Einsteiger Dual CS627Q brummt und ist leise

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metalizer666
Neuling
#1 erstellt: 18. Apr 2020, 17:06
Hallo zusammen,

ich habe schon vor einiger Zeit einen Plattenspieler von meinem Onkel geschenkt bekommen wie oben erwähnt ist es ein Dual CS627Q.
Der Optische Zustand ist eigentlich ganz gut, mechanisch scheint er ebenfalls in Ordnung.

Das Auflagegewicht habe ich nach einem Youtube-Tutorial eingestellt und den Plattenspieler mit zwei Chinch-Klinke Adapter an mein Audio Interface (RME Fireface UFX) angeschlossen.
Zunächst nur an die Line-Eingang, dort konnte ich allerdings kaum Signal erhalten und dort kann ich das Signal nur +4dbU boosten.
Also nächster Versuch das ganze an einem der Vorverstärker angeschlossen. Selbst mit 50!db Gain zusätzlich bekomme ich bei voll aufgerissenen Abhörmonitoren nur eine recht leise Wiedergabe.

Dazu kommt, dass es in leisen Passagen deutlich zum brummen kommt, auch wenn gerade keine Platte läuft, brummt das Signal.
Wenn der Tonarm durch die Automatik bewegt wird, ist das Brummen kurz weg, sobald er abgelegt wird, ist es aber wieder da.

Deshalb jetzt als Anfänger mehrere Fragen:

Was kann ich gegen das Brummen tun?
Das Erdungskabel kann ich bei meinem Setup nicht wirklich irgendwo anschließen?
Muss ich das Ausgangssignal des Plattenspielers nochmal Vorverstärken? (Eigentlich müssten die Preamps in meinem Interface hier locker reichen und sind klanglich sehr neutral)
Ist es normal, dass der "Nadetlräger" oder wie das heißt, sehr leicht aus der Halterung herauskommt?

Freu mich wenn jemand Lust und Zeit hat mir einige Fragen zu beantworten.
8erberg
Inventar
#2 erstellt: 18. Apr 2020, 19:21
Hallo,

erst einmal: Du brauchst einen Phono-Vorverstärker um das Signal zu entzerren (der Frequenzgang auf der Schallplatte ist so, dass tiefe Töne leiser ausgegeben werden und die Höhen stärken) - und zu verstärken.

Ein Tonabnehmer haut ca. 5 mV raus, also ca. Mikrofonpegel, dazu auch noch eben "verzerrt".

Da der Brumm beim Ablauf der Automatik weg ist funktioniert der Kurzschließer...

Da Du das Massekabel nicht angeschlossen hast kann das schon der Hauptgrund für den Brumm sein. Besorge Dir einen Phono-Vorverstärker, wenn Du Behringer magst z.B. https://www.thomann.de/de/behringer_pp400.htm
da ist auch die Schraube fürs Massekabel...

Stell den Dreher aber korrekt ein, ein Dual soll einen ausbalancierten Tonarm haben und die Auflagekraft wird mit dem Rädchen bestimmt.Antiskating nicht vergessen....
http://www.hifi-archiv.info/Dual/627/
Lese die Anleitung und halte Dich dran.

Nadel: was für eine ist verbaut? Ein Foto könnte helfen. Es gibt auch noch Original-Nadeln oder auch (manchmal nicht so dolle) Nachbauten.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 18. Apr 2020, 19:24 bearbeitet]
metalizer666
Neuling
#3 erstellt: 24. Apr 2020, 11:37
Also die Nadel scheint mir Original (Ortofon DN155E).
Wenn Mic-Pegel rauskommt müsste das ja aber am Mikrofonvorverstärker auch reichen?

Wenn ich mich an die Anleitung halte, habe ich das Problem das immer wenn ich den Tonarm entriegel und ihn Richtung Dreher-Mitte Schiebe dieser wieder in seine Ruhe-Position zurückgeht.
Auch wenn der Spieler aus ist.
Übersehe ich hier etwas?
Passat
Inventar
#4 erstellt: 24. Apr 2020, 11:46
Ein Mikrofonvorverstärker reicht bzgl. Pegel.
Aber bei der Schallplatte werden beim Schneiden die Höhen angehoben und die Bässe abgeschwächt.
Das wird bei der Wiedergabe im Phonovorverstärker rückgängig gemacht.

Und bei einem Mikrofonvorverstärker passiert das nicht.
Damit hättest du einen baßarmen und hochtonreichen und zudem ziemlich verrauschten Klang.

Die Baßabsenkung beim Schneiden macht man, damit die Rillenauslenkungen nicht zu groß werden.
Ohne diese Maßnahme würde nur halb so viel Musik pro Seite drauf passen.
Und die Höhenanhebung macht man, da bei der Höhenabsenkung bei der Wiedergabe gleichzeitig auch das Rillenrauschen, das beim Abtasten entsteht, im gleichen Maße abgesenkt wird.

Hast du denn auch die richtige Auflagekraft eingestellt?
Wenn du das Antiskating richtig eingestellt hast, ist das Wandern des ausbalancierten Tonarms normal.
Das muß so sein.
Denn beim Abspielen entsteht eine Kraft, die den Tonarm Richtung Plattenmitte zieht.
Die Antiskatingeinrichtung erzeugt ein gleich große Gegenkraft.

Ist die passende Auflagekraft eingestellt, wird die Wanderung durch den Lifthebel durch dessen Reibung unterbunden.
Also bei manuellem Betrieb immer den Lift benutzen.

Was das Brummen angeht:
Hast du denn auch das Massekabel angeschlossen?

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 24. Apr 2020, 11:50 bearbeitet]
metalizer666
Neuling
#5 erstellt: 24. Apr 2020, 13:15
Alles klar, wenn das Anti-Skating auf 0 steht passt das.

Aber was ist denn jetzt die Korrekte Einstellung für die Auflagekraft?
Im Handbuch steht nichts von der 155E Nadel nur von der 55E.

Hier sind 1,0g erwähnt:
http://shop.ht-audio.de/Ortofon-Dual-Nadel-DN-155-/-160-E

Sind das dann auch '1' auf der Rändelschraube?

Dann wäre auch noch die Frage wie viel Anti-Skating ich für die Kombination brauche.
Elliptisch auf jeden Fall.


Zwecks dem Brummen muss ich mir dann erst einmal den Phono-Verstärker besorgen.
Passat
Inventar
#6 erstellt: 24. Apr 2020, 13:26
Das Tonabnehmersystem heißt "TKS 55E", die dazu gehörige Nadel ist die "DN 155E".

Auflagekraft 1,5g, Antiskating elliptisch auf 1,5.

Vorher Tonarm auspendeln:
Stromstecker ziehen, Auflagekraft und Antiskating auf 0, Nadelschutz herunterklappen.
Tonarm entriegeln und von seiner Stütze in den Bereich zwischen Stütze und Plattenteller schwenken.
Der Tonarm muß parallel zur Plattentelleroberfläche schweben.
Wenn nicht, etwas am Gegengewicht drehen, bis er es tut.
Bei leichten anblasen von oben muß er sich bewegen und selbstständig wieder in die parallele Lage auspendeln.

Wenn er ausgependelt ist, Auflagekraft und Antiskating einstellen.
Jetzt kann man ihn benutzen.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 24. Apr 2020, 13:27 bearbeitet]
Yamahonkyo
Inventar
#7 erstellt: 27. Apr 2020, 20:52
Auflagekraft = Antiskating gilt meines Wissen nur für sphärische Nadeln.
Antiskating für elliptische Nadeln sollte etwa 0,9*Auflage betragen,
hier konkret 0,9*1,5 = 1,2.

Gruß Roland
Passat
Inventar
#8 erstellt: 28. Apr 2020, 00:02
Dual-Plattenspieler haben eine Antiskatingeinrichtung mit 2 Skalen: Eine für sphärische Nadeln und eine für elliptische Nadeln.
Das Antiskating wird per Feder erzeugt und nicht mit einem Gewicht am Bindfaden wie bei vielen aktuellen Brettchen-Drehern.

Grüße
Roman
Yamahonkyo
Inventar
#9 erstellt: 28. Apr 2020, 01:47
Hallo Roman,

danke für den Hinweis.

Genauso ist es bei meinen Philips Plattenspielern. Auch diese haben zwei Skalen und einen Federzug.
Wenn die elliptische Skala auf 1,5 steht, steht die sphârische logischerweise auf 1,2.

Da ich nicht wusste, dass der DUAL dies auch hat, was ja für die meisten Plattenspieler zutrifft, wollte ich nur darauf hinweisen.

Gruß Roland
metalizer666
Neuling
#10 erstellt: 09. Mai 2020, 18:58
Hab mir bei der letzten bestellung beim großen T den Phono-Verstärker von Behringer mitbestellt.
Jetzt läuft alles soweit, auch wenn ich das Eingangssignal immer noch Vergleichsweise leise finde, aber es reicht.

Vielen Dank auf jedenfall mal für die Hilfe jetzt kann ich schauen ob Vinyl langfristig etwas für mich ist :).
8erberg
Inventar
#11 erstellt: 11. Mai 2020, 10:08
Hallo,

leiser ist normal: damals war der "Normalpegel" bei RCA/Cinch ca. 300 mV - mit CD ging man auf 500 - 1000 mV, weil "lauter" hört sich für die meisten Leute "besser" an.... irgendwie musste man doch das neue Medium an den Mann bringen

Peter
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