Zu wenig Bass. Liegt das am Tonabnehmer?

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ArieK
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Dez 2017, 14:41
Hallo zusammen,

ich habe mir neulich einen Thorens TD 147 mit Nagaoka MP-15 zugelegt. Betreiben tue ich den mit Dynavox Pre am Yamaha AX 700 und ALR Take 3 Lautsprecher. Die Lautsprecher musste ich anders aufstellen, mit 8 Meter langen Boxenkabeln. Mit dem Pre habe ich eine deutliche Verbesserung erzielt, nur der Bass ist dürftig. Zuerst hatte ich die Boxen samt Verkabelung in Verdacht (Vorher 5m sauteure Kabel, jetzt welche aus dem Baumarkt mit ordentlichem Querschnitt). Gestern habe ich nach langer Zeit mal wieder CD gehört, da kam ordentlich Bass. Könnte der TA die Ursache sein? Den habe ich mit Ortofon-Schablone nach Anleitung eingestellt.


[Beitrag von ArieK am 07. Dez 2017, 12:30 bearbeitet]
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ArieK
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 07. Dez 2017, 17:07
Ich habe mir jetzt noch den "Pro-Ject Phono Box USB V" bestellt, der heute angekommen ist. Dieses Gerät liefert einen besseren Bass, so dass ich es behalten werde bzw. der Dynavox Pre USB zurückgeht. Die USB-Version sollte es sein, da ich meine Platten teilweise auch digitalisieren will.
Albus
Inventar
#3 erstellt: 07. Dez 2017, 22:34
Tag,

nach einer etwas ausholenden Vorbemerkung mache ich dir einen Vorschlag für eine Orientierungsprobe.

Zuerst die Vorbemerkung - zur 'Basskarriere' des TD147 mit MP15, das Problem heißt Kapazität... (ja, schon wieder). TD147 bringt 200 pF mit, der AX-700 hat 370 pF, Dynavox 220 pF, der Pro.Ject immerhin noch 120 pF. Und also...
Die Karriere des Aufstiegs zum besseren Bass lautet in Kapazitätsgrößen:
1. Am Yamaha AX-700 - waren es 570 pF, untauglich, da unverträglich
2. Am Dynavox - waren es 420 pF, etwas weniger unverträglich
3. Am Pro-Ject - sind es noch 320 pF, schon merklich besser gegen den Anfang mit 570 pF oder 420 pF. Denn...
Das Nagaoka MP15 soll nach Herstellers BDA mit 100 pF abgeschlossen werden (einhundert, man mache sich die Mühe, die Unterlage einzusehen).
Wird in der beschriebenen Weise die Kapazität gegenüber der Soll-Vorgabe von 100 pF reichlich überzogen, dann kommt es zur Verfärbung in der Weise, dass die Mitten- und Höhenregion angehoben werden - bis hin zu Verdeckungseffekten für die Tiefenregion. Die etwa vorhandenen Tiefen erscheinen im Hörereignis abgeschwächt, mehr oder weniger. Hier vermutlich wie gezeigt, von 1. bis 3.

Und nun der Vorschlag: Bitte, nutze doch einmal am AX-700 die Klangregler, Treble, setze diese auf Minimum. - Was ist dann mit dem Intensitätseindruck der Tiefenregion? Wie 'normal' oder 'immer noch nicht, nur dünn'?
Zusatz: Und falls noch immer nicht intensiv genug, dann eben den Bass-Regler um eine oder zwei Stufen ins Plus setzen.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 08. Dez 2017, 14:02 bearbeitet]
ArieK
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 09. Dez 2017, 02:37
@Albus

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Der Pro-ject bringt auf jeden Fall schon einmal mehr Bass, hebt aber auch die Höhen mehr an als der Dynavox - zumindest ist das mein Eindruck. Das Runterregeln der Höhen bringt leider nur ein diffuses Klangbild.

Wenn ich diese pf Daten richtig verstehe, dann müsste der Pre -100pf (minus) bringen, um die 200pf des Td 147 auszugleichen und den Anforderungen des MP-15 zu genügen?
ArieK
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 10. Dez 2017, 15:39
Ich denke, an der Ausrichtung meines Nagaoka stimmt doch was nicht. Den Dreher hatte ich ja so gekauft und habe nur mittels Ortofon-Schablone den Überhang und die seitliche Ausrichtung korrigiert. Jetzt habe ich mal ein paar Fotos gemacht und es scheint so, als ob der TA nicht richtig in der Headshell sitzt (auf der linken Seite Spiel zur Headshell) Bevor ich den nochmal komplett löse, möchte ich mir zuvor hier Tipps holen. Kann es sein, dass eine Unterlegscheibe fehlt?

Ich füge mal 2 Bilder an.

Verdrehter TA_1
Verdrehter TA_2
Vogone
Inventar
#6 erstellt: 10. Dez 2017, 17:04
Hi,

also auf den Fotos kann ich jetzt nichts entsprechendes sehen ....
klausES
Inventar
#7 erstellt: 10. Dez 2017, 17:38
Besonders auf dem 2. Bild wirkt es, als würde der TA etwas gegen den Uhrzeiger verdreht am Headshell sitzen.


[Beitrag von klausES am 10. Dez 2017, 17:39 bearbeitet]
raindancer
Inventar
#8 erstellt: 10. Dez 2017, 19:06
Bitte mach Nahaufnahmen, auch um meinen Neidanfall wg der Mahagonizarge nicht zu wiederholen, hab nur nen schwarzen TD147 abbekommen.

aloa raindancer
ArieK
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 10. Dez 2017, 19:06
Ja, genau, das meinte ich. Ich habe versucht, die Schräubchen fester zu ziehen - ohne Erfolg. Den Tonarm kann ich leider nicht seitlich verdrehen.
.JC.
Inventar
#10 erstellt: 10. Dez 2017, 19:47
Hi,

da hilft wohl nur demontieren und neu machen (eine fehlende U- Scheibe ist für uns natürlich kaum zu sehen).
Aber selbst wenn das MP 15 korrekt montiert ist: ein Basswunder sind die Nagaokas nicht gerade.
klausES
Inventar
#11 erstellt: 10. Dez 2017, 19:52

ArieK (Beitrag #9) schrieb:
...habe versucht, die Schräubchen fester zu ziehen - ohne Erfolg. Den Tonarm kann ich leider nicht seitlich verdrehen.

Nicht den Tonarm oder das Headshell. Letzteres scheint mir auch auf den Bildern gerade, meinte "nur" den TA, dass dieser nach links verdreht sitzt.
Würde das System nochmal abschrauben und genau schauen.
Nicht einfach fester anknallen. Es muss einen Grund geben dass es evtl. nicht Plan sitzen kann.


[Beitrag von klausES am 10. Dez 2017, 19:55 bearbeitet]
Albus
Inventar
#12 erstellt: 10. Dez 2017, 21:58
Tag,

bitte, der Eindruck, wonach das MP15 leicht verdreht unter der Headshell sitzt, ist wohl zutreffend sowie eine Folge des Einbaues abweichend von den Herstellervorgaben - hier stattdessen mit der Ortofon-Schablone auf die Nullpunkte 66 mm innen und 120.9 mm außen (das ist nach IEC). Was nur durch Veränderung von Überhang und Kröpfung (Einwinkelung) zu erreichen ist.

Die originale Geometrie für den TD147 legt die Nullpunkte auf 61 mm innen und 120.3 mm außen, die Montage hat strikt linear unter die Headshell zu erfolgen. Die BDA setzt für die Montage die Verwendung einer Kunststoffmontagehilfe voraus, diese Überhanglehre ist nicht mehr vorhanden? [Daten: Effektive Länge 232 mm, Achsabstand 215.6 mm, Überhang 16.4 mm, Kröpfung 23°.]

Die Bauhöhe eines MP15 von 18,0 oder 18,4 mm (muss ich noch einmal nachschlagen: 18.4 mm unter Auflagekraft) sollte kein wirkliches Problem darstellen. Die Unterlegplättchen 2.0 oder 1.5 mm wären passend, 1.5 mm schlage ich vor.

Die BDA ist beispielsweise auch hier einsehbar: https://www.vinylengine.com/library/thorens/td147.shtml

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 10. Dez 2017, 22:20 bearbeitet]
ArieK
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 10. Dez 2017, 23:32
Nein, diese Kunststoffmontagehilfe und auch Unterlegplättchen waren beim Kauf leider nicht dabei.

Wie kann ich diese Daten [Daten: Effektive Länge 232 mm, Achsabstand 215.6 mm, Überhang 16.4 mm, Kröpfung 23°.] ohne Hilfsmittel anwenden. Vor allem die Kröpfung ist mir ein Rätsel.
wendy-t
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 10. Dez 2017, 23:36
Hallo!

Die Einstelllehre bekommst du bei "Dualfred" für kleines Geld.

Viele Grüße
Philip

http://www.dualfred....ehre-6880019-dt.html


[Beitrag von wendy-t am 10. Dez 2017, 23:38 bearbeitet]
ArieK
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 11. Dez 2017, 01:00
Na, ja. Unter kleines Geld verstehe ich bei 15€ + 10€ (für Verpackung und Versand) für ein Plastikteil zwar was anderes, ich bin aber trotzdem dankbar für den Tipp und habe bestellt. Ich brauche ich nur noch die Unterlegplättchen.
wendy-t
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 11. Dez 2017, 01:12
Stimmt, das habe ich hinterher auch gedacht.
Ich habe es erst geschrieben und den Link nachgeliefert.
klausES
Inventar
#17 erstellt: 11. Dez 2017, 02:12

ArieK (Beitrag #15) schrieb:
...brauche ich nur noch die Unterlegplättchen.

Würde zum testen welche aus Papierkarton anfertigen. Wenn anständig gemacht ist das mehr als nur ein Provisorium...

Schau deine Wohnung mit ner Schieblehre in der Hand nach Verpackungsmaterialien durch,
da findet sich immer was in allen stärken (einschichtiges hartes natürlich, keine matschige Wellpappe).

(Gleiches gilt für Kunststoffe).


[Beitrag von klausES am 11. Dez 2017, 02:17 bearbeitet]
ArieK
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 11. Dez 2017, 10:31
Oder diese aus dem Sonderangebot:

https://www.dienadel...hrauben/a-353629004/

ArieK
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 12. Dez 2017, 23:20
Wuhduh
Gesperrt
#20 erstellt: 13. Dez 2017, 02:42
Moin !

Es könnte sein, daß - von vorne gesehen - die linke Schraube etwas zu lang ist und von unten am Headshell aufsetzt. Die Schrauben gehen durch das Gewinde, welches sich im Fingertip befindet.

Ein Ausgleich läßt sich finden, in dem man mindestens 1 weitere U-Scheibe für die Schraube(n) verwendet. Danach sollte ein Hauch von 4711 die Auflagekraft nachgeprüft werden.

Die Nagaoka sollten möglichst plan zur Plattenoberfläche laufen.

MfG,
Erik
ArieK
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 13. Dez 2017, 16:34
Vielen Dank erstmal einmal für eure Tipps!

Ich habe den TA heute mal demontiert und dabei festgestellt, dass das Unterlegplättchen (A der Bedienungsanleitung) falsch montiert war. Danach habe ich mit der Thorens-Einstelllehre von Dualfred den Nagaoka eingestellt.

Verstehe ich das richtig, dass ich jetzt nicht noch zusätzlich mit Schablone (Ortofon etc.) einstellen muss?
wendy-t
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 13. Dez 2017, 17:11
Hallo!

Genau, die Einstelllehre reicht.

Viele Grüße
Philip


[Beitrag von wendy-t am 13. Dez 2017, 17:13 bearbeitet]
ArieK
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 13. Dez 2017, 18:15
Das hört sich jetzt auch alles deutlich besser an! Ich wollte schon ein paar LP's aussortieren, gut das ich gewartet habe. Eine gebraucht gekauft LP hörte sich richtiggehend kratzig an, so als wäre sie völlig verstaubt und müsste durch eine Plattenwaschanlage. Auch das ist weg, unglaublich!
wendy-t
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 13. Dez 2017, 20:24
Hallo!

Super, dass es geklappt hat.
Deine Idee, die gebraucht gekauften Platten mal zu waschen, halte ich auch für eine gute Idee.
Auch das geht für relativ kleines Geld.

Viele Grüße
Philip
ArieK
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 16. Dez 2017, 12:04
Jetzt habe ich ein weiteres Problem.

Beim Abspielen mit dem Pro-ject Pre kommt es nach einigen Minuten zu Lautstärkeschwankungen. Als ich zufällig an die Mehrfachsteckdose gekommen bin, war das Phänomen kurzfristig auch da. Jetzt habe ich den Netzstecker des Pre in eine andere Steckdose gesteckt und das Problem scheint behoben. Watt issn datt?


[Beitrag von ArieK am 16. Dez 2017, 12:04 bearbeitet]
Albus
Inventar
#26 erstellt: 16. Dez 2017, 12:57
Tag,

nun, gelegentlich sind die Stifte an Netzsteckern zu dünn oder haben einen falschen Abstand; infolgedessen sitzen diese dann zu lose, es kommt zu Kontaktunterbrechungen oder zu hohen und störenden Spanungsschwankungen.
Im Falle eines Falles verhilft ein geringes Auseinanderbiegen zu festem Dauerkontakt.

Freundlich
Albus
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