Wie Radio in Hifi-Kette einbinden?

DAB ist nicht im Kabel, sondern nur über Antenne empfangbar.

Ich würde einfach einen guten UKW-Tuner passend zu den übrigen Komponenten nehmen.

Internetradio bietet zwar einen sehr viel größere Senderzahl, aber oft ist die Qualität nicht sehr gut (96 kbit-Streams sind da keine Seltenheit).

Grüsse
Roman

DAB ist mausetot und falls sich der nachfolger DAB+ etablieren sollte, dann offenbar in Kasperbuden-Qualität mit Magerbitraten - ein akustisches Wegwerfsystem für Wegwerfprogramme. UKW bringt Dir die lokalen Programme und im Kabel vielleicht noch paar Wellen der Nachbaranstalt. Ich würde es nur noch nutzen, wenn ein regionales Angebot unbedingt sein muß.

Das qualitativ hochwertigste Angebot bekommst Du bei den deutschen Programmen via DVB-S (Satellit Astra): da sind faktisch alle ARD-Radios dabei, die Stereoprogramme in dicken 320 kBit/s und damit Lichtjahre von DAB und Internetradio entfernt. Einige der Kulturwellen senden einzelne Sendungen gar in Dolby 5.1 - gibt es nirgendwo sonst. Dazu gibt es DLF und D-Radio Kultur / Wissen in 256 kBit/s - und damit weitaus besser als auf DAB (128 stereo oder gar 64 mono) und sogar besser als auf UKW (Zuführung mit 192 kBit/s). Dazu kommen noch einige Privatsender oft zweifelhaften Inhalts und zweifelhafter Qualität - aber auch die meist mit mindestens 192 kBit/s. Nicht zu verachten: die öffentlich-rechtlichen aus Österreich mit der hochwertigen Welle Ö1 und dem kultigen FM4, dazu Unmengen Franzosen (klanglich oft zweifelhaft), Holländer, Spanier undsoweiter. Mit etwas mehr Installationsaufwand auch die öffentlich-rechtlichen der Schweiz in exzellenter Qualität sowie die Programme der BBC - deutlich besser, als via DAB auf der Insel.

Dazu brauchst Du einen digitalen Satreceiver, den Du gleich mit zum Fernsehen verwenden kannst. Leider gibt es kaum Geräte im HiFi-gerechten Rastermaß von 42 oder 43 cm. Mir fallen die "Masterpiece"-Serie von Topfield und die hier im Forum heiß diskutierten und offenbar ziemlich von Kinderkrankheiten geplagten Geräte der "Select"-Reihe von Technotrend Görler ein (TT-Select 850 und weitere). Überzeugt bin ich von beiden nicht, eher dann schon von den im kleineren Gehäuse angebotenen Geräten Digicorder HD-S2+ und HD-S8 von Technisat.

Ohne Schüssel geht das freilich nicht... aber in den allermeisten Kabelnetzen sollten sich in der Norm DVB-C ebenfalls sämtliche ARD-Programme tummeln. Außer bei Kabel Deutschland und deren Resellern sind die Programme dabei 1:1 identisch der Satellitenversion, bei Kabel Deutschland fehlen die Dolby-5.1-Streams und die Stereoprogramme haben statt 320 kBit/s nur 256 kBit/s - meßbar, aber bei den wenigsten Programmen hörbar. Eine Änderung ist allerdings auch für irgendwann geplant.

Die Auswahl an geeigneten Receivern für DVB-C ist gering, aber die oben zitierten Technisat-Geräte gibt es auch in "K" statt "S".

Die öffentlich-rechtlichen sind in den Kabelnetzen generell unverschlüsselt und frei von irgendwelchen Zusatzzahlungen empfangbar.

Vorteil von Radio über DVB mit 320 oder 256 kBit/s: absolute Störfreiheit, Totenstille in Signalpausen, noch nicht störend auftretende MPEG-Artefakte (die werden unterhalb von 192 kBit/s lästig). Und: geeignete Receiver nehmen 1:1 verlustfrei auf USB-Stick oder Festplatte auf. Einige Anstalten (SR, RBB, MDR) verzichten dabei auf DVB auf die bei UKW übliche Soundbearbeitung und bieten sauberen, CD-ähnlichen Klang. Nachteil: es gibt faktisch keine "Radio-Only"-Geräte. Alle empfangen auch TV (was kein Nachteil sein muß) - lassen sich aber auch nur über das Menü auf dem Bildschirm vollständig bedienen. Eine völlig "blinde" Inbetriebnahme sowie Aufnahmeprogrammierung ist nicht möglich.

Ausnahme: Restek bietet mit dem MiniSat und dem MCab schweineteure, nicht aufnahmefähige Geräte ausschließlich für Audio an.