Denon AVR-1508 CD Eingang rauscht

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IG-11
Neuling
#1 erstellt: 05. Mrz 2022, 15:58
hi Leute,
bin ganz neu hier und brauch eure Hilfe.
Hab nur sehr wenig Ahnung auf diesem Gebiet und würde einiges besser verstehen wollen.

Ich hab einen Denon AVR-1508 geschenkt bekommen.
Nur leider rauscht der linke Kanal von dem CD Eingang und klingt ganz gruselig.
Wenn ich testweise die andern Cinch Eingänge benutze ist das rauschen und das gruselige weg.
Mit dieser Erkenntnis hab ich den Fehler auf der Eingangsplatine vermutet.
Die Platine hab ich nun ausgebaut in der Hoffnung den Fehler finden zu können.

Im Signalweg ist ein Elko 10µF-M/50V Ø5x11 auffällig der sich gleich hinter den Cinch Buchse befindet (null Ahnung für was der gut ist).
Messung ergibt 7µF und einen ESR 3,2

bei weiteren Prüfung hab ich zwei weitere Elko 10µF-M/16V Ø4x7 mit ESR 6,4 entdeckt.
Leider finde ich diese beiden Elko´s nicht auf den Plänen der Platine, sind aber nicht im Signalweg. Auch die würde ich gerne bei der Gelegenheit erneuern wollen.

Was mich jetzt aber irritiert, warum hat Denon hier unterschiedliche Elkos´s verbaut?
10µF-M/50V Ø5x11 und
10µF-M/16V Ø4x7

Platz wäre genug für die Größe Ø5x11
gilt der Spruch „mehr (Volt) geht immer, weniger geht nimmer“ hier nicht?
Kann ich die 16V gegen auch gegen 50V ersetzen?
Oder hat das irgendwie Einfluss auf die Signal Qualität?

Gruß und danke


[Beitrag von IG-11 am 05. Mrz 2022, 19:38 bearbeitet]
IG-11
Neuling
#2 erstellt: 03. Jun 2022, 21:02
Hi,
ich schreib mal wie Reperaur ausgegangen ist.
Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen.

Nachdem die Elkos von mir ausgetauscht wurden, hat der Denon mich kurz ausgelacht und hat fröhlich weiter vor sich hin gerauscht

Auf der Eingangsplatine befindet sich je Eingang ein Operationsverstärker NJM2068 mit 8 Beinchen.
Nach dem dieser ausgetauscht wurde, ist wieder alles so wie es sein soll
Elektronator
Stammgast
#3 erstellt: 03. Jun 2022, 23:26

IG-11 (Beitrag #1) schrieb:
Was mich jetzt aber irritiert, warum hat Denon hier unterschiedliche Elkos´s verbaut?
10µF-M/50V Ø5x11 und
10µF-M/16V Ø4x7

Platz wäre genug für die Größe Ø5x11
gilt der Spruch „mehr (Volt) geht immer, weniger geht nimmer“ hier nicht?
Kann ich die 16V gegen auch gegen 50V ersetzen?
Oder hat das irgendwie Einfluss auf die Signal Qualität?

Das liegt vermutlich am Einkaufspreis und der Größe des Lagerplatzes.
Elkos mit höherer Spannungsfestigkeit haben in der Regel auch bei anderen Eigenschaften bessere Werte, z. B. geringerer Leckstrom und geringere Ausfallwahrscheinlichkeit.

IG-11 (Beitrag #2) schrieb:
...Nachdem die Elkos von mir ausgetauscht wurden, hat der Denon mich kurz ausgelacht und hat fröhlich weiter vor sich hin gerauscht

Auf der Eingangsplatine befindet sich je Eingang ein Operationsverstärker NJM2068 mit 8 Beinchen.
Nach dem dieser ausgetauscht wurde, ist wieder alles so wie es sein soll 8)

Danke für die Ergebnismeldung.
Der NJM2068 ist nach Datenblatt ein "Low-Noise Amplifier". Tippfehler oder "Rauschverstärker in flachem Gehäuse"?
Scherz beiseite: Ein Teil im IC kann durchaus defekt werden und Rauschen erzeugen.
IG-11
Neuling
#4 erstellt: 05. Jun 2022, 22:47
Irgendwie habe ich die ganze zeit gehofft das es nicht der IC ist.
Das mit den 8 Beinchen Löten war doch etwas abschreckend für mich.
Aber zum Glück ging das Löten besser als gedacht.

Kann man es mit der Spannungsfestigkeit Technisch gesehen übertreiben?
Soviel Spannungsfestigkeit nach Verfügbarkeit bestellen und gut ist?
Oder muss irgendwie was beachtet werden wie +x% oder +xV nicht überschreiten?
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 05. Jun 2022, 23:23
Erstmal meinen Glückwunsch zu deiner erfolgreichen Reparatur


Das mit den 8 Beinchen Löten war doch etwas abschreckend für mich.
Aber zum Glück ging das Löten besser als gedacht.


Tip:
Die einzelnen Beinchen des alten IC mit einem Elektronik-Seitenschneider (oder einer scharfen, stabilen Nagelschere) abknipsen und dann einzeln die Beinchen auslöten.
Danach einen IC-Sockel einlöten und den neuen IC einsetzen. Das hält die Hitze vom IC fern und "stresst" ihn nicht.


Kann man es mit der Spannungsfestigkeit Technisch gesehen übertreiben?


"Übertreiben" würde ich nicht, denn Elkos sollten sich durch die anliegende Spannung auch formieren können.
Ein bis zwei Spannungshöhen höher sind empfehlenswert. Zudem würde ich heutzutage nur noch 105 °C-Elkos einsetzen.
Dass man natürlich Markenware (Nichicon, Panasonic, Nippon Chemicon, ...) nehmen sollte und keine "No Name - China Böller" muss ich wohl nicht schreiben. ...
Elektronator
Stammgast
#6 erstellt: 06. Jun 2022, 21:39

IG-11 (Beitrag #4) schrieb:
...Kann man es mit der Spannungsfestigkeit Technisch gesehen übertreiben?
Soviel Spannungsfestigkeit nach Verfügbarkeit bestellen und gut ist?...

In der Praxis kann man kaum übertreiben. Heute sind Elkos mit vergleichbaren elektrischen Daten etwas kleiner als früher.

Kondensatoren mit höherer Spannungsfestigkeit haben ein dickeres Dielektrikum. Das dickere Dielektrikum benötigt mehr Raum im Gehäuse.
Bei Elkos ist das Dielektrikum sehr dünn, der zusätzliche Raumbedarf spielt fast keine Rolle.
Aber: Mit steigender Dicke des Dielektrikums sinkt die Kapazität umgekehrt proportional. Also doppelte Spannungsfestigkeit -> doppelte Dicke des Dielektrikums -> halbe Kapazität.
Der Hersteller muss die doppelte Folienfläche einbauen, um bei doppelter Spannung wieder die gewünschte Kapazität zu erreichen.
Wesentlich höhere Spannungsfestigkeit bekommt man nicht in der gleichen Baugröße.

Wenn ich Ersatz benötige, nehme ich bevorzugt nur wenig höhere Spannungsfestigkeit, aber dafür eine "bessere" Dichtung (mit geringerer Ausfallrate bzw. längerer Lebensdauer). Die "bessere" Dichtung braucht auch mehr Raum.
Die Qualität der Dichtung wird angeben als Gebrauchsdauer bei einer bestimmten Temperatur. Die Temperatur hat sehr starken Einfluss auf die Gebrauchsdauer und man kann in der Regel bereits aus der Temperatur auf die Qualität schließen.
Verbreitet sind Angaben bei 85 °C, 105 °C und 125 °C.

Wie Rabia_sorda nehme ich auch überwiegend Typen, deren Gebrauchsdauer bei 105 °C spezifiziert ist. Die Gebrauchsdauer liegt dabei meistens im Bereich 1.000 h bis 10.000 h.


[Beitrag von Elektronator am 06. Jun 2022, 22:02 bearbeitet]
IG-11
Neuling
#7 erstellt: 08. Jun 2022, 20:38

einen IC-Sockel einlöten und den neuen IC einsetzen

na toll, daran hab ich nicht gedacht
dafür bin ich einfach zu unerfahren, um an so was zu denken.
Jetzt wo ich mich darüber ärgere, werde ich bestimmt zukünftig daran denken.
Hätte ich die ICs einfach umstecken können, dann hätte ich auch den Fehler viel schneller finden können.

Ach soooo ist das mit den Spannungsfestigkeiten.
Jetzt hab ich das verstanden.
Jetzt machen auch die vielen unterschiedlichen Spannungsfestigkeit in einem Datenblatt für die selbe Baugröße auch Sinn für mich.
Ich war irgendwie auf dem Trip, so viel wie möglich.
Da war ich ja ganz falsch unterwegs.

Alle eure Ratschläge zu neuen Elkos habe ich beachtet.
Darüber konnte ich bereits viel hier in dem Forum lesen.

Danke euch beiden für die Super Erklärung.
Echt klasse von euch
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