Passender Tonabnehmer zu Preamp (mV)

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atschi2000
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Mrz 2022, 20:09
Hallo zusammen,

ich habe den Plattenspieler meiner Großmutter übernommen bin aber mit der jetzigen Klangqualität unzufrieden (gefühlt undifferenziert und manchmal gefühlt übersteuernd oder schrebbelnd). Deshalb hab ich ihn samt Phonopreamp zum lokalen HiFi-Fachmann gebracht und mich beraten lassen. Ich hätte gerne von euch eine zweite Meinung, da mir niemand aus dem Bekanntenkreis helfen kann.

Plattenspieler: Philips 685 electronic control
Tonabnehmer: Sonovox SX-50s (macht laut HiFi-Mann ca. 4mV)
Preamp (neu): Monacor/IMG Stageline SPR-6 (5mV Eingang)

Das ganze ist natürlich kein HiFi Zeugs. Auf mittelfristige Sicht möchte ich gerne ein vernünftiges System anschaffen. Bis dahin aber aus meinem jetzigen noch etwas herauskitzeln.

1. HiFi-Mann empfiehlt mir eine neue Nadel, die jetzige ist aber noch oookaaay...
2. Mit seinem Preamp auf 4mV eingestellt erreicht er angeblich ebenfalls ganz okayen Klang.
3. Er empfiehlt mir entweder einen neuen Tonabnehmer mit zum SPR-6 passenden 4,5mV oder 5mV Ausgangsspannung ODER seine präferierte Empfehlung: Einen neuen Preamp mit passenden 4mV (bzw. einstellbar) für meinen Tonabnehmer und alter Nadel.

Preislich ist ein neuer Tonabnehmer günstiger (z.B. Ortofon OM5s 4,5mV), ein neuer Preamp wird so um die 140€ liegen.

Ich möchte gerne so wenig wie möglich investieren, aber den größten Nutzen haben und präferiere deshalb einen neuen Tonabnehmer. Alleine schon, weil der jetzige Tonabnehmer bestimmt 50 Jahre auf dem Buckel hat und ich mir vorstellen kann, dass dieser mechanisch verschlissen ist bzw. die Gummis z.B. steif geworden sind. Ebenfalls möchte ich gerne weniger als 100€ ausgeben.

Außerdem würde mich interessieren, inwiefern es wirklich stimmt, dass die mV Angaben von Tonabnehmer und Preamp aufeinander abgestimmt sein müssen.

Was ist euere Einschätzung, ohne jetzt wirklich probehören zu können.

VG
Philipp
Marsilio
Inventar
#2 erstellt: 18. Mrz 2022, 21:42
Der Philips 685 ist ein ordentlicher Mittelklasseplattenspieler, mit dem man in der Tat noch für viele, viele Jahre glücklich Platten hören kann.

Das Tonabnehmersystem Sonovox SX50s war damals ein günstiges Magnetsystem; wenn Dein lokaler Plattenhändler da noch tatsächlich eine Ersatznadel hat bzw. besorgen kann, dann ist er wirklich gut. Da Nadeln zu finden dürfte nämlich etwas tricky sein. Möglicherweise ist dies ein Tonabnehmer von Excel - aber ohne Gewähr...

Beim Pre wäre aus meiner Sicht die Eingangskapazität spannend zu wissen; leider schweigt sich dieser Hersteller darüber aus. Überdies bin ich bei dem Teil eh etwas skeptisch, inwieweit das was taugt.

Versuch' doch mal, einen gebrauchten ART DJ PRE II zu finden. Neupreis ist rund 60.-, gibts vielleicht gebraucht für 40.-. Bei dem kann man die Eingangskapazität (in pF) sogar einstellen. Ebenso bei der Phonobox S, findet man gebraucht ab etwa 70.-.

Dann würde ich mit dem Tonabnehmer noch so lange Musik hören, wie die Nadel hält. Ist sie durch, ist aus meiner Sicht der Audio Technica AT-VM95E der Best-Buy-Tipp für kleineres Geld:
https://www.thakker....-tonabnehmer/a-9538/
(unbedingt aber noch prüfen, ob an dem Headshell normale 1/2-Zoll-Tonabnehmer montiert werden können).

LG
Manuel
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#3 erstellt: 19. Mrz 2022, 01:22
Das Audio Technica AT-VM95E wäre auch meine Wahl als Tonabnehmersystem.

Bei dem Phono-Vorverstärker würde ich den Dynavox TC-5B in die engere Wahl ziehen:

https://www.dynavox-...r-schwarzsilber.html

Gerd
Yamahonkyo
Inventar
#4 erstellt: 19. Mrz 2022, 03:44
Hallo Philipp,

ich würde anstelle zum AT-VM95E eher zu einem gebrauchten Philips Tonabnehmer greifen. Diese passen zum Einem perfekt unter die Philips Headshell und klingen deutlich besser.

Der Händler albis-retro-handel hat gerade einen Philips GP 501 mit original 946 D 66 Nadel, im Angebot, den ich empfehlen kann.
Der Inhaber, Sven Christian Albrecht schickt nur geprüfte Systeme raus und zeigt sich sehr kulant, falls doch mal etwas nicht funktioniert, oder man etwas haben möchte, was er so nicht direkt anbietet. Ich habe schon einiges bei ihm gekauft und wurde nie enttäuscht.

Hol dir mal diesen Tonabnehmer und hör ihn dir an. Ich denke er wird auch ohne einen neuen Vorverstärker vernünftig klingen.
Ein Auflagegewicht von 2,0 g sollte für die Nadel reichen, das Antiskating wird mit der elliptischen Skala auf den gleichen Wert eingestellt.

Achtung! Philips Tonabnehmer werden 1:1 gerade, ohne die Farben zu verdrehen, an die Headshell angeschlossen:

Philips Tonabnehmer von unten

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 19. Mrz 2022, 04:06 bearbeitet]
evilknievel
Inventar
#5 erstellt: 20. Mrz 2022, 12:03
Gebrauchte Nadel? Ich weiß ja nicht.
Meine Empfehlung würde auch zu AT VM95E und Art DJ Phono Pre II gehen.

Gruß Evil
.JC.
Inventar
#6 erstellt: 20. Mrz 2022, 13:53
Hi Phillip,


atschi2000 (Beitrag #1) schrieb:
Ich möchte gerne so wenig wie möglich investieren, aber den größten Nutzen haben und präferiere deshalb einen neuen Tonabnehmer.


ein guter Einstieg ist das AT-VM95E, oder gleich die Version mit der ML Nadel
Dann bist Du gleich oben angelangt.
Yamahonkyo
Inventar
#7 erstellt: 20. Mrz 2022, 15:00
Warum nicht gebraucht? Da ich dem Händler vertraue, kann ich das ruhigen Gewissens weiterempfehlen.

Ich bin aber eh dabei aufzuräumen und mache mal ein eigenes Angebot:

GP 401 II mit original Nadel und einer neuen Astatic PH107-ed (946 D 67 - Nadel des GP 412 II)

GP 401 II
GP 401 II 2

Astatic Nadel 1
IMG_20220320_130644

Der Tonabnehmer mit der Orginalnadel stammen von einem Plattenspieler, den ich ausgeschlachtet habe und ist technisch identisch mit einem GP 501 II.
Dieser ist top in Schuss und die Nadel spielt noch ganz ordentlich, aber ich weiß nicht wie lange sie gespielt hat. Daher gebe ich sie einfach mit.

Die Astatic PH107-ed (946 D 67) habe ich vor ein paar Jahren gekauft, benötige sie allerdings nicht unbedingt, da ich mittlerweile einige Ersatznadeln habe. Sie ist qualitativ eine der besten Nachbaunadeln, die es je gab, und spielt mindestens so gut wie eine Originalnadel.

Das System spielt an einem Philips Dreher deutlich besser als ein AT-VMN95.

Mein Angebot:
GP 401 II mit Headshell 40€ / ohne Headshell 25€
Astatic PH107-ed 65€
versicherter Versand via DHL: 4,99€

Ich könnte die Sachen sicherlich bei eBay teurer verkaufen.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 20. Mrz 2022, 15:32 bearbeitet]
holger63
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 21. Mrz 2022, 15:35
Um noch mal auf die Anfangsfrage einzugehen: es spielt für den Klang keine Rolle, ob da nun 4 oder 5mV rauskommen. 5 ist lauter als 4, da muss man einfach beim Verstärker entsprechend mehr oder weniger aufdrehen. Klanglich durch diesen Aspekt kein Unterschied.
atschi2000
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 21. Mrz 2022, 16:51
Vielen Dank für die vielen Antworten und entschuldigt meine späte Antwort, die e-mail Benachrichtigung hat nicht wirklich funktioniert.

Also Erstens: Solange die Ausgangspannung des Tonabnehmers unter der Eingangsspannung des Preamp liegt, übersteuert das System nicht und es ist einfach nur leise (wie also eine normale Preamp, hat mir der Fachmann quatscht erzählt, wie gedacht)

Und zweitens: Wenn ich mir also einen neuen (oder gebrauchten) Tonabnehmer holen würde, kann ich den selbst anschließen oder sollte ich den dann doch zum Fachmann bringen? Auch hier meinte der Fachmann, dass man dafür eine spezielle Waage bräuchte und das als Fachmann besser sei.

Dann würde ich mir nämlich denk ich einen neuen AT-VM 95E besorgen, wie gesagt, hab eigentlich nicht vor sehr viel in das System zu investieren. Wobei das Angebot von @Yamahonkyo doch verlockend ist. Hängt glaub ich maßgeblich davon ab ob ichs machen lassen muss oder nicht

Nachtrag: Nach kurzer Recherche erscheint mir eine Waage und Mess-/Ausrichtschablone sinnvoll. Da ich dies nicht besitze würde ich das wohl doch machen lassen.


[Beitrag von atschi2000 am 21. Mrz 2022, 17:15 bearbeitet]
holger63
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 21. Mrz 2022, 17:30
Die Signalspannung des Tonabnehmers kann auch ruhig höher sein, so schnell übersteuert da nichts.
Einen TA selbst einbauen ist gar nicht so schwer. Eine Waage kann da helfen, man kann sich aber auch an der Skala des Gegengewichts orientieren. So ganz genau kommt es bei durchschnittlichem Anspruch nicht.
Eine Schablone kann man im Netz finden und ausdrucken. Dabei natürlich auf den richtigen Maßstab achten 😉
Oder du richtest dich einfach nach dem zur Zeit montiertem System. Der Abstand Nadelspitze zur Verschraubung Arm/Headshell muss gleich bleiben.
Wen du dir einfach einen TA kaufst, wird dir hier schon geholfen.
atschi2000
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 21. Mrz 2022, 23:01
Vielen Dank. Soweit habt ihr mir sehr geholfen. Der Plattenspieler ist jetzt erstmal wieder bei mir. Ich denke, dass ich aufgrund des einfachen Rücksendeprozesses vlt. erstmal einen o.g. Preamp zum Test hole. Sollte das klanglich was ändern bin ich glücklich. Sonst kann ich den ja wieder zurückschicken und mich dann nochmal mit einem neuen TA beschäftigen und dann eure Hilfe in Anspruch nehmen

@Yamahonkyo Vielen Dank für dein Angebot, ich hoffe du wirst dein Equipment anderweitig los

VG Philipp
Yamahonkyo
Inventar
#12 erstellt: 22. Mrz 2022, 10:46
Kein Problem, ich kann die Sachen auch behalten.

Mal eine Frage, welche Headshell hat der AF-685?
Eine ohne Langlöcher (Philips Standard)?

Falls ja, muss eine anderer Tonabnehmer genau die gleiche Geometrie (wie Holger schrieb, Abstand von Nadel zur Verschraubung muss gleich sein) wie ein Philips Tonabnehmer haben, sonst sitzt die Nadel an der falschen Position.
Für andere Tonabnehmer braucht man evtl. eine Headshell mit Langlöchern, damit man den Tonabnehmer entsprechend justieren kann.

Ein AT-VM95 passt aber auf jeden Fall, aber es kann beim Montieren notwendig sein, einen kleinen Pappstreifen zwischen die Headshell und den AT-VM95 zu legen. Viele Philips Headshells haben, damit der Tonabnehmer (ausgehend von einem original Philips TA) Aussparungen, wo er genau reinpasst. Im Bereich der Schrauben ist der AT-VM95 etwas dicker und könnte sonst nach vorne oder hinten wegkippen.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 22. Mrz 2022, 11:01 bearbeitet]
atschi2000
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 22. Mrz 2022, 16:04
Schon einen mit Langlöchern. Mein Opa hat da aber vermutlich irgendwas dran rumgefummelt. Das sieht nämlich irgendwie weggeschliffen aus.
IMG_20220125_145245
Yamahonkyo
Inventar
#14 erstellt: 22. Mrz 2022, 20:21
Ja, hat er wohl.

Dann sind ja alle Optionen offen.

Gruß Roland
atschi2000
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 04. Apr 2022, 14:56
:/

So, hab jetzt doch Budgethalber erstmal nen paar andere Preamps ausprobiert. Tonabnehmer werde ich bei dem Gerät denk ich nicht mehr wechseln. Maximal die Nadel.

Der ART DJ Pre2 entspricht leider gar nicht meinem Geschmack. Wirkt klanglich sehr muffig, obwohl er natürlich schön laut ist und relativ viel Einstellmöglichkeiten bietet.
Habe noch nach einem Vergleich bei Bonedo, den Analogis Easy Phono getestet, welcher klanglich dem jetzigen SPR-6 ähnelt (wessen Klang ich ja grundsätzlich mag), wesentlich mehr Pegel liefert, was echt was tolles ist (der SPR-6 war mir immer zu leise) und nur ein bisschen zu stark die Höhen betont, was es mir aber angesichts des Preises und der Lautstärke wert ist.

Aktuell teste ich noch das Signal aus dem SPR-6 mit nem günstigen (non-phono) Preamp weiter zu verstärken und werde mich dann festlegen.

Ende des Jahres wird dann aber wohl ein komplett neues System auf dem Plan stehen.

Vielen Lieben Dank für eure Hilfe und mühen
Marsilio
Inventar
#16 erstellt: 04. Apr 2022, 18:18
Eine Stufe bessern wärendie Pro-Ject Phonobox S (oder S2) oder Musical Fidelity V-LPS (Vorgängermodell des aktuellen V-90). Findet man gebraucht mit etwas Suchen für zweistellige Beträge.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 04. Apr 2022, 18:19 bearbeitet]
atschi2000
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 08. Apr 2022, 16:03
Danke

Möcht aus genannten Gründen gerne unter 50€ bleiben. Den Musical Fidelity kenn ich, hab nen V90-HPA an meinem System hängen
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