Kaufberatung neuer Phono Preamp

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Vast
Neuling
#1 erstellt: 08. Feb 2023, 22:19
Guten Abend in die Runde,

Mein aktuelles Setup besteht aus einem Dual 1249 Plattenspieler mit einem Shure M91 Tonabnehmer, Nad pp2 preamp, Pioneer vsx-1131 und Nubert 284 Standboxen.

Jetzt möchte ich Stück für Stück mein Setup auf ein neues Level bringen und würde gerne mit einem Preamp anfangen

Allerdings bin ich von den Möglichkeiten erschlagen
...angefangen bei Röhre ja/nein. Der Preamp darf ruhig etwas höher dimensioniert sein, da sich der Rest nach und nach auch verbessern soll.

Das Budget wäre so bis 2.500€. Was könnt ihr empfehlen?
Was macht Sinn und bringt den Klang auf ein höheres Level?
Grüße
raindancer
Inventar
#2 erstellt: 08. Feb 2023, 23:21
Eigentlich jeder phonopre > 100 EUR ist besser als der PP2, der NAD ist das schlechteste Gerät am Markt, das mir je untergekommen ist.

Bitte mach dir zunächst Gedanken, wo es mit Analog hin gehen soll, vlt mal anderer Plattenspieler, oder ein MC-System? Soll es bei MM bleiben, ist das budget überzogen, für ein Shure M91 sowieso.
Vast
Neuling
#3 erstellt: 08. Feb 2023, 23:26
Der neue Preamp soll erst mal zu einem MM System passen. Irgendwann kommt auch mal ein Spieler mit MC System.

Das MM System darf auch besser werden, wenn der Preamp das hergibt. Ich habe diverse Dual hier stehen und möchte erstmal dabei bleiben.

Ich hatte zu Beginn den Limetree Phono2 oder die Tube Box DS2 im Auge.

Es fällt mir schwer, den Überblick zu erhalten und mich richtig zu entscheiden.


[Beitrag von Vast am 08. Feb 2023, 23:31 bearbeitet]
GP-Torsten
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 08. Feb 2023, 23:30

raindancer (Beitrag #2) schrieb:
Soll es bei MM bleiben, ist das budget überzogen, für ein Shure M91 sowieso


Sehe ich auch so. Im Preisbereich bis ~300€ gibt es so viele tolle Phonopres.
V90-LPS, Graham Slee 2 SE, Aikido.(Diese drei habe/hatte ich)

Besonders der V90-LPS und der Graham spielt mit Shure richtig geil (ich habe das M95 mit SAS-Einschub).
Der Aikido1+ jedoch nicht so angenehm, dafür laufen hier Nagaoka-TA ganz groß auf.
raindancer
Inventar
#5 erstellt: 08. Feb 2023, 23:47
MM: Achte auf einen weiten Bereich für die Kapazitätsanpassung, z.B. 50 - 300 pF, damit du unterschiedliche Anforderungen der System bedienen kannst. Damit würde der Limetree rausfallen.

Kapazitätsanpassung siehe Suchfunktion oben rechts, ich will nicht alles widerkauen.
Marsilio
Inventar
#6 erstellt: 09. Feb 2023, 11:04
Ich werfe da mal noch den chinesischen EAR 834-Clone ins Rennen - ein Vollröhren-Pre:
https://de.aliexpres...eLogUid=kZKQpZg18wNl

Nun ja, wenn man da noch die Röhren tauscht ist das klanglich schon eine ziemliche Ansage.

Es gibt auch leicht abgespeckte Modelle - etwa den Little Bear T11(wobei die interessanterweise mit vier Röhren bestückt ist) und neu taucht auf Ebay seit kurzem auch eine geschlossene Variante auf. Bei diesen günstigeren Varianten möchte ich aus eigener Erfahrung (mit dem Vorgänger Little Bear T10 - das ist die volltransparente Acrylgehäusevariante) darauf hinweisen, dass die Abschirmung nicht ideal ist, man muss da also noch etwas basteln, damit man den Brumm wegbekommt (da sind Röhren nun mal anfällig). Beim oben verlinkten Modell wurde bewusst mehr Material verbaut, dementsprechend ist die Abschirmung besser.

In meinen Ohren gewinnen insbesondere eher nüchtern abgestimmte Tonabnehmersysteme mit einem Röhren-Pre dazu. Das Ortofon OM-40 etwa, zu welchem ich lange ein etwas zwiespältiges Verhältnis hatte, läuft nun zu Hochform auf.

ABER: Man muss sich da schon etwas mit der Materie auseinandersetzen wollen. In den einschlägigen Foren findet man viel. Für garantiertes Plug&Play und bei weniger Bock auf die Röhren-Thematik würde ich auf eine Transistorenlösung (oder allenfalls eine Hybridlösung à la Tube Box DS) gehen.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 09. Feb 2023, 11:19 bearbeitet]
Vast
Neuling
#7 erstellt: 09. Feb 2023, 11:42
Vorerst sollte es Plu&Play sein.

Ich habe die Tube Box DS2 UND den Graham Slee Era Gold V ins Auge gefasst. Dann hätte ich nämlich den Spaß aus beiden Welten.
Oder erstmal die Röhre und dann etwas einstellbares aus der Transistor Ecke. Wie relevant ist der Einstellbarkeit im reinen MM Betrieb?

Denn ich kann mich nicht wirklich entscheiden zwischen Röhre und Transistor.
Und ein zu viel an Geräten gibt es nicht, wem erzähl ich das.
Marsilio
Inventar
#8 erstellt: 09. Feb 2023, 13:28
Die Tube Box DS ist hybrid - im Prinzip Röhren fürs Anfetten/Anwärmen des Sounds, Transistoren für die Verstärkung. Und die Tube Box DS ist einstellbar - sowohl pF für MM als auch Ohm für MC.

Der Graham Slee Era Gold V kann nur MM. Damit schränkst Du Dich ein.

Einstellbarkeit ist nicht zwingend nötig für MM-Betrieb, wenn da ab Werk ein vernünftiger Wert gegeben ist. Damit meine ich so 100 bis 150pF Eingangskapazität. Shure mag gerne etwas mehr, Audio Technica hingegen weniger. Aber klar - wenn man da eine Einstellmöglichkeit hat ist man natürlich flexibler aufgestellt.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 09. Feb 2023, 13:31 bearbeitet]
frank60
Inventar
#9 erstellt: 09. Feb 2023, 13:45
Auch wenn es Dein Geld ist, teuer ist nicht zwingend besser als günstiger, auch wenn das ein paar User hier gern herbeischwurbeln wollen. Aufpreise für Komfortfeatures halte ich für gerechtfertigt, wenn man sie nutzen will, das Gerede vom "deutlich besseren Klang" mit steigenden Preisen ist dagegen Unsinn. So gut wie jeder PreAmp am Markt ist in der Lage, das Signal gemäß RIAA mit sehr geringer Abweichung zu entzerren und zu verstärken.

Deshalb eine Pro-Ject Box, deren (Komfort)Ausstattung und deren Preis Deinen Vorstellungen entsprechen, oder z.B. alternativ:



Beide mit sehr guter Leistung und nicht so überteuert, wie andere Kandidaten. Beide gehören zu den wenigen, deren Preis in den letzten 1-3 Jahren nicht ordentlich angezogen hat.

Einen Graham Slee GramAmp 2 SE hatte ich mal, würde ich mir nicht wieder zulegen. Der hat, im Gegensatz zu den allermeisten PreAmps, nicht linear entzerrt, sondern ab dem oberen Präsenzbereich bis in den Hochton den Pegel zu stark angehoben. Hört sich zum Anfang toll an, widerspricht aber komplett dem HiFi Gedanken, hat mich irgendwann genervt. Zudem keinerlei Einstellmöglichkeit, nur MM und für das Gebotene insgesamt wie alle Geräte der Marke viel zu teuer. Und das Seriennetzteil mußte 2x getauscht werden, erst das 3. hat nicht nervtötende Geräusche von sich gegeben.

Was selten erwähnt bzw. gefragt wird, käme Selbstbau in Frage? Dann wäre der bekannte Muffsy Bausatz sehr empfehlenswert, bei Berücksichtigung aller nötigen Teile, Bausatz, Netzteil Bausatz, Gehäuse, bekommt man für deutlich unter 200€ einen MM PreAmp, der sich in der Leistung nicht hinter sehr sehr viel teureren Fertiggeräten verstecken muß. Einige User hier haben ihn gebaut, das Feedback war ausschließlich positiv. Ich selbst betreibe auch einen Selbstbau, die Schaltung des Muffsy um ein paar Einstellmöglichkeiten erweitert, zusätzlich ein MC HeadAmp (auch vom Muffsy Projekt) auf selbst entwickelten Platinen.
Skaladesign
Inventar
#10 erstellt: 09. Feb 2023, 13:53

frank60 (Beitrag #9) schrieb:

Deshalb eine Pro-Ject Box, deren (Komfort)Ausstattung und deren Preis Deinen Vorstellungen entsprechen,


Wäre auch meine Empfehlung.
marantz-fan
Inventar
#11 erstellt: 09. Feb 2023, 17:23
Möchte mich ebenfalls den guten Tipps von frank60 anschließen und würde Dir empfehlen, das sehr hoch gesteckte Budget lieber anderweitig zu investieren. Für gut 300€ bekommst Du auf jeden Fall schon sehr gute Phono-Pres, die die Qualität Deiner Duals keinesfalls beschneiden werden. Ich finde, das Ganze sollte auch in einem sinnvollen Verhältnis zum Rest der Anlage stehen, auch wenn Du da noch aufrüsten willst.

Ich möchte noch die folgenden beiden empfehlen:
MoFi StudioPhono
Hab ich selbst, sehr zufrieden damit, toller Klang, wenig Rauschen, MM/MC vielfältig einstellbar!

Zu dem Preis sicher auch interessant:
AVM30 P30
MM/MC, nicht ganz so vielseitig einstellbar, dafür AVM-Qualität zum fairen Preis. Siehe auch hier.

Mehr würde ich an Deiner Stelle nicht investieren. Und v.a. erst mal nur einen kaufen und gegen Deinen NAD testen und vergleichen, wie groß Du über Deine Kette den Unterschied überhaupt empfindest.


[Beitrag von marantz-fan am 09. Feb 2023, 17:26 bearbeitet]
raindancer
Inventar
#12 erstellt: 09. Feb 2023, 20:40
Naja, der AVM hat für MM fest 220pF, etwas viel meine ich. Für MC-Impedanz bist du frei, du kannst dir die Stecker selbst löten, alles geht.
Marsilio
Inventar
#13 erstellt: 09. Feb 2023, 20:44
Fürs Shure M91 würden die 220pF problemlos passen, für viele andere Tonabnehmer aber nicht mehr so gut.

Das Shure M91 - ich habe übrigens selber noch so eins rumliegen - ist nicht schlecht (und mit einer SAS-Nadel von Jico sogar richtig gut), aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. Der Dual-Tonarm kommt auch mit höherpreisigen Tonabnehmern klar.

Wenn Du also generell aufzurüsten gedenkst, wäre ev. auch sinnvoll. sich zu überlegen, in welche Richtung es Tonabnehmer-seitig gehen sollte.

LG
Manuel
Vast
Neuling
#14 erstellt: 11. Feb 2023, 08:38
Naja...Aufbau nach Anleitung traue ich mir zu. Ich habe bereits einige Desktop-Synthesizer aufgebaut. Aber die waren auch perfekt bebildert.
Meine Elektronikkenntnisse sind aber eher gleich Null.

Das sind zwei gute Hinweise @marantz-fan.

Da habe ich ehrlich gesagt noch keine Vorstellung, in welche Richtung ich mit TAs gehen möchte. Denn auch da ist der Horizont als Anfänger extrem groß. Mir fehlt auch in dem Bereich der Überblick.

Mir ist auf jeden Fall wichtig, dass ich zwei Eingänge habe. So kann ich ohne großes Umstecken zwei TAs testen. Es stehen quasi immer zwei Duals auf dem Sideboard die ich aktuell nutze.

Mir wurde an anderer Stelle der Musical fidelity m6 vinyl empfohlen. Dieser hat sogar drei Eingänge, viele Einstellmöglichkeiten und ich wäre erst mal für lange Zeit gut aufgestellt.

Also aktuell schwanke ich zwischen der TubeBox DS2 und dem M6 Vinyl.
DB
Inventar
#15 erstellt: 11. Feb 2023, 08:52
Hallo,

Also für 2500€ sollte der Phonoentzerrer schon einiges mitbringen. MM/MC umschaltbar, Rumpel- und Rauschfilter möglichst mit mehreren Einsatzfrequenzen, vielleicht auch symmetrische Ausgänge. Je nachdem was für Platten Du hörst, wären umschaltbare Entzerrungskurven auch wünschenswert.
Wenn Selbstbau eine Option ist, kannst Du ja mal nach dem röhrenbestückten Phonoentzerrer von Dr. Corinth schauen.


MfG
DB
Vast
Neuling
#16 erstellt: 11. Feb 2023, 09:12
Das ist halt jetzt die Frage. Mit dem Budget bin ich, wenn ich das richtig verstehe, weit über dem "next level"

Vielleicht korrigiere ich mich auf 1k.

Achja...bei Schaltplänen lesen und daraus etwas bauen bin ich raus.


[Beitrag von Vast am 11. Feb 2023, 09:15 bearbeitet]
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