Kompatibilität von Tonabnehmer Grundlegende Frage

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klausentreiben
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Jul 2023, 00:01
Hallo ich habe hier zwei Dual Plattenspieler (455, 503-2) und frage mich wie flexibel bin ich in der Wahl der Headshell, Tonabnehmer und Nadeln. Ich steige gerade erst unbedarft in das Thema ein.
Beide Dreher haben ziemlich die gleichen Tonarme mit 1/2“ systemanschluss, jedoch andere Tonabnehmer und Nadeln.
Was muss ich beachten, wenn ich die ganze headshell samt Tonabnehmer wechsle. Zum Beispiel auf technics.
Vermutlich habe ich die größte Einschränkung, wenn’s ich Head (ULM) belasse und nur nach einem Tonabnehmer samt Nadel suche.
Oder ich greife nur nach einer Orthofon Ersatzradel, worauf achtet man da bei kompatibilitätsfragen.

Ich frage nach der grundlegenden Logik- oder System-Übersicht.
S04-Hotspur
Inventar
#2 erstellt: 01. Jul 2023, 07:37
Hallo Klausentreiben,

grob gesagt gibt es drei Tonarmklassen: leicht, mittelschwer, schwer. Die ULM-Tonabnehmer bei den Duals stehen für Ultra Low Mass, also sehr leicht. Das Ortofon-Tonabnehmersystem passt mit seiner hohen Nadelnachgiebigkeit genau dazu. Da die Tonarme nicht in der Höhe verstellbar sind, kann man nicht jedes andere System druntersetzen, wenn es passen soll.

Wenn Dir die Qualität der Wiedergabe reicht und Du keine Ambitionen hast, etwas besseres zu bekommen, dann genügt es, die Nadel gegen eine neue auszutauschen. Verfügbar und kostet nicht viel. Wenn Du damit nicht zufrieden bist, dann verkaufe beide Plattenspieler und nimm Dir Zeit, herauszufinden, was Du wirklich haben willst.

Beim Plattenspieler gilt aus meiner Sicht: Das Auge hört mit. Wenn Du den Namen Technics nennst, wird deutlich, dass Du Dir den künftigen Plattenspieler anders vorstellst (siehe auch: Pioneer PLX-1000). Bei diesen Modellen sind Tonarm und Headshell im Bereich mittelschwer angesiedelt. Dazu passen dann entsprechend Tonabnehmer mit mittlerer Nadelnachgiebigkeit. Bei etwas teureren Plattenspielern ist die Tonarmhöhe verstellbar, so dass man bei den Tonabnehmern eine größere Auswahl hat, da unterschiedliche Bauhöhen verwendet werden können.

Hilfreich wäre, wenn Du Dir einige Grundlagenartikel zum Plattenspieler durchlesen würdest.

Herzliche Grüße, Andreas


[Beitrag von S04-Hotspur am 01. Jul 2023, 07:39 bearbeitet]
hpkreipe
Inventar
#3 erstellt: 01. Jul 2023, 08:42
Eine Ergänzung zu Headshell, Auswechselbarkeit und Technics= SME.

Der SME Stand aus Japan half exakt ein und dieselbe Variante Headshell + Tonabnehmer eingestellt und justiert in der Schublade zu haben, das in dem Fall einer Rundfunk-Wiedergabe zwischen und mit dem Wechseln der Platte bei einem Defekt direkt der Tonabnehmer mit gewechselt werden konnte.

Der Ansatz damit dann herumzuspielen kam dann Jahre später. Denn für den Anwender privat war das vermutlich eher weniger interessant einen 1:1 Clone in der Schublade zu haben. Da wurde und wird dann eher ein anderer Tonabnehmer an einer anderen Headshellvariante genutzt. Das Feld der Optinen ist da um eine Materialkomponente bei der Headshell erweitert und das wird weidlich genutzt.

Sonst war und ist es es eben üblich eben eine spezifische Headshell passend zum Tonarm mit einen anderen Tonabnehmer in der Schublade zu haben.

Du kannst den Weg gehen und passend zu Deinen Tonarmen die spezifische Headshell erwerben, oder auch noch weitere. SME funktioniert nicht.

Ich habe das auch so, dass ich den Vorgänger Tonabnehmer auf einer zusätzlichen Headshell in der Schublade habe - genutzt habe ich das bislang aber noch nie, da ich „normale“ Stereo LPs mit Mikrorille habe, die mit einem Tonabnehmer funktionieren.

Ein Hinweis, Du kannst auch ohne Probleme MC Tonabnehmer nutzen, es gibt auch da Vertreter mit einer weich gelagerten Nadel. Deine Phonosektion muss dafür auf MC umschaltbar sein. MC ist eben deutlich teurer - dafür aber in Bezug zur elektrischen Anpassung der einfachere Weg, als MM. Dabei fällt mir ein, für den Fall, dass Du eher doch den Tonabnehmer und auch eher günstig wechseln möchtest, die Prestige Serie von Grado, als hervorragend umgesetzte MI Tonabnehmer, sind auch eher weich gelagert und passen gut zu den Dual und machen wenige Probleme mit suboptimalen MM Phonosektionen.
Gratwanderer_
Stammgast
#4 erstellt: 01. Jul 2023, 10:35
Der 4er hat einen Halbzoll Anschluss, da kannst du theoretisch jeden Tonabnehmer nehmen.
Der 503 hat ein Ulm Anschluss, da bräuchte man einen Adapter der teuer ist. Um die 100 Euro wird der gehandelt.
Technics, also sme headshell geht bei beiden nicht.

Cheers Ronny
akem
Inventar
#5 erstellt: 02. Jul 2023, 13:04
Ehrlich gesagt haben beide Duals mit der legendären Dual-Qualität von einst nichts mehr zu tun und beide sind sehr limitiert, was Tonabnehmer angeht. Ich würde beide verkaufen und für den Erlös einen guten Plattenspieler kaufen. Der 503 hat noch einen ULM-Tonarm, der Arm des 455 ist im Grunde genaommen auch einer, nur hat man das Headshell getauscht. Die Stabilität des Armes ist aber dennoch limitiert was die Verwendung eines heutigen Tonabnehmers zumindestens schwierig macht. Ich hatte mal einen 630Q hier, dessen Tonarm ähnlich dem 455 war und ich habe keinen Tonabnehmer finden können, der an diesem Arm nicht tonal verfärbt hätte...

Gruß
Andreas
klausentreiben
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 02. Jul 2023, 20:59

S04-Hotspur (Beitrag #2) schrieb:
Hallo Klausentreiben,

grob gesagt gibt es drei Tonarmklassen: leicht, mittelschwer, schwer. Die ULM-Tonabnehmer bei den Duals stehen für Ultra Low Mass, also sehr leicht. Das Ortofon-Tonabnehmersystem passt mit seiner hohen Nadelnachgiebigkeit genau dazu. Da die Tonarme nicht in der Höhe verstellbar sind, kann man nicht jedes andere System druntersetzen, wenn es passen soll.

Wenn Dir die Qualität der Wiedergabe reicht und Du keine Ambitionen hast, etwas besseres zu bekommen, dann genügt es, die Nadel gegen eine neue auszutauschen.
Hilfreich wäre, wenn Du Dir einige Grundlagenartikel zum Plattenspieler durchlesen würdest.

Herzliche Grüße, Andreas


Danke werde ich mir zurechtlegen, deine Ausführungen erklären sehr gut die Kompatibilitätszwänge. jüInteressant wäre die Stelle wo Dual mal die physikalischen Parameter für Max. Masse des Tonabnehmers, Nadelnachgiebigkeit, Nadelkompatibiltät für ein Upgrade der Standart Nadel darstellt.
8erberg
Inventar
#7 erstellt: 04. Jul 2023, 21:18
Hallo,

warum immer wieder die gleichen Sprüche? Der Tonarm ist bei den Modellen längst nicht mehr ULM.

Man möge mal die CU Werte vom ULM 63E anschauen oder vom DMS 251E.

Peter
klausentreiben
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 17. Jul 2023, 17:03
Böhmische Dörfer??
"längst nicht mehr ULM.
Man möge mal die CU Werte vom ULM 63E anschauen oder vom DMS 251E"

Wo ULM draufsteht ist nicht ULM drin??

Was sind die CU Werte? wo kann man sie abrufen?


[Beitrag von klausentreiben am 17. Jul 2023, 17:11 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#9 erstellt: 17. Jul 2023, 17:21
Hallo,

ULM waren die sehr leichten Tonarme Ende 70er/Anf. 80 Jahre mit Nadelnachgiebigkeiten von 40 my/mN

Das ULM 63 hat noch gerade 25 my/mN.
Kaum ein Unterschied zum AT oder die Ortofon-Nasen mit 20 my/mN.

Peter
klausentreiben
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 15. Aug 2023, 06:05

8erberg (Beitrag #9) schrieb:


Das ULM 63 hat noch gerade 25 my/mN.
Kaum ein Unterschied zum AT oder die Ortofon-Nasen mit 20 my/mN.

Peter


Hat es prinzipiell einen Nachteil, wenn die Nachgiebigkeit geringer ist, respektive die Auflagekraft eher höher ist?

Nach wie vor finde ich keine Angaben zur Erf. Nachgiebigkeit eines Tonabnehmersystems! Beziehungsweise zu den kompatiblen Nadeln.


[Beitrag von klausentreiben am 15. Aug 2023, 06:06 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#11 erstellt: 15. Aug 2023, 18:52
Hallo,

die Nadelnachgiebigkeiten waren in den 70er Jahren am Höchsten.

Da gab es auch entsprechende "Lager" und heiße Diskussionen.
Da hatten fast alle Hersteller leichte Tonarme unter 8 Gramm im Programm.
In Europa waren neben B&O Dual, Philips. Revox, Elac bei den Leichten, auch CEC stellte für einige Marktteilnehmer leichte Tonarme her.
Von Technics gab es auch sehr leichte Wechseltonarme.

Andersrum vor alle Dingen für MCs gab es auch wirklich schwere Tonarme.
Der Markt war groß und jeder könnte finden was er wollte.

Als Vinyl nur noch ein Randdasein fristete war die Nische DJ und dort sind schwere Tonarme Standard.

Der "Rest" leichter TAs starb bis auf die OM-Nasen aus. Elac wie auch Philips, AKG und andere Hersteller stellten die Tonabnehmerfertigung ganz ein.


Peter
hpkreipe
Inventar
#12 erstellt: 18. Aug 2023, 21:56
Ich meine die OM Nadeln hat Ortofon über die Jahre auch immer etwas härter ausgeführt.

Um dann passend für 10 g bis 12 g effektiver im HiFi Bereich zu werden. An die leichten Tonarme, kann man die immer noch packen - nur eben nicht mehr so ganz perfekt.
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