Pro-Ject Tube Box S2

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imps
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Okt 2017, 18:45
Hi,
bin am überlegen mir diese Phono Amp zuholen.
Pro-Ject Tube Box S2
Klingt ja erst mal nicht schlecht vom Verkaufsspeach...
Im Moment läuft ein mmf 2.2 mit OM 20 über ein Yamaha AX 1070. Hört sich bei sehr guten Pressungen schon OK an, nahe an sehr geil.
Aber, hier werdet ihr mich wahrscheinlich zerfleischen, der Schnitt, der Durchschnitt an sowohl an alten, wie neuen Scheiben, klingt hart.
Raum fehlt, Wärme. Ich weiß, dass der Yamaha da nicht optimal ist.
Von daher meine Frage, hat da jemand schon Erfahrung mit oben genannten Amp?
Alternativen, Weichzeichner, von daher der Gedanke an Röhre?
Und ja, ich weiß, dass ich gezielt nach Klangverfälschung frage...
Schon mal Danke für die Antworten
ron
Vinuel
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 01. Okt 2017, 19:33
In meiner Erfahrung klingen Ortofone etwas hart, deine Situation hat also nichts mit dem Phono-Pre zu tun. Das ist nicht als defekt zu sehen, sondern es hat mit der Konstruktion zu tun und ist vom Hersteller mit Sicherheit so gewollt. Wem's gefällt nennt es neutral, wem's nicht gefällt nennt es hart. Da du ein OM20 hast und den Klang als "hart" empfindest, denke ich du hörst es so wie ich und dir gefällt es eher weniger.

Ich würde bei zu hartem Klang (und das nicht mal bei allen Platten) nicht an den Wechsel des Phono-Pres denken, sondern an einen neuen Tonabnehmer. Ein Röhren-Pre könnte vielleicht auch helfen. Aber ich befürchte, dass die Pro-Ject Tube Box die Röhren nicht als Ersatz für Transistoren nutzt, sondern das Signal nach der Verstärkung einfach durch die Röhren jagt um den "Röhrenklang" zu kriegen und alle relevanten Operationen trotzdem durch Transistoren erledigt werden. Man möge mich da korrigieren wenn ich falsch liege!

Ich empfehle über einen anderen Tonabnehmer nachzudenken, wenn der Klang so wie er ist nicht gefällt. Man kann das OM20 natürlich aufwerten mit besseren Nadeln. Ich glaube aber, dass die genannte Härte im Klang grundsätzlich den Ortofon-Tonabnehmern zuzuschreiben ist und nicht weg geht mit besseren Nadeln.

Weicher klingende Tonabnehmer sind Grado oder Shure z.B. So weit ich es nach youtube Videos beurteilen kann, auch Nagaoka.

Wenn man sich für Grado entscheidet, ist es auf jeden Fall empfehlenswert eine 8mZ Ersatznadel zu kaufen und ein Grado Prestige irgendwo aus dem Mittelfeld, ein Green oder Blue (wenn man die höchst mögliche Kanaltrennung möchte, auch gerne ein Silver oder Gold, ist aber relativ teuer. Grados haben grundsätzlich eine der höchsten Kanaltrennungen überhaupt, ein Green oder Blue hat also genug Kanaltrennung um mit z.B. Ortofon OM20 locker mitzuhalten oder diesen zu übertreffen). Die originalen Nadeln der Grado Prestige Serie sind relativ gesehen schlecht. Wenn man z.B. ein Grado Gold kauft, kriegt man trotzdem eine popelige gebondete Nadel und auch nicht mal eine besonders gute. Das Grado Reference Platinum, das günstigste mit Holzbody, hat auch eine gebondete Nadel, die aber eindeutig besser ist. Das günstigste Grado, das von Werk aus mit einer nackten Nadel kommt ist Reference Sonata (oder Statement Sonata, wenn es Low-Output sein soll). Dieses ist ca. doppelt so teuer wie die Pro-Ject Tube Box, scheidet also erstmal aus!

Die Lösung bei den günstigen Grados ist die Ersatznadel 8mZ. Diese Nadel ist etwas schwierig in Europa zu kriegen, aber auf einer Webseite ist es glaube ich verfügbar. Normalerweise verkauft Grado diese Nadeln nur in den USA (von dort hab ich meine). Kostet ca. 170 - 180 Euro, dazu ein günstiges Grado für 120-130 Euro und man hat einen Tonabnehmer der wirklich genial spielt.

Ein Grado mit 8mZ ist extrem gut! Weicher Klang, trotzdem sehr detailliert, nach meinem Hörempfinden neutrale Tonbalance. Wenn die Aufnahme hell ist, dann hört man das, wenn sie warm abgestimmt ist, klingt es auch nicht zu warm. Abtastfähigkeit ist sehr gut, kein Zischeln, kein Verzerren am Ende der Platte, kein hörbarer Höhenabfall. Bin absolut begeistert von der Kombination Grado Prestige Red und 8mZ Ersatznadel. Diese Tonabnehmer sind übrigens völlig unkritisch was Phono-Pres angeht. Sie spielen sehr gut an praktisch jedem Equipment, weil sie sich elektrisch im Detail anders verhalten als alle anderen MMs und MCs (es ist eine Abwandlung des MI Designs).

Will man sich nicht mit Grado und dem Import einer 8mZ Nadel herumschlagen, kann man ein Shure nehmen. Das Shure M97xE.

Ein Shure M97xE auf der anderen Seite ist aufwertbar durch eine SAS Nadel von Jico. Tastet sicherlich noch besser als eine 8mZ Nadel ab. Ähnlich wie die MicroLine Schliffe oder Shibata, in dem Sinne, dass es gebrauchte, mit anderen Nadeln schon verzerrende Platten wieder sauber - fast wie neu - abtasten kann. Kostenpunkt zusammen mit einer SAS Nadel ist wiederum höher als die Tube-Box von Pro-Ject. Wenn man allerdings mit der Originalnadel des M97xE zufrieden ist - sind die Kosten viel geringer. Muss man halt ausprobieren...
wendy-t
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 01. Okt 2017, 20:03
Hallo!

Da Albus anscheinend gerade nicht da ist, verlinke ich mal eben einen Thread, in dem er sich zu der Kapazität des Yamaha äußert.
Ich schließe daraus, dass eine Änderung im Phono-Eingang den Klang verändern/verbessern würde.

https://www.google.c...3E2C1TuFB9JiBgfg1PtC

Viele Grüße
Philip
Vinuel
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 02. Okt 2017, 08:22
Habe mal den verlinkten Trhead durchsucht, hier ist die Äußerung von Albus:


Albus schrieb:
der Blick zunächst auf die Eingangskapazität des Yamaha AX-1070 - die in der Tat reichlich 'dick' ist: 550 pF (nominell), wenige pF aus Platinenweg kommen dazu.


Das ist schon sehr hoch, ein besserer Phonoeingang würde sich sehr wahrscheinlich positiv bemerkbar machen. Kannst du denn bestätigen, dass der Klang ein wenig in den Höhen überbetont ist und gleichzeitig der oberste Hochton stark abfällt? Das ist das, was bei zu viel pF passieren sollte.
imps
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 02. Okt 2017, 09:04
Erst mal ein fettes Danke für eure Antworten.
Der genannten Thread ist mir bekannt, Albus hatte es ja schon deutlich gemacht, dass der Yamaha da durchaus kritisch ist.
Mein Versuch mit der ART DJ Pre II Phono Preamp war leider auch für meinen Geschmack nicht so befriedigend.
Ein neuer TA, ja, feiner Tipp, aber es sollen halt auch mehrere Dreher spielen, so dass ich doch eher auf eine Pre Amp setzen muss.
Von daher der Gedanke, ob ich über den "Röhrensound", der dann ja auch individuell durch verschiedene Röhren zu "steuern" wäre, näher an meinen Geschmack komme.
@Viinuel ja, so in etwa könnte ich das bestätigen...
Beste Grüße
ron
Vinuel
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 02. Okt 2017, 09:11
Wenn sowieso ein Phono-Pre zum Einsatz kommen muss, probier mal ruhig die Tube Box aus, die ist ja besser anpassbar als der ART DJ Pre II. Sollte auf jeden Fall eine Besserung bringen. Ein wenig helfen vielleicht auch die Röhren!

Dann würde ich eher mit einem neuen TA warten, weil ein Phono-Pre so oder so auf der Liste steht. So kann man erstmal mehr in einen guten Pre investieren!
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