Werden Plattenspieler warm?

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hifrido
Inventar
#1 erstellt: 26. Okt 2019, 00:14
Hi, mein neu erworbener onkyo wird ziemlich warm. Ich weiß nicht ob es Motor oder Elektronik ist. Ist ein Direkttriebler von Onkyo.
Von mein Dual 704 kenne ich es nicht.

Muss ich mich sorgen machen?
paule7
Stammgast
#2 erstellt: 26. Okt 2019, 07:42
Moin,
hier werkeln 2 Onkyos. Ein CP-1057 da erwärmt sich gar nichts, max. Leistungsaufnahme 9W. Der zweite ist ein PL-33, dieser wird nach längerem Betrieb auf der rechten Seite handwarm. Die Leistungsaufnahme beträgt 21W.
Um welches Modell handelt es sich und wo wird es warm? Normaler weise sollte nur die Spannungsversorgung merklich warm werden.

grüße
paule
hifrido
Inventar
#3 erstellt: 26. Okt 2019, 12:06
Es handelt sich um den cp 1028, aus Anfang der 80er. Die ganze Oberfläche unter den Teller wird ziemlich warm, um nicht heiß zu sagen.
hifrido
Inventar
#4 erstellt: 26. Okt 2019, 12:14
15720919923681230217164548773619
Puuhbaer68
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 26. Okt 2019, 12:32
Hallo,

ich kann auf dem Bild jetzt nicht genau erkennen, ob du da auf den blanken Teller hältst, oder ob da ´ne schwarze Matte drauf ist.

Falls blanker Teller:
Das Bild ist leider nicht sehr aussagekräftig, da helles oder reflektierendes Material/Metall zu viele Reflektionen für eine brauchbare Aussage hat. Da spielt die Kamera dann "verrückt" und zeigt nur "Hausnummern" an. Selbst schon in der Firma mit unserer Kamera getestet, nach Tipp eines Infrarot-Mess-Profis. Wirklich gut sind die Temperaturanzeigen dann, wenn man auf dunklen, matten Oberflächen misst.

Ich gehe aber mal davon aus, dass du die Sache mit dem Warmwerden zuvor "per Hand" festgestellt hast!?!?
WBC
Gesperrt
#6 erstellt: 26. Okt 2019, 13:13

hifrido (Beitrag #4) schrieb:
15720919923681230217164548773619


Ich gehe davon aus, dass der Teller nicht dreht und wenn dem so ist, dann dürfte diese punktuelle Erwärmung vom Trafo kommen, der wahrscheinlich dort sitzt...ist zumindest bei Technics so...

LG
frank60
Inventar
#7 erstellt: 26. Okt 2019, 13:55
Wie man hier sieht, steckt in dem Dreher schon Einiges drin, was Wärme erzeugen kann. Ob das wirklich heiß werden könnte/dürfte, ließe sich mit einem Service Manual klären, das aber auf Vinylengine nicht verfügbar ist.
Hier kann es gekauft werden. Der Shop ist seriös, ich habe dort auch schon exotische Manuals gekauft. Dauert manchmal etwas, bis der Download nach der Bezahlung freigeschaltet wird, aber es klappt.
WBC
Gesperrt
#8 erstellt: 26. Okt 2019, 14:04
Der Trafo sitzt oben links wie vermutet, jedoch ist die grösste Wärmequelle unten links...hatte zuerst nicht auf die Taster der Front geachtet...
Muss also was auf der Platine sein...


[Beitrag von WBC am 26. Okt 2019, 14:22 bearbeitet]
paule7
Stammgast
#9 erstellt: 26. Okt 2019, 14:16
Moin,
ich habe mich mal nach Bildern umgesehen. Danach befindet sich der Trafo im hinteren Teil des Drehers gegenüber dem Tonarm. Unter der heißen Stelle befindet sich die Gleichrichtung.

Platine CP-1028r

Wenn man die Kühlkörper sieht, ist eine starke Wärmeentwicklung wohl eingeplant. Ich würde jedoch die Kondensatoren prüfen und gegebenenfalls austauschen.
grüße
paule
ParrotHH
Inventar
#10 erstellt: 26. Okt 2019, 14:18
Wenn ich das Bild richtig interpretiere, dann herrschen da an einem Hotspot des Plattentellers außen ca. 45°C. Die verlinkten Photos von frank60 zeigen, dass sich unterhalb dieser Stelle die auf Kühlkörper geschraubten Leistungstransistoren der Stromversorgung des Plattenspielers befinden. Solche Bauteile werden naturgemäß schon warm, aber wenn es außen durch den Kunststoff so warm wird, dann muss es innen nochmal deutlich wärmer zugehen. Da sind wir dann bei m. E. eher bei 60/70°C.

Wie lange muss das Gerät angeschaltet sein, bis es so warm ist?

Kann man den Onkyo evtl. auf 235 Volt umlöten? Das bringt ein paar °C weniger. Die interne Stromversorgung muss ja nun mit der höheren Spannung klarkommen, die sie nun zusätzlich in der Regelung "vernichten" (in Abwärme umwandeln) muss. Bei manchen Geräten ist das bereits so vorgesehen, weil man damals bei gleichen Bauteilen nur durch anderes Anschließen den unterschiedlichen Spannungen in unterschiedlichen Regionen gerecht werden konnte.

Ich denke aber, da ist eher irgendwas "out of specs". Vielleicht muss einfach nur über ein Trimmpoti wieder etwas richtig eingestellt werden, vielleicht aber kommt auch irgendein Bauteil (vorzugsweise Elkos) an das Ende seiner Lebenszeit.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 26. Okt 2019, 14:20 bearbeitet]
hifrido
Inventar
#11 erstellt: 26. Okt 2019, 16:07
Das Wärmebild ist ohne Teller gemacht worden. Die Temperaturen sind natürlich nur indikativ, aber die Messparameter sind schon für Kunststoff eingestellt.
Auf stark reflektierende Materialien hat eine Messung tatsächlich wenig Sinn.
Wie schnell er so warm wird weiß ich nicht genau. Werde darauf achten.
8erberg
Inventar
#12 erstellt: 26. Okt 2019, 16:29
Hallo,

überprüf mal ob Auffälligkeiten auf der Platine zu sehen sind: ausgelaufene Elkos, Kondensatoren die "dicke Backen" bekommen haben, Spuren auf der Platine.

Eine solche Wärmeentwicklung ist ein großes Risiko für Technik und letztlich auch für die Platten. PVC ist ein Thermoplast

Peter
8bitRisc
Inventar
#13 erstellt: 26. Okt 2019, 16:50
Um den Fehler auf der Spur zu kommen hilft ein Blick in den Schaltplan des Service Manuals.

Als erstes würde ich die Ausgangsspannungen am Gleichrichter überprüfen und mit den Werten im Service Manual vergleichen.

Dann auf der Steuerelektronik nach defekten Bauteilen Ausschau halten. Evtl. ist ein Kondensator niederohmig geworden durch den dann zwangsweise ein erhöhter Strom fließt.

Hat der Plattenspieler Direktantrieb ?
Dann sollte man sich den Leistungsteil der Elektronik anschauen. Fließt evtl. zuviel Strom in die Motorwicklungen ?
Natürlich gilt das mit dem Motorstrom auch für einen riemengetriebenen Plattenspieler.
Albus
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 26. Okt 2019, 17:53
Tag,

zum Vergleich, obwohl nur ein Normalzustand:
Technics SL1210M5G nach 60 Min. 33 1/3 UpM unten an der Kunststoff-Ausbuchtung für den Netztransformator gemessen, von 21.4° C auf 24.7° C, an der Tellerachse auf 24° C (auch von 21.4° C).
(Messgerät Benning MM 7-1, Temperaturfühler)
Zusatz: Der Kasten der Netzversorgung und Steuerungselektronik des TD-850, mehr-weniger dickes Metall, wird nach 60 Minuten erwärmt außen auf gerade mal 25.7° C.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 27. Okt 2019, 11:38 bearbeitet]
hifrido
Inventar
#15 erstellt: 26. Okt 2019, 18:00
Uih Uih Uih. So gut kenne ich mich leider mit Elektronik nicht aus. Werde den Spieler auf sein Rücken drehen und eine schau OP veranstalten.
spacelook
Stammgast
#16 erstellt: 26. Okt 2019, 20:12
Ja, Plattenspieler können heiß werden.
Bei einem Dual CS 630Q hat der IC trotz Kühlkörpers fast die Oberfläche des Chassi eingeschmolzen.
Ein Dual 1226 aus einer Kompaktanlage mit 150V wäre mir im 220V Betrieb fast der Motor geschmolzen.
Gruß Klaus
ParrotHH
Inventar
#17 erstellt: 26. Okt 2019, 21:07
Guten Abend!

Bei meinem JVC QL-Y5F habe ich unter anderem einen Temperatursensor verbaut, ich kann also die Temperatur im laufenden Betrieb messen und deren Verlauf über die Zeit in einer App anzeigen lassen.

Der Sensor, der dazu auch die relative Lufteuchtigkeit und den Luftdruck recht genau ermitteln kann, sitzt direkt vor dem Kühlkörper mit den Leistungstransistoren:

IMG_20190216_202902_resized_20190216_092959123

Das ist m. E. kein Vergleich zu der Situation, die Du darstellst, bei Dir ist ja noch das Gehäuse, und wahrscheinlich noch ein größerer Luftspalt. Im JVC steigt die Temperatur direkt am Kühlkörper jedenfalls maximal auf knapp 50°C, hier der Verlauf von ca. 4 Stunden:

Screenshot_20190217-180325

An der Temperatur ändert sich dann auch nicht mehr viel, habe das mal testweise tagelang laufen lassen und beobachtet. Äußerlich bemerkt man davon eigentlich nichts bis kaum was.

Parrot
hifrido
Inventar
#18 erstellt: 26. Okt 2019, 21:33
So, zum so warm werden braucht er auf jeden Fall mehr als eine Plattenseite. Aber er wird auch so warm von einfach eingeschaltet sein.
Ich habe den onkyo auf gehabt. Dabei ist vielleicht ein Elko auffällig geworden. IMG_20191026_202124


[Beitrag von hifrido am 26. Okt 2019, 21:33 bearbeitet]
hifrido
Inventar
#19 erstellt: 26. Okt 2019, 21:36
Vielleicht fällt euch was auf :
IMG_20191026_202132
IMG_20191026_203539
IMG_20191026_203912
IMG_20191026_203944
Burkie
Inventar
#20 erstellt: 29. Okt 2019, 21:30
Hallo,

auf den Fotos erkenne ich erstmal nichts auffälliges.

Man erkennt die Kühlkörper, vermutlich für Spannungsregler, die "überflüssige Spannung" in Wärme verwandeln.
Außerdem sind einige Widerstände mit Abstand auf "hohen Beinchen" zur Platine gelötet, das macht man, wenn sie per Schaltungsauslegung warm werden, um ihnen mehr Luft zur Abgabe der Wärme zu geben.

Wenn die Spannung am Ausgang des Gleichrichters zu hoch ist, müssen die Spannungsregler mehr "Leistung verbraten" und werden somit heißer als geplant.

Wenn etwas defekt ist und zu heiß wird, sieht man es häufig an dunklen Verfärbungen der Platine, evtl. auch an der Rückseite der Platine.

Schau mal auf der Rückseite/Lötseite der Platine nach, ob es dort verfärbt ist, oder ob es dort eine kalte Lötstelle gibt.
Wenn es zu heiß wird, löten sich manchmal Bauteile selber aus. Das heißt, die Lötstelle wird schadhaft und macht dann schlechten Kontakt.

Defekte leck-geschlagene Elkos können zu heiß werden, sie würden dann aber auch "dicke Backen" bekommen, und schließlich an den Sollbruchstellen platzen und auslaufen.

Wenn du etwas Ahnung vom Elektronik-Basteln hast und mit dem Multimeter umgehen kannst, könntest du mit Schaltplan bewaffnet, die Spannungsversorgung durchmessen, ob irgendwo Abweichungen zu den Soll-Werten auftreten.

Wenn nicht, oder wenn du dazu neigst, mit den Messstrippen Kurzschlüsse auf der Platine/Schaltung zu verursachen, solltest du es lieber nicht selber versuchen. Du würdest dann womöglich wirklich etwas kaputt machen, oder dich selber gefährden, denn zum Messen muss man ja den Dreher auf und am Stromnetz haben.

Je nachdem, wie der Trafo gebaut ist und wie der Netzschalter angeschlossen ist, muss man schon aufpassen, dass man nicht an Netzspannung führende Kontakte dran kommt, wenn man im inneren misst.

Ich sehe auf dem ersten Foto, rechts über dem Trafo, da geht wohl die Netzspannung auf Wire-Wrap-Kontakte. Dort ist auch die Primärseite vom Trafo angeschlossen. An diesen Wire-Wrap-Pins liegt also Netzspannung an. Bloß nicht anfassen, wenn das Netzkabel in der Steckdose steckt!
Außerdem führen dann wohl auch einige Leiterbahnen und Lötaugen auf der Rückseite/Lötseite der Platine Netzspannung.
Den Netzschalter selber sehe ich nicht, aber es ist anzunehmen, dass auch seine Kontakte unisoliert offen für Berührungen sind.
Bitte nur selber Messen, wenn du wirklich weißt, was du tust, einen aufgeräumten Arbeitsplatz hast, und vorher dreimal überlegst, was du machst!

Denn, wenn du versehentlich mit der Hand oder den Messstrippen an die Netzspannung gerätst, bekommst du im besten Fall nur einen (leichten) Schlag, zuckst und verletzt dich (etwa, wenn du über scharfe Metallkanten oder Pins mit der Hand drüber zuckst), während der FI-Schalter auslöst. Im schlimmsten Fall bekommst du einen richtigen Stromschlag ab und bist tot.
Das klingt nun sehr dramatisch, aber es hat leider Gottes schon genügend tödlich Stromunfälle gegeben.

Solche Messungen im Inneren also bitte nur dann machen, wenn du wirklich weißt, was du tust, und Erfahrung damit hast.

Grüße


[Beitrag von Burkie am 29. Okt 2019, 21:47 bearbeitet]
hifrido
Inventar
#21 erstellt: 29. Okt 2019, 21:54
Hi,
Danke für deine ausführliche Antwort. Nach näheres betrachten glaube ich dass die Wärmeentwucklung normal ist. Es gab keine Spuren von Überhitzung im Inneren. Schon aber eine leichte Verdunklung unter den Teller, als ob er schon immer dort wärmer war.
Burkie
Inventar
#22 erstellt: 29. Okt 2019, 22:25
Hallo,

gern geschehen.

8bitRisc hat ja den Tipp gegeben, die Spannungen der Spannungsversorgung, die Ausgangsspannung des Gleichrichters nach zu messen.

Allerdings, so wie dieser Plattenspieler im inneren aufgebaut ist, muss man dabei sehr vorsichtig sein.

Wenn du damit nicht Erfahrung hast, dann ist es das beste, es nicht selber zu tun.

Was du noch mit Sichtprüfung machen könntest, zu schauen, ob bei den Kabeln, die mit Wire-Wrap an diese Pins angebracht sind, irgendwie etwas defekt aussieht; ob einzelne Litzen "verbotenerweise" Kontakt zu Nachbarpins machen. Oder, ob einzelne Litzen schon gebrochen sind.

Natürlich nur bei gezogenem Netzstecker!


Wenn alles aber gut aussieht...

Der Trafo hat wohl nur 2 Kabel zur Primär-Wicklung. Daraus folgt, dass man den Trafo wohl nicht auf verschiedene Primärspannungen umstellen kann.
(Es gibt Trafos mir mehreren Anzapfungen der Wicklungen der Primärseite, bzw. mit mehreren Primärwicklungen und dementsprechend mehreren Kabeln für die Primärwicklungen. Je nachdem, wie man die Primärwicklungen verschaltet, kann man den Trafo für die verschiedenen Netzspannungen der verschiedenen Länder umstellen.)
Als Gerät aus den frühen 80ern, wird dieser Trafo fest für die damalige Netzspannung von 220V ausgelegt sein.
Die Netzspannung hat sich ja erhöht und liegt heute auf 230V. Kann sein, dass deswegen die Spannungsregler etwas wärmer werden als ursprünglich geplant...

Sprich, bei Betrieb mit Netzspannung von 220V bekommen die Spannungsregler gerade die Mindestspannung, um zu regeln, und müssen deswegen nur wenig Leistung "verbraten".
Bei 230V bekommen sie etwas mehr "überflüssige Spannung", die sie als Wärme verbraten müssen.

Kann aber auch sein, dass diese Wärmeentwicklung normal ist. Und das "Wärmemanagment" bei diesem Gerät einfach nicht so sehr gut durchdacht ist, und deswegen der Teller leider auch etwas warm wird.

Grüße
klausES
Inventar
#23 erstellt: 29. Okt 2019, 23:01

Burkie (Beitrag #22) schrieb:
...
Als Gerät aus den frühen 80ern, wird dieser Trafo fest für die damalige Netzspannung von 220V ausgelegt sein.
Die Netzspannung hat sich ja erhöht und liegt heute auf 230V. Kann sein, dass deswegen die Spannungsregler etwas wärmer werden als ursprünglich geplant...

Korrekt, deshalb ging mein erster Blick auf den Bildern, (wie meist in solchen Fällen) zunächst zur Primär-Verstrippung des Trafo.

Leider sind nur zwei Adern zur Primärwicklung erkennbar, was eine Umstellung auf 230 V
(noch besser 240 V, wenn das Gerät auch für UK geplant gewesen wäre) leider nicht möglich macht.

In einem solchen Gehäuse (oben komplett zu, plus einer "Decke" aus schlecht wärmeleitenden Kunststoff und keine Konvektion),
werden selbst nur 2, 3, 4 Watt Verlustleistung als Abwärme nach einiger Zeit deutlich "spürbar".
Burkie
Inventar
#24 erstellt: 29. Okt 2019, 23:09
Hallo,

ich habe es gerade mal bei einem 1210er MKII probiert.

Auch dort gibt es unter dem Plattenteller eine Stelle am Gehäuse, genauer gesagt der Plaste-Abdeckung der Elektronik, die nach einiger Zeit des Betriebs etwas wärmer wird, allerdings nur handwarm.
An dieser Stelle sind auch keine Kühlschltze, nur drum herum. Vielleicht, um zu verhindern, dass dort Staub o.ä. auf die Elektronik fällt; vielleicht, um zu verhindern, dass dort jemand mit Schraubendreher herumstochert, wenn er auf der Suche nach der Bremsen-Einstellung ist; vielleicht aber auch einfach nur so.

Jedenfalls, es wird auch dort leicht warm, aber eben nur leicht.

Grüße
Vogone
Inventar
#25 erstellt: 30. Okt 2019, 06:31
Meine Dreher ziehen so 4 bis 10 Watt. Warm wird keiner.
klausES
Inventar
#26 erstellt: 30. Okt 2019, 12:05
Wenn die Verlustleistung "ordentlich" nach draussen abgeführt werden kann, wird es "auf den Oberflächen" auch nicht warm.
Burkie
Inventar
#27 erstellt: 30. Okt 2019, 23:32

klausES (Beitrag #26) schrieb:
Wenn die Verlustleistung "ordentlich" nach draussen abgeführt werden kann, wird es "auf den Oberflächen" auch nicht warm.



Falsch.

Um Wärme aus dem inneren nach außen abzuführen, braucht es einen Temperatur-Gradienten, also einen Temperatur-Unterschied zwischen innen/Oberfläche und außen/Umgebungsluft.

Wenn die Wärme über größere Fläche abgeführt wird, braucht der Temperatur-Unterschied nicht so groß zu sein.

Ist hingegen die Temperatur auf Gehäuse nur so groß wie die Umgebungstemperatur, so wird gar keine Wärme von innen nach Umgebung abgeführt.

Machen wir doch einmal die Leistungsbilanz auf:

Ein Plattenspieler zieht so-und-soviel Leistung aus dem Netz, sagen wir 10 Watt.

Davon werden 4 Watt in der Elektronik als Verlustleistung verbraten. Das geht in Wärme.

Bleiben noch 6 Watt für den Antrieb.

Von dieser Antriebsleistung gehen 4 Watt in die Ohmsche Verlustleistung in den Spulenwicklungen des Motors. Das geht in Wärme.
Bleiben noch 2 Watt für den echten Antrieb.

Wenn der Plattenteller auf Drehzahl ist, braucht er eigentlich keine Beschleunigung mehr. Liefe er auf einem absolut reibungsfreiem Lager, so bräuchten wir keine weitere Leistung mehr, um ihn auf Drehzahl zu halten.

Da das Lager aber nicht reibfrei dreht, brauchen wir Leistung, um seine Reibung zu überwinden, sagen wir mal 1,7 Watt. Das sind Reibungsverluste im Lager, die gehen also auch in Wärme.

Bleiben in unserem (erfundenem) Beispiel noch 300mWatt Leistung über.
Die würden den Plattenteller immer weiter beschleunigen.

Offensichtlich aber hält er seine Drehzahl.

Die Reibung der Nadel in der Rille macht Bremsung der Platte und des Plattentellers.

Damit der Plattenteller seine Drehzahl hält, benötigen wir also diese restlichen 300mWatt Leistung, um die Reibungsverluste der Nadelreibung in der Rille zu überwinden. Diese Reibungsverluste gehen auch in Wärme.

Letztlich setzt unser Plattenspieler seine Netzleistung vollständig in Wärme um, über Verlustleistung in der Regelelektronik oder ohmschen Widerständen in den Spulen des Motors, und über mechanische Reibungsverluste, wenn der Plattenteller auf Drehzahl dreht.

Diese Wärmeleistung muss ja über Gehäuse und Lüftungsschlitze nach außen gebracht werden. Die Kunst besteht darin, diese Verlustwärme so zu verteilen, das keine Ecke des Gehäuses übermäßig warm wird.


Wenn man ganz genau rechnet, wird man erkennen, dass der von der Nadel und an ihrem Träger angebrachten Magneten in den Spulen erzeugte Strom, ja auch wieder Ohmsche Verluste im Widerstand der Spulenwicklung, im Kabelwiderstand zum Phono-Preamp, und auch im Eingangswiderstand des Phono-Preamps, Leistungsverluste erzeugt, die vom Motorantrieb aufbracht werden müssen.

Es gehen also noch mal wenige Mikro-Watt von der Leistungsaufnahme des Plattenspielers in Verlustwärme vom Tonabnehmer, der Tonarmverkabelung, der Verkabelung vom Plattenspieler bis Phono-Preamp, und dem Eingangs-Widerstand vom Preamp hin.

Ich glaube, dass macht den Kohl nicht fett, die Wärme am Plattenspieler nicht wirklich geringer.

Die Kunst der Konstruktion besteht darin, die Verlustwärme großflächig abzuführen, sodass keine Ecke am Plattenspieler übermäßig warm wird.

Grüße
klausES
Inventar
#28 erstellt: 30. Okt 2019, 23:49

Burkie (Beitrag #27) schrieb:

klausES (Beitrag #26) schrieb:
Wenn die Verlustleistung "ordentlich" nach draussen abgeführt werden kann, wird es "auf den Oberflächen" auch nicht warm.

...Falsch...

Nicht falsch.
Ich hätte hier nur die "gut gemeinte Verniedlichung"...

wird es "auf den Oberflächen" auch nicht warm

(einzig um dafür, für den Beitragsteller kein thermodynamisches Fass aufmachen zu wollen)
vermeiden sollen...
Burkie
Inventar
#29 erstellt: 31. Okt 2019, 09:40
Haha.

Letztlich wollte ich nur darauf hinaus, dass praktisch die gesamte Elektroleistung in Wärme umgesetzt wird, wenn der Plattenspieler auf Drehzahl ist . (Läuft die Nadel in der Rille, wird etwas Leistung als Schall direkt abgestrahlt, und geringe Leistung elektrisch an den Phono-Preamp transportiert... eher vernachlässigbar.)

Diese Wärme kann nur abgeführt werden, wenn der Plattenspieler wärmer als die Umgebung ist.
Erfolgt diese Erwärmung großflächig verteilt, so braucht die Temperatur nur ein wenig über Umgebung liegen.

Erfolgt die Erwärmung hingegen nur auf einer kleinen Fläche, so wird dort die Temperatur deutlich merkbar ansteigen.


Grüße
ParrotHH
Inventar
#30 erstellt: 31. Okt 2019, 10:54
Moin!

Aus Interesse habe ich vorgestern meinen JVC einfach mal angelassen, um zu sehen eh, wie sich die Temperatur im Innern so entwickelt.

Hier der Verlauf über knapp 24 Stunden Leerlaufbetrieb bei ca. 19 Grad Zimmertemperatur (rote Kurve):

Screenshot_20191030_191215_cc.blynk

Der Sensor, der direkt vor dem Kühlkörper steht, misst also nach knapp 24 Stunden in diesem Gerät eine Temperatur von ca. 40 Grad.

Klar, anderes Gerät, ich halte aber die Temperatur des Onkyo trotzdem für viel zu hoch. An Stelle des TE würde ich die Investition von ca. 5 Euro nicht scheuen, und erst mal ganz einfach die Elkos an der Stromversorgung tauschen. Selbst wenn die (noch) nicht defekt sind, werden sie unter der Hitze leiden, mit der Folge von deutlich verkürzter Lebensdauer.

Hast Du denn mal am offenen Gerät geprüft, welche Bauteile genau warm bzw. heiß werden?

Parrot
Burkie
Inventar
#31 erstellt: 31. Okt 2019, 11:22
Hallo,

bei dem Gerät des Fragestellers liegt innen am Gerät Netzspannung offen an Pins an, und vermutlich auch auf Leiterbahnen oder Lötaugen der Platine.

Da der Fragesteller laut eigenen Angaben keine Ahnung von Elektronik hat, würde ich ihm wirklich nicht empfehlen, im offenen Gerät im Betrieb mit dem Finger herumzufühlen, wo es warm wird.
Es ist einfach zu gefährlich für Laien.


Grüße
ParrotHH
Inventar
#32 erstellt: 31. Okt 2019, 11:52
Infrarot-Thermometer, mit denen man berührungslos recht genau messen kann, gibts für ca. 10 Euro.

Der TE hat ja außerdem ein passendes Gerät. Einfach nur ein Wärmebild bei geöffnetem Gerät.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 31. Okt 2019, 11:54 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#33 erstellt: 31. Okt 2019, 12:07

ParrotHH (Beitrag #32) schrieb:
Infrarot-Thermometer, mit denen man berührungslos recht genau messen kann, gibts für ca. 10 Euro.

Der TE hat ja außerdem ein passendes Gerät. Einfach nur ein Wärmebild bei geöffnetem Gerät.

Parrot



Ach so,

das hatte ich vergessen.

Die Kamera ist natürlich eine feine Sache.

Am besten ein Bild mit der Wärmekamera, und eines aus gleichem Blickwinkel mit normaler Kamera machen.

Dann könnte man erkennen, ob Bauteile warm werden, die eigentlich kalt sein sollten.

Grüße


[Beitrag von Burkie am 31. Okt 2019, 12:08 bearbeitet]
hifrido
Inventar
#34 erstellt: 31. Okt 2019, 21:06
Das Problem ist allerdings, bei Betrieb kann ich dass Gerät nicht öffnen, UND, die Platinen sind mit der Lotseite nach oben eingebaut. Ich mußte die also erst lösen (Käbelchen) und dann abschrauben.
Ich denke aber die 3 Elko werde ich zu seiner Zeit ersetzen.

Btw: bin zwar kein Elektroniker, aber als Elektriker bin ich zum Glück nicht ganz hilflos.
Burkie
Inventar
#35 erstellt: 31. Okt 2019, 23:19
Hallo,

das wusste ich ja nicht.


Mir liegt nur daran, niemanden in Gefahr zu bringen.

Wenn ein wirklicher Laie diesen Thread über Google findet, und dann Tipps zum Messen und Temperaturfühlen am offenen Gerät liest ohne Warnhinweise zu Stromschlägen, dann könnte das einen übereifrigen Laien dazu verleiten, sich einen Stromschlag einzufangen.

Ich möchte nicht daran Schuld sein.

Deshalb von mir immer bei solchen Threads, die begründeten Hinweise zur Gefährlichkeit.

Grüße
hifrido
Inventar
#36 erstellt: 01. Nov 2019, 10:04
Ist auch richtig so
WBC
Gesperrt
#37 erstellt: 01. Nov 2019, 11:36
Wenn ich hier auf sowas hinweise, werde ich immer als Depp hingestellt...
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