Upgrade Tonabnehmer

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Zeradi
Neuling

#1 erstellt: 17. Mrz 2021, 16:33

Hallo

Aus Auflösung eines Haushalts in der Familie bin ich in den Besitz eines Thorens TD 318 MK III gekommen. Riemen habe ich direkt gewechselt, Lift senkt und hebt sich noch sehr sanft und die Lager machen auch noch alle einen guten Eindruck. Da das Gerät soweit noch tadellos seinen Dienst erfüllt würde ich gerne ein bisschen investieren um den Sound nach vorne zu bringen. Verbaut ist gerade ein TP 50 Arm mit Otrofon OMB 5 Abnehmer.

Da ich im ganzen Bereich noch recht neu bin wollte ich euch fragen ob ihr ein paar Vorschläge und/oder Tips für mich habt gegen welches System ich die Bulk Nadel tauschen kann um ein besseres Klangbild zu erzielen.
Ich hab mal gehört das man bei den OM Systemen einfach die Nadeln tauschen kann. Also von 5 z.b. auf 10 oder 20. Würde sich das schon lohnen?

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe und Expertise!
Zeradi

Marsilio
Inventar

#2 erstellt: 17. Mrz 2021, 17:49

Zeradi (Beitrag #1) schrieb:

Hallo

Ich hab mal gehört das man bei den OM Systemen einfach die Nadeln tauschen kann. Also von 5 z.b. auf 10 oder 20. Würde sich das schon lohnen?

Zeradi

Das kann man machen - ich würde allerdings mindestens auf die 20er-Nadel gehen, wobei ich selber offen gesagt die 30er- und die 40er-Nadel spannender finde. Da ich selber sämtliche der nachstehenden Nadeln besitze, kann ich das recht gut beschreiben:

Die 20er-Nadel hat einen nackten Diamanten mit durchschnittlich scharfem elliptischen Schliff. Hält ca. 800 Stunden.
Die 30er-Nadel hat einen nackten Diamanten mit etwas schärferem Fineline-Schliff. Löst Details etwas besser ab und hält mindestens 1200 Stunden.
Die 40er-Nadel hat einen nackten Diamanten mit sehr scharfem Gyger-Schliff. Löst Details hervorragend auf und hält 1500-1800 Stunden.

Auf dem Papier ist also die 40er-Nadel die beste Option. Die Frage aber ist, ob das in Deinem Ohren am besten ankommt, seziert doch die 40er-Nadel den Sound geradezu; in meinen Ohren erscheint der Sound mit der Fineline harmonischer, auch wenn er im Vergleich zur Gyger halt ab und zu ein Detail unterschlägt.

Plan B ist ein anderer Tonabnehmer. Das AT-VM95ML von Audio Technica, das es für rund 160.- bei einschlägigen Onlinehändlern wie Thakker gibt, hat einen ebenfalls sehr scharfen Schliff, kostet aber weniger als eine 40er-Nadel. Bei Audio Technica muss man aber schauen, dass das punkto Anschlusskapazitäten zum vorhandenen Verstärker/Vorverstärker passt, sind diese Systeme doch etwas weniger gutmütig wie die unkomplizierte OM-Reihe von Ortofon. Man müsste also wissen, was für Geräte Du da verwenden willst.

LG
Manuel

[Beitrag von Marsilio am 17. Mrz 2021, 17:50 bearbeitet]

Black_Cat_85
Inventar

#3 erstellt: 20. Mrz 2021, 11:06

Nadelupgrade kann man machen, aber der OM5 Generator ist nicht derselbe wie bei OM10 bis OM40. Von daher kann das hörbare Resultat ein anderes sein.
Wenn Dir also die tonale Ausrichtung vom Ortofon gefällt würde ein Wechsel zu einem kompletten OM30 wohl den meisten Sinn machen. Der Aufpreis zum reien Nadeleinschub ist gering und Du hättest den höherwertigen Generator inkl.

VG
BC

hpkreipe
Inventar

#4 erstellt: 20. Mrz 2021, 11:37

Hi,

was sind denn die Unterschiede in den Generatoren?

Der Vorteil des reinen Nadelwechsels wäre das der in Hinsicht eines Komplettaustauschs von Tonabnehmern ungeübte(?) TE keine Justagearbeiten machen müsste. Da ist dann die Frage, was die Unterschiede im Generator OM5 zum OMx0 nun sind und ob es enen Sinn ergibt den TE direkt in das Justieren einzuführen. (OKAY, Sinn ergibt das immer, wann ist hier die Frage)

Ich kontrolliere zwar selber immer was da nach einem Nadelaustausch passiert und ob immer noch alles passt - aber da war dann immer nur wenig bis nichts zu verstellen.

Sonst ist wie üblich gut zu wissen, was für eine Phonosektion genutzt werden soll, dann den oberen Preisrahmen.

Black_Cat_85
Inventar

#5 erstellt: 20. Mrz 2021, 11:48

Die Unterschiede der Generatoren finden sich beim Vergleich der Datenblätter.
Die Justage sollte hinsichtlich Kröpfung (Nadeltägerausrichtung) und Azimut gemacht werden. VTA/SRA wäre auch noch wünschenswert.
Beim Azimut gibt Otofon +/- 5° als zulässig an, im Extremfall sind das mehrere Dezibel Kanalabweichung wenn nicht korrigiert wird.

VG
BC

ParrotHH
Inventar

#6 erstellt: 20. Mrz 2021, 13:11

Black_Cat_85 (Beitrag #5) schrieb:

Die Unterschiede der Generatoren finden sich beim Vergleich der Datenblätter.

Die wesentlichen Unterschiede sind m. E. in der Anzahl der Wicklungen der Spule zu finden. Das resultiert beim "Super OM" in einem höherem Widerstand bzw. einer höheren Induktivität. Mehr Wicklungen bedeuten höhere Ausgangsspannung, aber auch eine niedrigere Abschlusskapazität. Die Begriffe "besser" oder "höherwertig" führen da m. E. zu nicht viel, auch wenn sich manche durch den lauteren Generator zu (Vor)urteilen verleiten lassen, und Ortofon die Generatoren dann auch so im Markt platziert.

Hätte ich die Wahl, würde ich eher zum vermeintlich "kleineren" Generator greifen, wegen der Freiheiten, die ich bei der Abschlusskapazität gewinne. Kommt halt auf den Phono-Pre an, und die genutzten Kabel vom Dreher zum Phono-Pre. Evtl. könnte auch ein geringer Verstärkungsfaktor des Phono-Pre für den lauteren Generator sprechen.

Hier noch Bilder der Nadel...:

Nadel 5 (war mal Beifang)

2M Blue (=Nadel 20)

Nadel 30

Ich persönlich würde zur Nadel 20 greifen, da die m. E. das beste Preis-/Leistungsverhältnis bietet. Darüber werden die greifbaren Vorteile mager, weil die theoretischen Vorteile der besseren Nadel dem Flaschenhals der über alle Nadeln identischen, zwar soliden und gutmütigen, aber doch eher einfachen Aufhängung zum Opfer fallen.

Parrot