Trackability 2M Bronze und OMB Super 10 zu niedrig?

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Timsen09
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 27. Nov 2022, 20:03
Ich bin neulich über eine alte Testplatte vom deutschen HiFi-Institut gestolpert. Sieht nagelneu aus. Da hab ich mal "reingehört". Bei der Trackability war ich dann doch überrascht. Nur mit Erhöhung der Auflagekraft auf 17mN, was das Max für mein Ortofon 2M Bronze ist, und Erhöhung der Antiskatingkraft hat das System die 50 Mikrometer gerade so verzerrungsfrei geschafft. Laut Anleitung zur Platte sind diese 50 Mikrometer das, was ein gutes System schaffen sollte. Laut Ortofon schafft das Bronze jedoch 80.

Laut meinem Händler ist das 2M Bronze eine sehr passende Wahl zum Plattenspieler, den ich habe: ein ProJect 6.1 der ersten Tage. Vielleicht ist es schon etwas zu "high end" für den Dreher, aber zum Arm sollte es passen, was die Compliance angeht. Deswegen würde es mich jetzt wundern, dass die Arm-System-Kombi Schuld in an der schlechten Performance sind.

Jetzt habe ich noch einen Thorens TD160 MKII reaktiviert und mit OMB Super 10 bestückt. Auch hier sollten Arm und System zusammenpassen. Nach sorgfältiger Justage schafft das System gerademal die 30 Mikrometer Trackability, wobei es mit 60 spezifiziert ist.

Mir ist schon klar, dass ich hier Äpfel mit Birnen in einen Topf werfe. Aber dass in beiden Fällen die Trackability so schlecht ist, überrascht mich dann doch.

Was kann ich hier tun oder probieren?
einstein-2
Inventar
#2 erstellt: 28. Nov 2022, 04:51
Hallo
Ich habe seit ungefähr 40 Jahren ebenfalls diese Testplatte. Habe damit mein Ortofon 2M Black bei 1,55G getestet. Schaffe gerademal 60 Mikrometer ohne Verzerrung. Ich mache mir darüber keine grosse Gedanken, weil das Black super spielt. An deinem Plattenspieler liegt es mit Sicherheit nicht. Wenn das Antiskating korrekt eingestellt ist, sollten die Verzerrungen links und rechts etwa gleichzeitig auftreten. Wie andere Systemhersteller auch, vermute ich , dass Ortofon mit der Trackability ziemlich schönt.
Laut Datenblatt, sollte Auflagekraft und Trackability beim Bronce und Black identisch sein.


[Beitrag von einstein-2 am 28. Nov 2022, 05:13 bearbeitet]
MAG63
Stammgast
#3 erstellt: 28. Nov 2022, 16:44
Ich habe vor ein paar Jahren einen Thorens TD-125 MK1 mit SME 3009 Series II und Ortofon SL15 erworben, ebenfalls dabei die DHFI-Testplatte 2.

Nach Reinigung und Wartung des Laufwerks wurde der Tonarm genau justiert. Ein Test mit der beiliegenden Testschallpatte ergab sehr schlechte Werte und auch bei der Musikwidergabe war ich nicht zu frieden. Die Recherche im Netz ergab, dass der VTA des SL15 bei 15° und nicht bei meinen eingestellten 20° liegt. Die DHFI-Testplatte 2 wurde ebenfalls mit 15° geschnitten, was zur Zeit der Erstellung üblich war. Nach Neueinstellung des VTA ergab sich ein ganz anderes Klangbild.

Die Test- bzw. Messschallplatten haben laut einem Artikel auf der Seite des HIFI Museums einen enormen Verschleiß und schon nach dem dritten Durchlauf starke Verluste, weshalb ich nicht zu einer gebrauchten greifen würde, man weiß nicht wie oft die schon herhalten musste. Mit einer neuen Scheibe brachte mein Ortofon 2M Black es auf eine Abtastfähigkeit von über 80µm.
einstein-2
Inventar
#4 erstellt: 29. Nov 2022, 04:34
Hallo
Das ist ein Unterschied von 5°. Macht dies soviel aus. Hier handelt es sich ja nicht um den senkrechten Eintauchwinkel des Diamant, sondern um den Winkel des Cantilever (Röhrchen) an welchem der Diamant befestigt ist, von der Waagerechten nach oben gemessen. Mir ist bekannt, dass sich da im Laufe der Jahrzehnte Unterschiede ergaben, dass es dadurch jedoch solche klangliche Unterschiede ergeben ist mir neu.
MAG63
Stammgast
#5 erstellt: 29. Nov 2022, 13:59
Dazu finde ich diesen Artikel interessant. Auf meinem TTS-8000 habe ich einen Pioneer PA-5000 Tonarm mit VTA Adjuster on the fly, du wärst überrascht wie sich die Abbildung ändert, wenn ich während der Widergabe den VTA verändre.
einstein-2
Inventar
#6 erstellt: 29. Nov 2022, 14:07

MAG63 (Beitrag #5) schrieb:
Dazu finde ich diesen Artikel interessant. Auf meinem TTS-8000 habe ich einen Pioneer PA-5000 Tonarm mit VTA Adjuster on the fly, du wärst überrascht wie sich die Abbildung ändert, wenn ich während der Widergabe den VTA verändre.

Hallo
Hochinteressant. Nehmen wir mal einen Tonarm mit 220MM effektiver Länge. Dann machen 1° Unterschied im senkrechten Eintauchwinkel der Abtastnadel hinten an der Tonarmbasis schon 3,8MM aus. Wohlgemerkt bei nur 1°. Ich möchte mal behaupten, dass diese 1° schon durch erhöhen oder verringern der Auflagekraft überschritten werden. Natürlich bezogen auf die Länge des Cantilever, nicht des Tonarms.
einstein-2
Inventar
#7 erstellt: 29. Nov 2022, 14:35
Hallo
Ich vermute, dass hier was durcheinander gebracht wird. Diese 15° bzw. 20° beziehen sich ja nicht auf den VTA (senkrechter Eintauchwinkel der Abtastnadel), sondern der Schrägstellung des Cantilever. Im Normalfall sollte der VTA genau senkrecht zur Platte bis max. 3° nach vorne geneigt sein. Ob nun diese 15 oder 20° Schrägstellung des Cantilever vorhanden sind , dürfte eigentlich egal sein, solange die Abtastnadel annähernd senkrecht zur Platte steht.
Timsen09
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 29. Nov 2022, 21:45
Liebe Forums-Freunde, vielen Dank für Eure vielen Tipps. Allerdings geht es mir im Moment um die Trackability und nicht so sehr, ob aus dem Klang das letzte Quäntchen rausgeholt werden kann. Ich habe den VTA etwas reduziert, was aber bzgl. Trackability nichts gebracht hat.

Wenn ich diversen Artikeln im Netz glauben darf, geht es auch nicht nur um die 15 vs. 20 Grad. Die Herstellungstoleranzen sind wohl so groß, dass es den einen richtigen VTA gar nicht gibt. Es ist also wenig überraschend, dass sich bei der Trackability mit meiner Reduzierung des VTA nicht viel getan hat.

Ich suche weiter.
einstein-2
Inventar
#9 erstellt: 30. Nov 2022, 13:31
Hallo Themenstarter
Angenommen du möchtest diese 5° Unterschied von 15° zu 20° über die Höhenverstellung der Tonarmbasis ausgleichen, dann wären das bei einer effektiven Tonarmlänge von 220MM runde 20MM in der Höhe. Dann würde aber der senkrechte Eintauchwinkel der Abtastnadel auch hinten und vorne nicht mehr stimmen. Der müsste im Idealfall ja 90° betragen


[Beitrag von einstein-2 am 30. Nov 2022, 13:40 bearbeitet]
Timsen09
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 01. Dez 2022, 20:39
Du hast natürlich völlig Recht, einstein-2.
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