Homerecording - Was und vorallem Wie?

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LukeGuitar
Neuling
#1 erstellt: 20. Mai 2015, 19:44
Hallo Liebe Leute,

Frisch im Forum angemeldet und schon schreibe ich meinen ersten Beitrag. Besser gesagt ich belästige euch gleich mit ein paar Fragen zum Thema Recording.
Natürlich im Rahmen eines Hobbys und nichts professionelles. Ein paar kurze Infos:

Ich spiele Akustikgitarre (hauptsächlich Westerngitarre) und möchte mein Gespieltes aufnehmen und im nachhinein am PC etwas bearbeiten. Bin kompletter Neuling auf diesem Gebiet!
Mein Wunsch ist es auch mehrer Tonaufnahmen übereinander zu legen, sprich 1. Gitarre, 2. GItarre.. Vielleicht noch ein paar dezente Bongos aufnehmen und drüber legen. Auf jeden Fall ist es als Spaß/Hobby gedacht, ein paar kleine Werke machen und diese in klanglich brauchbarer Qualität aufzunehmen. Muss nicht wie aus dem Studio klingen, sollte aber auch nicht wirken als wäre es mit einem Nokia 300 aufgenommen.
Natürlich habe ich mich bereits mit dem Thema befasst und auch schon etwas herumgestöbert:

Mikro: http://www.thomann.de/at/rode_m3.htm
Das Rode M3 scheint kein schlechtes Einsteigermodell zu sein. Preis/Leistung scheint gut zu sein und die Bewertungen sprechen dafür. Würde es eventuell auch für Gesangsaufnahmen klappen?
Meine Freundin singt gern zu meinen Stücken, aber das sind nur so Spielereien. Das Aufnehmen meiner Gitarren steht am Anfang klar im Vordergrund!

USB Audiointerface: http://www.thomann.de/at/behringer_xenyx_302_usb.htm
Hat keine Phantom 48V Power die das Mikro aber beansprucht. Könnte dies ein Problem sein?
Und was für Kabel benötige ich um dieses Interface an meinem Computer anzuschließen? Das Mikro schließe ich ja am Interface selber an (is ja klar, sonst müsste ich kein Interface kaufen *an Kopf greif*). Genügt dafür ein normales, dafür taugliches Ton/Mikrokabel?

Wenn ich etwas aufgenommen habe, liefert das Interface das Ergebnis und spielt es auf meinen Laptop, oder? Wird diesbezüglich eine Software benötigt? Appropos, ich besitzte die Vollversion von FL-Studio 11 mit der ich mich bereits gut befassen kann. (Habe früher viel damit gearbeitet) Theoretisch könnte ich dies als Bearbeitungsprogramm verwenden, nicht? Um meine Aufnahmen übereinander zu legen, abmischen, bearbeiten, etc.
Für einen geeigneten Aufnahmeraum bietet sich bei mir zuhause nicht viel mehr als ein Abstellraum an. Wobei dieser komplett leer geräumt wird und mit Decken ausgelegt wird (zur Schall/Hall-Dämpfung)

Was muss ich sonst beachten? Irgendwelche Tipps? Anregungen?

Puh, ich glaub das war´s soweit. Hoffe ich habe nichts vergessen.
Danke schon mal im Voraus für alle die sich die Zeit nehmen!

LG, Luke
Giustolisi
Inventar
#2 erstellt: 20. Mai 2015, 22:00

USB Audiointerface: http://www.thomann.de/at/behringer_xenyx_302_usb.htm
Hat keine Phantom 48V Power die das Mikro aber beansprucht. Könnte dies ein Problem sein?

das ist ein Problem, weil das Mikro Saft braucht, um zu funktionieren.
Du brauchst nicht so teuren Kram zu kaufen. Nicht dass die von dir ausgesuchten Sachen schlecht wären, aber für die ersten Gehversuche beim Recording ist das etwas übers Ziel hinausgeschossen. Ein preiswertes dynamisches Mikrofon mit einem billigeren Interface tun es erst mal.
Ein solides Mikro kostet nicht die Welt, dynamische Mikros sind auch alles Andere als schlecht, die werden immerhin gern live benutzt, wo es auch nicht schlecht klingen darf.

Die wichtigste Frage ist, ob du lauter einzelne Spuren aufnehmen und alles im Anschluss zusammenbasteln willst, oder ob du dich, die zweite Gitarre, den Gesang und womöglich noch weitere Instrumente abnehmen und gleich aufnehmen willst.

Für die erste Variante reicht ein Mikro und ein billiges Interface.
Für die zweite Variante brauchst du neben dem Interface ein Mischpult, an dem du den Bandsound einstellst und kannst danach nicht mehr viel ändern, weil alles als eine einzige Spur raus kommt. Dazu braucht eben jedes Instrument ein Mikro, manche (wie ein Schlagzeug) auch mehrere. Den klang im Raum kann man optional mit einem oder mehreren Mikros abnehmen und dazu mischen.
Da sind einem kaum grenzen gesetzt, aber man hat eben den Sound, der aus dem Pult kommt. Im Nachhinein ein Instrument lauter oder leiser machen geht da nicht. Es ist aber eine gute Übung für Liveauftritte

Ich wähle die zweite Variante, weil es einfach deutlich mehr Spaß macht, zusammen Musik zu machen, als jeder für sich. Ich finde es auch authentischer, alles wie live abzunehmen und so eine Aufnahme ist auch eine wunderbare Kontrolle, weil sie Fehler aufdeckt. Ich bin kein Fan von häppchenweise aufnehmen, nachbearbeiten und dann zusammen basteln. das mache ich nur, wenn die Leute nicht reichen, um alle Instrumente zu spielen.

Man kann wie überall klein anfangen, so ein Mischpult kostet nicht die Welt, wenn du nicht unzählige Kanäle brauchst.
Mikros sind auch nicht teuer, da bekommt man schon ganz Brauchbare unter 50€, nach oben gibt es natürlich keine Grenze.
Wenn deine Gitarre einen Tonabnehmer hat, kannst du damit auch direkt in ein Pult gehen, aber der Sound über den Tonabnehmer ist eben ein Anderer.

Was Mikrofone angeht, ist mein Audio-Technica Pro 61 mein Lieblingsmikrofon, das t.bone MB75 Beta ist aber auch nicht übel, ganz im Gegenteil.
Dazu kommen eben noch KLR Kabel und Mikrostäner.
Als Interface nehme ich ein billiges Behringer, das irgendwann mal um die 30€ kostete und mein Mixer ist ein Behringer RX1202FX.
Das reicht für einen ganz ordentlichen Sound und ich kann das Equipment auch benutzen, wenn ich mal live spielen will.
LukeGuitar
Neuling
#3 erstellt: 21. Mai 2015, 18:37
@Giustolisi

Danke für die Antwort!

Die zweite Variante klingt natürlich nach mehr Spaß. Aber da ich auch viel alleine aufnehmen möchte bietet sich Variante zwei gut an da ich hier, wie du bereits erwähnt hast, selber basteln kann.
Wegen dem Audiointerface werde ich mich noch umschauen und ein simples, passendes nehmen.

Danke nochmal für deine Tipps!

LG
Giustolisi
Inventar
#4 erstellt: 21. Mai 2015, 19:10
Wenn du noch Fragen dazu hast, stell sie einfach
LukeGuitar
Neuling
#5 erstellt: 21. Mai 2015, 19:33
Ich hätte ehrlich gesagt noch eine Frage..

Mein Mikro schließe ich mit einem normalen Mikrokabel an mein Audiointerface an. Doch wie sieht es aus mit dem Anschluss von meinem Interface zum Laptop? Genügt hier ein AUX Kabel? Oder was muss ich beachten bzw was für ein Kabel brauche ich?

Mein Interface: https://www.thomann.de/at/behringer_xenyx_302_usb.htm
Habe mich für dieses entschieden aufgrund der (im Verhältnis zum Preis) relativ umfangreichen Funktionen und Anschlüssen.

Der Mic-Eingang ist im Prinzip der Stecker wo ich mein Mikro anschließe. Aber währen dem Aufnehmen das ganze auf, bzw in den PC spielen. Das hätte ich gern etwas genauer erläutert
Donsiox
Moderator
#6 erstellt: 21. Mai 2015, 20:05

Mein Mikro schließe ich mit einem normalen Mikrokabel an mein Audiointerface an

korrekt. Aber wenns geht nicht an das Xenyx 302. Das hier: https://www.thomann.de/at/behringer_xenyx_q802_usb_b_stock.htm kostet nicht viel mehr, bietet aber viel mehr Pult


Doch wie sieht es aus mit dem Anschluss von meinem Interface zum Laptop?

Das funktioniert mit einem USB-Kabel. Das wird im Normalfall mitgeliefert oder kostet nur wenige Euro.


Aber währen dem Aufnehmen das ganze auf, bzw in den PC spielen. Das hätte ich gern etwas genauer erläutert

Deine Quellen gehst du an deinem Pult an. Jenes gibt dir am USB-Ausgang das aus, was auf deinem Main-Mix eingestellt ist. Aufnehmen kannst du das schon mit einem Gratisprogramm wie Audacity. ( am PC muss man unter Sound -> Aufnahme nur das passende Gerät auswählen )

Hier habe ich gerade noch ein schönes Set empfohlen, das aber ein wenig teurer ist als das, was hier bisher angedacht war: http://www.hifi-foru...read=2514&postID=5#5

@Giustolisi,
mit einem dynamischen Mikro wie dem SM58 kann man schon tolle Aufnahmen machen. Doch muss man mit jenem deutlich bessere Geräte im Rest der Kette haben und braucht deutlich mehr Ahnung, um dem "Klassiker" einen guten Sound zu entlocken, als mit einem Mikro wie dem im anderen Thema angesprochenen Audio-Technica. Das klingt schon komplett ohne EQ gut.
Giustolisi
Inventar
#7 erstellt: 21. Mai 2015, 20:37

Mein Mikro schließe ich mit einem normalen Mikrokabel an mein Audiointerface an.

Ein XLR eben, seltener eine 6,3mm Klinke.

Doch wie sieht es aus mit dem Anschluss von meinem Interface zum Laptop? Genügt hier ein AUX Kabel? Oder was muss ich beachten bzw was für ein Kabel brauche ich?

Wenn du ein USB Interface nimmst, brauchst du dafür ein USB Kabel wie z.B. für einen Drucker. Das ist oft genug schon im Lieferumfang, aber nicht immer.

Der Mic-Eingang ist im Prinzip der Stecker wo ich mein Mikro anschließe.

Genau, das ist dein Eingang für dein Mikro. Dort kannst du aber auch was Anderes anschließen, zum Beispiel eine Gitarre mit Tonabnehmer und eingebautem Vorverstärker.
Das kommt dann über USB in den PC, wo es aufgenommen wird.

@Giustolisi,
mit einem dynamischen Mikro wie dem SM58 kann man schon tolle Aufnahmen machen. Doch muss man mit jenem deutlich bessere Geräte im Rest der Kette haben und braucht deutlich mehr Ahnung, um dem "Klassiker" einen guten Sound zu entlocken, als mit einem Mikro wie dem im anderen Thema angesprochenen Audio-Technica. Das klingt schon komplett ohne EQ gut.

was gut klingt, liegt am Ende im Auge (naja, besser im Ohr) des Betrachters. Viele Mikros (wie das SM58 ) bringen eine gehörige Portion Eigenklang mit, Andere (wie mein Audio Technica Pro 61) klingen an sich recht neutral, das können auch Billigere sein.
Teuer wird es eigentlich nur dort, wo sehr hohe Schalldrücke mit möglichst geringen Verfälschungen abgenommen werden sollen. Beim abnehmen eines Saxophons oder einer Trompete muss es schon ein besseres Mikro sein. Ein Gesangsmikro oder eine für eine Akustikgitarre müssen keine besonders hohen Schalldrücke aushalten und beim Abnehmen eines Gitarrenverstärkers spielen Verzerrungen meistens eine untergeordnete Rolle, so lange es nicht überhand nimmt.
Kondensatormikrofone sind ein anderes Thema. Viele Leute sind davon überzeugt, die seien besonders gut, das müssen sie aber nicht zwangsläufig sein und schon gar nicht bei jedem Anwendungsfall.


[Beitrag von Giustolisi am 21. Mai 2015, 20:38 bearbeitet]
Donsiox
Moderator
#8 erstellt: 21. Mai 2015, 21:02

seltener eine 6,3mm Klinke.

Bäh


Teuer wird es eigentlich nur dort, wo sehr hohe Schalldrücke mit möglichst geringen Verfälschungen abgenommen werden sollen

Nun, auch teure Mikros, die nicht viel Schalldruck vertragen, haben ihre Berechtigung. Der Aufpreis eines Shure Beta 58 zu einem Shure SM 58 ist schon gerechtfertigt. Doch das letzte Quäntchen Auflösung oder eine spezielle und gut eingehaltene Charakteristik ist hier nicht enorm wichtig.


Kondensatormikrofone sind ein anderes Thema. Viele Leute sind davon überzeugt, die seien besonders gut, das müssen sie aber nicht zwangsläufig sein und schon gar nicht bei jedem Anwendungsfall.

Dass Kondensatormikrofone nicht immer das richtige Mittel zum Zweck sind, wird leider oft vernachlässigt. So sind jene bei den Gameplayern oder Online-Spielern enorm beliebt, obwohl sie für diese Anwendung das absolut falsche Instrument darstellen.
Giustolisi
Inventar
#9 erstellt: 21. Mai 2015, 22:36



seltener eine 6,3mm Klinke.


Bäh

Gibts heute zum Glück kaum noch bis gar nicht mehr, zumindest bei den Mikros.
Wirklich verbreitet sind die Dinger noch bei Gitarristen, aber die Branche hängt der Zeit noch ein paar Jahrzehnte hinterher.

Nun, auch teure Mikros, die nicht viel Schalldruck vertragen, haben ihre Berechtigung. Der Aufpreis eines Shure Beta 58 zu einem Shure SM 58 ist schon gerechtfertigt. Doch das letzte Quäntchen Auflösung oder eine spezielle und gut eingehaltene Charakteristik ist hier nicht enorm wichtig.
Es muss eben zum Anwendungszweck passen und das wird leider zu oft vernachlässigt und einfach ein teures einer bekannten Marke gekauft, das toll aussieht.

Dass Kondensatormikrofone nicht immer das richtige Mittel zum Zweck sind, wird leider oft vernachlässigt. So sind jene bei den Gameplayern oder Online-Spielern enorm beliebt, obwohl sie für diese Anwendung das absolut falsche Instrument darstellen.

Sieht eben ganz besonders eindrucksvoll aus, wenn man in einem Internetvideo sieht, wie einer in ein Großmembran-Kondensatormikrofon mit Spinne spricht. Da wird eben nach Optik gekauft, es muss optisch was her machen. Ob es für den Anwendungszweck die beste Lösung ist, wird zur Nebensache.
LukeGuitar
Neuling
#10 erstellt: 25. Mai 2015, 11:37
@Giustolisi

Vielen Danke für deine Hilfe, sehr gute Informationen! Habe mittlerweile einen guten Überblick von der Aufnahme bis hin zur Bearbeitung am PC: Die Abläufe sind mir klar, was ich für´s richtig equipment halte werde ich demnächst entscheiden und dann gleich loslegen!
Ich denke ein Mischpult für über 50 euro wäre anfangs wirklich fast übertrieben. Vor allem da meine Aufnahmen sich im absoluten Amateur-Rahmen befinden. Meine Gitarre harmoniert mit mir wie kaum etwas anderes. Aber das ganze zu digitalisieren wird eine neue Herausforderung.
Freu mich darauf

@Donsiox

Auch dir danke fürs mitdiskutieren. Werde auch deine Ratschläge zu Herzen nehmen und mir nochmal ein Bild von dem ganzen machen!
Dass von dir vorgeschlagene Interface scheint ja kein schlechtes Modell zu sein. Aber was will ich mit diesen ganzen Reglern und Schiebern?
Ich will doch nur meine Gitarren aufnehmen. Hauptsächlich einzelen Spuren. Und falls ich das ganze im Nachhinein bearbeite mache ich das mit FL-Studio oder Audacity.
Donsiox
Moderator
#11 erstellt: 25. Mai 2015, 12:17

Dass von dir vorgeschlagene Interface scheint ja kein schlechtes Modell zu sein. Aber was will ich mit diesen ganzen Reglern und Schiebern?
Ich will doch nur meine Gitarren aufnehmen.

Sieh den Kauf des Xenyx 802 Usb als Invest in die Zukunft an.
Das ist das erste Pult mit übersichtlicher Struktur, EQ und ein paar Eingängen (somit auch Live-tauglich).
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