Yamaha RX A830 schaltet sich nicht ein

Vermutlich ist die Schutzschaltung aktiv.
Erst mal alles vom Receiver abklemmen (Lautsprecherkabel, HDMI Kabel, etc), dann:

Tasten „Tone Control“ und „Info“ gleichzeitig drücken und gedrückt halten, dann die Ein-/Aus-Taste betätigen. Dadurch wird der Schutz aufgehoben. Das erste, was dann auf dem Display angezeigt wird, ist der Fehlercode, warum die Schutzschaltung aktiviert wurde. Wenn sich der Receiver sofort wieder ausschaltet, liegt höchstwahrscheinlich ein interner Defekt vor, der repariert werden muss.

Danke sehr, hab es gleich probiert, alle Kabel abgeschlossen, auch Stromkabel abgesteckt, dann Stromkabel angesteckt, rotes Licht leuchtet im Standby, Töne Control und Info gedrückt, den Hauptschalter gedrückt, leider unverändert, dennoch danke für Deine Zeit, die Hoffnung stirbt zuletzt, aufgeben gibt es nicht, hab mir das Service Manual heruntergeladen,

Bin für jeden Tip sehr dankbar, lebe Nähe Wien, falls jemand jemanden kennt, der so was repariert

Das Service Manual gibt es hier:
https://elektrotanya.com/yamaha_rx-a830_full.pdf/download.html#dl

Wenn man nach dem Einschalten kein Relais klacken hört, wäre der erste Schritt, die Spannungen am Ausgang des Hilfsnetzteils (Standby-Netzteil) zu prüfen. Seite 125 (PDF-Nummerierung) Platine OPE(3) AC-DC rote Spannungsangaben unten rechts.

Ebenso kann man die Self-Diagnoses S. 21 ausführen.

Beim Netzteil ist Vorsicht angesagt: in Teilbereichen gibt es gefährliche Spannungen!

Ich werde den Mal zerlegen und mit dem Multimeter messen, wie Krieg ich etwaige gefährliche Spannung aus den Kapazitoren/Kondensatoren?

Zunächst an den Elkos messen. Nach einigen Stunden sind sie meistens entladen ... man sollte es aber überprüfen.

Falls nicht, ist die Entladeprozedur auf S.13 Safety Precautions beschrieben.

Vorher würde ich aber schon die Auto-Diagnose durchführen. Das ist meistens sehr aufschlussreich.

OK, aber wie mach ich die, geht die auch in dem Zustand? Und wenn ja wie bzw wo im Service Manual find ich die Tastenkombination?

Ich hatte oben ja bereits Seite 21 angegeben. Die Tastenkombinationen folgen dann auf Seite 24.

Zunächst kann man die "milde" Version ausprobieren:
unter: ● Starting Self-Diagnostic Function

Wenn der Start damit misslingt, kann man ausprobieren ...
● Starting Self-Diagnostic Function in the protection cancel mode

Vorher schon einmal die Folgeseiten durchlesen, damit, man die folgenden Schritte kennt.
Es empfiehlt sich auch, eine Kamera bereitzuhalten, um eventuelle Display-Anzeigen zu dokumentieren.

Lässt sich wieder einschalten, habe den Selfdiagnostic Mode eingeschaltet, jetzt geht es wieder, keine Ahnung warum, ist aber auch egal, scheint sich "selbst" repariert zu haben, werde jetzt alles anschließen und alle Funktionen testen ....

jetzt kann ich das Bild vom Reveiver am TV nicht sehen, hab bereits HDMI Kabel getauscht, verschiedene HDMI Eingänge am Fernseher probiert, das Problem ist, dass ich nicht zum Setup vom Receiver komme, sonst geht alles, wobei die automatische Verknüpfung zwischen den Geräten noch nicht geht...

Dann hat das HDMI-Board wohl "einen weg". Das passt auch zu dem anderen Fehler.
Ich wüsste jetzt auch keinen "Königsweg".
Mit etwas Glück schafft man ein Reset im "Blindflug".

OK, hab schon ein schlechtes Gewissen, wie macht man einen Reset im Blindflug, hab schon danach gesucht

Manchmal reicht die Tastenkombination für den Start der Autodiagnose (service mode).
Dann wie gewohnt nach 5-10 Sekunden ausschalten - egal, ob sich das Gerät gerührt hat oder nicht.
Dann Netzstecker ziehen, etwas warten und Neustart versuchen.

VIELEN DANK!!!!! Geht alles jetzt!!!

Schön, dass durch den Reset alles wieder geht.

Aber an eine "Selbstreparatur" zu glauben, kann trügerisch sein.

Möglicherweise kommt der Fehler wieder zurück.
Wenn das der Fall sein sollte, wäre es gut herauszufinden, was der Fehlerspeicher in der Self-Diagnostic Function über den Grund sagt.


Folgende Fehlerfälle werden im Gerät erkannt
durch "Messung" von analogen Spannungswerten (A/D Wandlung an einem Prozessor-Eingang):


    I PROTECT:
    An einem der 7 Endstufenausgänge fließt ein unzulässig hoher Strom (Buchstabe I symbolisiert Strom). Beispielsweise durch Kurzschluss an LS-Kabeln oder in Lautsprecherweichen, evtl. auch durch zu hohen Ruhestrom eines Endstufenkanals.

    DC PRT:
    An einem der 7 Endstufenausgänge liegt eine unzulässig hohe Gleichspannung an (DC bzw. sog. "Offset"). Deutet auf einen internen Fehler in einem Endverstärker hin.

    PSxPRT:
    Mindestens eine von mehreren überwachten Versorgungsspannungen (PS = Power Supply) hat einen abweichenden Spannungswert. Man muss durch Messungen herausfinden, welche das ist/sind.

    TMPxPRT:
    Einer der beiden Temperatur-Sensoren an den Kühlkörpern meldet eine überhöhte Temperatur.


Dies nur zur Info für den Fall der Fälle und für andere Forumskollegen, die nach uns auf ein ähnliches Problem stoßen.

- Johannes

OK, wie komm ich zum Speicher? Danke Johannes und LG Viktor

Das ist im Service Manual ab Seite 21 beschrieben

Wie man den Self-Diagnostic Mode startet, steht auf Seite 25
ACHTUNG: Man kann OPTIONAL die Funktion auch so aufrufen, dass die Protection Funktion ausgeschaltet wird ("protection cancel mode") und nicht mehr aktiv ist. Das braucht man wirklich nur bei bestimmten Fehlern, wo man anders nicht den Fehler auslesen kann, weil nach dem Fehlerfall alles mögliche dann schnell nach jedem Einschalten wieder ausgeschaltet wird. Man sollte aber wirklich wissen was man tut. Bei "I PROTECT" (zu viel Strom) funktioniert diese Option ohnehin nicht.

Wie das hierarchische Menü aufgebaut ist, wird in einer langen Tabelle ab Seite 21 beschrieben.

Welche Outputs man auf dem Display sieht, falls es Fehler gegeben hat, ist ab Seite 26 beschrieben.
Siehe dazu auch meine Auflistung der möglichen Fehler oben.

Über das Menü sollte man an Menüpunkt P den Verlauf der letzten vier Fehler auslesen können.

P: Power and protection system
-------- P2: PROTECTION HISTORY
---------------- HISTORY 1
---------------- HISTORY 2
---------------- HISTORY 3
---------------- HISTORY 4


- Johannes