HIFI-FORUM » Stereo » Elektronik » Analogtechnik/Plattenspieler » Wie funktioniert eigentlich das Stroboskop? | |
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Wie funktioniert eigentlich das Stroboskop?+A -A |
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Autor |
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Shirai
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 15. Mai 2010, 21:42 | |
Halli hallo, oft ist mir in diesem Forum schon das Stroboskop im Zusammenhang mit Plattenspielern untergekommen. Nun meine Frage: Wie funktioniert das eigentlich genau? Was misst es und wie muss es leuchten/aussehen, wenn alles in Ordnung ist? Über die Suche habe ich leider keine Anleitung/Einführung gefunden. Falls es eine gibt, bitte verlinken. |
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rorenoren
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 15. Mai 2010, 22:01 | |
Moin, wenn du an einer Scheibe einen Punkt anbringst und diese Scheibe drehst, siehst du den Punkt nur als Schemen vorbeihuschen. Wenn du genau in dem Moment, in dem der Punkt für dich sichtbar ist, sehr kurz einen Blitz auslöst (Zimmer abedunkelt), siehst du den Punkt scharf. Beim Stroboskop wird die Netzfrequenz von 50 Hertz benutzt. Das Licht einer mit Netzfrequenz betriebenen Lampe flackert immer etwas, Leuchtstofflampen mehr, Glühlampen weniger. Da die Wechselspannung eine positive und eine negative Halbwelle hat, flackert das Licht 100 mal in der Sekunde. Wenn du jetzt an deiner Scheibe (Plattenteller) eine genau richtige Anzahl Punkte befestigst, und die ensprechende Geschwindigkeit verwendest, scheinen diese Punkte stillzustehen. Es gibt jedesmal einen "Lichtblitz", wenn die Punkte eine bestimmte Stellung haben, genau wie beim einzelnen Punkt. Stimmt die Geschwindigkeit des Tellers nicht exakt, so scheinen die Punkte vor oder zurückzulaufen, weil sie zu unterschiedlichen Zeiten "angeblitzt" werden. Beim Plattenteller ist das Wandern im Uhrzeigersinn für "zu schnell", entgegen dem Uhrzeigersinn "zu langsam". Am Plattenspieler ist meist eine Glimmlampe (Neon=oranges Licht) unter einem Prisma befestigt und leuchtet auf den Tellerand mit den Punkten. Für jede Geschwindigkeit gibt es eine Reihe Punkte passender Anzahl. (und gleichem Abstand zueinander) Meistens gibt es zusätzlich noch Reihen für 60 Hertz Netzfrequenz, da hier die für 50 Hertz Punktreihen nicht stimmen. Zu kompliziert? Fragen! Gruss, Jens |
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_ES_
Administrator |
#3 erstellt: 15. Mai 2010, 22:11 | |
Ich hätte das jetzt so beschrieben: Am Plattenteller sind unterschiedliche Punktreihen angebracht. Das Stroboskop-Licht strahlt in einer der Geschwindigkeit(33/45) entsprechenden Frequenz. Wenn man mit dem Pitch-Regler die Geschwindigkeit soweit anpasst, das sie mit der 45 oder 33 Geschwindigkeit übereinstimmt, so scheinen die dafür entsprechenden Punkt-Reihen des Plattentellers zu stehen, da man in dem Moment die gleiche Geschwindigkeit wie die Vorgabe erreicht hat. |
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germi1982
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 15. Mai 2010, 22:44 | |
Die einfachste Version ist die mit dem Stroboskop außen. Es gibt auch Modelle, da befindet sich das Stroboskop innen am Plattenteller. Die Lampe die es anstrahlt befindet sich auch dort. Man hat am Plattenspieler dann ein Sichtfenster wo über ein Umlenkprisma das Stroboskop eingeblendet wird. Hier mal am Beispiel des Dual 701: http://www.youtube.com/watch?v=ZKiFJ7jT_Wk Und es gibt auch Stroboskope wo eine Reihe für 50 und für 60 Hz geeignet sind. Die findet man beim Dual 704 und beim 721 der ersten Generation. |
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Passat
Inventar |
#5 erstellt: 15. Mai 2010, 23:51 | |
Und es gibt Stroboskope, bei denen die Lichtfrequenz direkt von der Plattenspielerelektronik erzeugt wird. Diese Stroboskope sind unabhängig von der Netzfrequenz und es gibt nur einen einzigen Stroboskopring für alle Geschwindigkeiten. Die Dual 731/741 etc. haben z.B. so ein Stroboskop. Die Lichtfrequenz hat da die gleiche Quarzreferenz wie der Plattentellerantrieb. Grüsse Roman |
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cptfrank
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 16. Mai 2010, 09:24 | |
Außerdem hat die Erzeugung der eigenen Frq. den Vorteil, daß man alle Umdrehungsgeschwindigkeiten exakt darstellen kann. Für 45 U/min und 50 Hz gibt es keine genaue Skaleneinteilung, man kann also bei einfachem herkömmlichen Stroboskop in Deutschland 45 U/min nicht genau einstellen. Gruß Frank |
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Shirai
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 20. Mai 2010, 08:22 | |
Wow, vielen Dank für die Antworten! Also muss ich mir das so vorstellen, dass wenn der Spieler in Ordnung und die Geschwindigkeit exakt ist, nur ein punktförmiges Licht permanent zu leuchten scheint? In dem Videobeispiel von germi (the Fallout-Boy ;) sieht es jedoch mehr nach einer Leiste aus - außerdem "läuft" diese zunächst und scheint dann zum Schluss erst still zu stehen. Wahrscheinlich ist es ziemlich schwer, das jemandem zu erklären, der das noch nie gesehen hat und keinen enstprechenden Plattenspieler vor sich hat. Ich bin halt seit einiger Zeit auf der Suche nach einem guten Spieler und möchte, wenn mir mal einer mit Stroboskop unterkommnt, wissen, wie es aussehen muss wenn er in Ordnung ist bzw. wie es auf keinen Fall aussehen darf... [Beitrag von Shirai am 20. Mai 2010, 08:23 bearbeitet] |
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juergen1
Inventar |
#8 erstellt: 20. Mai 2010, 09:22 | |
der Stroboskopring besteht ja aus vielen schwarzen und weißen Feldern. Bei einer bestimmten Drehzahl in Kombination mit einer bestimmten Frequenz der Lichtblitze scheint dieser Ring stillzustehen. Bei jedem Lichtblitz ist dann jeweils ein weißes Feld genau an die Stelle des vorherigen gerückt. Passen Lichtfrequenz und Drehzahl nicht genau zusammen, scheint sich der Ring mehr oder weniger schnell vor- oder zurück zu drehen. Die Räder einer Postkutsche in einem Western scheinen sich auch langsam vorwärts oder rückwärts zu drehen. Bei einer ganz bestimmten Drehzahl würden sie auch ganz stillstehen.Exakt das gleiche Prinzip. Gruß Jürgen edit: diese Leiste auf dem Video dürfte der Ausschnitt eines Stroboskopringes sein. Und die Lichtpunkte die weißen bzw. reflektierenden Felder des Ringes. [Beitrag von juergen1 am 20. Mai 2010, 09:29 bearbeitet] |
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Shirai
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 20. Mai 2010, 22:22 | |
Also wenn die Drehzahl exakt ist, müsste der "Ring" demnach still stehen? |
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cptfrank
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 20. Mai 2010, 23:47 | |
So isses! |
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germi1982
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 21. Mai 2010, 16:14 | |
Nein, schau mal genau hin. Das Stroboskopbild ist zweigeteilt. Der untere Teil ist für 33 Upm, der obere für 45. Der untere steht erst still, da darf die 45 natürlich nicht stehenbleiben weil der Teller ja nur mit 33 Upm läuft. Dann hört man wie ich umschalte auf 45, das ist das Klacken. Dann steht die obere Reihe für die 45 still. Das Stroboskop kann entweder in den Teller gegossen sein bei der Herstellung (die werden im Druckgußverfahren hergestellt), es kann gefräst sein, wie bei den Tellern der ersten Generation 704 und 721 oder beim 701 ist das eine Papierscheibe die innen an den Plattenteller angeklebt wurde. Sieht so aus: http://dual.pytalhost.eu/701P/701P-07.jpg Hier mal der Passus aus der Gebrauchsanweisung von dem Gerät: http://dual.pytalhost.eu/701/dual701-28.jpg [Beitrag von germi1982 am 21. Mai 2010, 16:22 bearbeitet] |
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Shirai
Hat sich gelöscht |
#12 erstellt: 23. Mai 2010, 01:31 | |
Ich hatte das Video ohne Ton angeschaut. ;o) Danke euch! |
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