Tonarm-Gegengewicht einstellen

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uweloe
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 26. Feb 2019, 16:01
Hallo Zusammen,

könnt Ihr mir erklären, warum bei der Einstellung des Tonarms auf die Balance geachtet werden muss? In allen Anleitungen wird die gleiche Vorgehensweise beschrieben: Erst Balance so einstellen, dass der Tonarm "in Schwebe" bleibt, dann das Auflagegewicht der Nadel einstellen.

Mein Verständnis der Physik:
Wenn ich mich an einer Skala (z.B. einem Ring am Gegengewicht) orientieren muss und nicht nachwiege, dann ist mir klar, dass ich erst eine Ausgangslage herstellen umss.
Wenn ich aber eine Tonarmwaage habe, dann ist es doch eigentlich egal ob ich den Tonarm zuerst "in Schwebe" gebracht habe und danach das Auflagegewicht korrekt einstelle.

Warum also der "Balanceakt"?

In dem Zusammenhang:
Bei meinem Dual habe ich in der Nähe der Tonarmbasis ein kleines Rändelrad mit einer Skala, die offenbar von der Grundidee her die Auflagekraft in Newton angibt und zur Einstellung dient. Wie funktioniert diese Feineinstellung eigentlich? Ist da eine Feder in der Mechanik, die auf Vorspannung gebracht wird?

Freue mich auf Eure Antworten
Holger
Inventar
#2 erstellt: 26. Feb 2019, 16:47

uweloe (Beitrag #1) schrieb:

Warum also der "Balanceakt"?


Für Leute ohne Tonarmwaage (zur Hochzeit der Plattenspieler normal).
Passat
Inventar
#3 erstellt: 26. Feb 2019, 17:16
Beim Dual Tonarm in Schwebe bringen mit dem Gegengewicht, dann mit Rändelrad die Auflagekraft einstellen.
Mit dem Rändelrad wird eine Feder verdreht, die für die nötige Auflagekraft sorgt.
Die Auflagekrafteinstellung bei Dual stimmt übrigens sehr genau.

Der Dual hat einen kardanischer Tonarm und solche Tonarme sind in alle Bewegungsrichtungen hin ausbalanciert.
Die Auflagekrafteinstellung per Feder hat dann den Vorteil, das die Auflagekraft lageunabhängig ist.
Das gilt auch für die Antiskatingeinstellung. Auch die geschieht per Feder und ist damit ebenfalls lageunabhängig.
Einen Dual muß man also nicht "ins Wasser" stellen.
Der spielt auch schräg oder sogar über Kopf gestellt.
Dual hat das seinerzeit auf Messen vorgeführt, indem die einen Plattenspieler in ein Drehgestell eingespannt haben und dieses sich während des Abspielens der Platte um alle 3 Achsen drehte.


Den Abspielvorgang hat das nicht gestört.
Für den Überkopfbetrieb muß man allerdings die Platte und bei den Direktrieblern auch den Plattenteller per Plattenklemme sichern.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 26. Feb 2019, 17:19 bearbeitet]
#linn-fan#
Inventar
#4 erstellt: 26. Feb 2019, 17:47
Hallo Uwe,

im Prinzip hast du in deinem eigenen Post das Thema bereits auf den Punkt gebracht

1) Wenn man eine Tonarmwaage besitzt (und nutzt), dann ist der Balanceakt überflüssig
2) Wenn man diese jedoch nicht nutzt, braucht es die Schritte 1) Nullage, 2) Gewicht einstellen am Rad

Die Einstellung mittels Balanceakt ist nach meienr Erfahrung in 99,999% aller Fälle +-0,1 g korrekt

R.
doc_barni
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 26. Feb 2019, 17:55
Hallo,

verfügbare Systeme / headshells sind allgemein austauschbar und verschieden in Gewicht. Daher ist es klug, die Skala vom Gegengewicht unabhängig verstellbar zu bauen. In "Schwebe" ist = 0 auf der Skala, egal wie schwer oder wie leicht der Kopf ist. Danach zur Gewichtsbestimmung Skala mit Gewicht verdreht zeigt das annähernde Gewicht ausreichend genau an.

Mit einer Digiwaage geht es etwas komfortabler: Waage auf "0", Arm drauf, tatsächliches Gewicht ablesen ung ggfs. nachstellen. Die Skala ist jetzt nicht mehr ausschlaggebend....

freundliche Grüsse

Wolfgang
Passat
Inventar
#6 erstellt: 26. Feb 2019, 18:55
Das gilt aber nur für gewichtsbalancierte Tonarme.

Duals haben keine Skala am Gewicht, weils überflüssig ist.
Die Auflagekrafteinstellung erfolgt per Feder am Tonarmlager und nicht per Gewicht.

Grüße
Roman
Wuhduh
Gesperrt
#7 erstellt: 26. Feb 2019, 21:52
Hallo !

Ergänzung für die Grobmotoriker:

Ich empfehle den Nutzer ...
mit und ohne Tonarmwaage,
mit und ohne Auflagegewichteinstellung am Gewicht oder per Rändelrad

... erst einmal den Tonarm bei abgesenktem Lift in die Nullbalance zu bringen und je nach Möglichkeit die Auflagekraft auf ca. 1,5 bis 2,0 pond einzustellen.

Damit kann vermieden werden, daß bei weiterer Handhabung mit Tonarmwaage und Co. entweder der Tonabnehmer zu heftig aufsetzt oder schwungvoll durch die Gegend schwuppt, was in beiden Fällen nicht gut für den Tonabnehmer ist.

So skalpiert man in klassischer Weise u. a. einen Denon DL103-Nadelträger. Schni-Schna-Schnappi !

Das nur mal als globaler Hinweis ohne die hoffentlich bekannten Schritte im Detail.

Und wie immer: Bedienungsanleitung organisieren !

MfG,
Erik
uweloe
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 27. Feb 2019, 01:24
Herzlichen Dank für die Antworten. Die Balance ist also -so wie ich dachte- ohne weitere Bedeutungen, wenn man die auflagekraft am Ende der Einstellungen korrekt vornehmen kann. Dafür braucht man dann eine tonarmwaage.

Die Bilder von dem kardanischen dual sind ja mega interessant. Ich dachte, das antiskating werde von einem Magneten bewirkt. Hab wieder was dazu gelernt.


[Beitrag von uweloe am 27. Feb 2019, 15:32 bearbeitet]
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