Erfahrungen mit Yamaha low frequency mode

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luedo1
Stammgast
#1 erstellt: 08. Jun 2024, 12:44
Hallo zusammen,
nach drei Jahren RX-A3080 habe ich mir den Plastik-Bomber RX-A8A gegönnt. Gehofft hatte ich in diesem Jahr auf einen schöneren und wertigeren Nachfolger, das dürfte aber erledigt sein, da auch im Juni nichts von Yamaha zu hören ist. Es gibt gar Gerüchte, dass Yamaha sich vom AV-Markt verabschiedet, also noch ein letztes Mal was Neues besorgt.
Seit dem Erscheinen der aktuellen Aventage-Linie habe ich gespannt die Berichte zum „low frequency mode“ verfolgt, aber so richtig erhellend waren weder die Erfahrungen hier noch in diversen anderen Foren, ich möchte daher meine hier mal wiedergeben.
Generell ist die Yamaha Manual das Allerletzte: „YPAO“ (Yamaha Parametric room Acoustic Optimizer) bietet angeblich eine automatische Einmessung, was ja auch für die üblichen Optionen „linear“ und „natural“ gilt, im „low frequency mode“ jedoch gibt es folgende, kryptische Erklärung: „Diese Funktion kompensiert neben der Frequenz auch den Q-Faktor und die Verstärkung nicht, so dass Sie in der Einstellung „Manuell“ die Werte des parametrischen Equalizers von „YPAO:Niederfrequenz“ kopieren und den Q-Faktor oder die Verstärkung manuell einstellen können.“
Hä, ich kann das manuell einstellen? Geht also nur, wenn ich über gute Ohren oder Messequipment verfüge. Laut einem youtube-Video von audioholics mit einem Yamaha-Vertreter werden die kritischen Frequenzen nur angezeigt, nicht aber korrigiert.
Aber ganz richtig ist das auch nicht: In meinem Test wurde der Pegel einheitlich für alle Problem-Frequenzen um -1.0 dB abgesenkt bei einer Güte von 5.040. Hier mal meine Messungen.
Basis-Setup ist ein Dynaudio Contour Sub mit Tiefpass 80 Hz/24 dB und ein Paar Contour 3.0 mit Hochpass 80 Hz/12 dB jeweils über die Weiche des A8A. Gemessen werden 20 bis 250 Hz. Idealerweise hätte ich nur den Sub gemessen, da die Messungen die Interaktionen aller Lautsprecher zeigen, aber REW asio mit mehreren Kanälen inkl. Sub bekomme ich nicht mehr ans Laufen.
Bild 1: erkennbar ist auf der unkorrigierten, roten Kurve die heftige Resonanzspitze bei ca. 35 Hz, gefolgt von einem Loch bei 53 Hz und zwei kleineren Peaks bei 73 und 105 Hz.
Der low frequency mode (blau) hat zumindest die erste Mode richtig erkannt, aber nur schwach reduziert, bei 73 und 105 Hz hat er es aber besser hinbekommen.
Ich habe leider vergessen, im low frequency mode und Pegelkorrektur 0 zu messen, um die Wirkung von RSC nachzuvollziehen. Da die Frequenzen nur um -1 dB abgesenkt wurden, muss RSC schon wirken, da die Pegelunterschiede zur roten Kurve zumindest oberhalb von 70 Hz größer als 1 dB sind.
Im flat Modus (grün) sieht es für mich etwas besser aus, aber richtig überzeugend wird die 35 Hz Mode dennoch nicht korrigiert, dafür andere Bereiche nach unten gezogen.
Typisch für YPAO, dass die Subwoofer-Entfernung bei 0,30 m bleibt, habe in vielen anderen Messungen ohne Anit-Mode so erlebt.
Bild 1
Bild 2: rot wie vorher unkorrigiert. Blau mit Antimode konnte die 35 Hz Mode nahezu völlig glätten und gleichzeitig bei 23 Hz den Pegel erhöhen, aber ein Loch bei 52-63 Hz verbleibt.
Jetzt wird auch der Subwwofer-Abstand von YPAO auf 6,20 m gesetzt.
Orange im low frequency mode bewirkt wenig – kein Wunder bei -1,0 dB und hoher Güte, aber der 35 Hz Buckel wird etwas besser geglättet.
Grün mit flat reduziert drastisch den Tiefbass mit einer -10 dB Keule bei 25 Hz, die recht breitbandig wirkt. Optisch vielleicht näher an einer flachen Kurve, subjektiv klingt es mir aber zu dünn.
Bild 2
Bild 3: hier habe ich Kurven gelöscht, damit es übersichtlicher bleibt. Die pinkfarbene Kurve ist meine manuelle Korrektur auf Basis von flat, wobei ich die 25 Hz Entzerrung wieder auf Null gesetzt und dafür bei 55,7 Hz +2 dB draufgegeben habe.
Bild 3
Bild 4: Hier nochmal abschließend, was Yamaha im low frequency mode ohne manuelle Korrektur hinbekommen hätte (blau) und was ich mit Anti-Mode, YPAO linear und manueller Nachbearbeitung realisiert habe.
4
Mein Fazit: Ja, der low frequency mode korrigiert den Bassbereich besser als Aventage xx80 und früher, wo praktisch nicht passierte, aber richtig gut finde ich ihn bei automatischer Einmessung nicht. Mit REW hätte man sicher die gröbsten Fehler durch die 4 EQ-Bänder korrigieren können, aber das hätte ich auch mit den alten Geräten gekonnt. Abgesehen von den Scheitelfrequenzen, die sich nun feiner einstellen lassen. Das Anti-Mode bleibt für mich weiterhin unverzichtbar.
Prim2357
Inventar
#2 erstellt: 09. Jun 2024, 08:44
Moin,

wenn du die Messungen genauer ablesen möchtest solltest du die SPL Leiste rechts deutlich einschränken,
in deinem Fall würde 10-70Hz absolut ausreichen, dazu noch die Glättung auf Variabel stellen, und man sieht das Ganze genauer.

Falls du den Pegel in REW kalibriert haben solltest misst du deutlich zu leise, aber ich vermute das hast du nicht getan....

Grundsätzlich, falls man einen linearen Verlauf anstrebt und mit dem EQ verwirklicht, muss man in der Regel den Gesamtpegel des Subwoofers erhöhen, damit es nicht mehr dünn klingt.

VG
Hayford
Inventar
#3 erstellt: 09. Jun 2024, 13:27
Hallo,
beim RX-A6A handhaben wir das immer so:

Einmessung mit Auto EQ von REW
Am RX-A6A der Subwoofer 1/28 wir nach diesem Beispiel von Herrn Werner eingestellt.
Beim Marantz mit dirac wird auch ein sub von Merovinger 2/30er mit DSP, weil er eher in der Ecke steht nach diesem Beispiel eingemessen .Dieser wird nicht wie in den anderen Räumen mit den Frontlautsprechern die auf 80 dB optimiert sind und der Sub dann ebenfalls auf 80 dB angeglichen wird, sondern als LFE mit 10 dB mehr als die Front Lautsprecher ( wie im Video)eingemessen.
Wenns dann nicht klingt, hat wohl der Raum schuld


[Beitrag von Hayford am 09. Jun 2024, 17:14 bearbeitet]
luedo1
Stammgast
#4 erstellt: 09. Jun 2024, 13:50
Dank euch,
schaue ich mir mal an.
Pegelkalibrierung habe ich nicht gemacht, laut Anleitung des Heimkinovereins sei das nicht nötig. Aber ich spiele mal damit rum, wenn ich wieder Zeit habe.
Evtl. zeige ich dann nochmal Screenshots, habe gerade andere Projekte im Haus.

Schönen Sonntag.
Prim2357
Inventar
#5 erstellt: 09. Jun 2024, 13:53
Nein, nötig ist das nicht.
Man läuft dann halt eventuell Gefahr insgesamt zu leise eingemessen zu haben.
Haben die Testtöne eine ordentliche Lautstärke, dann ist alles o.k..
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