Frequenzgang eines Tonabnehmers bei verschiedenen Kapazitäten

Ortofon empfielt eine Gesamteingangskapazität zwischen 150 und 300pF für deinen Tonabnehmer,
also sollte an der Phonobox die Einstellung 47kOhm, 47pF oder147pF eigentlich am Besten für den Tonabnehmer sein, je nachdem wieviel Kapazität das Phonokabel am Plattenspieler hat.
Verstärkungsfaktor würde ich mal mit 40db einstellen.
Bei zu hoher Eingangskapazität bekommst du eine Anhebung im Hochtonbereich, den man beim hören als zu hell oder schrill empfindet.
Das Gegenteil kann bei zu niedriger Kapazität auftreten. Hängt auch damit zusammen, wie empfindlich der Tonabnehmer auf Kapazitäten reagiert.
Einfach mal etwas rumspielen....

Tag,
und Tag Kempi,

für das 2M Bronze gibt es die schon genannte Herstellerempfehlung (150-300 pF); die Endkontrolle bei Ortofon wird mit 47 kOhm und 220 pF ausgeführt (siehe die Ortofon-Webseiten).
Die tragende = auf die spektrale Frequenzgruppenbalance mehr-weniger Effekt machende Größe der Systeminduktivität beträgt beim 2M Bronze nach Messungen der Stereoplay gut 610 mH (Millihenry), die Spezifikation lautet 630 mH (was noch ungünstiger wäre).

Hier folgt nun eine Veranschaulichung der Effekte von Kapazitätslasten für zu geringe (150 pF) bis zu überhöhter Kapazität (370 pF, 620 pF): http://www.tnt-audio.com/sorgenti/shure_m97xe_e.html
Die Herstellerempfehlung für das M97xE lautet 250 pF. Das Beispiel des Shure M97xE passt recht brauchbar zum 2M Bronze: die Systeminduktivitäten liegen dicht beieinander. M97xE ~570 mH, 610 mH für das 2M Bronze. Was bedeutet, die Veränderungen des Wiedergabefrequenzganges des 2M sind bei Kapazitätsvariationen noch deutlicher.

Anwendung: Ich schlage vor, für das 2M Bronze die Summe der Kapazitäten = Lastkapazität auf 275 pF hin anzulegen. Die Summe ergibt sich aus dem Beitrag des Tonarmkabels, des Audiokabels und der Eingangskapazität des MM-Phono-Einganges.
Ein Tonarmkabel liegt typisch bei 20-30 pF, ein Audiokabel von 1,0-1,2 m Länge ist gängig bei seriösen Herstellern von Plattenspielern mit Kapazitätsbelag von 100-150 pF anzusetzen, soweit 120-180 pF. Bis 275 pF meines Vorschlages sind dann 150-100 pF für den MM-Phono-Eingang übrig.
Mithin wählte ich so gesehen zunächst die 100 pF des Phono-Box DS.
Ist der Klangcharakter dann aber doch zu hell, dann die 47 pF versuchen.

Freundlich
Albus

Mit steigender Kapazität sinkt die Resonanzfrequenz.
Das führt zu einer Überbetonung der unteren Höhen mit anschließendem starken Höhenabfall.
Hier sieht man das gut:


Optimal sind beim Tonabnehmer im Diagramm 220 pF.
Die Resonanz liegt dabei oberhalb 20 kHz und der Frequenzgang ist im Hochtonbereich am glattesten (um die 0,3dB Abweichung).
Bei 470 pF sinkt die Resonanzfrequenz auf 7 kHz mit einer Überhöhung von 1 dB und einem Höhenabfall bei 20 KHz von 2 dB.

Der Tonabnehmer reagiert ziemlich gutmütig auf die Kapazität.
Andere Tonabnehmer reagieren da deutlich stärker. Überhöhungen von 5-6 dB sind durchaus keine Seltenheit.

Grüße
Roman

Vielen Dank für die Antworten. Ihr habt mein Wissen bereichert.