HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Elektronik (Stereo&Surround) » QSC EX-4000 Frage zur Endstufenschaltung | |
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QSC EX-4000 Frage zur Endstufenschaltung+A -A |
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Autor |
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bukongahelas
Inventar |
#1 erstellt: 12. Dez 2009, 05:45 | |
Hi, hier zunächst der Schaltplan der Endstufe der QSC EX-4000: Bei dieser Endstufe sind die Kollektoren der Endtransistoren direkt mit Masse verbunden. Die Ansteuerung erfolgt an der Basis. An den Emitterwiderständen liegen die dreistufig geschalteten Railspannungen. Das NF-Lautsprecher-Ausgangssignal kann demnach nur von den Emittern geliefert werden. Es scheint eine Mischung von Railspannungen und NF-Output zu sein, scheinbar wirken die Siebelkos gleichzeitig als Kondensatorkopplung des NF-Outputs. So ein Endstufenkonzept ist mir neu, vielleicht kann es jemand erklären. Gruß und Dank bukongahelas |
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schubidubap
Inventar |
#2 erstellt: 13. Dez 2009, 12:16 | |
Ich verschiebe deinen Thread in der hoffnung das du hier ein paar antworten bekommst. |
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audiophilanthrop
Inventar |
#3 erstellt: 13. Dez 2009, 15:08 | |
Wenn es denn in irgendeiner Form tröstlich ist: Ich stehe bei der MX-1500a (ähnliche Schaltung eine Nummer kleiner) genauso auf dem Schlauch. Warum ein Emitterausgang an sich ganz nützlich ist, ist mir schon klar (weniger schwingungsanfällig, dafür halt nicht so viel Stromverstärkung), aber wie die Schaltung genau funktionieren soll... Die geschalteten Versorgungsspannungen (Class-G vermutlich?) machen es auch nicht einfacher. |
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bukongahelas
Inventar |
#4 erstellt: 13. Dez 2009, 18:19 | |
Geschaltete Railspannungen wird mE als Class H bezeichnet. Ein Ingenieur, den ich auch mal zu der Schaltung fragte, meinte was von "schwimmender" (=floating) Schaltungskonzeption. Genaueres leider nicht verstanden, der Mann war eben Ingenieur , wußte viel, aber konnte kompliziertes nicht einfach erklären. Vielleicht war ich auch nur zu dumm. Bei der EX-4000 kann die OutPower nur über die Emitterwiderstände kommen, die Kollektoren liegen ja auf Masse, an der Basis wird "nur" angesteuert. An den Emitterwiderständen liegen aber auch die Railspannungen an, also gebietet die Logik, daß sich Rail- und Ausgangsspannungen irgendwie mischen, zur Trennung der AC-NF-Power von den Railspannungen werden vermutlich die Siebelkos benutzt. Irgendwo im SM war auch davon die Rede, nämlich daß die EX-4000 durch diese Schaltung prinzipiell gegen DC am Ausgang geschützt sei. Das ist für HiPower Lautsprecher (teuer) nicht schlecht, vielleicht liegt hier der Grund für dieses Floating Konzept. Wirkungsgradmäßig bringt das Railswitching (Class H) was, dann müssen die Endtransistoren nicht unnötig Ruhestrom verbraten. So eine Endstufe wie die EX-4000 zu reparieren und testen ist schon was anderes als bei einem normalen Hifi-Amp. Betreibt man die EX-4000 in Brückenschaltung, die höchste Railspannung ist +-142 Volt, können am Ausgang im Extremfall 284 Volt anliegen, dazu noch mit zB 1000 Hz und mehreren zig Ampere. Dagegen sind 230 VAC 50Hz 16A geradezu gemütlich, wenn man anfaßt. Je höher die Frequenz desto schneller bleibt das Herz stehen, wenn mein Hund mal Herzstillstand hat, könnte man ihn vielleicht mit einem harten Technostück wiederbeleben,zapp,jaul. Auch der kleinste Fehler in der Schaltung kann zu kapitalen Folgeschäden führen, wegen der vielen Volts und Amperes. Auch der Dummyload Lastwiderstand mußte wassergekühlt werden, sonst verglüht er innerhalb einer Minute, obwohl er schon 400 Watt Belastbarkeit hat. Ich frage mich, was für Lautsprecher(gruppen) man anschließt, die soviel Power aushalten. Anders: Wenn man die EX-4000 voll an 4 Ohm aussteuert, zieht sie fast 16 Ampere AC aus dem Netz. Wie soll man dann noch zusätzliche Amps und Elektronik (Licht) versorgen, außer über mehrere Netzphasen oder Drehstrom ? Nur aus Interesse: Gibts noch stärkere Endstufen, welche steht im Buch der Rekorde ? Gruß bukongahelas |
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schubidubap
Inventar |
#5 erstellt: 13. Dez 2009, 19:35 | |
gibt noch welche mit 2x10KW an kp wieviel ohm aber die brauchen garantiert drehstrom leider gibts den shop nicht mehr bei dem ich die Kisten gefunden habe... |
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_ES_
Administrator |
#6 erstellt: 13. Dez 2009, 19:39 | |
Ich glaube, wir haben die.. Komm auf den Namen nicht (sehe ich morgen), sind aber Riesentrümmer im Rack verschraubt mit CEE Anschluss. Musik machen die bei uns aber nicht.. |
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schubidubap
Inventar |
#7 erstellt: 13. Dez 2009, 19:44 | |
Radiowecker? |
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_ES_
Administrator |
#8 erstellt: 13. Dez 2009, 19:47 | |
Kollege hat die als Speise-Einheit zum Prüfen eines Produkts von uns, das braucht ein wenig Maggie im Wechselstrombereich. |
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bukongahelas
Inventar |
#9 erstellt: 15. Dez 2009, 08:13 | |
audiophilanthrop schrieb: "Warum ein Emitterausgang an sich ganz nützlich ist, ist mir schon klar (weniger schwingungsanfällig, dafür halt nicht so viel Stromverstärkung..." Wenn der Kollektor der Endtransistoren der gemeinsame Bezugspin für Ein- und Ausgang der Transistorstufe ist, kann es sich definitinonsgemäß nur um eine Kollektorschaltung handeln, die ja ausschliesslich den Strom verstärkt (Impedanzwandler). Diese Kollektorschaltung wird praktisch in allen Endstufen (die ich bisher sah) angewendet, um das vorher von den vorgeschalteten Stufen spannungsverstärkte Signal an die niedrige Lastimpedanz der Lautsprecher anzupassen. Der Unterschied zwischen der QSC- und normalen Endstufenschaltungen ist, daß normalerweise die Kollektoren die Railspannungen führen; bei der EX-4000 liegen die Kollektoren aber auf Masse und die Railspannungen werden über die Emitterwiderstände zugeführt. Mich interessiert, warum man dies so macht. Prinzipiell hat das mE nichts mit der (3stufigen) Railspannungsumschaltung zu tun, Railswitching gibts auch bei Consumer-Amps, zB dem MARANTZ PM-94. Dort dient das RSW dazu, die Ruhestromverlustleistung im Class A Modus zu begrenzen. Bei Class A hat er +-30 Vrail und hohen Ruhestrom, bei Class AB (ab mehr als 30 Wout) hat er +-60V und geringen Ruhestrom, schaltet pegelabhängig von A nach AB um. bukongahelas |
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bukongahelas
Inventar |
#10 erstellt: 01. Sep 2011, 01:48 | |
Bisher konnte leider keiner der hier anwesenden Experten die Endstufenschaltung erklären. Daher stelle ich die Frage nochmals , denn momentan muß ich eine zweite EX-4000 reparieren , die in der Auktion als voll funktionstüchtig angeboten wurde. Es geisterte eine lose Schraube im Inneren herum und die Masselötstelle der Speakon-Buchse war gebrochen. Die vorliegende EX-4000 geht beim PowerOn auf Kanal 1 in Protection , Schutzrelais dieses Kanals zieht nicht an, an den Eingangskontakten des Relais einige Volt DC, Endstufe im Ungleichgewicht. Am Eingangs-OP U901 ist ein eingespeister Sinus 1000 Hz an Pin7 meßbar , an Pin1 ist er dann verzerrt. Dioden D952-D955 , D903 D904 sind geprüft ok, OP U901 NE5532 erneuert , keine Besserung. Nochmals: Wie funktioniert die Endstufe der QSC EX-4000 ? Wie gelangt das Ausgangssignal von den Endtransistoren zum Speaker Output ? Kann man 2SA1302 und 2SC3281 durch 2SA1943 und 2SC5200 ersetzen ? Siehe Schaltplan am Anfang dieses Threads. Gruß bukongahelas |
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Bertl100
Inventar |
#11 erstellt: 01. Sep 2011, 06:16 | |
Hallo zusammen, ich muß mal suchen, ich habe schon mal eine ähnliche Endstufe umgezeichnet, um zu zeigen, dass die Schaltung AC-mäßig exakt gleich zu einer "normalen" Gegentaktendstufe ist. Die Lautsprecher liegen zwischen dem Mittelabgriff der Siebelkos und Masse. Damit hängt der "heiße" Lautsprecheranschluß hier genauso an den Emittern der Endtransistoren. Über die Siebelkos liegen die Emitter der NPN und PNP Endtransistoren direkt auf diesem Lautsprecheranschluß - AC-mäßig. Bei der normalen Endstufe fließt dafür der AC-Strom am kalten Lautsprecheranschluß über die Siebelkos weiter. Gruß Bernhard |
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Joschi55
Stammgast |
#12 erstellt: 01. Sep 2011, 09:49 | |
Anbei eine ganz vereinfachte Zeichnung. Leider ist mir ein Fehler unterlaufen: die Verbindung zw. Trafo und Elkos muß weg und stattdessen ein GND an der Trafoseite [Beitrag von Joschi55 am 01. Sep 2011, 10:26 bearbeitet] |
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Bertl100
Inventar |
#13 erstellt: 01. Sep 2011, 12:54 | |
bukongahelas
Inventar |
#14 erstellt: 01. Sep 2011, 13:49 | |
Lt gepostetem Schaltplan ist "Speaker Common"(Stecker J901 Pin2+5) mit "Heatsink Ground" direkt verbunden. Die schwarzen LS-Klemmen sind also Masse. "Transformer Center Tap"(J901 Pin1+3) ist über L901(2yH) mit "Speaker Output"(J901 Pin8+11) sehr niederohmig verbunden(Spulendrahtdurchmesser 3mm). Somit wird also ein Trafo mit Mittelanzapfung benutzt und dieser Knotenpunkt ist im Betrieb mit "Speaker Output", der roten LS-Klemme(via Schutzrelais) verbunden. Es gibt keine direkte Verbindung zwischen "Transformer Center Tap" = "Speaker Output" und "Speaker Common" = "Heatsink Ground". "Transformer Center Tap" = "Speaker Output" sind nur über Siebelkos C929 C930 bzw C935 C936 wechselstrommäßig via D902 D905 mit den Emitterwiderständen verbunden.(ACmäßig als Kurzschluß zu betrachten). Dann wären die Lautsprecher nur AC an die Endstufe gekoppelt und die EX-4000 hätte somit automatisch DC-Protect. Korrekt gefolgert ? Andererseits liegen "Speaker Output" und "Transformer Center Tap" auf gleichem Potential(bis auf die Spule L901). Die Spannung am Trafomittelanzapfungsknotenpunkt ist also gleich der Endstufenausgangsspannung. Eine Trafomittelanzapfung führt also gleichzeitig die Lautprecherausgangsspannung. Das muß man erstmal verdauen. Ich denke das war gemeint als der Ingenieur der es schon früher zu erklären versuchte mit "Floatender Masse" meinte. Gruß und Dank bukongahelas |
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bukongahelas
Inventar |
#15 erstellt: 01. Sep 2011, 14:56 | |
Endstufe Standard: Endstufe Floating (EX-4000) Korrektur Skizzenfehler: Der "untere Siebelko" hat unten minus und oben plus. Die B+ B- Erzeugung ist in beiden Skizzen gleich. Normal wird GND mit Gehäusemasse mit LS-Common mit Knotenpunkt Mittelanzapfung und Siebelkos verbunden. Bei der EX-4000 ist Knotenpunkt Kollektoren mit GND mit Chassis Heatsink und LS-Common verbunden. SpeakerOutput ist mit Knotenpunkt Elkos und Mittelanzapfung verbunden. Keine direkte Verbindung zwischen Mittelanzapfung und GND Masse bzw Heatsink Ground. Wenn die Kollektoren "auf Masse festgenagelt" sind und die Transistoren angesteuert werden,kann sich nur der Knotenpunkt Mittelanzapfung/Elkos "bewegen". Der ist dann auch SpeakerOutput(via Spule L901). Die Siebelkos sind also gleichzeitig DCmäßig Energiespeicher und ACmäßig Kurzschlüsse. So könnte man sie auch als Ausgangskoppelelkos sehen. In jeder der beiden Varianten hat man je 2 Maschen bestehend aus Transistor,Emitterwiderstand,Elko,Spule,Lautsprecher. Nur die Anordnung/Reihenfolge ist verschieden, ebenso die Art des Masseanschlusses. D902 D905 sind vermutlich railswitch Entkopplungsdioden, in diesen Prinzipskizzen also überflüssig. Man betrachte sie als Kurzschluß. Gruß bukongahelas |
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Joschi55
Stammgast |
#16 erstellt: 02. Sep 2011, 12:11 | |
bukongahelas
Inventar |
#17 erstellt: 02. Sep 2011, 15:41 | |
Daß die Mittelanzapfung des Trafo gleichzeitig SpeakerOutput sein und mit der Musik "floatet" , muß man erstmal akzeptieren. Ich kenne das auch von Röhren, da wird die HeizWicklung auf ein höheres Potential (2/3-3/4 Anodenspannung) gebracht, weil sonst die röhreninterne MaxSpannung zwischen Katode und Heizung überschritten würde (Katodenfolgerschaltung). Man kann also Trafowicklungen auf (hier signalvariable) Potentiale legen. Sie hängen in der Luft und werden erst durch Verbindungen auf bestimmte Potentiale (meist Masse) bezogen. Welchen Vorteil gegenüber normalen Endstufenschaltungen hat denn nun dieses "floating" Konzept ? ZB daß die Kollektoren der Endtransistoren ohne Glimmerscheibe direkt mit Wärmeleitpaste am Kühlkörper Kontakt haben. bukongahelas |
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