Audioquest Golden Gate ohne Masse

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Pessoa
Neuling
#1 erstellt: 29. Dez 2018, 15:18
Liebe Forenmitglieder!

Könnt Ihr mir wieder einmal helfen?

folgendes: Ich überlege mir ein NF Kabel als Brücke vom Plattenspieler zum Verstärker zu kaufen, eigentlich will ich ein Phonokabel.
Kann ich einem NF Kabel ein Massekabel hinzufügen ohne dass dies auf die Qualität der Übertragung Einfluss hat?
Ist das Massekabel diesbezüglich relevant (klangtechnisch?).
Denn, ich könnte ein NF Kabel (Audioquest Golden Gate) günstig erwerben, nur ist das keine Phono-Variante, also ich nehme an einfach nur ohne Massekabel. Ich frage daher ob ich einfach ein billiges Massekabel dranhängen kann und somit eine Phono-Variante habe?

Danke im Voraus für die Neulingshilfe!

Harald
akem
Inventar
#2 erstellt: 29. Dez 2018, 15:25
Das Massekabel hat keinen klanglichen Einfluß - das Cinchkabel aber schon! Ein einfaches Verlängerungskabel ist keine gute Idee weil erstens die Gefahr von Brummeinstreuungen drastisch ansteigt und zweitens die Kapazität des Kabels massiv steigt. Letztere tritt wiederum in Wechselwirkung mit einem MM-Tonabnehmer und verbiegt dessen Frequenzgang. Hier kannst Du das beispielhaft an einem Shure M97xE sehen, welches sogar noch relativ gutmütig ist (die meisten heutigen Tonabnehmer wollen maximal 200pF "sehen" - das Kabel des Drehers alleine hat im Regelfall schon 100-150pF!): http://www.tnt-audio.com/sorgenti/shure_m97xe_e.html
Besser wäre einen Phono-Vorverstärker in unmittelbarer Nähe zum Dreher aufzustellen. Von dessen Ausgang zum eigentlichen Verstärker darf das Kabel dann ruhig mehrere Meter messen.

Gruß
Andreas
Pessoa
Neuling
#3 erstellt: 29. Dez 2018, 15:39
Lieber Andreas,

danke für die ausführliche Antwort. Leider bin ich technisch nicht so versiert um das alles zu verstehen, was Du mir ans Herz gelegt hast.
Meines Erachtens ist ein Audioquest Golden Gate eh kein "einfaches Verlängerungskabel", oder?
Was die Kapazität des Kabels betrifft, die ansteigt, damit kenn ich mich nicht aus.
Ich möchte vorerst nur mal die mit dem Plattenspieler mitgelieferte Strippe durch ein besseres Kabel ersetzen. Eine Phonovorstufe kommt dann zu einem späteren Zeitpunkt sicher mal noch dran.

Ich gehe also davon aus, ich kann also vorerst ein NF Kabel als Phonokabel benutzen und einfach den Verstärker mit dem Plattenspieler durch ein billiges Massekabel verbinden?

Leider weiß ich nicht mal warum das Massekabel überhaupt da ist. Mein technisches Verständnis ist astronomisch !

Danke Andreas
Pessoa
Neuling
#4 erstellt: 29. Dez 2018, 15:44
Jetzt hab ich was gefunden um Andreas zu verstehen!

http://cinch-kabel.o...tenspieler-benutzen/
akem
Inventar
#5 erstellt: 29. Dez 2018, 16:56
Da liegst Du richtig - ein Phonokabel ist erstmal nur ein ganz normales NF-Kabel. Für den speziellen Anwendungsfall Phono sollte es nur
- eine niedrige elektrische Kapazität haben (um Auswrikungen auf den Frequenzgang möglichst gering zu halten) und
- eine gute Schirmung haben (weil das Signal eines TA recht störanfällig ist)
In der Praxis sollte das Kabel eines Plattenspielers nicht länger als 1m sein (innerhalb des Plattenspielers kommt da ja eh nochmal was dazu). Dann sollte Bedingung 1 ausreichend gut erfüllt sein wenn man von exotischen (und teuren) Kabelkonstrukten absieht. Bedingung 2 kann man leider vom reinen Anschauen nicht beurteilen, dazu müßte man das Kabel abisolieren... Von daher empfiehlt es sich durchaus, ein Kabel zu wählen, welches für den Anwendungszweck Phono ausgewiesen ist. Ein "normales" Kabel kann aber auch problemlos funktionieren.
Kleiner Tip (vorausgesetzt, Du brauchst an beiden Kabelenden Cinch-Stecker):
Schau Dich mal im Bereich Car Hifi um. Die dort angebotenen Kabel haben in der Regel eine mehrfache Schirmung und die Schaltlitze kann als Erdungsleitung verwendet werden (ggf. halt Gabelschuhe anlöten). Und: Car Hifi Kabel sind in der Regel relativ preiswert und ohne Voodoo-Aufschlag...

Gruß
Andreas
8erberg
Inventar
#6 erstellt: 29. Dez 2018, 18:09

Pessoa (Beitrag #3) schrieb:
Lieber Andreas,

Meines Erachtens ist ein Audioquest Golden Gate eh kein "einfaches Verlängerungskabel", oder?




Stimmt, es handelt sich um völlig überteuerten Voodoo-Kram, was nix auf den Hacken hat.

Wenn ein Phonokabel bei dem Plattenspieler beilag warum sollte man das nicht nutzen?

Der Handel verdient sehr gut an "audiophilen" Leitungen die bei Licht betrachtet keinerlei klanglichen Mehrwert bieten können - und ausgerechnet bei Plattenspielern wo es auf kapazitätsarme Kabel ankommt sind die dicken Voodoo-Strippen genau der Schritt in die falsche Richtung.

Spar Dir die Kohle für eine bessere Abtastnadel oder weitere Tonträger.

Peter
Pessoa
Neuling
#7 erstellt: 30. Dez 2018, 10:51
@ akem (Andreas) herzlichen Dank für die Ausführung. Deine Tipps werde ich umsetzen und in den Car Hifi Bereich schauen, mir ein entsprechendes Kabel, besorgen. Hört sich alles plausibel an.
Vielen,vielen Dank für die nette und aufschlussreiche Hilfe.
Bin immer total happy, wenn sich jemand meinen Fragen so detailiert annimmt und fachliche Auskunft gibt.


@ 8berg (Peter) vielen lieben Dank, auch Deinen Hinweis nehme ich mir zu Herzen. Ich denke, in der Tat wird es mehr Sinn machen nicht auf die Leitungs-Schiene zu verfallen, nachdem ich schon gelesen habe, dass nur mehr hier- und nicht mehr bei den Geräten selbst- für die Verkäufer die höchsten Gewinne zu machen sind.

Das erklärt mir auch, warum in Verkaufskreisen das Thema Kapazität der Kabel und die notwendige Abschrimung eher vermindert thematisiert wird- um teure ,dicke und möglichst lange Strippen zu verkaufen, vermutlich.

Euch beiden noch einmal allerherzlichsten Dank für die bemühte und freundliche Amtshilfe.

Euer Harald!
Pessoa
Neuling
#8 erstellt: 31. Dez 2018, 13:27
"Besser wäre einen Phono-Vorverstärker in unmittelbarer Nähe zum Dreher aufzustellen. Von dessen Ausgang zum eigentlichen Verstärker darf das Kabel dann ruhig mehrere Meter messen."

Welchen Phonoverstärker würdet ihr einen Project Debut und einen Verstärker NAD C 316 BEE empfehlen. Dazu muss ich sagen, möchte ich die Phonokette nicht weiter ausbauen (vorläufig). Ich bräuchte, wegen Platzproblemen vom Dreher zum Verstärker eben 3 Meter Kabel, daher überlege ich mir diese Variante mit Vorverstärker, damit das mit der Kabelkapazität hinhaut.

Danke für Inputs!

Und: Ein Gutes Neues!
Harald
akem
Inventar
#9 erstellt: 31. Dez 2018, 16:18

Pessoa (Beitrag #8) schrieb:
Welchen Phonoverstärker würdet ihr einen Project Debut und einen Verstärker NAD C 316 BEE empfehlen

Das ist beides nicht relevant. Relevant ist der verbaute Tonabnehmers. So wie ich Project kenne, dürfte das eines der kleineren Ortofon MMs sein. OM10 oder 2M Red, was aber eh technisch mehr oder weniger identisch ist...
Gerne empfohlen wird der ART DJ-Pre für etwa 50 Euro.

Gruß
Andreas
Pessoa
Neuling
#10 erstellt: 31. Dez 2018, 16:26
Danke Andreas,

ich habe mir eine blaue Ortofon 2M blau drauf getan. Hoffe, der ART DJ-Pre passt auch zu dem System?!

Thanks a lot Andreas!

Harald
Pessoa
Neuling
#11 erstellt: 31. Dez 2018, 16:37
Jetzt hab ich mal alles beisammen. Werde mir diesen Art DJ jedenfalls dazubauen und mich dann
dem, nach dem Geldbeutel, dem restlichen Ensemble widmen.
Mir fehlt noch das Wichtigste: die Lautsprecher. Das ist aber wieder ein eigenes Thema.
Und dafür wende ich mich in greaumer Zeit wieder an Euch!

Du bist / Ihr seid echt klasse!!!!!
Ich spare mir so viel Kohle durch Eure/Deine Tipps!


Danke!
akem
Inventar
#12 erstellt: 31. Dez 2018, 20:37
Ja, der ART paßt auch zum 2M Blue.

Gruß und guten Rutsch
Andreas
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