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Thorens TD320 Motorgeräusche+A -A |
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Autor |
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söhaan
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 22. Apr 2015, 11:11 | |
Hallo ins Forum! Ich habe mal ein paar Fragen bzg. meines Thorens TD 320. Ich habe ihm beim Händler meines Vertrauens warten und mein Acutex 412STR justieren lassen. Gemacht wurden: Ölwechsel, Lift, neuer Riemen und ein wenig an der Elektronik. Jetzt lief er eine Zeit lang ganz gut abgesehen von einem leichten Schleifen beim Anlauf. Der Klang ist auch jetzt noch hervorragend und Störgeräusche treten während des Betriebs nicht auf. Was jetzt aber beim Anlauf dazugekommen ist, ist ein Klackern des Motors, dass sich einstellt sobald der Teller die Betriebsdrehzahl erreicht hat. Angefangen hat es, seitdem ich einige Male (in der blödsinnigen Annahme dem Dreher etwas Gutes zu tun, in dem ich das Anlaufmoment klein halte) dem Teller vor dem Start einen kleinen Schubs gegeben habe. Danach kam dieses Klackern sehr plötzlich. Im Leerlauf (ohne Riemen) tritt das Geräusch nicht auf. Meine Frage: Zeichnet sich jetzt so langsam das Ende der Motoreinheit ab (verbogene Welle, defektes Motorlager, defekte Rutschkupplung etc) oder kann/sollte ich da vorsorglich mal Maßnahmen treffen? Ich dachte bisher, dass der Motor wartungsfrei wäre aber anscheinend ist auch dieser nicht dauerhaft geschmiert. Kann man da irgendwas nachölen und justieren? Viele Grüße! |
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plattenmax
Stammgast |
#2 erstellt: 22. Apr 2015, 11:29 | |
Hol dir am besten Joel´s Wartungs- Kit. Gibts bei E-Bay. Da ist dann alles dabei. Öl für den Motor und fürs Lager und einiges mehr. Vor allem auch eine Beschreibung. |
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söhaan
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 22. Apr 2015, 11:41 | |
Hi! Danke für deine Antwort. Ich denke aber, dass das Kit für meinen Fall zu umfangreich ist, da bis auf den Motor ja alles bereits gemacht wurde. Ich bräuchte im Prinzip ja nur das Motoröl -wenn sich das Klackern damit beheben lässt - und einen Tipp, wie ich dieses einsetzen muss. Die restlichen Teile würden ja am Ende nur rumliegen ;-) Beste Grüße [Beitrag von söhaan am 22. Apr 2015, 13:25 bearbeitet] |
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akem
Inventar |
#4 erstellt: 22. Apr 2015, 13:23 | |
Da gab es doch mal so einen Drehmomentbegrenzer. Ich tippe mal auf den. Aber schreib den Joel mal an, der kann Dir dann schon sagen, was zu tun ist (die Drehmomentbegrenzer kann man irgendwie einstellen). Gruß Andreas |
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Ingor
Inventar |
#5 erstellt: 22. Apr 2015, 15:23 | |
Motoröl? Das ist ja kein Benzinmotor. Der eingebaute Motor hat zwar auch Gleitlager, aber die Klackern nicht. Wenn die defekt sind, brummelt der Motor auf und abschwellend. Nimm mal den Teller ab und schau dir die Sache genau an und halte mal den Finger an die Motorspindel, ob das Geräusch dann verschwindet. Wenn das Gerät eine Rutschkupplung hat, kann es dort zu Klackergeräuschen kommen. Du kannst dir im Netz das Service Manual bei Vinyl Engine herunterladen. Ich kann dich aber beruhigen,du bist nicht Schuld an diesem Geräusch. Ein bisschen Anschubsen sollte das Gerät schon vertragen. |
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söhaan
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 02. Mai 2015, 19:20 | |
Hi! Erstmal besten Dank für eure Antworten. Ich habe mein Problem mit der Klackerei nun gelöst. Für den Fall, dass noch jemand dieses Problem hat (was eigentlich nur eine Frage der Zeit ist) schreibe ich hier mal eine kleine Anleitung. Alle Angaben sind ohne Gewähr auf Richtigkeit! Das Problem: Der Teller des Thorens TD320 läuft nur sehr langsam an (>3-4 sec bis zum Erreichen von 33 [U/min] ) und/oder gibt während dessen stark schleifende oder klackernde Geräusche von sich. Das Tellerlager als Fehlerursache sei an dieser Stelle mal ausgeschlossen. Der TD 320 (andere Riementriebler wahrscheinlich auch, aber darüber kann ich keine Aussage treffen) verfügt über eine Art Rutschkupplung, die das hohe Anlaufmoment während des Einschaltens etwas mindert und somit die beteiligten mechanischen/elektromechanischen Komponenten schont. Im Wesentlichen setzt sich diese Kupplung aus drei Teilen zusammen: Einer Feder, dem Pulley und einer Messingscheibe. Die auf der Motorwelle kraftschlüssig fixierte Messingscheibe ist mit einer Filzscheibe versehen, die auf einer abgesetzten kreisrunden Nut auf dem Pulley reibt und die Antriebskraft auf diesen überträgt. Während des Anlaufens rutscht der Pulley, der durch die Feder gegen die Messingscheibe gedrückt wird, etwas auf der Filzfläche der derselben. Dadurch wird diese Schicht mit der Zeit aufgerieben. Ist der Filzbelag verschlissen, kommt der Pulley (in meinem Fall aus Kunststoff bestehend) direkt mit der Messingscheibe in Kontakt. Da hier nun zwei harte Materialien aufeinander treffen enstehen bei der Kraftübertragung schleifende bis klackende Geräusche. Man kann nun die Feder etwas dehnen - dabei wird der Pulley mit stärker gegen die Messingscheibe gepresst, wobei das geräuschbehaftete Schleifen etwas reduziert wird oder aber man erneuert den Kupplungsbelag (Filz). Damit sollte sich das Längen der Feder i.d.R erübrigen. Ich bin dabei wie folgt vorgegangen: - Matte, Außenteller und Riemen abnehmen - Abstand "Oberes Ende der Motorwelle" und Messingscheibe mithilfe des Tiefenmaßes eines Messschiebers bestimmen und notieren - die beiden Madenschrauben (Innensechskant aka Inbus - Außenmaß 1,5mm) - der Messingscheibe lösen und diese vorsichtig von der Welle abziehen - Pulley und Feder abnehmen - Messingscheibe von den alten Filzresten befreien - Neues Filzscheibchen aufkleben - ich habe dazu die im Baumarkt erhältlichen Filzpads für Laminatböden, die man unter Stuhl- und Tischbeine klebt genommen und zurecht geschnitten. Die kommen auch direkt mit einer Klebefläche. Diese Pads habe ich mit einer Rasierklinge ausgeschnitten und auf eine, in meinen Augen, vernünftige Stärke von 1,5 - 2 mm gebracht. Mit einem billigen Rasiermesser mit auswechselbaren DoubleEdge-Rasierklingen geht das recht leicht. Danach wird das Ganze schön fest auf die Messingscheibe geklebt. Wenn man will kann man den Filz auch noch minimal (!) fetten - ich hatte noch etwas Fett für Unterbrecherzündungen aus dem KFZ (Oldtimer)-Bereich. Damit läuft der Teller nahezu geräuschlos an - rutscht aber wie vorgesehen einen kleinen Moment durch. - Feder und Pulley auf die Motorwelle stecken; dabei darauf achten, dass sich die darunter liegende Scheibe auf ihrem "Lagersitz" befindet und die Feder mittig unter dem Pulley in Position gebracht wird -Pulley herunterdrücken (die Zähne des selben sollen in die Aussparungen der weiter oben erwähnten Scheibe greifen) - Messingscheibe mit neuem Kupplungsbelag auf die Welle stecken und in gleicher Position wie vor dem Ausbau wieder befestigen (siehe Punkt. 2) - Riemen, Teller und Matte wieder montieren Je nach Stärke der Filzscheibe sollte der Pulley jetzt geringfügig tiefer auf der Motorwelle sitzen. Man könnte die Position noch durch versetzen der Messingscheibe korrigieren aber in meinem Fall lief der Riemen nun wieder ordentlich auf Pulley und Teller. Am besten man belässt ihn in der alten Position, wenn er problemlos und ohne Abspringen durchläuft. Der Teller sollte jetzt wieder in unter 3 Sekunden hochlaufen, wobei noch ein sehr leises Durchrutschen der Kupplung während des Hochlaufs zu vernehmen ist. Sollte der Teller jetzt immer noch nicht schnell genug auf Touren kommen, kann man auch die Feder etwas dehnen oder mit der Stärke der Filzscheibe experimentieren. Zweiteres würde ich vorziehen, da sich eine einmal zu stark gelängte Feder nicht mehr stauchen lässt und somit u.U. ein Ersatzteil fällig wird. Auch darauf achten, dass der Riemen zentral auf dem Pulley läuft. Im Grunde ist diese ganze Sache kein Hexenwerk. Nach ca. 15 Minuten Arbeit lief der Dreher wieder wie in alten Tagen an und klang dabei nicht mehr wie ein Sack Schrauben. Beste Grüße Sören [Beitrag von söhaan am 02. Mai 2015, 19:23 bearbeitet] |
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