis zu 100 Jahre halten.Mit Verbatim habe ich immer gute erfahrungen gemacht.Manch andere CD-R von anderen Herstellern konnte mann nach ein paar Jahren nicht mehr abgespielt werden.

Gruss Chris


[Beitrag von chris2178 am 06. Mai 2014, 12:38 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#32 erstellt: 06. Mai 2014, 14:57
Hallo!

@chris2178


........
Was ist in ein paar Hundert Jahren ,die Musik muss doch für die Zukunft und unseren Nachfahren irgendwie gespeichert werden......


Dafür gibt es Noten und Orchester, -respektive Interpreten-.

Mal ganz ehrlich, 99% der Popmusik die z.B. in den 20ger Jahren des letzten Jahrhunderts gefertigt wurden interessieren heute eventruell noch 1-2% der Bevölkerung, warum sollte das mit der später gefertigten Pop-/ Rockmusik anders sein, sie stirbt mit ihren Fans aus.

Interpretenunabhängige Musik auf dem Sektor der klassischen Musik (das ist jetzt im weitesten Sinne gemeint damit "nichtkenner " dieser Musik wissen was gemeint ist) werden über die Notation transportiert und in der jeweiligen Zeit durch entsprechende Interpretationen zu Gehör gebracht.

Es reicht also wenn deine Tonträger über deine Lebenszeit hinweg halten und selbst das müssen nur einige wenige sein da auch wohl dir wie jedem das Gros der Musik irgendwann zu den Ohren rauswächst und durch andere ersetzt wird.

MFG Günther
schmiddi
Inventar
#33 erstellt: 07. Mai 2014, 10:16

chris2178 (Beitrag #31) schrieb:
Hallo

Übrigens die beschreibbaren Verbatim CD-R Azo Crystal sollen bis zu 100 Jahre halten.Mit Verbatim habe ich immer gute erfahrungen gemacht.Manch andere CD-R von anderen Herstellern konnte mann nach ein paar Jahren nicht mehr abgespielt werden.

Gruss Chris


Dann hoffe ich mal, dass dein CD-Laufwerk auch hundert Jahre hält und der Codec mp3 noch bekannt ist und du nicht im deutschen Museum anfragen musst, ob sie das mal konvertieren können.
chris2178
Gesperrt
#34 erstellt: 07. Mai 2014, 11:42
Also ,CD oder LP irgendwie möchte mann ja seine Lieblings Musik-Interpreten auch für die Zukunft festhalten.

Da finde ich ne LP schon sehr interessant.

Mann könnte ja noch auf Festplatten oder SSD Archivieren,aber die halten bestimmt auch nur 10 Jahre.

Was gibt es denn noch für andere Archivierungssysteme?Und wer weiss was in den nächsten 10-20 Jahren noch für andere Technologien rauskommen
schmiddi
Inventar
#35 erstellt: 07. Mai 2014, 15:19

chris2178 (Beitrag #34) schrieb:
Also ,CD oder LP irgendwie möchte mann ja seine Lieblings Musik-Interpreten auch für die Zukunft festhalten.

Was gibt es denn noch für andere Archivierungssysteme?Und wer weiss was in den nächsten 10-20 Jahren noch für andere Technologien rauskommen :?


Klar möchte man seine Musik möglichst lange konservieren. Aber die Frage der Langzeit-Archivierung ist ein echtes Problem. Bei den analogen LPs sehe ich im Moment die geringste Gefahr der Vergänglichkeit. Es ist im Prinzip ein einfaches Medium und Vinyl zersetzt sich ja nicht gleich. Auch die Abspielgeräte sind recht "simpel" und lassen sich auch gut einlagern. Zumindest was unsere Lebenszeit betrifft.
Bei digitalen Formaten wird dir nichts anderes übrig bleiben, als regelmäßig auf neue Medien zu kopieren um den Verlust zu vermeiden. Dies ist immerhin ohne Qualitätsverlust möglich.

Es gibt für die Langzeitarchivierung einige interessante Projekte. So werden zum Beispiel digitale Informationen mikroskopisch klein, Bit für Bit in Metallplatten mit einer speziellen Legierung geritzt um das digitale Kulturelle Erbe auch noch in 10000 Jahren für die zukünftige Archeologen zu erhlaten.

Darum müssen wir uns aber keine Sorgen machen
chris2178
Gesperrt
#36 erstellt: 07. Mai 2014, 17:29
Dann wollen wa mal Hoffen das die gute Vinyl LP und (Brennbare CD-R) lang genug hält.Und die Abspielgeräte ebenso.

Ne Metallplatte die nicht Rostet,Oxidiert und sich durch Hitze verzieht,wäre doch ne Idee .Nur für den Endgebraucher wohl zu Teuer und vom Gewicht etwas unhandlich.

Gruss Chris
mk0403069
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 07. Mai 2014, 18:40
Hallo,

Interessant in diesem Zusammenhang wäre dieser Artikel zum Verfall von CD's...
Und die Abschlußworte darin: "Ach wäre man doch bei der guten alten Schellack- oder Vinyl-Platte geblieben."

Nebenbei bemerkt, habe ich nur Qualitäts-Probleme mit neuen Pressungen.
Z.B. "Recordings" von Porcupine Tree...Die hat ab Start unterirdisch geknuspert und teilweise sehr laut geknackt...hat gegen Licht betrachtet regelrechte Krater in der Oberfläche Da sie zu meinen Lieblingsalben gehört, habe ich ein weiteres Exemplar nachgekauft...gleiches Ergebnis...also scheinbar ist die ganze Pressung Schrott.
Eine weitere böse Sache sind Innen-Cover aus grobfaseriger (vielleicht sogar recycelter) Pappe ...wie kann man nur? Dazu dann die Außen-Cover so stramm, dass man ein vernünftiges "Master Sleeve" kaum mit hinein bekommt . Was denken sich die Hersteller bei sowas?
Wenn eine heutige Pressung mal wirklich ohne Wellen läuft, kann man ja schon froh sein.
Interessant dabe ist, dass ganz normale Platten, wie z.B. "Come Away With Me", Norah Jones qualitativ top sind, schwere und audiophile Platten scheinbar oft mit zunehmenden Gewicht qualitativ schlechter werden .
Nach den vielen Enttäuschungen der letzten Zeit, schaue ich mehr und mehr nach gebrauchten Platten oder NOS-Ware...Hatte damit auch nie wirklich Pech. (Manchmal bekommt man halt "nassbehandelte"...aber auch davon bekommt man die meisten wieder hin.) Auch sind die eigenen alten Alben, trotz nicht vorhandener Pflege, noch super anzuhören. Z.B. ist eine alte "Wish You Where Here", Pink Floyd von Amiga nicht schlechter (na gut, bis auf ein paar kleine Kratzer...) wie irgend so eine neue Pressung. Die macht durchgehend Nebengeräusche.

Ich hoffe jedenfalls, dass die Vinyls recht lange halten. Mich werden sie wohl garantiert überleben. Schön ist aber auch, seinen Kindern eine gut gepflegte und umfangreiche Sammlung vererben zu können. Ich glaube, dass das besser als mit CD's funktioniert.

Gruß, Matthias
Hörbert
Inventar
#38 erstellt: 07. Mai 2014, 20:31
Hallo!


Das Wesen zeitgenössischer Speichermethoden ist neben der Redundanz,eben das verlustlose Umkopieren auf neue Formate, hier wird nicht mehr auf die "Unvergänfglichkeit" einzelner Medien gesetzt sondern eben auf die Zugänglichkeit der Massenkopie.

Das ist beileibe kein neuer Prozess sondern hat eigentlich schon vor 700 Jahren mit dem Buchdruck begonnen, neu ist hier bloß die Trennung der Information von einem bestimmten materiellen Datenträger, -das ist ein weiterer gewaltiger Schritt ähnlich dem damals neuen Buchdruck der die Redundanz einführte.

Ich denke eigentlich nicht das man sich heute noch um die Haltbarkeit einzelner Datenträger oder um das Format große Gedanken machen muß. Selbst Formate wie unsere geliebte alte Schallplatte gibt es wohl in absebarer Zeit aus dem 3-D Drucker. http://www.golem.de/...cken-1212-96526.html

MFG Günther
Jochaan_1961
Neuling
#39 erstellt: 22. Sep 2014, 11:19
Meine älteste Platte, II von Led Zeppelin, ist eine Originalpressung von 1969. Sie hat sich bis heute nicht verzogen, verwellt oder sonstwie verformt und klingt auch noch 1a. Und das trotz mehrfachem abspielen auf "Mister Hit" von Telefunken.
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