Denon PMA-710 AE schaltet sich während Betrieb aus und wieder ein

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Berni84
Neuling
#1 erstellt: 26. Jun 2019, 11:02
Hallo,

ich besitze seit ca. 6 Jahren einen Denon PMA-710 AE Stereoverstärker.

Der Verstärker hat das Problem, dass er sich sporadisch ausschaltet und danach gleich wieder einschaltet.

Es passiert in Abständen von ca. 1 bis 10 Minuten. Ich dachte erst an ein thermisches Problem, es kommt aber auch dann vor, wenn er noch nicht lange in Betrieb war. Ich habe auch schon die Lautsprecher und die Eingänge abgeklemmt, es passiert trotzdem.

Kann jemand einen Tipp für die Ursache oder zumindest für die Fehlersuche geben? Eine erste Sichtprüfung der Platine ergab nichts. Lötkolben, Multimeter und ein Billig-Oszi wären vorhanden.

Viele Grüße
Berni
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 27. Jun 2019, 22:59
Das ist ein seltsamer Fehler.

Wenn das Signal immer von alleine wieder kommt, dann muss man ja vermuten, dass die Trennung der Lautsprecheranschlüsse irgendwie zu einer Erholung führt.

Scheint fast so, also wäre es ein Defekt in der Schutzschaltung oder in der Ansteuerung der beiden Relais für LS-Gruppe A und B.
Die Schaltspannung der Relais kommt von der Front irgendwo.

Den Schaltplan bzw. Service Manual hast Du vorliegen? Wenn nicht --> Elektrotanya

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 27. Jun 2019, 23:00 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 27. Jun 2019, 23:30
Woran machst Du fest, dass sich das Gerät abschaltet? Geht die Power-ON-LED aus und an?
Oder geht "nur" der Ton weg und kommt nach einiger Zeit wieder?
Kurz: Es wäre ja ein großer Unterschied, ob das Netzteil aus und an schaltet oder z.B. "nur" die Mute-Schaltung.

Normalerweise würde für das Einschalten des Netz-Relais ja ein Tastendruck oder das Betätigen der Fernbedienung notwendig sein.
Das autarke Wiedereinschalten ist deshalb sehr sonderbar. In dem Fall würde ich auch einmal die Fernbedienung außer Betrieb nehmen (Batterien entfernen).
Berni84
Neuling
#4 erstellt: 28. Jun 2019, 00:28
Vielen Dank für die Hinweise.

Die Fernbedienung kann ich ausschließen, da ich den Verstärker auch in einem anderen Raum getestet habe (um einen Wackelkontakt am Netzstecker/Steckdose auszuschließen).

Das Verhalten ist folgendermaßen:
Ein Relais klickt (vielleicht sind es auch mehrere Relais gleichzeitig), dann blinkt die LED für ca. 7 Sekunden rot, dann klicken wieder Relais und die LED leuchtet grün.
Es ist genau das selbe Verhalten, wie wenn ich den Powerschalter aus und sofort wieder einschalte.

Das passiert manchmal bereits nach ca. 1 Minute Betriebszeit und es passiert manchmal häufig (mehrmals in einer Minute) und manchmal selten (z.B. 10 Minuten lang gar nicht). Am Verstärker ist nichts angeschlossen, nur der Netzstecker. Ich glaube der Fehler ist unabhängig davon, ob die beiden Lautsprecherschalter aus, an oder teilweise an sind.

Ich habe gehofft, vielleicht ist das ein typisches Problem bei diesem Modell, ein bestimmter Kondensator o.ä...

Viele Grüße
Berni
Poetry2me
Inventar
#5 erstellt: 28. Jun 2019, 16:25

Berni84 schrieb:
Das Verhalten ist folgendermaßen:
Ein Relais klickt (vielleicht sind es auch mehrere Relais gleichzeitig), dann blinkt die LED für ca. 7 Sekunden rot, dann klicken wieder Relais und die LED leuchtet grün.


Das ist die Schutzschaltung. Das Gerät ist dabei immer unter Strom. Nur die Lautsprecherausgänge werden durch das Relais abgetrennt (rot blinken) und dann wieder mit den Endstufenausgängen verbunden (grün)

Also musst Du nach dem suchen, was die Schutzschaltung veranlasst, das Relais / die Relais zu schalten.

Apropos: Wenn Du die andere Lautsprechergruppe B benutzt, ist dann alles genauso? Ist dann ebenfalls der Sound weg vom Lautsprecher? Anders gefragt: werden beide Relasis (Gruppe A und Gruppe B) durch den Fehler geschaltet? Oder nur eines davon?

- Johannes
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 28. Jun 2019, 17:42
Der TE schreibt ja, dass gar keine LS angeschlossen sind. Da das Gerät nicht "aus" bleibt, sondern sich wieder einschaltet, sollte auch nicht der Protection-Mode aktiv sein.
Ich vermute eher einen Defekt in der Schutzschaltung oder der Relais-Ansteuerung selbst. Dann würde der logische Zustand der CPU permanent auf "ON" bleiben aber z.B. durch defekte Bauteile oder defekte Lötstellen das Relais abfallen - solange bis z.B. Abkühlung etc. die Verhältnisse wieder verändert.

Vorschläge:
- Gerät bei offenem Deckel betreiben (natürlich nicht, ohne die Sicherheit zu gewährleisten)
- im Betrieb Bauteile mit nichtleitendem Gegenstand abklopfen
- Test mit Wärme (Fön) und Kälte-(spray bzw. Gebläse)

Wenn man ein Multimeter besitzt könnte man auch den betreffenden Pin der CPU permanent auf seinen Logikzustand hin überwachen (bleibt die Spannung erhalten, wenn das Gerät offline geht?).

p.s.
Habe soeben gesehen, dass es doch ein Service Manual gibt.
Da könnte man nach S. 10 das "Troubleshooting" abarbeiten.
Link:
https://www.vintages...E-Service-Manual.pdf


[Beitrag von CarlM. am 28. Jun 2019, 18:15 bearbeitet]
futi
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 21. Mrz 2022, 22:18
Hallo,
ich hatte seit mind. 1 Jahr das gleiche Problem und hab diesen Thread hier öfter besucht.
Der Thread ist alt und es wird dem Ersteller bestimmt nicht mehr helfen, wenn ich jetzt antworte, aber vllt ließt es ja noch jemand in der Zukunft: ich habe heute meinen Verstärker repariert!


Alles was hier geschrieben wurde ist leider falsch!
1. Der Verstärker schaltet nicht ab.
2. Der Schutzschalter löst nicht aus.
3. Es hat nichts mit Wärme/Kälte zu tun



Der Input Selector war kaputt!
Der Input Selector ist defekt und schaltet einfach unkontrolliert zwischen den Eingängen. Der Fehler kommt daher, weil die Kontakte oxidiert sind. Das ist scheinbar eine Krankheit bei mehreren Denon Verstärkern. Hier das Gleiche in grün bei einem anderem Denon: Link
Ich hab es nicht ganz so gemacht wie im Link, weil ich jetzt nicht sooo super auf mein Lötkönnen vertraue. Ich habe nicht die 20 Lötstellen des Poti weggelötet, sondern nur eine LED, die im Weg war und dann kann man diese Haken auch zusammenbiegen, ohne dass man den Poti von der Platine löst. Danach kann man die Kontakte reinigen (ich hab es mit Isopropanol gemacht und das hat super funktioniert, aber keine Gewähr!), wieder alles zusammenbauen und es funktioniert wieder.

Also noch mal zusammengefasst:
0. Stromstecker ziehen!
1. Abdeckung runter schrauben
2. Den Stecker, dessen Kabel zum Input Selector gehen, auf der Hauptplatine abstecken
3. Das Drehrad vom Input selctor abnehmen (einfach ziehen) und die Mutter abschrauben
4. Poti mit Platine herausnehmen. Hier muss man ein bisschen vorsichtig sein, weil viel im Weg ist, aber es geht dann doch.
5. LED für TAPE 2 ablöten (Mit Edding oder Klebeband markieren wo Anode und Kathode bzw. Unten und oben ist)
6. Mit Spitzzange die Haken zusammenquetschen bis man den Rahmen abnehmen kann
7. Kontakte reinigen
8. LED wieder hinlöten
9. Wieder alles zusammenbauen

Ich hoffe ich kann jemand damit helfen, das Forum hat mir auch schon sehr oft geholfen.

LG


[Beitrag von futi am 21. Mrz 2022, 22:21 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 22. Mrz 2022, 10:01
@futi:
____GRATULATION____ zur erfolgreichen Reparatur!

Sehr interessant! Danke, dass Du das mit uns geteilt hast

Ich vermute, dieses Problem können auch andere Modelle der Baureihe haben, z.B. Denon PMA-720AE oder PMA-520AE etc.. Diese Modelle verwenden den selben Input Selector Switch. Genau genommen ist es kein Incrementalgeber, sondern auf jeder Position wird ein bestimmter Punkt in der Widerstandskette als Spannungsteiler kontaktiert. Die resultierende Analogspannung wird als "FUNC ACT." Signal an einen Spezial-Eingang des Microprocessor Chip (MCU Micro Controller Unit) weitergegeben (Pin 9 STOP ACT.). Der Eingang hat einen A/D-Wandler eingebaut. Die Spannung wird also im Prozessor decodiert und dann der entsprechende Eingang durchgeschaltet. Für jede LED, die leuchten soll, hat der Prozessor einen eigenen Ausgang.

Zwar bin ich noch nicht ganz sicher, dass es exakt dieses Problem auch hier in Post #1 war, aber es könnte sein.

- Johannes
Hubsi66
Neuling
#9 erstellt: 07. Aug 2023, 15:59
Grias eich,

ich hatte das gleiche Problem. Die Lösung war eigentlich ganz einfach: Der Ruhestrom des linken Kanals war zu gering, am Meßpunkt CN31 nur 6mV statt 10mV. Wie auf S. 9 des Service Manuals beschrieben mit VR31 einstellen. Vorsicht, der Lageplan auf S. 9 ist falsch, im Bestückungsplan auf S. 15 stimmt es.
Jetzt tut er wieder wie er soll :-)

Der Tread ist zwar alt, aber vielleicht hilft es ja noch jemand.

Viele Grüße,
Hubsi66
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