HIFI-FORUM » Stereo » Elektronik » Analogtechnik/Plattenspieler » Fragen an erfahrenere Schallplattenliebhaber | |
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Fragen an erfahrenere Schallplattenliebhaber+A -A |
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Autor |
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molt92
Neuling |
#1 erstellt: 17. Okt 2019, 22:17 | |||
Moinmoin! Ich habe folgende Fragen an einen erfahreneren Schallplattenliebhaber. Wenn ich eine neue Schallplatte für +-15 Mal abspiele, kommt es zu immer stärkeren Knackgeräuschen während des spielens. Da sie an den gleichen Stellen beim erneuten abspielen auftreten, müssten diese von der Platte kommen. Den Staub entferne ich mit einer Antistatik Schallplattenbürste. Der Plattenspieler hat die Standardausstattung von Tonarm und Nadel, mit einem werkseitig fest eingestelltem Gewicht, welches nicht nachjustierbar ist. 1) Zählt das zu normalem Verschleiß, also hat ein hochwertiger Plattenspieler eine ähnliche Abnutzung? 2) Sorgt eine alte Nadel (+-15 Jahre EPS 30CS) für einen stärkeren Verschleiß oder kommt es hier lediglich zu schlechterer Klangqualität? 3) Gibt es für gebrauchte Platten Tipps neben der Schallplattenbürste zur Reinigung? Danke und lg Plattenspieler: Technics SL-DD33 Tonabnehmer: T4P Stylus: EPS 30CS [Beitrag von molt92 am 18. Okt 2019, 08:46 bearbeitet] |
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Burkie
Inventar |
#2 erstellt: 18. Okt 2019, 07:24 | |||
Hallo, eine Platte nutzt sich natürlich ab. Eine verschlissene Nadel, voller Schmutz und womöglich mit viel zu großer Auflagekraft betrieben, so verstärkt das den Verschleiß. Nach 15 Jahren könnte u.U. das Gummi des Nadelträger-Lagers im Nadeleinschub verhärtet sein, was den Verschleiß verstärken könnte. Hast du eine Möglichkeit, die Auflagekraft, etwa über eine feine Waage, zu messen? Um sicher zu gehen, das da noch alles stimmt? Kannst du die Nadel mit einer starken Lupe anschauen? Sieht sie arg verschmutzt, verschlissen oder abgebrochen aus? Grüße |
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Ingor
Inventar |
#3 erstellt: 18. Okt 2019, 08:49 | |||
Abgenutzte Nadeln führen auch zu einer höheren Empfindlichkeit gegenüber Verschmutzungen, die in der Rillentiefe vorhanden sind. Aus der Bedienungsanleitung konnte ich nicht entnehmen, dass das Auflagegewicht verstellbar ist, oder eingestellt werden muss. Merkwürdigerweise steht aber in den technischen Daten, dass das Gewicht um 13,5 g angepasst werden kann. Was immer das auch heißen mag. Prüfe also, ob das Tonarmgewicht noch an der richtigen Stelle sitzt. 15 Abspielungen sind nicht viel. Bei z.B. klassischer Musik hat man immer einen knacksenden und knisternden Hintergrundteppich, an leisen Stellen und eine Verzerrung an lauten Stellen zum Ende der Schallplatte. Das ist systembedingt. Also zu ansspruchsvoll solltest du nicht sein. Ansonsten nervt dich das Geknackse immer. |
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Burkie
Inventar |
#4 erstellt: 18. Okt 2019, 08:54 | |||
Hallo, T4P lässt sich eigentlich nicht einstellen. Da wird alles ab Werk vom Hersteller nach T4P-Norm vorgegeben, damit maximale Austauschbarkeit gegeben ist. Trotzdem kann es sinnvoll sein, zu überprüfen, ob die Auflagekraft noch stimmt, oder ob aufgrund Alterung oder Defekten die Auflagekraft aus dem Ruder gelaufen ist. Und ja, 15 Abspielungen sind noch nicht soviel, dass die Platte hinüber sein sollte. Meine Erfahrung ist, dass eine Platte mit Line-Contact-Schliffen abgespielt, deutlich länger und besser hält, als mit etwa elliptischen oder sphärischen Schliffen. Grüße |
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molt92
Neuling |
#5 erstellt: 18. Okt 2019, 14:13 | |||
Danke Burkie und Ingor für die Antworten. Stimmt, laut Bedienungsanleitung gibt es einen Tonarm-Parameter Nadeldruck-Einstellbereich mit 13,5g. [1] Da ich das Gegengewicht definitiv nicht einstellen kann, was ist dann damit gemeint - der Tonarmhub durch die Einstellschraube? Ich werde mich mal nach einer starken Lupe, bzw. Mikroskop und Tonarmwaage umhören. Für das erste habe ich jetzt mal eine neue Nadel bestellt, die auch als Ersatznadel in der BA angeführt ist: EPS 30CS. An einer Line-Contact Nadel hätte ich Interesse. Wenn ich das richtig nachgelesen habe, brauche ich dann neben Nadel auch einen anderen Tonabnehmer - das dürfte dann an der nicht einstellbaren Auflagekraft scheitern. [1] Der Bereich scheint mir sowieso sehr groß, wo doch die meisten Tonabnehmer ein Auflagegewicht von 1,5 ±1 g haben. |
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8erberg
Inventar |
#6 erstellt: 18. Okt 2019, 14:23 | |||
Hallo, Platten kannst Du waschen (z.B. eine Knosti, die Flüssigkeit lässt sich selber einfach mischen aus günstigen Zutaten). https://www.musicsto...t/art-DJE0001187-000 Peter |
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Burkie
Inventar |
#7 erstellt: 19. Okt 2019, 18:43 | |||
Stimmt, ich habe auch keinen Reim auf den Nadeldruck-Einstellbereich. Die Auflagekraft, Auflagegewicht für diesen Tonabnehmer liegt ja laut Bedienungsanleitung bei 1,25+/-0,25 Gramm. Findest du eine englische Version der Bedienungsanleitung? Vielleicht ist das ein Übersetzungsfehler oder aber ein Komma ist verrutscht...? Als Bereicht nur eine einzige Zahl anzugeben, kommt mir auch komisch vor... Grüße P.S.: Eine andere BDA SL-D30 sagt: Effektive Tonarm-Masse: 7,5 Gramm Zulässiger Tonabnehmer-Gewicht-Bereich: 6 Gramm. Macht zusammen 13,5 Gramm. Das ist wahrscheinlich gemeint (effektive Tonarm-Masse inklusive des Tonabnehmers) mit Nadeldruck-Einstellbereich ...? Grüße [Beitrag von Burkie am 19. Okt 2019, 19:16 bearbeitet] |
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Burkie
Inventar |
#8 erstellt: 19. Okt 2019, 19:10 | |||
Hallo, wenn du den genauen Typen deines verbauten Tonabnehmers sicher weißt, kannst du bei Thakker, Phonophono, oder auch bei Jico in Japan, nach einer Line-Contact-Ersatznadel suchen. (Vorsicht, billig ist das nicht. Sie kosten vermutlich ca. um die 150 - 200 € herum. Wenn es eine gibt.) Du könntest auch einen anderen T4P-Tonabnehmer verbauen, der Austausch ist in der Bedienungsanleitung beschrieben. Er sollte ca. um die 6 Gramm wiegen, damit die Auflagekraft stimmt. In der Bedienungsanleitung steht, Tonabnehmer mit dieser Bezeichnung [T4P] seien untereinander austauschbar. Thakker listet zwar einige sehr hochwertige T4P-Tonabnehmer, allerdings sind sie nicht lieferbar. :-( Bei manchen Familien der Hersteller kann man eine sehr hochwertige Ersatznadel an den billigsten Tonabnehmer dieser Familie stecken. Das wäre eine Möglichkeit, sich aus billigem Tonabnehmer (entweder neu noch lieferbar, oder gebraucht zu bekommen) und hochwertiger Ersatznadel aus gleicher Familie einen hochwertigen Tonabnehmer selber zusammen zu stecken. T4P war eigentlich ein sehr guter Standard. Die Montage war sehr einfach (stecken, Sicherrungsschraube eindrehen, fertig). Keine Kabelsteckerei wie mit dem 1/2-Zoll-System, keine Justage von Überhang und Kröpfung notwendig (das hat der Hersteller des Tonarms durch sorgfältige Fertigung schon erledigt). Und vermutlich war die Auflagekraft normiert auf ca. 1,25 Gramm. Oder aber, die Tonarme waren normiert der Art, dass ein Tonabnehmer-Gewicht von 6 Gramm eine Auflagekraft von ca. 1,25 Gramm ergibt, und höhere Auflagekräfte durch schwerere Tonabnehmer erzielt wurden. Leider hat sich dieses System nicht mehr durchsetzen können, sodass es heutzutage recht ungebräuchlich ist. Es gibt nur noch wenige T4P-Tonabnehmer zu kaufen. Grüße |
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Dan_Seweri
Inventar |
#9 erstellt: 19. Okt 2019, 20:14 | |||
Das ist eine Rundnadel. Hier hättest Du lieber die bessere elliptische Nadel EPS30ES bestellen sollen. |
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.JC.
Inventar |
#10 erstellt: 19. Okt 2019, 20:27 | |||
Hi,
ja, meine Methode |
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Ingor
Inventar |
#11 erstellt: 20. Okt 2019, 09:10 | |||
Der Plattenspieler ist ok, aber da Systeme oder Nadeln für mehrere 100 Euro einzubauen ist doch ein bisschen übertrieben. Zumal man ja erstmal den Zustand des Plattenspielers überprüfen muss. |
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molt92
Neuling |
#12 erstellt: 20. Okt 2019, 10:02 | |||
Genau, das ist mir das System auch nicht wert. Irgendwann später werde ich mir dann ein hochwertigeren Plattenspieler zulegen, und da dementsprechend mehr für Nadel und Tonarm ausgeben. @ Burkie: Das wird es sein. Also der Nadeldruck-Einstellbereich wird die effektive Tonarm-Masse inklusive Tonabnehmer-Gewicht sein.
Ist denn die eliptische Nadel besser bzgl. der Haltbarkeit von Platten? Ich dachte immer, dass es wegen des scharfen Schliffes zu mehr Verschleiß kommt im Vergleich zu einer Rundnadel. (Klangqualität ist ein anderes Thema) |
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WBC
Gesperrt |
#13 erstellt: 20. Okt 2019, 10:20 | |||
Da hast Du leider falsch gedacht... Fakt ist allerdingens, dass die Ellipse sorgfältiger ausgerichtet werden muss - sonst " kratzt" sie schon...und zwar sowohl klanglich wie auch physikalisch... Zu dem Thema gibt es aber auch gefühlte 100 Threads hier...bemühe dazu ruhig mal die Forensuche... |
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akem
Inventar |
#14 erstellt: 20. Okt 2019, 10:54 | |||
Erstens mal gehört die Ellipse nicht zu den sog. scharfen Schliffen. Sie ist vielmehr der zweitsimpelste Schliff. Allerdings ist Ellipse nicht gleich Ellipse. Im Hifi-Bereich sind drei Schliff-Geometrien verbreitet: 5x18µm (zöllisches Maß: 0,2x0,7mil), 8x18µm (0,3x0,7mil) und 11x18µm (0,4x0,7mil). Der kleinere Schliff ist der horizontale Verrundungsradius und dominiert die Feinauflösung und die Verzerrungsarmut (je kleiner der horizontale Radius, desto besser). Zweitens ist die Auflagefläche der Ellipse ggü. einer Rundnadel ein kleines bischen größer, was bei identischer Auflagkraft zu ein bischen weniger Flächendruck an der Rillenflanke führt. Bei einer Rundnadel kann man je nach Machart von einer Lebensdauer von ca. 600 Stunden plusminus ausgehen, während Ellipsen je nach Machart so zwischen ca. 600...800h liegen. Drittens haben die wirklich scharfen Schliffe (z.B. Shibata, Micro-Ridge, Line-Contact etc) eine vielfach größere Auflagefläche und dementsprechend auch eine erheblich höhere Standzeit (ca. 1600...2000h - in Einzelfällen wurde gar schon von bis zu 4000h berichtet). Natürlich spielt für die tatsächliche Standzeit der Nadel noch eine korrekte Justage sowie der Zustand der Platten eine große Rolle. Gruß Andreas |
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.JC.
Inventar |
#15 erstellt: 20. Okt 2019, 11:10 | |||
Hi,
lese mal diesen Thread, da gibt es auch ein Diagram (Beitrag 14) zu dem, was Andreas gerade erklärt hat. |
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