Langlebiger Plattenspieler zum Einstieg

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Schallkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 14. Okt 2022, 11:52
Hallo!

Durch den Wunsch, wieder bewusster Musik zu hören, bin ich vor kurzem zur Vinyl gekommen und daher auf der Suche nach einem Plattenspieler.
Aktuell höre ich über geliehenen Technics SL-D2 mit Audio Technica AT95e Tonabnehmer. Dahinter kommt ein Technics SA-GX230 Receiver und JBL TLX40 Boxen.
Mit diesem System bin ich klanglich eigentlich recht zufrieden, langfristig brauche ich aber einen eigenen Plattenspieler bis 300€ (gerne auch gebraucht) und wende mich daher an euch.

Wichtig ist mir neben dem Klang vor allem die Haptik sowie die Optik (Metall, bevorzugt schwarz).
Beim durchforsten ähnlicher Threads bin ich bereits auf die üblichen Empfehlungen gestoßen, allen voran wird hier ja immer wieder der Dual 604 angepriesen, allerdings schrecken mich womöglich anfallende Wartungen / Reparaturen etwas vom Kauf eines so alten Gerätes ab, aktuell möchte ich den Plattenspieler am liebsten einfach auspacken und die Musik genießen, ohne mir um viel anderes Gedanken machen zu müssen (gut möglich, dass meine Wahrnehmung hier aber verzehrt ist, was das angeht).
Außerdem hat mir bisher keines der empfohlenen alten Modelle optisch wirklich zugesagt (was mich wundert, da ich die Designs aus der Zeit eigentlich sehr gerne mag).

Daher tendiere ich aktuell zu einem der neueren Audio Technica Modelle, optisch gefällt mir der AT-LPW50PB am besten, allerdings würde ich aus Gründen der Langlebigkeit wohl ein Modell mit Direktantrieb bevorzugen, also den AT-LP5X (wobei der etwas arg klobig aussieht) oder den LP120XUSB. Gebraucht gibt es die jeweils öfters für um die 200€, was natürlich super wäre.

Habt ihr weitere Empfehlungen neben Audio Technica oder doch noch eine Lanze zu brechen für einen alten Plattenspieler?

Da ich so gut wie keine Erfahrung mit Vinyl habe (geboren in den 90ern), wäre ich für eure persönliche Einschätzung sehr dankbar!
Marsilio
Inventar
#2 erstellt: 14. Okt 2022, 12:14
Nun gut, bei Dual ist das Risiko einer grösseren Reparatur nicht gross - meine beiden Dual (ein 704 von Ende der 70er und ein 1219 von 1969) machten noch nie Probleme.

Die Optik ist v.a. beim grossen Dual 701 (dem allerersten Direkttriebler) umwerfend, wobei das natürlich Geschmacksache ist. Hübsch finde ich auch den 601, das ist ein Riementriebler aus der Mitte der 70er. So einen gibts gerade komplett restauriert für rund 150.- im Dual-Board von einem der Freaks angeboten.

Dann natürlich Technics - die gab es auch in dunkel. Bereits der DL-2, den Du aktuell leihweise hast, ist ein sehr gutes Gerät, aber mit der Plastikoptik. Die S-Q2, Q3 und Q33 sind technisch ähnlich, aber aus schwerem Metall. Könnte Dir daher ev. gefallen. Dito der SL-1700 oder SL-1710. Oder der SL-1610. Das sind dann richtige Kaliber, die es heute - in leicht geänderter Form - sogar wieder in neu gibt, allerdings zu vierstelligen Preisen.

Zum Klang: Das hängt vom Tonabnehmersystem ab. Das AT95E, das Dein Leihgerät hast, ist tiefste Einsteigerklasse. Wenn Du klanglich etwas geboten bekommen möchtest, würde ich bei diesem Punkt investieren. Der DL-2, den Du aktuell hast, bekommt man aktuell für etwa 100 bis 150.-; Tonabnehmer kann man da gut aber auch einen für 500.- oder mehr montieren - das Gerät ist damit sicher nicht überfordert.

LG
Manuel
Tauern
Inventar
#3 erstellt: 14. Okt 2022, 12:16
Mit dem geliehenen SL-D2 hast du bereits ein gutes Gerät.

Wenn gebraucht, versuche einen einen SL-D2/3, SL-Q2/3 oder SL-D202/303 bzw. SL-Q202/303 z.Bsp. über Kleinanzeigen oder seriöse Gebrauchthändler in der Nähe zu bekommen. SL-1300/1400/1700 sind auch interessant, werden aber häufig eher hochpreisig angeboten.

Bei den neuen Plattenspielern von Audio-Technica sind diverse Geräte interessant. Ich persönliche würde die Direkttriebler, die alle manuell betrieben werden, präferieren. Die haben wie die genannten Technics (s.o.) einen S-förmigen Tonarm mit SME-Headshell. So lassen sich verschiedene Tonabnehmer leicht wechseln.

Zu dem genannten Dual kann ich leider nichts beitragen.


[Beitrag von Tauern am 14. Okt 2022, 12:18 bearbeitet]
pogopogo
Inventar
#4 erstellt: 14. Okt 2022, 13:11
Vielleicht könnte der SL-QX300 mit T4P für dich was sein: Link


[Beitrag von pogopogo am 14. Okt 2022, 13:12 bearbeitet]
Yamahonkyo
Inventar
#5 erstellt: 14. Okt 2022, 14:07
Ein TP4 würde ich nicht nehmen. Guter Nadelnachschub wird immer seltener und man kann nicht mal eben so den Tonabnehmer wechseln, zumal es auch davon nur noch wenige gibt.
Das ist alles andere als zeitgemäß und langfristig Bullshit.

Die Behauptung ein AT-95E sei tiefste Einsteigerklasse ist etwas übertrieben. Es gibt genug Leute, die damit seit Jahrzehnten zurechtkommen.

Besser ist da allerdings der neue AT-VM95E, der sich jederzeit mit hochwertigeren Nadeln aufrüsten lässt, sofern man dies möchte.
Die neuen audio technica Plattenspieler sind alle damit ausgestattet.

Wenn dir der AT-LPW50PB gut gefällt, spricht meiner Meinung nach absolut nichts dagegen, diesen zu nehmen.
Klar hat dieser keinen S-Tonarm, aber das ist genauso wenig ein Nachteil wie ein Riemenantrieb.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 14. Okt 2022, 14:09 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#6 erstellt: 14. Okt 2022, 14:29

Yamahonkyo (Beitrag #5) schrieb:


Die Behauptung ein AT-95E sei tiefste Einsteigerklasse ist etwas übertrieben.
Gruß Roland


Es hat nicht zu Unrecht den Übernahmen "Die grüne Pest". Google spuckt da einiges aus. Das Problem ist nicht der Generator (dieser wurde unter anderem von so renommierten Herstellern wie Linn als Basis für "eigene" Systeme genommen) sondern die Güte der Nadel. Aber klar - das System kostete auch sehr, sehr wenig, daher wurde es bei geringeren Ansprüche gerne genommen.

Und in der Tat wird das AT-VM95E, das ja auch auf dem alten AT95 basiert, mit besseren Nadeln ausgeliefert. Und nun bietet AT auch hierzulande hochwertigere Nadeleinschübe für ein Upgrade an; fürs alte AT95 gabs die zwar auch, aber eine Nadel mit dem Paratrace-Schliff etwa war in D schwierig zu bekommen.

LG
Manuel
Schallkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 14. Okt 2022, 15:14
Erst einmal vielen Dank für die vielen Rückmeldungen mit so viel Expertise in so kurzer Zeit!


@Marsiolio: Danke Manuel für die ausführliche Antwort, ich werde die Augen offen halten nach den Q Modellen, die SL-Versionen gefallen mir optisch sehr, sind allerdings auch leider in einem anderen Preissegment.

"Die grüne Pest" finde ich großartig, das werde ich meinem Kumpel mal genau so weiter geben

@Tauern:
Danke für die Modellempfehlungen. Aktuell tendiere ich auch zum AT LP5X, der kommt in vielen Bewertungen noch etwas besser weg als der LPW50PB.
Bzgl des LP120X habe ich gelesen, dass der Vorverstärker (auch ausgeschaltet) das Signal negativ beeinflusst, weißt du da zufällig etwas zu? Bei Thomann gibt es gerade den Dual DTJ 301, welcher mir optisch extrem gleich erscheint und, wie ich vermute, einfach das gleiche Gerät mit einem anderen Branding ist, für 200€.

@Yamahonkyo
Da ich vorerst ohnehin nicht vorhabe, großartig mit Tonabnehmern zu experimentieren, sehe ich das aktuell auch nicht als Nachteil, andererseits fange ich ja gerade erst mit Vinyl an und wer weiß, ob es in 1-2 Jahren nicht doch genau das eine Tonabnehmersystem sein muss, dass dann nicht passt..

Ich werde noch ein wenig Kleinanzeigen im Blick behalten (PLZ ist übrigens 48149, falls jemand noch eine lokale Empfehlung hat) und schauen, ob sich etwas ergibt.
Noch eine Frage: So, wie ich verstehe, zählen vor allem Tonabnehmer und Nadel für die Soundqualität, d.h. man sollte womöglich davon ausgehend auch seinen Plattenspielerkauf planen. Sollte ich einen älteren Spieler kaufen (z.B. einen Der Technics), welchen Abnehmer würdet ihr empfehlen? Gleiche Frage bzgl eines neueren Spielers (den angesprochenen AT's): Was wäre das nächste sinnvolle Upgrade (habe wie gesagt erstmal nicht vor bei Kauf eines neuen direkt einen neuen Abnehmer zu kaufen, aber perspektivisch)?
evilknievel
Inventar
#8 erstellt: 14. Okt 2022, 15:29
Hallo,

kannst du löten? Dann wäre hier ein Schnapper abzuholen:

https://www.ebay-kle.../2242159543-172-1321

Gruß Evil
Schallkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 14. Okt 2022, 15:41
Hey Evil,

löten kann ich, kenne mich allerdings nur wenig mit Elektrotechnik aus, d.h. nach dem Baukasten Prinzip ein Paar Teile austauschen wäre drin, aber nichts, was tieferes Verständnis der zugrunde liegenden Schaltung bräuchte. Meinst du, der PS11 ließe sich leicht reparieren?
analognerd
Stammgast
#10 erstellt: 14. Okt 2022, 15:50
Ich habe mit Dual-Drehern den Einstieg gefunden.
604,704,415,505-2 keine Probleme bisher gehabt, ausser das die Stroboskop-Lampen nicht mehr zu haben sind.
Aber, schaltet man im Raum eine normale Glühbirne an, sieht man damit das Netzbrummen an den Markierungen auch und kann abgleichen.
Oder halt nach Gehör.
Aber je komplexer die Geräte sind, umso eher kann es schon zu Reparaturen kommen.
Wie bei grossen Autos, die werden wenn sie alt sind unglaublich anfällig.
Tauern
Inventar
#11 erstellt: 14. Okt 2022, 16:17
Hallo Schallkopf,

es wird einigen Plattenspielern mit integriertem Phonovorverstärker nachgesagt, dass dieser den Klang negativ beeinflusse. Hinsichtlich des AT-LP120X habe ich nichts diesbezügliches gehört. In einer ausführlichen Vorstellung hier im Unterforum wurde der Plattenspieler gelobt. Ich glaube, Audio-Technica hat in den aktuellen Serien einiges verbessert bzw. verbessern lassen. Der AT-LP5X ist meines Erachtens attraktiv, auch der AT-LP140X. Letzterer hat keinen eingebauten Phonovorverstärker oder A/D-Wandler mit USB. Dort ist also nichts negatives zu erwarten.

Den Dual DJT 301 würde ich wegen der suboptimalen Lagerung des Tonarms - die wackelt nämlich - nicht nehmen. Den gibt es übrigens baugleich von Technisat als Techniplayer LP-300 deutlich billiger - selbst im stationären Handel (199 EUR Mediamarkt).

Wenns billig, schwer, robust und neu sein soll : Omnitronic DD-2550, ca 230 EUR bei Recordcase (auch ein Gerät aus dem großen Hanpin-Baukasten). Ich habe ihn unter anderem selbst seit neun Jahren. Ordentliche Leistung, guter Gleichlauf, ordentlicher Tonarm, wegen des eingebauten Phonovorverstärkers mit USB allerdings erhöhter Rauschpegel, hört man aber beim Abspielen einer Platte nicht - ich zumindest nicht.
evilknievel
Inventar
#12 erstellt: 14. Okt 2022, 16:45
Ja der Sony dürfte leicht und sehr kostengünstig zu reparieren sein.
Abgesehen davon ist alleine das Headshell mit dem Tonabnehmer den Preis wert.

Gruß Evil
Tauern
Inventar
#13 erstellt: 14. Okt 2022, 16:47
Da sieht ja selbst die Haube noch respektabel aus. Nur der Versand...
evilknievel
Inventar
#14 erstellt: 14. Okt 2022, 16:50
naja, schon verkauft...

Gruß Evil
Schallkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 14. Okt 2022, 16:50
Wurde leider so eben verkauft Dennoch danke für den Tipp!
Gurkenhals
Inventar
#16 erstellt: 14. Okt 2022, 16:51
Und schwups, wech' isser.

Neenee, ich war's nich'.
pogopogo
Inventar
#17 erstellt: 14. Okt 2022, 18:01

Yamahonkyo (Beitrag #5) schrieb:
Ein TP4 würde ich nicht nehmen. Guter Nadelnachschub wird immer seltener und man kann nicht mal eben so den Tonabnehmer wechseln, zumal es auch davon nur noch wenige gibt.

Da habe ich eher eine gegenteilige Erfahrung gemacht. Es gibt die ganze Bandbreite an Schliffe inkl. einer Jico SAS, die in das Budget des TEs fallen würde. Tonabnehmer gibt es auch noch zur Genüge und einer ist ja normalerweise immer am Dreher verbaut
Und wenn es der originale Tonabnehmer ist, einfach die Jico SAS installieren und genießen.
Gratwanderer_
Stammgast
#18 erstellt: 14. Okt 2022, 20:54
Bei analog revival gibt es für nen schmalen Taler nen Wega. Dazu noch für 120 - 150 einen neuen TA und fertig ist der Lack.
Vorteil ist eine Gewährleistung.

Empfohlen wird gern das Black pearl, vm 95en oder 95ml.

Belesen zum aufbauen und einstellen gehört dazu. 🙂
Yamahonkyo
Inventar
#19 erstellt: 15. Okt 2022, 00:04
Wenn Sumiko Pearl, dann nicht das Black Pearl (Silber), sondern das Pearl (Gold) mit der elliptischen Nadel. Das klingt deutlich besser

Ansonsten AT-VM95E, EN, oder ML.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 15. Okt 2022, 00:06 bearbeitet]
holger63
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 15. Okt 2022, 08:05
Ich würde auch zu einem Q2 oder Q3 raten. Schon allein weil ich einen in den KA hab 😁
Die Scharniere der Haube sollten intakt sein, und der Lift muss langsam senken. Dann machen diese Modelle eigentlich keine Probleme.
Egal welches Modell, Versand ist ein gewisses Risiko. Und, immer alle Fotos genau anschauen, wenn man nicht selbst abholen kann, was in jedem Fall das beste ist.
evilknievel
Inventar
#21 erstellt: 15. Okt 2022, 09:23
Falls Bielefeld im Einzugsgebiet liegt:

https://www.ebay-kle.../2235890830-172-1066

ist auf jeden Fall weniger weit als bis zu Holger

Gruß Evil
Schallkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 15. Okt 2022, 12:13
Vielen Dank dir fürs Schauen, Bielefeld wäre noch möglich, allerdings schreckt mich hier die angeknackste Haube, das silberne Finish sowie "grüne Pest" ab, der Austausch käme ja dann noch drauf. Da würde ich bei 200€ dann wohl doch einen Audio Technica (gebraucht) bevorzugen. Die Optik spricht für mich auch gegen den Wega. Sorry, ich komme mir recht wählerisch vor, wenn ich eure Vorschläge ablehne, die Optik ist mir tatsächlich sehr wichtig (v.a. in Kombination mit schwarzen Boxen / Receiver sowie Sideboard aus Nussbaum).

Habe mir gestern nochmal intensiv Modelle online angeschaut und bin nun doch hin- und hergerissen zwischen besagten AT Modellen und den Duals mit Direktantrieb, die Nussbaumverschalung würde perfekt zum Sideboard passen...

Vielen Dank euch nochmal für die Beiträge, bin sehr positiv überrascht, wie lebendig und hilfsbereit das Forum ist

Rein aus Interesse und weil ich's gerade zufällig in der Nähe entdeckt habe: Wie ist der Bang Olufsen Beogram 3000 zu beurteilen? Passen da auch andere Tonabnehmer rein (von der Optik mal abgesehen), oder nur diese Stabilo-artigen?

https://www.ebay-kle...r/2232290632-172-931
Tauern
Inventar
#23 erstellt: 15. Okt 2022, 12:57
Bei dem B&O ist halt alles sehr speziell, will heißen herstellerspezifisch. Die Auswahl bei Tonabnehmern ist noch eingeschränkter als bei den Plattenspielern mit T4P-Systemen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es da heute überhaupt noch eine Auswahl von Tonabnehmern gibt - oder von Ersatznadeln.
Schallkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 15. Okt 2022, 13:06
Das hatte ich befürchtet, danke für die Info
Marsilio
Inventar
#25 erstellt: 15. Okt 2022, 13:26

Schallkopf (Beitrag #22) schrieb:
allerdings schreckt mich hier die angeknackste Haube, das silberne Finish sowie "grüne Pest" ab, der Austausch käme ja dann noch drauf.


Also diese Zusatzinvestition musst Du praktisch bei jedem Plattenspieler miteinkalkulieren, sowohl bei Gebrauchten als auch bei Neuen. Bei Gebrauchten muss man davon ausgehen, dass die Nadel durch ist, ist ja ein Verschleissteil. Bei Neuware bekommt man mehrheitlich auch nur ein Tonabnehmer der einfachsten Einsteigerklasse. Hat man gewisse Ambitionen, muss man also noch etwas in ein neue Nadel und/oder ein neues/besseres Tonabnehmersystem investieren.

LG
Manuel
evilknievel
Inventar
#26 erstellt: 15. Okt 2022, 14:48
Hallo,

wenn du einen Dual möchtest, würde ich mal im dual-Board im Suche Bereich posten. Es gibt einige dort die aus dem Bereich Münster kommen.

Gruß Evil


[Beitrag von evilknievel am 15. Okt 2022, 14:49 bearbeitet]
Schallkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#27 erstellt: 17. Okt 2022, 16:04
Nachdem ich nun in den letzten Tagen nicht zuletzt Dank dieses Forums einiges über Plattenspieler gelernt habe, neige ich nun doch zu einem Vintage Spieler.

Nach wie vor hätte ich gerne einen Direktantrieb, da ich den Teller am Ende der Platte gern sanft abstoppe, um sein Auslaufen etwas zu beschleunigen, was bei Riemenantrieb ja nicht geht, richtig?

Aufgrund der Optik habe ich mich relativ eingeschossen auf einen Dual. In der engeren Auswahl sind der 604, 704, 621 sowie 721. Die X21er Reihe ist optisch mein Favorit und die Vollautomatik scheint mir eine unnötige, aber umso schönere Spielerei zu sein, das hat natürlich auch seinen Preis.

Da ich noch ein NRW-Ticket besitze (damit fahre ich in NRW umsonst, mehr als 2h Zugfahrt von Haustür zur Haustür aus Münster würde ich aber natürlich nur ungern), ist mein Radius ist also theoretisch recht groß, außerdem bin ich übernächstes Wochenende in Berlin und könnte mir auch dort einen Spieler ansehen.

Inzwischen habe ich einige Reparaturanleitungen überflogen und würde mir nun durchaus zutrauen, gewisse Dinge am Spieler selbst zu reparieren.

Ich habe ein paar Anzeigen raus gesucht, zu denen mich eure Meinung interessieren würde.

Bastelobjekt 621: Feder am Kontergewicht sowie der Steuerpimpel müssten ersetzt werden, schätze ich das falsch ein oder ist das potenziell ein gutes Schnäppchen?
https://www.ebay-kle.../2231046375-172-1747

Noch ein 621: Funktion nur augenscheinlich geprüft, das könnte ich mit Verstärker, Kopfhörer und etwas Sachverstand im Gepäck aber ja womöglich übernehmen
https://www.ebay-kle.../2232775792-172-1004

https://www.ebay-kle.../2192835128-172-2161

604, dessen Funktion ich aber vermutlich auch selber überprüfen müsste:
https://www.ebay-kle.../2236155920-172-1939

Da all diese Spieler in schwarz sind, würde ich langfristig wohl selber eine Zarge in Teak oder Nussbaum Optik bauen, ansonsten warte ich zZ auf ein gutes Angebot eines der o.g. Spieler in Nussbaum.

Abschließende Fragen: Welcher Preis wäre angemessen für die genannten Spieler in gutem / mäßigem Zustand.
Welches System würde ihr mir für die jeweiligen Spieler empfehlen, wenn wir mal davon ausgehend, dass ich das bei den allermeisten gebrauchten Spielern werde ersetzen müssen.

Vielen Dank nochmal an alle Antwortgeber bis hierher, weitere Kleinanzeigenvorschläge sind natürlich nach wie vor willkommen
Tauern
Inventar
#28 erstellt: 17. Okt 2022, 16:16
Nimm einen Technics mit Direktantrieb und S-Tonarm in gepflegtem Zustand.
evilknievel
Inventar
#29 erstellt: 17. Okt 2022, 20:58
Hallo,

der Zeppi aus dem Dual Board hat einen überholten 604 anzubieten. Schau mal dort. Die Kiste steht in Gelsenkirchen.
Für weniger als 280 Euro könntest du meinen 721 haben, der wäre auch bereits überholt. Standort ist Köln oder Brilon
Abgesehen davon, hat bei der Kiste aus Paderborn jemand am Gehäuse rumgesägt, welches augenscheinlich ein Eigenbau mit der originalen Chassisaufnahme ist. Vielleicht hat man auch nur die Seiten nach unten verlängert. Das wird gerne gemacht, da die originale Badewannenoptik vielen nicht sonderlich gefällt.

Zitat von Dir:
da ich den Teller am Ende der Platte gern sanft abstoppe, um sein Auslaufen etwas zu beschleunigen, was bei Riemenantrieb ja nicht geht, richtig?
Das erschließt sich mir nicht.

Gruß Evil
dialektik
Inventar
#30 erstellt: 17. Okt 2022, 21:31
Wie war jetzt die Frage?
Langlebig gibt es auch von Thorens (mit Riemen) Riemenantrieb bedeutet nur, dass vielleicht nach 2 Jahrzehnten ein neuer Riemen anfällt. Bei mir nach 30 Jahren bei einem TD 320MK II für 25 Euronen - sonst nie etwas angefallen.
Schallkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#31 erstellt: 18. Okt 2022, 15:11

evilknievel (Beitrag #29) schrieb:
Hallo,

Das erschließt sich mir nicht.

Gruß Evil


Ich hatte hier im Forum gelesen, dass man Motoren mit Riemenantrieb nicht abstoppen soll, man sie also immer auslaufen lassen soll, man bei Direktantrieb aber durchaus mit der Hand den Teller stoppen kann (wie es DJs zB machen), inzwischen habe ich aber weitere Threads dazu gelesen und die Meinungen scheinen da weit auseinander zu gehen.


evilknievel (Beitrag #29) schrieb:
Hallo,

der Zeppi aus dem Dual Board hat einen überholten 604 anzubieten. Schau mal dort. Die Kiste steht in Gelsenkirchen.
Für weniger als 280 Euro könntest du meinen 721 haben, der wäre auch bereits überholt. Standort ist Köln oder Brilon

Gruß Evil


Den von Zeppi hab ich auch auf dem Schirm, meine Freundin, mit der ich mir den Spieler teile, stört allerdings der Riss in der Haube, zumal Ersatzhauben schwierig zu beschaffen oder recht teuer zu sein scheinen. Ich schreibe dir mal bzgl. deines 721ers.

Edit @evilknievel: Die PM Funktion ist für mich noch nicht freigeschaltet, aber vielleicht kannst du mir ja schreiben mit ein paar Bildern oder Angaben zum Zustand sowie deiner Preisvorstellung?


[Beitrag von Schallkopf am 18. Okt 2022, 15:21 bearbeitet]
evilknievel
Inventar
#32 erstellt: 18. Okt 2022, 18:23
Hallo,

den Spannungsriss hinten findet man bei gebrauchten sehr oft.
Ich glaube ich habe keinen einzigen mit dieser Zarge, der keinen hat.
Da so ein Dreher tendenziell an der Wand steht, fällt das aber auch kaum auf.

Ich mach dir morgen ein paar Fotos. Aber die Note 2 bekommt er von der Optik sicherlich nicht.

Ein Teller mit Riemen stoppt automatisch schnell ab, wenn der Motor abschaltet, da er so gut wie nicht nachläuft. So schnell kannst du nicht aufstehen und hinlaufen.

Gruß Evil
dialektik
Inventar
#33 erstellt: 18. Okt 2022, 18:51
Bei Riemenantrieb springt der Riemen häufig ab, wenn man den Teller stoppt.
Yamahonkyo
Inventar
#34 erstellt: 19. Okt 2022, 04:42
So'n Quatsch. Mir ist noch nie ein Riemen abgesprungen, wenn ich den Teller mit der Hand gestoppt habe.

Den Teller anzuhalten, solange der Motor noch läuft ist, außer bei DJ Drehern, genauso schlecht, egal ob Riemen, oder Direktantrieb.

Im Nachlauf ist das Wumpe.

Gruß Roland
dialektik
Inventar
#35 erstellt: 19. Okt 2022, 18:04
Na, dann hast du halt eben andere Erfahrungen
Forenmitglied
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 19. Okt 2022, 19:55

Tauern (Beitrag #28) schrieb:
Nimm einen Technics mit Direktantrieb und S-Tonarm in gepflegtem Zustand.


z.B. SL-5310. Ist imho ein besonders empfehlenswerter Spieler. Habe den seit über 40 Jahren und läuft und läuft und läuft... .
hoehne
Inventar
#37 erstellt: 20. Okt 2022, 06:55
Was ist denn die preisliche Obergrenze für den Plattenspieler inkl. Tonabnehmer?
Forenmitglied
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 20. Okt 2022, 07:14
Die liegen, wenn sie angeboten werden, bei 150€-250€ für gereinigte und neu geschmierte Exemplare. Viel mehr würde ich für einen Plattenspieler auch nicht ausgeben. Der Klang wird letztlich vom System gemacht. Für den Technics spricht der extrem gute und kräftige Direktantrieb (praktisch verschleißfrei) und eine Menge Komfort, bei gleichzeitig sehr robuster Mechanik und exzellenter Verarbeitung. Ein echter Dauerläufer.

Für die es aber leider nicht die massige Unterstützung im Netz zu den DUAL Geräten gibt. DUAL hat gar ein eigenes Forum.
BjoernMZ
Inventar
#39 erstellt: 20. Okt 2022, 07:45
Dafür benutzen DJs ja auch slipmats, die halten die Platte an während der Teller sich weiter dreht....so ein Technics 1210 mit dem Finger anhalten ist, glaub mich zu erinnern, auch nicht so leicht...Der hat gut Power...
hoehne
Inventar
#40 erstellt: 20. Okt 2022, 08:59
@Forenmitglied: wenn du meine Frage beantwortet hattest - danke, aber die Frage war an den Threaderöffner gestellt. Ich wollte wissen, wieviel er ausgeben kann.
@BjoernMZ: Doch, einen 1210 MKII bis V kannste mit bloßer Hand recht gut stoppen. DIE Durchzugskraft wie der GAE besitzt er nicht.
@Schallkopf: Du solltest nicht breitgefächert nach dem billigsten Best Buy schauen - gerade nicht, wenn noch zusätzliche Reparaturen am Gerät anstehen.
Ein Direkttriebler von Technics (am besten Quartz geregelt) ist ziemlich wartungsarm und du gehst ziemlich sicher, dass du einen anständigen Tonarm mit anständigen Lagern bekommst. Die neuen Direkttriebler aus der HanPin-Schmiede (und das sind ziemlich viele) haben zumeist Lagerspiel und wirken auf mich im Vergleich zu einem alten Dreher billig und ziemlich leicht.
Ausnahme machen da sicherlich Reloop und Pioneer. Beim Reloop allerdings hatte ich dann wieder Probleme mit korrekter Geschwindigkeit und brummendem Netztrafo.
Designtechnisch liegen als nä. DUAL und Technics ziemlich weit auseinander. Die, die DUAL toll finden, können mit Technics nicht viel anfangen, so meine Erfahrung. Insofern wäre eine optische Vorauswahl auch ratsam, da du ja schreibst, du möchtest einen Dreher für länger.
Marsilio
Inventar
#41 erstellt: 20. Okt 2022, 10:37

hoehne (Beitrag #40) schrieb:

Designtechnisch liegen als nä. DUAL und Technics ziemlich weit auseinander. Die, die DUAL toll finden, können mit Technics nicht viel anfangen, so meine Erfahrung. Insofern wäre eine optische Vorauswahl auch ratsam, da du ja schreibst, du möchtest einen Dreher für länger.


Das betrifft aber primär die Optik, nicht die Technik. Selber bin ich ja glühender Dual-Verehrer, meinen Eltern habe ich vor kurzer Zeit aber einen Technics besorgt (einen SL-3310).

Aus meiner Sicht sind schlicht beide Marken gleichermassen empfehlenswert .

Es gibt Leute, die den SME-Anschluss der Technics und anderen Japaner als Vorteil beurteilen. Ich nicht - Dual hat sein eigenes Headshellprinzip, die TK's. Sowohl die Headshells für die SME-Anschüsse als auch die Dual-TK's gibts problemlos als günstige Nachbauten. Daher auch hier: unentschieden.

LG
Manuel
hoehne
Inventar
#42 erstellt: 20. Okt 2022, 11:37
Sag ich doch!
Forenmitglied
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 20. Okt 2022, 19:07

@Forenmitglied: wenn du meine Frage beantwortet hattest - danke, aber die Frage war an den Threaderöffner gestellt. Ich wollte wissen, wieviel er ausgeben kann.


Oh, ja. Sorry. Ich hatte dich vorübergehend für den TE gehalten. #peinlichkeitssmilie#
Tauern
Inventar
#44 erstellt: 20. Okt 2022, 19:41
[/quote]
Für die (Technics) es aber leider nicht die massige Unterstützung im Netz zu den DUAL Geräten gibt. DUAL hat gar ein eigenes Forum.
[quote]

Dual hat über Jahre den Plattenspielermarkt in der alten Bundesrepublik geprägt, wenn nicht dominiert. Von daher ist das nicht ungewöhnlich. Und die Reparaturanfälligkeit der Dual-Geräte im fortgeschrittenen Alter ist aus meiner eigenen Erfahrung höher als bei Technics. Dies hat natürlich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit - ist aber meine persönliche Erfahrung. Die Technics waren die Toyotas unter den Plattenspielern.

Den SME-Anschluss für die Headshells bevorzuge ich persönlich eindeutig. Die Tonabnehmermontage ist einfach sehr erleichtert.


[Beitrag von Tauern am 20. Okt 2022, 19:42 bearbeitet]
Schallkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#45 erstellt: 20. Okt 2022, 21:49
Vielen Dank für die weiterhin zahlreichen Beiträge und das Interesse an meinem Beitrag, super Forum!

Ich antworte mal der Reihe nach, verzeiht, dass ich nicht jeden Beitrag zitiere.
Preislich hatte ich 100-250€ eingeplant, am oberen Preisende dann am besten inkl Tonabnehmer, der mich auch ein paar Jahre Spaß machen wird, also nicht unbedingt die besagte "grüne Pest" ;).
Ich fasse meinen aktuellen Suchstand nochmal zusammen, da ich inzwischen einiges mehr an Informationen habe. Aktuell tendierte ich ja zu einem neuen Spieler, dies hat sich inzwischen aber sehr geändert, die Vintage Ästhetik hat mich nun doch in den Bann gezogen.
Dazu sei angemerkt, dass ich nach wie vor keinen Plattenspieler bis auf den Technics D2 in der Hand hatte, dass Riemen quasi unmittelbar abbremsen, war mir also nicht bekannt, meine Haltung Riemen gegenüber also durch diverse Foreneinträge (negativ) gefärbt.


Ich möchte einen gut aussehenden (Dual ist da bei mir an erster Stelle, manche Technics finde ich aber auch nicht schlecht), in gewartetem Zustand verlässlichen Plattenspieler, für den die Beschaffung von Tonabnehmer und Nadel auf absehbare Zeit kein Problem darstellen wird.
Hier fängt es schon an, dass ich die Übersicht verliere, aber soweit ich es verstanden habe, ist dies für Dual 604, 704, 721, und 701 (?) gegeben, für die Technics mit S-Tonarm sowieso.
Subjektiv tendiere ich immer noch zum Direktantrieb, aber dieses Thema scheint mir nach einiger Forensuche schon fast religiös zu sein, also ist dies ein eher weiches Kriterium.

Ich bin ein Kind der 90er (hatte 0 Kontakt mit Plattenspielern), daher habe ich mich, um die Übersicht zu behalten, auf Dual "eingeschossen", da ich nicht bei jedem Technics, Thorens und wie sie alle heißen, der in der Bucht auftaucht, aufs Neue recherchieren möchte, ob er technisch etwas taugt, ob Tonabnehmer vorhanden sind etc.
Die Technics scheinen die "vernünftige" Option zu sein, da es beim Plattenspielen für mich aber eigentlich nur um Emotion geht, gilt für mein Bauchgefühl hier gerade Form > Funktion.
Ich habe die bisher geäußerten Ratschläge aber weiter im Hinterkopf und schaue auch immer mal wieder, ob ein entsprechender Technics in der Nähe auftaucht.
Bei den o.g. Dual Modellen habe ich inzwischen genug gelesen, um zumindest ein Gefühl für die Spieler zu haben (zB, was langfristig an ihnen gemacht werden muss).
Ich traue mir zu, die üblichen Reparaturen der Duals wie Kondensatoren und Plumshebel zu tauschen, sofern es sich im Preis widerspiegelt, wäre ich also auch bereit, einen funktionierenden, aber noch nicht gewarteten Plattenspieler (in dem Fall Dual) zu kaufen.

Im Dual Forum wurden mir folgende Spieler angeboten
604 mit DMS240E und DN242 Black Diamond Nadeleinschub komplett gewartet für 180€
704 ohne System, funktioniert, aber umgewartet für 100€, optional plus AT-VM95E für ein paar Euro mehr
721 mit AT91 komplett gewartet für 220€.

Diese sind aktuell in der engeren Auswahl und ich tendiere zum 704, da dieser die häufigste Empfehlung zu sein scheint und mich das Design anspricht. Bin ich da zu blauäugig, dass ich denke mit dem Tausch der ElKos wäre es vermutlich mittelfristig getan? Der 721 scheint ein gutes Angebot zu sein und gefällt mir Optisch (vor allem die Hebel) am besten, aber die Vollautomatik erscheint mir evtl. doch zu anfällig für Fehler, da es hier einfach mehr Variablen gibt.
Der 604 steht aktuell an letzter Stelle, einfach weil ich denke die 7er Reihen wäre hochwertiger, aber ich hatte sie - wie gesagt - ja alle noch nie zwischen den Fingern und weiß daher gar nicht, ob ich den Unterschied merken würde.
Den 721 sowie andere Plattenspieler des entsprechenden Inserenten darf ich mir in den kommenden Tagen einmal ansehen, was hoffentlich etwas Klarheit in meinen Kopf bringen wird.

Soo, wer es bis hierher geschafft hat, vielen Dank, an alle anderen: fair enough
Ich bin weiterhin dankbar für eure Meinungen zu den genannten Angeboten sowie jeglichem weiteren Input rund um Plattenspieler!


PS: Ab wann darf man hier im Forum Privatnachrichten schreiben / beantworten? Diese Funktion ist für mich noch nicht freigeschaltet..


[Beitrag von Schallkopf am 20. Okt 2022, 21:50 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#46 erstellt: 20. Okt 2022, 22:13
604 und 704 unterscheiden sich nicht so wahnsinnig; der 704 hat einen höhenverstellbaren Tonarm. 621 und 721 haben die Vollautomatik, die hat in der Tat einen kleinen Schwachpunkt, der sogenannte Steuerpimpel, ein Plastikteil, das alterungsbedingt zerbröselt. Wenn der kaputt ist funktioniert der Dreher einfach wie ein rein manueller Plattenspieler. Ersatz gibts aber für kleines Geld in der Dual-Fanszene, und der Austausch soll keine grosse Sache sein. Die Halbautomaten 604 und 704 haben logischerweise keinen Steuerpimpel.

Bei den Angeboten aus dem Dual-Board kann man alle nehmen. Beim 721 ist ein Audio Technica AT91 dabei, ist ein System, das ich auch auswechseln würde; es wird der Qualität des Drehers keineswegs gerecht (simple Rundnadel; es kostet neu so etwa 25.-. Du könntest natürlich anfragen, ob Du den Dreher ohne System etwas günstiger bekommen könntest. Ein prima System ist das Audio Technica AT-VM95ML für nicht ganz 150.-. Der 604 hat noch das originale Dual DMS240-System drauf, das Dual damals von Audio Technica fertigen liess. Das war gar nicht so übel; Originalnadeln gibts leider keine mehr und die Black Diamond-Nachbaunadeln sind wegen ihrer schwankenden Qualität umstritten.

Falls Du Dir zutraust, allenfalls mal einen Knallfrosch zu wechseln und ev. noch DIN- gegen Cinch-Stecker auszutauschen, wäre der 704 für 100.- jenes Teil, das Du innerhalb Deines Budgets gut realisieren könntest bzw. Du hättest dann ja noch die 150.- übrig für ein nagelneues AT-VM95ML-Tonabnehmersystem mit sehr hochwertiger Nadel mit raffiniertem Microline-Schliff. Wichtig aber abzuklären, ob der Systemträger (das Headshell) dabei ist. Plug&Play sind die anderen beiden Optionen. Der gewartete 721 ist eine wertstabile Sache; Plattenhören kannst Du fürs Erste natürlich auch mit dem AT91 und dann später mal ein besseres Tonabnehmersystem kaufen - oder den Dreher bei Nichtmehrgefallen verlustfrei wieder veräussern.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 20. Okt 2022, 22:18 bearbeitet]
evilknievel
Inventar
#47 erstellt: 21. Okt 2022, 07:36
Bei den Direktrieblern ist es nicht mit dem Knallfrosch getan.
Man sollte schon 3-4 mehr Bauteile ersetzen. Das geht hin bis zu einer Neubestückung der Steuerplatine, wenn man denn will.

Das alles ist jedoch gut dokumentiert und auch keine Raketenwissenschaft, wenn man Bauteile auf Platinen sauber auslöten und ersetzen kann.
Selbst ich als Lötlegastheniker habe das bisher (fast) immer hinbekommen.
Das sind alles Centartikel, Findige Ebay Shops bieten Repairkits mit den am häufigsten anfälligen Bauteilen an (zB Revisound).
Selber zusammensuchen spart Geld, kostet aber auch Zeit.

Gruß Evil
Schallkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#48 erstellt: 25. Okt 2022, 16:10
Habe mich jetzt für einen komplett revidierten Dual 721, der mir übers Dualboard angeboten wurde, entschieden, welchen ich demnächst abhole.
Der Verkäufer bietet mir verschiedene Tonabnehmer dazu an:
Otawa OS-301 oder DMS 220, jeweils mit Nadel, die Modelle weiß ich allerdings nicht mehr.
Netterweise lässt er mich die Systeme vorher probehören, danach kann ich dann entscheiden, welches ich möchte, der Preis wäre jeweils der gleiche.
Werde natürlich nach meinem Gehör und Gefallen entscheiden, aber vielleicht kennt ihr ja die Systeme und habt auch ein paar Gedanken dazu, welches ich nehmen sollte.
Gratwanderer_
Stammgast
#49 erstellt: 25. Okt 2022, 19:49
Suche mal nach dem. Osawa OS 301. Ich kenne das System nicht, klingt aber gut. Würde ich wahrscheinlich wählen.
Ein CS 721 revidiert, ist auf jeden Fall eine gute Wahl.
Marsilio
Inventar
#50 erstellt: 25. Okt 2022, 20:42
Oh, Owasa OS301. Spannend. Schon ein älteres Teil, aber mit sehr gutem Ruf. Nackter Diamant, elliptisch geschllffen. Die Dänen von DaCapo haben sogar noch originale Ersatznadeln zum wie ich finde sehr fairen Kurs:
https://www.dacapoaudio.com/2335-Osawa-N-301-styli.html
(Auch das System haben die dort noch als Bulk-Ware im Angebot)

Das Dual DMS220, das er als weitere Option anbietet, entspricht weitgehend dem DMS240, das am ebenfalls zur Diskussion gestandenen 604 werkelt. Der Unterschied liegt primär in der Nadel: Das DMS240 hatte eine getippte (Diamantsplitter auf Metallsockel) mit eiem scharfen elliptischen Schlifff (0.2x0.7mil Verrundungsradius), das DMS220 ist eine getippte Rundnadel.


LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 25. Okt 2022, 21:22 bearbeitet]
Schallkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#51 erstellt: 27. Okt 2022, 18:08
Habe mich für das Osawa 301 entschieden und bin sehr zufrieden.
Im Hörvergleich hatten wir übrigens neben dem besagten Dual 220 noch ein Shure MD75 MK II, was mir auch gut gefallen hat.

Vielen Dank für eure Hilfe und den vielen Input, den ich hier bekommen hab!
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