Yamaha KX-480 - Tapedack richtig justieren?

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AlexG1990
Inventar
#1 erstellt: 21. Mai 2010, 11:32
Hallo Leute,

habe hier 2 gebraucht gekaufte Yamaha KX-480 stehen. Die sind beide in neuwertigem Zustand (haben jeweils ca. 40€ gekostet).

Nun stellt sich mir die Frage, wie ich die (beide leicht unterschiedlich justierten) Decks am besten "richtig" justiere?

Im Inneren gibt es Stell-Potis für:
- Bias (L/R)
- Wiedergabe-Pegel (L/R)
- Wiedergabe-Entzerrung der Höhen 10kHz (L/R), list die Grundeinstellung - lässt sich von außen erhöhen/vermindern, wenn man den PlayTrim aus der Null-Stellung dreht
- Anzeige-Pegel des Level-Meters (L/R)

Das Problem ist, dass ich selbst mit einer Einmesskassette (woher nehmen?) den Wiedergabe-Pegel nicht verlässlich einstellen kann, da ich als Referenz das Level-Meter brauche, das sich ja auch wieder frei justieren lässt!

Wie stelle ich den Pitch richtig ein? Relativ zu einem anderen Deck? Oder mit Einmesshilfe (woher nehmen?) und Freq.-Generator?

Über den Azimuth mache ich mir keine Gedanken, der wird immer so justiert wie ichs brauche .

Habt ihr Tipps?

MfG
Alex
Radiologe
Inventar
#2 erstellt: 21. Mai 2010, 18:59
Hallo,
ohne Servicemanual und entsrechendes Messequipment sollte man an keinem der inneren Potis herumdrehen.

Wie du schon feststellen konntest würde eine Testkassette allein nichts nützen,da die Pegelanzeige ohne beeinflussung des Ausgangspegels seperat justiert werden kann.Das hat den einfachen Grund,dass die Pegelanzeigen selbst einer Toleranz unterliegen.

Man muss also erstmal den Ausgangspegel von R+L auf einen identischen Wert einstellen(laut Servicemanual)ohne dabei auf die Pegelanzeige im Deck zu achten.Erst danach wird die justierung der Pegelanzeige abgeglichen.

Problem an der Geschichte ist,dass Messkassetten eher rar sind und wenn man doch mal eine bekommt ist es fraglich,ob diese für sowas überhaupt noch brauchbar sind.

Ich weiß ja nicht wie hoch die Toleranz zwischen den Decks ist,aber ich vermute mal,wenn daran nicht schon ein anderer wild rumgedreht hat,dass es sich um normale Toleranzen handelt.
Du siehst daran,dass sogar die Hersteller trotz Messequipment nicht wirklich in der Lage sind Decks einer Serie exakt abzugleichen.
Das kann an unterschiedlichen Messplätzen liegen oder unterschiedlicher Messkassetten,ja bis zu abgenudelten Kassetten die zum einmessen verwendet wurden.Ein bißchen Zeitdruck fließt sicher ebenfalls mit hinein.


Bias ist eine Sache der verwendeten Bandsorte.Der Bias ist die Vormagnetisierung.Ist diese zu hoch,wird die Aufnahme dumpf,das Band lässt sich aber meist höher aussteuern.
Ist die Vormagnetisierung zu gering verhält es sich umgekehrt.
Wenn man ein 3Kopf Deck hat,dann kann man den Bias schön nach Gehör(am besten mit Kopfhörer) einstellen.Ergibt sich beim umschalten zwischen Vorhören und Original kein oder ein geringer Unterschied in der Wiedergabe ist der Bias recht gut eingestellt.

Die Geschwindigkeit (Pitch) lässt sich ebenfalls mit Testkassette und Messgerät einstellen.

Alle angaben die du benötigst stehen im Servicemanual vom Deck.Wie die Testkassette zu handhaben ist gibt der Hersteller dieser vor.
Wie ein Oszilloskop oder ein Digital-Multimeter zu bedienen ist steht in deren Anleitung.Es gibt also sicher viel zu lesen bevor Du an dem ersten Trimmer im Deck drehst.

Gruß Markus
killnoizer
Inventar
#3 erstellt: 22. Mai 2010, 05:16
... in deiner Aufzählung vermisse ich den aufnahme level ( Rec Level L/R ), hierfür sollten eigentlich auch zwei Trimmpotis auf der Platine zu finden sein , diese greifen schaltungstechnisch anders ein als die aussen angebrachten Aufnahmeregler und beeinflussen die Arbeit des dolby !
AlexG1990
Inventar
#4 erstellt: 22. Mai 2010, 20:02
Hallo und danke erstmal für die Hinweise - der Reihe nach:

Was ist mit Service-Manual genau gemeint? Die Gebrauchsanweisung? Die ist aber eher zur allgemeinen Bedienung (sogar sehr gut, finde ich!). Aber zum Justieren steht da natürlich nichts drin ("öffnen sie das Gerät auf keinen Fall - Stromschlaggefahr!" So ein schweizer Käse - wenn man die Finger vom Trafo lässt ).

Nein, ein (bzw. zwei) Poti(s) für den Rec-Level habe ich NICHT gefunden. Ich verstehe den Unterschied zwischen externem und (nicht vorhandenem) internen Aufnahme-Pegel: Der externe sitzt vor, und der andere hinter dem Dolby-Encoder.
Wie ist das eigentlich mit den Bias-Reglern? Das Deck hat doch einen Einmesscomputer! Sind die Regler nur aktiv, wenn ich eine Aufnahme ohne Einmessung starte? In der Anleitung steht, dass man die Aufnahme auch NACH der Einmessung noch mit dem EXTERNEN Bias-Regler beeinflussen kann

Wenn ich das richtig sehe, brauche ich eine Aufnahme mit 0dB-Referenz und muss dann wissen, welche Spannung an den Cinch-Ausgängen anzuliegen hat (->Mulitmeter). Danach justiere ich dann den Play-Pegel und dann das Level-Meter, richtig?

Nur wie mache ich das? Der richtige Wiedergabe-Pegel ist doch elementar wichtig für eine korrekte Dolby-Wiedergabe!

Was ist mit den Potis für die Wiedergabe-Entzerrung? Die machen (habs getestet) das gleiche wie der externe PlayTrim, ist also die Nullstellungs-Justage.

Wie gehe ich das an? Ich finde die Decks haben eine SEHR GUTE Aufnahme-/Wiedergabe-Qualität. Ich möchte diese u.a. zum Digitalisieren meiner Kassettensammlung nutzen (deswegen ja auch der Azimuth nach Bedarf - bei jeder Kassette auf Mono schalten und dann mit dem Schraubendreher...).

Würde es was bringen, die Geräte in eine HiFi-Werkstatt zu bringen, oder machen die das dann auch nur "nach Gefühl"? Lohnen würde sich das, die Teile sind wirklich fast neuwertig!

Gruß
Alex


[Beitrag von AlexG1990 am 22. Mai 2010, 20:12 bearbeitet]
Jazzy
Inventar
#5 erstellt: 22. Mai 2010, 21:50
Auf eine professionelle Justage wirst du verzichten müssen.Du kannst dir von einem Freund mit sehr gutem Deck(Sony ES-Range,7xx bis 9xx) eine Cassette mit 1kHz-Messtönen fertigen lassen.-20,-10,0dB ohne Dolby ,dasselbe mit rosa Rauschen.Damit kannst du einigermaßen sinnvoll kalibrieren.Das SM ist nicht die BDA,sonst hieße es ja BDA!SMs sind zu vielen Decks zu bekommen,ich habe auch eins für mein TC-K 808 ES.
AlexG1990
Inventar
#6 erstellt: 22. Mai 2010, 22:31
Hm, ich kenne weder jemanden in meinem (jungen) Bekanntenkreis, der überhaupt nochmal eine Kassette anfasst^^. "Ach Kassette - stimmt das gibt's ja auch noch "
Die haben Kassette nur noch in Aldi-Ghettoblastern und Plastik-Anlagen...

...noch finde ich im Internet (Google) ein Service-Manual zum KX-480.

Und selbst wenn ich eine "Referenzkassette" hätte, wüsste ich immernoch nicht, wie ich Play-Pegel vs. Level-Meter justieren sollte, ohne die Referenzspannung am Ausgang zu kennen .

Ihr hier im Forum wart da jetzt meine letzte Hoffnung, es richtig hin zu bekommen
Aber ich verstehs schon, Ferndiagnose ist halt so gut wie unmöglich...

MfG
Alex


[Beitrag von AlexG1990 am 22. Mai 2010, 22:32 bearbeitet]
Radiologe
Inventar
#7 erstellt: 23. Mai 2010, 12:26

AlexG1990 schrieb:

Und selbst wenn ich eine "Referenzkassette" hätte, wüsste ich immernoch nicht, wie ich Play-Pegel vs. Level-Meter justieren sollte, ohne die Referenzspannung am Ausgang zu kennen .


deswegen benötigst du das Service Manual.
Diese sind rechtlich geschützt und deshalb auch selten bis garnicht im Internet (frei) verfügbar.
Wenn müsstest du mal bei einem Schaltplandienst nachschauen.Da gibt es z.b Schaltungsdienst Lange.

Gruß Markus
AlexG1990
Inventar
#8 erstellt: 23. Mai 2010, 15:12
So, habe jetzt eine Bestellung für das Service-Manual beim Schaltungsdienst Lange aufgegeben. Hoffentlich haben die das...
Jazzy
Inventar
#9 erstellt: 23. Mai 2010, 18:56
Dann brauchst du ja nur noch Multimeter und Referenzcassette stereoplay/Audio hatten bis Mitte 90er Jahre eine im Angebot,vielleicht ebay?
AlexG1990
Inventar
#10 erstellt: 23. Mai 2010, 20:42

Dann brauchst du ja nur noch Multimeter und Referenzcassette stereoplay/Audio hatten bis Mitte 90er Jahre eine im Angebot,vielleicht ebay?


OK, danke für den Tip, Ebay ist mein Freund , aber nach was genau soll ich da suchen?
Radiologe
Inventar
#11 erstellt: 24. Mai 2010, 13:14

AlexG1990 schrieb:

Dann brauchst du ja nur noch Multimeter und Referenzcassette stereoplay/Audio hatten bis Mitte 90er Jahre eine im Angebot,vielleicht ebay?


OK, danke für den Tip, Ebay ist mein Freund , aber nach was genau soll ich da suchen?


Hallo,
um nochmal konkret zu werden.
Um was geht es dir denn überhaupt?
Diese bei den Decks aufeinander abstimmen ist sicher kein Problem.
Wenn du aber denkst,dass dann auf allen anderen Decks gute Ergebnisse zu erreichen sind muss ich dich leider enttäuschen.Die Erfahrung zeigt,dass es selbst mit entsprechenden Referenztapes zu drastischen differenzen kommt.Das betrifft nicht nur die Pegel,sondern auch die Bandgeschwindigkeit usw..

Es kann also sein,dass deine Aufnahmen auf den Yamaha´s nach der justierung auf weiteren Fremddecks nicht optimal abgespielt werden.

Mein Tip:
Du kannst auf einem der beiden Decks einen 400Hz Ton auf eine gute Kassette mit 0dB aufzeichnen.Dann misst du die Ausgangsspannung mit einem Multimeter(Messbereich AC mV).Dies sollte dann auch etwa der Referenzpegel sein der in der Service Manual angegeben ist.Vorsorglich solltest du in der Bedienungsanleitung zum Multimeter nachsehen,ob dieses überhaupt Wechselspannung mit 400Hz Frequenz messen kann.Für die meisten aktuellen sollte das kein Problem sein.

Ist der Pegel gemessen,und auf beiden Kanälen etwa identisch,steckst du die Kassette in das zweite Gerät und stellst auf selben Pegel ein und korregierst eventuell die Pegelanzeige auf 0dB.

Sinnvoller wäre,wenn dir jemand aus dem Forum eine Referenzkassette mit allen Messtönen auf einem gut eingemessenem Deck herstellen könnte.
Ich vermute,dass diese Kassetten nicht besser oder schlechter sein werden als igendwelche alten Original-Messbänder.

Gruß Markus

Nachtrag: den 400Hz Ton kannst du z.b mit einem Software Tongenerator erzeugen.


[Beitrag von Radiologe am 24. Mai 2010, 13:18 bearbeitet]
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