Thorens TD 320 mit OMB 10 - Klangverbesserung. Nadel 40 oder Shibata-Retip? Oder?

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issmir-wumpe
Neuling
#1 erstellt: 28. Okt 2021, 13:37
Hallo liebe Analog-Liebhaber,

Ich habe vor kurzem einen TD 320 geschossen. Der ist mit dem OMB 10 ausgestattet.
Ich möchte klanglich noch etwas aufwerten. Dachte da an die Nadel 40 oder einen Retip mit nacktem Shibata-Schliff. Habe da schon gute Kritiken bezüglich Herrn Göttmann gelesen.
Oder habt Ihr einen Vorschlag bezüglich eines komplett neuen Tonabnehmers?
Das ganze läuft am PIONEER A-777 mit HECO Argon 50 und gelegentlich zugeschaltetem CANTON SUB 1200 R.
Musik quer durch das Gemüsebeet, z.B. Marillion, Jarre, Anne Clark, Depeche Mode, Asia, Rainbow...

Ist mir noch zu helfen?
HiFi_Sepp
Inventar
#2 erstellt: 28. Okt 2021, 14:30
Nadeltausch auf 20, 30 oder 40 ist auf jeden Fall am Einfachsten, sofern die Nadeln noch Lieferbar sind.
Die OM 40 Nadel entspricht meiner Meinung nach in etwa eines 2m Black Systems.
Der Gyger Schliff hält locker 1000 Stunden. Damit kann man schon richtig gut Vinyl hören.
Welcher Tonarm ist denn am Thorens verbaut?
issmir-wumpe
Neuling
#3 erstellt: 28. Okt 2021, 14:36
Wenn mich nicht alles irrt, ist es der TP 16 MK IV
issmir-wumpe
Neuling
#4 erstellt: 28. Okt 2021, 14:46
20211024_141253
HiFi_Sepp
Inventar
#5 erstellt: 28. Okt 2021, 17:18
Bin mir nicht sicher, aber die effektive Tonarmmasse müsste bei ca 12g liegen.
Das würde gut zu den OM Nadeln passen.
Marsilio
Inventar
#6 erstellt: 28. Okt 2021, 23:17
Das OM-40 mit der Gyger-Nadel ist klanglich etwas extrem - das muss einem schon gefallen: Knackig, aber auch etwas nüchtern, zwar mit Bass, aber doch auch einer gewissen Höhenbetonung. Detailwiedergabe ist sehr gut. Ich habe es seit vielen Jahren selber, muss mir mittlerweile aber eingestehen (auch im Vergleich mit meinen anderen Tonabnehmern), dass es nicht so ganz mein Fall ist. Die 30er-Nadel mit der Fineline löst seziert die Musik weniger und ist im Klangbild eher homogener. Aber eben - ist alles eine Frage des Geschmackes und was einem persönlich gefällt.

LG
Manuel
jickmagger
Stammgast
#7 erstellt: 29. Okt 2021, 05:52
Auch bei mir fristet das Gyger OM40 ein Dasein meist im Regal. Vor einigen Jahren, noch zu einem
moderateren Preis erstanden, höre ich eher selten damit. Arg höhenbetont (was meinen Ohren mittlerweile entgegenkommen dürfte),vom Sound detailreich und analytisch. Ich mag es eher etwas wärmer und vom Sound her like Grado.

Gruß Udo
Marsilio
Inventar
#8 erstellt: 29. Okt 2021, 08:08
Geht mir ähnlich. Bei mir laufen meistens Shure-, Elac- und Empire-Systeme. Ortofon geht noch, aber insbesondere mit Audio Technica werde ich nicht mehr warm; das ist mir zu steril.

LG
Manuel
sliceofhogan
Stammgast
#9 erstellt: 29. Okt 2021, 08:32
TP16 mk IV, da geht fast alles
An meine habe ich gutes in kombination mit Nagaoka gehoert (sogar die 110 lief schon klasse), meine MC's (AT33ptg||, Glider, vdH MC10) auch sehr gut und mit mein altes Denon DL301 sogar wunderschoen.
Ein freund hat jetzt (an 320/TP16mkIV) ein Audio Technica AT-7F darunter (lo MC, nackter ellipse) und das klingt auch sehr gut, sogar an seine einfache (aber gute) v90lps und vintage Marantz/KEF kombi.

ps: bin kein freund von OM systeme, aber kenne nur die OM10 und OM2 blue


[Beitrag von sliceofhogan am 29. Okt 2021, 08:35 bearbeitet]
HiFi_Sepp
Inventar
#10 erstellt: 29. Okt 2021, 09:17

Marsilio (Beitrag #8) schrieb:
insbesondere mit Audio Technica werde ich nicht mehr warm; das ist mir zu steril.

LG
Manuel


So ging es mir mit den Nagaoka MP Systemen. Steril wie im Operationssaal
.JC.
Inventar
#11 erstellt: 29. Okt 2021, 09:27
Die OM20 gibt es noch (150 €) und ist am einfachsten.
Ansonsten die neue AT-VM Serie ist preislich interessant.
Marsilio
Inventar
#12 erstellt: 29. Okt 2021, 11:33
Ja, die klangliche Abstimmung - das ist halt wirklich eine Frage des persönlichen Geschmackes. Das heisst also nicht, das ich vom Kauf eines Systems abraten würde, nur weil es mir nicht gefällt. Nehmen wir also nochmals das OM-40 oder auch ein Audio Technica AT13E. Mir persönlich sind die Höhen bei beiden zu stark ausgeprägt. Doch alles andere stimmt - Detailwiedergabe, Bühnenpräsenz, Klangfarben. Mir ist es absolut klar, dass es Leute gibt, denen genau ein solches Klangbild gefällt - wer so was sucht wird an diesen Systeme Freude haben.

Vielleicht müsste uns der Threadersteller mal beschreiben, was für ein Klangbild er sucht.

LG
Manuel
issmir-wumpe
Neuling
#13 erstellt: 29. Okt 2021, 12:19
Oh, vielen Dank für Eure zahlreichen Anregungen. Wird doch schwieriger als erwartet.
@marsilio: Was für eine "fiese" Frage an jemanden, der gewünschte Klangbilder gar nicht wirklich beschreiben kann....
Wenn ich z.B. Marillion "the thieving Magie/la gazza laddra" höre, verliere ich mich in den langen, schwebenden Hintergrundtönen. Genau die will ich noch rauskitzeln. Hoffe, das beantwortet die Frage nachvollziehbar? Sollte der Tieftonbereich nicht ganz so fühlbar wie gewünscht sein, wird der Sub 1200 R zugeschaltet.

Zum Shibata-Schliff hat sich bislang niemand geäußert.
Marsilio
Inventar
#14 erstellt: 29. Okt 2021, 12:47

issmir-wumpe (Beitrag #13) schrieb:

Zum Shibata-Schliff hat sich bislang niemand geäußert.


Shibata, Gyger, SAS, Van-den-Hul, Microridge und Microline sind alles sogenannte Multifacettenschliffe. In etwa gleiche Liga. Sind teurer, halten länger, kitzeln famos Details aus der Plattenrille.

Ein Retipp eines OM-10-Nadelträgers mit einer Shibata-Nadel lohnt sich aus meiner Sicht wirtschaftlich nicht. Das kostet gegen 300.-. Wenn es unbedingt eine Shibata-Nadel sein muss erhält man die beim Audio Technica AT-VM95SH schon für 180.- (wobei in dieser Reihe das AT-VM95ML mit der Microline-Nadel für 152.- genauso gut abtastet.

LG
Manuel
issmir-wumpe
Neuling
#15 erstellt: 29. Okt 2021, 16:40
Wo liegen den die klanglichen Unterschiede der empfohlenen AT gegenüber einem Ortofon OM 30 oder 40 (noch gibt es ja vereinzelt welche). Preis mal außer Acht gelassen
Black_Cat_85
Inventar
#16 erstellt: 30. Okt 2021, 08:47
Dazu müßte man mal einheitlich definieren was "Klang" bezogen auf unser Hobbi eigentlich ist.

Ich sage es mal so, Die AT VM 95 XX Systeme sind ja ganz nett, für den Preis auch wirklich gut. Für das was Du möchtest aber ungeeignet. Du scheinst Detailhörer zu sein, heißt Auflösung dahingehend nicht nur die Instrumente tonal richtig zu hören sondern auch die instrumentelle Größe und Position im Gesamtklangbild soll passen. Zudem muß das räumliche Auflösungsvermögen gegeben sein und das können o.g. Systeme nicht mehr. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass viele Anlagen das perse nicht können weil die Aufstellung und die Raumakustik nicht passen.
In deinem Fall würde ich zum OM30 oder OM40 greifen, wenn es noch dynamischer und treibender werden soll dann zum 2M Black. Dieses System in der optimalen Umgebung und optimal justiert, in der Justierung sehr divenhaft, kann es recht deutlich über seinem Preis spielen.

VG
BC
.JC.
Inventar
#17 erstellt: 30. Okt 2021, 08:55
Moin,


Black_Cat_85 (Beitrag #16) schrieb:
Dazu müßte man mal einheitlich definieren was "Klang" bezogen auf unser Hobbi eigentlich ist.


Manche mögen den Klang von Vinyl eher "richtig", also mit K2 (3, 4, ..) Klirr.
Je nach dem was man mag, ist die 20er Nadel besser oder eben die 40er.
issmir-wumpe
Neuling
#18 erstellt: 30. Okt 2021, 11:35
Wow! BlackCats Hörtypbeschreibung lässt mich, ob der Wortwahl, schier staunen. Umso mehr, als ich mich da sehe.

Ich habe mich jetzt erst mal für den einfachsten Weg entschieden und aus dem Bauch heraus die 40er Nadel bestellt.
Vor einem TA-Tausch hätte ich schon Respekt.

Vielen Dank für Eure Zeit, werde Euch meinen Eindruck berichten.
HiFi_Sepp
Inventar
#19 erstellt: 30. Okt 2021, 15:21
Höreindrücke bzw. Feedback sind dann erwünscht.
Ist immer interessant, wie ein anderer den Tonabnehmer beschreibt bzw. empfindet.


[Beitrag von HiFi_Sepp am 30. Okt 2021, 15:22 bearbeitet]
hpkreipe
Inventar
#20 erstellt: 31. Okt 2021, 21:41
Zum Respekt beim Wechseln eines Tonabnehmers.

Ich denke man sollte es einfach nicht unterschätzen und selber sicher sein, dass man Fingerspitzengefühl besitzt. Und ich meine echtes Gefühl in den Fingern.

Wenn man meint, das ist gegeben und man selten Gewinde nach fest über lose und dann abgesichert treibt, dann muss man zu seinem Plattenspieler/ dem genutzten Tonarm, dessen Geometrie und die dazu passende Schablone besitzen. Dann muss man noch wissen, welches der Käbelchen, man an welchen Kontaktstift des neuen Tonabnehmers anstecken muss.

Gutes Werkzeug hilft immer und natürlich eine Anfrage hier. Die Anfrage hier aber nur dann stellen, wenn man vorher schon eine feste Vorstellung hat, wohin man möchte, sonst landet man eh wieder ganz woanders.



Aber erst einmal viel Spaß mit der neuen Nadel.
issmir-wumpe
Neuling
#21 erstellt: 23. Nov 2021, 13:28
Vielen Dank schon mal für Eure Antworten. Hatte gestern endlich die Zeit, die 10er gegen die 40er auszutauschen und mich über meine gewählte Testplatte herzumachen.

Jean Michel Jarre - Oxygen. Ich war total geflasht. Zu einem war das Knistern der Anfangsspur viel leiser und auch zeitlich kürzer als mit der 10er. Bei geschlossenen Augen stellte meine Lala die Töne deutlich ortbar in den Raum. Diese Brillianz kannte ich bisher nicht. Auch das Tieftonfundament fand ich nicht zu knapp bemessen. Ich empfand die Widergabe als total rund und träumte mit Dauergänsehaut auf meiner Hörcouch. Das zufriedene Grinsen hörte auch hinter den Ohren nicht auf...
Als ich runter zu meiner Süßen ging und sie mich anschaute, stellte sie fest, ich sehe aus, als hätte ich meine 'rosa Pille' gefunden.
Für diese Musik (zumindest für mich) die perfekte Nadel.

Dann hörte ich jedoch Rainbow - bent out of shape.
KATASTROPHE!!! Die Gitarren total blass und fade. Außer beim Stück 'snowman' - da passte es wieder. Freistehende Gitarren und auch das Schlagzeug konnte überzeugen?
Doch nach Jarre voll die Enttäuschung.
Traue mich gar nicht mehr an eine neue Platte.

Nun ist das Album Marillion - the thieving magpie(NM-Quali)... postalisch unterwegs und wird wohl morgen eintrudeln.
Die höre ich seit Jahren auf CD, kenne sie in- und auswendig.

Hier bin ich mal gespannt. Hoffe, sie tendiert eher zur Jarre.

Die 10er wird noch nen Shibata-retip bekommen und wohl als Ersatz dienen, jedoch nicht ohne Rainbow nochmal einen Versuch zu geben.

Gibt es Platten, die einfach nur hundsgrottig aufgenommen sind? Oder brauche ich für Rock nun ne andere Nadel?
Marsilio
Inventar
#22 erstellt: 23. Nov 2021, 20:36

issmir-wumpe (Beitrag #21) schrieb:


Die 10er wird noch nen Shibata-retip bekommen und wohl als Ersatz dienen, jedoch nicht ohne Rainbow nochmal einen Versuch zu geben.



Das finde ich komplett sinnlos, wenn Du bereits ein OM40 hast. Shibata ist nicht besser als Gyger. Hol' Dir für dieses Geld einen tonal noch anders abgestimmten Tonabnehmer, dann kannst Du je nach Platte wechseln.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 23. Nov 2021, 20:38 bearbeitet]
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