Warum wird es hier immer ein Dual oder Thorens empfohlen?

Neben Thorens und Dual sollte fuer Gebrauchtgeraete auch Revox erwaehnt werden. Hierfuer gibt es weiterhin geschultes Personal mit einem anscheinend ausreichendem Vorrat an original Teilen, welches diese Dreher instand setzen und am laufen halten kann.

Ich habe meinen B791 seit ca. 1985, einmal zur Wartung gegeben, und den TA ausgewechselt, was nicht noetig gewesen waere, aber ich wollte einen Shure V15VxMR haben. Er hat all meine Umzuege in 8 Laender auf drei Kontinenten mitgemacht dank des einfachen Umloetens am Trafo fuer die verschiedenen Spannnungen (100, 110, 220 und 240V benutzt).

8erberg (Beitrag #50) schrieb:

wobei SME auch "gerade" Tonarme im Programm hatte

Nicht nur hatte.
SME gibt es immer noch und einige Tonarme gibt es seit den 80ern bis heute im SME-Programm.
Der SME IV und SME V sind gerade Tonarme und beide gibts seit den 80ern (V seit 1984).
Aktuell gibts bei SME 8 Tonarme, davon sind 6 gerade Arme.

Grüße
Roman

Beim nächsten Mal schreibe ich von S-förmigen Tonarmen mit SME-kompatiblem Headshellanschluss. Ich hoffe ich muss nicht noch weiter eine Sache beschreiben wovon jeder von Euch weiß was gemeint ist. Ich habe ja nicht von SME Armen geschrieben, die im Zusammenhang mit 99,99% der Anfängerberatungen keine Rolle spielen.

Hi,

Tywin (Beitrag #51) schrieb:

zeige mir irgendein Angebot mit einem HiFi-Dreher aus der Hoch-Zeit des Plattenspielerbaus, der die Bedingungen erfüllt und nicht aus Japan stammt. Allerdings habe ich "S-förmiger Tonarm" vergessen zu schreiben. Wobei ich nicht sicher bin, dass die geraden Arme unter den Oberbegriff "SME-kompatibel" fallen, wobei sie ehedem sehr selten vorkommen.

auch wenn es mittlerweile arg OT ist: Unter der Annahme, dass man "Hifi Dreher" sehr weitläufig nimmt, und die EMT Tonarme noch als "S-förmig" durchgehen lässt (die gab es mit EIA Standard Headshell Anschluss), kämen die EMT 950, 948 und 938 sowie der TD 524 als Kandidaten in Frage.

Ob Garrard seine DD Laufwerke zugekauft/fremdproduziert hat, weiß ich nicht, auf jeden Fall steht "Made in England" drauf, und 1976 sollten sie eigentlich noch in England produziert haben, sohin müsste der DD75 den Vorgaben entsprechen. Dito beim ADC 1600 (da weiß ich nicht, ob es den nur mit dem geraden Arm gab) und 3001.

Du magst recht haben, dass fast alle DDs damals aus Japan kamen, mit wenigen Ausnahmen aus Europa und den USA, und ich gehe auch davon aus, dass in einem der Tigerstaaten damals DDs produziert wurden, auch wenn die kaum ihren Weg zu uns fanden.

LG Tom

Hallo,

die europäischen Hersteller standen international bereits seit den 60er Jahren unter "Beschuss", die japanische Industrie - vor allen Dingen auch durch das MITI kräftig unterstützt - rollte allerdings zuerst den US-Markt auf, weil der Yen dort sehr niedrig bewertet wurde. Die Japaner wurden ja Anfang der 80er Jahre als Riesen-Gefahr für die Europäer gesehen - ich erinnere mich wie verschiedene Länder in Europa durch Handelsbeschränkungen ihre Industrie schützen wollten. Aufkleber ala "ich kaufe ein deutsches Auto wegen den Arbeitsplätzen" sah man auch häufig.

Man sieht es daran, dass als erste PE und die Briten das Handtuch werfen mussten, es folgte ELAC - Dual hatte anfangs davon profitiert - dann allerdings auch den Kampf verloren (auch durch große Fehler im eigenen Haus).

Letztlich ist es aber ein Treppenwitz der Geschichte, dass die japanische Unterhaltungselektronik-Industrie ebenfalls beim "nächsten Strukturwandel" kräftig Federn lassen musste.
Die aller-allerwenigsten Geräte mit den verbliebenen großen Namen aus dem Gehäuse kommen noch aus Nippon, sondern meist aus anderen asiatischen Ländern.

Peter

8erberg (Beitrag #56) schrieb:

ich erinnere mich wie verschiedene Länder in Europa durch Handelsbeschränkungen ihre Industrie schützen wollten.

Die Japaner haben aber entsprechend reagiert.
Nissan hat z.B. einfach eine Autofabrik in England gebaut, Denon eine CD-Player Fabrik in Deutschland, Fuji eine Magnetbandfabrik ebenfalls in Deutschland, etc.
Viele asiatische Hersteller produzieren auch heute noch in Europa.
So kommen z.B. die Fernseher von Sharp aus Spanien, diverse Samsung-Geräte aus Ungarn etc. etc.

Grüße
Roman

Hallo,

jau, mein Panasonic-Videorecoder (mit sehr gutem Klang) ist auch ein "Made in Germany".
Am Niederrhein gibt es tatsächlich noch heute jede Menge "japanische Fabriken", wegen der Nähe zu "Klein-Tokyo" in Düsseldorf.

Heute stehen ja alle Produktionsbetriebe egal bei welchem Konzern im internationalen Vergleich, von daher ist es schön, dass einige Japaner dem soooft gescholtenen "Standort Deutschland" die Treue halten.

Peter