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Plattenspieler - Tonabnehmer Ersatz/Austausch+A -A |
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Autor |
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SkyForCe_07
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 23. Nov 2021, 20:44 | |
Servus Leute, ich habe soeben einen alten Plattenspieler aus den 60er Jahren ausgegraben. Es handelt sich dabei um den Philips AG4231. Der Spieler an sich hat keine sichtbaren Mängel, bis auf den Tonabnehmer und die Nadel. Die sind hin. Der aktuell verbaute Tonabnehmer verlangt nach "AG3310 Diamong AH CS" Nadeln. Diese sind auch leicht zu finden. Nur der Tonabnehmer selbst bereitet mir Schwierigkeiten, da ich den selben nirgendwo mehr finden kann. Ich konnte einen vom Stecker her passenden Tonabnehmer mit einer AG3306 Nadel finden. Kann mir hier jemand sagen, ob dieser bei meinem Plattenspieler auch funktionieren würde? Bzw. was gibt es außer einem kompatiblen Stecker sonst noch zu beachten? Bin in diesem Bereich ein absoluter Neuling. Freundliche Grüße, Sky |
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akem
Inventar |
#2 erstellt: 23. Nov 2021, 21:09 | |
Ganz ehrlich: wenn der nicht einen emotionalen Wert hat, dann ab zum Wertstoffhof damit. Damit wirst Du nie in guter Qualität Platten hören können. Du mußt sogar damit rechnen, daß Dir die Nadel auf modernen Platten aus der Rille hüpft weil er die Pegel und die Dynamik nicht packt. Sorry... Gruß Andreas |
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Yamahonkyo
Inventar |
#3 erstellt: 24. Nov 2021, 02:49 | |
Hallo Sky, der Tonabnehmer sollte auf jeden Fall passen. Das mit den Nadeln ist allerdings so eine Sache für sich. Die Nadelträger sind wendbar und besitzen immer zwei Nadeln. Dabei können zwei verschiedene, oder zwei gleiche Nadeln angebracht sein. Welche steht auf dem Hebel. N, oder 78 (grün) Nadeln sind nur für "Normalrille" (Schellackplatten) geeignet und nicht für Vinyl. M und S Nadeln sind wohl für Vinyl geeignet. Das M (rot) steht dabei, soweit ich weiß, für Mono und S, oder LP-S (rot, oder blau) für Stereo, bin mir aber nicht zu 100% sicher. Da könntest du mal bei Chriss von MrStylus.com nachfragen. Er sollte dich diesbezüglich beraten können. Ansonsten bin ich bei Plattenspielern mit Kristalltonabnehmern raus, vorallem was die Anschlusskapazitäten und den Betrieb an einem modernen Verstärker betrifft.
Über den Klang lässt sich streiten und Vinyl-Rillen an sich sind nicht anders als vor 60 Jahren. Raus-hüpfen wird da nichts, aber sagen wir's mal so: Der Verschleiß der Nadeln und vorallem der Schallplatten ist schon beträchtlich. Die Nadeln bestehen aus Saphir, sind nach etwa 100 Spielstunden durch und müssen dann ausgetauscht werden. Bei Nadelträgern mit zwei gleichen Nadeln, einfach umlegen. Zudem haben die alten Plattenspieler ein enorm hohes Auflagegewicht von bis zu 6g und die Saphire fräsen sprichwörtlich die Rillen platt. Ich habe noch ein paar Schallplatten meiner Eltern und Schwiegereltern, die damals mit sowas malträtiert wurden. Diese habe ich ihnen vorsichtig entwendet, damit sie sie nicht mehr abspielen, denn sie klingen nicht mehr wirklich gut, um's mal vorsichtig zu sagen, und würden selbst die Nadeln der jetzigen Tonabnehmer beschädigen. Äußerlich sieht man den Platten nichts an, aber es ist, als hätte jemand Sand in die Rille geschüttet und festgeklebt. Die sind jedoch nicht schmutzig, sondern tatsächlich kaputtgespielt. Klar waren Nadeln damals teuer und es wurden, wenn die Nadel langsam verschliss und aus der Rille sprang, solange Pfennige aufgelegt, bis irgendwann gar kein Ton mehr zu hören war, aber auch so ist das nicht gut. Früher war das sicherlich gute Technik, ist aber aus heutiger Sicht nicht mehr zweckmäßig. Zum gelegentlichen Hören ist das vielleicht ok, aber dauerhaft nicht ratsam. Gruß Roland [Beitrag von Yamahonkyo am 24. Nov 2021, 05:24 bearbeitet] |
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SkyForCe_07
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 25. Nov 2021, 12:32 | |
Servus Roland, also mit so einer umfangreichen Antwort hatte ich jetzt nicht gerechnet. Konnte wieder einiges lernen und danke für die Empfehlung von MrStylus.com. Bezüglich Anschlussmöglichkeiten an einen modernen Verstärker oder Lautsprecher hat dieser von Haus aus gar nichts. Dieser hat noch einen alten Röhrenverstärker und Lautsprecher direkt verbaut. Habe solch Röhren zuvor noch nie gesehen. Das war dann schon etwas vor meiner Zeit, aber ich konnte einiges Lernen und das Zerlegen hat sich auf jeden Fall ausgezahlt. Was ich auch nicht ganz verstehe ist, dass laut Bedienungsanleitung die Vinyl Nadel Stereo kompatibel ist, aber erstens ist ja nur ein Lautsprecher verbaut und zweitens habe ich doch nur eine Rille. Wo soll hier denn der Zweite Kanal her kommen? Nachdem ich mich in den letzten Tagen um einiges schlauer gelesen habe entschied ich, dass ich mir anstatt diesen laufend zu bringen nach einem hochwertigerem gebrauchten Gerät umsehen werde und ich wurde auch schon fündig. Gleich in meiner Nähe wird ein Dual CS 504-4 verkauft, dessen Riemen erst vor kurzem getauscht wurden. Für das Gerät möchte er aktuell 130€ haben, aber hier lässt sich am Preis bestimmt noch etwas machen. Hast du irgendwelche Erfahrungen mit dem Gerät bzw. kannst du mir dieses Gerät für den Preis empfehlen? Unterstützt 33 1/3 und 44er Geschwindigkeiten. Auflagegewicht lässt sich gut einstellen und auch Antiskating ist einstellbar. Darf das Gerät dieses Wochenende Probehören. Hast du oder gerne auch jemand anders irgendwelche Tipps oder Infos worauf ich beim Probehören und anschauen achten sollte? Ist der Preis fair? Ich werde damit jetzt sicher nicht dauerhaft Schallplatten hören, eher mal ab und zu am Abend eine Platte auflegen. Der Ganze Prozess des Aussuchens, Auflegens, Tonabnehmer auflegen hat einfach etwas besonderes an sich. Eine schöne Abwechslung zur heutigen schnelllebigen Spotify Zeit. Ich habe auch noch 8 alte Platten gefunden, welche ich gerne hören würde und wahrscheinlich werden auch noch welche aus dem Gebrauchtmarkt folgen. Freundliche Grüße, Sky |
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SkyForCe_07
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 25. Nov 2021, 12:34 | |
Eine Frage hätte ich noch, zwar lässt sich der Dual CS 504 direkt an meinen Denon AVR X540BT anschließen oder benötige ich hierfür noch einen Vorverstärker? Danke LG, Sky |
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Ralf_Hoffmann
Inventar |
#6 erstellt: 25. Nov 2021, 15:25 | |
Dein Denon hat keinen Phonoeingang - geht also nicht direkt. Du brauchst einen Phono-Vorverstärker, der an einen Hochpegeleingang (Cbl/´Sat, Media Player) angeschlossen wird |
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SkyForCe_07
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 25. Nov 2021, 15:40 | |
Danke Ralf, habe mich auf die Schnelle etwas informiert und bin auf folgenden Verstärker gestoßen. https://smile.amazon...00_s00?ie=UTF8&psc=1 Ist dieser sein Geld wert? |
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Ralf_Hoffmann
Inventar |
#8 erstellt: 25. Nov 2021, 17:38 | |
Yepp - vernünftiges Gerät 👍 Natürlich kann man jetzt noch etliche andere Fabrikate und Modelle neu und/oder gebraucht aus dem Hut ziehen, und so mancher wird einen Geheimtipp haben, aber der Pro-Ject macht was er soll. |
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8erberg
Inventar |
#9 erstellt: 25. Nov 2021, 18:35 | |
Hallo, man kann ja viel über die Kristallsysteme von Philips lästern aber sie klingen nicht schlecht und Philips hatte Diamanten genutzt.... Nur mit dem Anschluß an "moderne" Verstärker wird das nix, entweder man geht über den Phonoeingang mit einer Hilfsschaltung oder sucht sich einen Verstärker aus dern 70er Jahren aus europäischer Produktion mit entsprechend hohem Abschlußwiderstand am Eingang (TA-Kristall genannt). Beim Dual: Anleitung: https://www.hifi-arc...S%20505-4/index.html bitte lesen und sich dran halten. Test Tonarmlager: Nadelschutz aufsetzen! Vorsichtig agieren! Auflagekraft und Antiskating auf 0 drehen. Lift nach unten, Tonarm einschwenken, der Tonarm sollte schweben (wenn nicht am Gegengewicht drehen bis er schwebt), also weder in den Himmel guggen noch aufsetzen - Tonarm bis ca. "Single-Aufsetzpunkt" einschwenken - der Tonarm solte sauber sauber stehen oder nur ganz leicht Richtung Stütze ziehen. Stellt man Antiskating auf ca. 0,5 - 1 sollte der Tonarm sauber richtung Stütze laufen. Macht der Tonarm das brav ist die größte Gefahr vorbei... Wichtig für Transport: Gegengewicht abnehmen, Tonarm zusätzlich sichern, Transportsicherungsschrauben lösen, hochziehen und wieder fest anziehen. Am Besten im Fußraum transportieren, wer ganz vorsichtig ist nimmt auch den Teller ab (unter der Auflage ein Bajonettverschluß) Peter |
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akem
Inventar |
#10 erstellt: 25. Nov 2021, 21:20 | |
Ganz ehrlich, ich finde 130€ für einen 504-4 etwas arg zu hoch. Für das Geld könntest Du auch eine der Dual-Legenden bekommen (z.B. 1218, 1219, 1228, 1229). Die sehen dann vielleicht etwas altmodischer aus, stammen aber aus einer Zeit, als es Dual noch gut ging und die Dreher nicht kaputtgespart wurden. Und ein 1229 ist qualitativ aber mal ne ganz andere Hausnummer als ein 504... Gruß Andreas |
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SkyForCe_07
Ist häufiger hier |
#11 erstellt: 07. Dez 2021, 21:53 | |
Für alle die es interessiert, ich durfte nun meinen neuen Plattenspieler gut testen- Es handelte sich nicht um einen 504-4, sondern um den 505-4 (war vom Verkäufer falsch angegeben) und ich konnte ihn nur ein paar Minuten von mir entfernt für 100€ abholen. Zustand ist dem Alter ensprechend gut, Riemen sind neu und die gespielten Platten sind von der Qualität nicht schlechter als eine MP3. Für mich hat es sich auf jeden Fall gelohnt und ich bin wirklich sehr zufrieden zufrieden mit dem Gerät. Somit komme ich nun in den Genuss meiner alten Platten. LG, Sky |
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Yamahonkyo
Inventar |
#12 erstellt: 08. Dez 2021, 00:05 | |
Na dann, herzlichen Glückwunsch. Da hast du einen guten Fang gemacht. Die Geräte werden in gutem Zustand mit dem dreifachen gehandelt. Viel Spaß damit und genieß deine Platten . Gruß Roland |
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