Reicht Audyssey MultEQ für 2.0 Setup?

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floedi_82
Stammgast
#1 erstellt: 07. Feb 2023, 15:13
Hallo wertes Forum,

ich schlage mich seit einiger Zeit mit dem Gedanken herum, meinen nun knapp 10 Jahre alten Pioneer VSX-923 in Rente zu schicken.

Wieso? Zum einen ist er zwar noch voll funktionstüchtig, aber z.B. bzgl. HDMI etc. einfach nicht mehr up to date. Dementsprechend hängt z.B. das AppleTV4K am Fernseher und nicht am AVR (der AVR dient lediglich noch als Anschluss an den Fernseher per ARC). Demnächst möchte ich mir einen UHD-Player zulegen usw. Zum anderen ist, zumindest nach meiner Erfahrung, das vorhandene MCACC Einmesssystem kaum zu gebrauchen. Der beste Sound in meinem 2.0 Setup (Wharfedale Evo 4.2) kommt per Pure Direct oder Direct (Einmessung mit der Einstellung „Front Align“, wo er die Fronts nicht per EQ anfasst, sondern nur stehende Wellen, Abstand, Pegel etc. misst). Lange Zeit hat mir Pure Direct am besten gefallen (in zwei verschiedenen Wohnungen mit zwei unterschiedlichen 2.0 Setups), mittlerweile eher der Direct-Modus mit eben genannten Messungen/Eingriffen.

Bei einem neuen AVR würde ich gerne zu einem Denon (oder Marantz) greifen, der alle gängigen HDR-Formate beherrscht bzw. wo problemlos Passthrough möglich ist. Ich werde, was die Lautsprecher angeht, bei den Evo 4.2 im Stereo-Setup bleiben.

Nun die eigentliche Frage: Für Mehrkanal schwören manche ja ausschließlich auf Audyssey mit XT32, andere geben sich auch mit dem XT zufrieden. So wie ich das quergelesen habe, bezieht sich das aber quasi immer auf Mehrkanal-Setup sowie Subwoofer-Einbindung. Ist jedoch im Stereo-Setup wirklich Audyssey mit XT (aufwärts) nötig oder reicht da nicht auch das einfache MultEQ?

Schon mal besten Dank für eure Rückmeldung, ich bin gespannt, die Begründung für und wider MultiEQ zu lesen.


[Beitrag von floedi_82 am 07. Feb 2023, 15:15 bearbeitet]
fplgoe
Inventar
#2 erstellt: 07. Feb 2023, 21:22
Also ich war bei meinem Onkyo 1008 selbst bei einem 9.1 mit dem MultEQ zufrieden. Im Schlafzimmer verwende ich immer noch einen Onkyo 509 in einem 4.1 System mit dem noch kleineren '2EQ' von Audyssey.

Bei einem 2.0 wird die Einmessung auch noch etwas nebensächlicher, als wenn man mehrkanalige Systeme samt Subwoofer verwendet. Außerdem hängt das auch eher von der Räumlichkeit ab.

Grundsätzlich sehe ich da jetzt aber pauschal keine zwingenden Gründe für eine deutlich größere Ausbaustufe der Einmessung.

Wenn sich aber ein PureDirect subjektiv besser anhört, als das eingemessene System, kann das auch an der wohlwollenden Gewöhnung an vorhandene Mode liegen.


[Beitrag von fplgoe am 07. Feb 2023, 21:24 bearbeitet]
floedi_82
Stammgast
#3 erstellt: 08. Feb 2023, 14:54
Hey,

erstmal danke für die Rückmeldung!

Zu dem „Pure Direct hört sich besser an“: davon bin ich mittlerweile ja schon eigentlich weg und hin zu „Direct“, wo dann zumindest schon mal was an Pegel, den stehenden Wellen usw. gemacht wird. Und ich schließe ja auch nicht aus, dass ein anderes Einmesssystem als das 10 Jahre alte 1-Punkt-MCACC das insgesamt besser hinbekommt Aber beide andere Einmessmodi (Symmetry, All Channel Adjust) vermurksen den Klangeindruck vollkommen, betonen die Höhen (bisher, wie gesagt, unabhängig vom Raum und Lautsprechersetup) enorm und machen den Klang kalt, schrill und ekelhaft (8 kHz z.B. + 9dB)… egal ob nun bei den seeeeehr neutralen Wharfedale Evo 4.2 oder vorher bei den Dali Ikon 6.

Mit Pure Direct merke ich natürlich, dass da zu viel rumwabert, aber letztlich ist das bei den Lautstärken, die ich höre, deutlich weniger schlimm als die fürchterlichen, nicht nachvollziehbaren Eingriffe durch MCACC. Mal am Rande… was ist denn dann mit den ganzen Leuten, die keinen AVR für Musik verwenden, sondern z.B. einen Vollverstärker? Ich bin mir ziemlich sicher, dass die nicht alle einen optimierten Hörraum haben oder akustische Idioten sind?

Aber zurück zum AVR: wenn Audyssey das, auch in der „kleinen“ Version MultEQ, besser kann als das alte MCACC, dann umso besser. Wobei ich auch da schon mehrfach gelesen habe, dass die Höhen tendenziell zu sehr betont werden. Mal schauen.

Gibt es eigentlich einen „echten“ Grund, bei den Denons (bei natürlich passenden Preisunterschied zur X-Reihe) nicht zur S-Reihe zu greifen? Und falls ja, welcher ist das baulich / qualitativ / funktional?


[Beitrag von floedi_82 am 08. Feb 2023, 15:35 bearbeitet]
fplgoe
Inventar
#4 erstellt: 08. Feb 2023, 16:03

floedi_82 (Beitrag #3) schrieb:
... wenn Audyssey das, auch in der „kleinen“ Version MultEQ, besser kann als das alte MCACC, ...

Da wäre ich jetzt vorsichtig. Das alte (echte) MCACC war im Prinzip sehr gut, nur beim Subwoofer war es eben untauglich, ähnlich wie Yamahas YPAO oder Onkyos AccuEQ.

Ab ca. 2015 war Pioneer dann ja (weil aufgekauft) identisch mit Onkyo und ob die das originale MCACC noch verwendet oder das AccuEQ umgelabelt in die Pio's gesteckt haben, weiß keiner so genau. Onkyos proprietäre Sparlösung würde ich dann definitiv nicht mehr mit Audyssey vergleichen.


Mal am Rande… was ist denn dann mit den ganzen Leuten, die keinen AVR für Musik verwenden, sondern z.B. einen Vollverstärker?

Da ist eigentlich der einzige Grund, keinen AV-Receiver zu verwenden, dass man einen findigen Verkäufer erwischt hat, der einem glaubhaft versichert und (mit gekreuzten Fingern hinter dem Rücken) auf das Leben seiner (inzwischen verstorbenen) Großmutter geschworen hat, dass ein Stereoverstärker viel besser für Stereomusik ist.

Ist ja auch ganz speziell dafür konzipiert, mit einer Menge Endstufen weniger, kleinerem Netzteil, weniger Einmess- und ohne Videotechnik, aber zum doppelten Preis... der muss ja besser klingen, oder?
floedi_82
Stammgast
#5 erstellt: 08. Feb 2023, 17:29
Ich wollte hier auch keine AVR- gegen Vollverstärker-Diskussion anfangen, ich finde es nur arg simpel, quasi generell zu urteilen, dass Pure Direct (oder als quasi-Äquivalent eben ein Vollverstärker) einer „korrekten“ Einmessung klanglich grundsätzlich unterlegen ist.
fplgoe
Inventar
#6 erstellt: 08. Feb 2023, 17:39
Naja, ohne Einmessung hört man zwangsläufig Frequenzgang der Lautsprecher und jede Menge Raumakustik. Ob man das nun subjektiv besser findet, ist Geschmackssache.

Neutraler und 'korrekter' ist es über eine Einmessung aber immer, denn weniger als gar nichts zu korrigieren, geht ja nicht.

Die Frage ist also nicht pauschal, besser oder schlechter, sondern eher, ob man auf die zwangsweise vorhandenen Verzerrungen besteht, weil man sie gewohnt ist.
floedi_82
Stammgast
#7 erstellt: 08. Feb 2023, 18:13
Ok, ich habe die Schlafzeiten des Babys mal genutzt und nochmal ein wenig an der Aufstellung der Lautsprecher gewerkelt. Durch die natürlichen Limitierungen des Wohnzimmers (z.B. Kamin + Seitenwand rechts, dafür offener Durchbruch links) ist das nur so la la möglich.

Also: Lautsprecher einen Tick weiter auseinander (so weit wie es möglich ist), alle Vorhänge zu (da hätte ich auch vorher drauf kommen können) Wohnzimmertür (in dem Teil hinter dem Durchbruch zum Esszimmer) soweit geschlossen, das gerade noch die Katzen rein und raus können, auch die leichteren Vorhänge links im Esszimmerteil (eher Sichtschutz als wirkliche „schwere“ Vorhänge) zugezogen. Dann alle Modi Einmessung lassen… und, ja, was soll ich sagen: nun hat overall der Klang unter All Channel Adjust gewonnen. Die vorherige Härte ist weg, der „Druck“ ist trotz mitunter reichlicher Absenkung im Bassbereich (bei 63 hZ z.B. - 6 dB) noch da, trotz Anhebung der Höhen klingt es nicht zu scharf, aber noch etwas ungewohnt für meine Ohren (und mit meinen AKG Q701 bin ich Treble durchaus gewöhnt).

Dennoch hat sich der Klang insgesamt „homogenisiert“, ist akzentuierter und gleichzeitig „voller“, dazu offener. Und, wenn man ehrlich ist, hört man den offenen Raum linksseitig (bzw. eigentlich die „Begrenzung“ rechtsseitig) nun erheblich weniger.

Gut, Thread kann erstmal wieder zu. Da mein AVR ja noch an sich funktioniert und ich vorher einfach auch nen bißchen zu doof war, darf der Pioneer noch bleiben.
floedi_82
Stammgast
#8 erstellt: 22. Feb 2023, 13:08
Ich hole den Thread nochmal nach oben, weil ich nach einigen Aufstellversuchen der Lautsprecher und verschiedenen Einmessungen (spielen mit der Nachhallzeit) klanglich zu einem guten Ergebnis gekommen bin. Besser wird es in dem aktuell genutzten Wohnzimmer nicht mehr werden, da Aufstellung und Sitzposition ausgereizt sind. Die Aufstellung ist top symmetrisch, Hörentfernung ein Tick zu weit weg, aber akzeptabel… und die Asymmetrie des Raumes kann ich nicht auflösen.

Worum geht es mir jetzt? Ich habe die Resultate der Nachhallmessung (vor und nach EQ, stehenden Wellen etc.) mal abfotografiert und mich würde interessieren, ob ihr glaubt, dass Audyssey den Bassbereich noch besser in den Gruff bekäme. Die Aufstellung könnt ihr hier sehen:

Aufstellung

Hier die Nachhallmessungen vorher/nachher (Zusatzinfo: ca. 50 cm hinter Sitzposition Rückwand + Fenster):

FL vorher

FR vorher

Ausgewähltes Zeitfenster für EQ

FL nachher

FR nachher

Hier nochmal FR mit einer Nachhallzeit von 10-30 ms für den EQ. FL lasse ich außen vor, weil quasi identisch zu 0-20 ms.

FR nachher 10-30 ms

Ich habe auch mit anderen Nachhallzeiten für den EQ gespielt, aber im Bereich 0-20 ms (und 10-30 ms) werden akustisch wie messtechnisch die besten Ergebnisse erreicht. So, meint ihr, dass Audyssey den asymmetrischen Raum (und somit den Lautsprecher FR) besser regeln kann oder glaubt ihr, dass da nix mehr geht und man sich das Geld auch sparen kann?

Beste Grüße

Jan


[Beitrag von floedi_82 am 22. Feb 2023, 17:33 bearbeitet]
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