Restek Tensor 1 brummt auf dem linken Kanal

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carat2121
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Apr 2017, 21:41
Hallo,

Gerät: Restek Tensor 1

Fehler: Brummt auf dem linken Kanal, egal ob ein Signal anliegt oder nicht.
Das Brummen steigt nicht an, wenn ich lauter drehe.
Am linken LS Ausgang sind 317mv Gleichspannung zu messen, am rechten nur 13mv
Die Entstufen werden im normalen Betrieb gerade mal Handwarm.


Schaltplan ist vorhanden, allerdings sieht man auf dem wirklich nur die Schaltung, und die Hauptspannungen. Es gibt keine Hinweise zum Ruhestrom oder sonstigem Abgleich.
Dazu ist die Kopie von sehr sehr schlechter Qualität.

Ich habe das Gerät seit ein paar Tagen bei mir stehen und soll das Brummen für einen Kollegen beheben.
Allerdings bin ich bei solchen Geräten sehr vorsichtig und das ist auch der Grund, warum ich mir erst hier ein paar Tipps zum Gerät holen möchte.

1. Frage: kenn sich jemand mit dem Gerät aus? Also hat vielleicht Unterlagen dazu, schon mal den Ruhestrom eingestellt?

2. Macht es Sinn, den rechten Kanal als Referenz zu nutzen, sollten sich keine Daten zum Rohestrom und co. einfinden? Auf den Platinen steht nichts, die sind wohl alle Handgefertigt.

3. Wenn ich das Gerät einschalte, dauert es gute 15 Sekunden bis der erste Ton kommt, bis dahin Leuchtet die Anzeige "Offset/Temp". Ist das normal?

Später wenn ich wieder zu Hause bin, mache ich mal Fotos und erste Messeungen.

Ich danke jetzt schonmal für eure Zeit!

Cheers
DB
Inventar
#2 erstellt: 18. Apr 2017, 07:44
Hallo,


carat2121 (Beitrag #1) schrieb:

Am linken LS Ausgang sind 317mv Gleichspannung zu messen, am rechten nur 13mv

da ist dann schon was faul.


carat2121 (Beitrag #1) schrieb:

2. Macht es Sinn, den rechten Kanal als Referenz zu nutzen,

Nein, aber es hat Sinn.
Wenn der zweite Kanal zufriedenstellend funktioniert, solltest Du ihn auch als Vorlage nutzen.


MfG
DB
carat2121
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 18. Apr 2017, 09:31
Hallo,

ach ja, die lieben Grammatik ... hier unter uns

Ich habe nun mal die Treiber/Vorstufe Platine vertauscht und konnte den Fehler somit schon mal eingrenzen.

Die Rechte Treiberplatine sitzt nun auf dem linken Kanal und funktioniert dort einwandfrei.

Hier mal ein paar Fotos:

Restek Tensor 1 InnenlebenRestek Tensor 1 InnenlebenRestek Tensor 1 Innenleben

Hier ein Bild vom Schaltplan, vielleicht kann jemand was erkennen:

Schaltplan Endstufe Restek

Cheers
carat2121
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 18. Apr 2017, 10:26
...update:

Messungen

Am Spannungsregler LM317T liegen auf der funktionstüchtigen Platine am Ausgang 61V (*2) an.

Gemessen habe ich das ganze gegen die Masse vom Elko mit 100V und 100 uf (*1)

Auf der Brummseite liegen hier 71V an, ich konnte das mit dem Trimmer (siehe Schaltplan) auf 65V regeln. Das Brummen ist jetzt zwar noch da aber schon mal viel leiser.

Warum kann ich den LM317T nicht noch weiter regeln? der Trimmer liegt nun bei 0.1 Ohm....weniger geht also nicht.

Cheers


[Beitrag von carat2121 am 18. Apr 2017, 11:28 bearbeitet]
DB
Inventar
#5 erstellt: 18. Apr 2017, 14:47
Es könnten die spannungsbestimmenden Widerstände ihren Wert verändert haben. Das wären der 120 Ohm und die Parallelschaltung 12k/10k.
Es sieht aus, als wäre an dem Gerät schon mal repariert worden. Aufpassen, der LM317 geht nur bis zu Ausgangsspannungen von 37V zu verwenden. Besser, aber auch nicht ausreichend ist der LM317HV. Ziemlich auf Kante genäht, das sogenannte "High End" ...


[Beitrag von DB am 18. Apr 2017, 14:50 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 18. Apr 2017, 17:59
Welchen AC-Anteil hast du an beiden LM317T eingangsseitig? Wenn er an der defekten Platine erhöht ist, könnte der Brückengleichrichter defekt sein.

Ist die Z-Diode i.O.?
carat2121
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 19. Apr 2017, 20:26
Hallo,

@ DB

ich habe heute die Widerstände ausgelötet und siehe da. der 10k hat 21k

Die Frage ist nun, warum ist der defekt Ich habe diesen Wert leider nicht da und wollte jetzt keine Widerstande irgendwo auslöten. Morgen Früh ziehe ich los und besorge mir mal ein paar Ersatzteile.

Repariert wurde an dem gerät noch nichts. Es wurde nur etwas wärmer im Bereich der LM´s.

@ Rabia_sorda Wenn du mir beschreibt, wie ich den AC-Anteil messe, kontrolliere ich das natürlich sehr gern

Bei den Z-Dioden bin ich mir immer nicht sicher, was mir mein DMM anzeigen muss

Es sind im übrigen nicht 2 LM 317T

Auf der anderen Seite ist es ein LM 337.

Cheers
DB
Inventar
#8 erstellt: 20. Apr 2017, 06:47

carat2121 (Beitrag #7) schrieb:

Es sind im übrigen nicht 2 LM 317T

Auf der anderen Seite ist es ein LM 337.

Das muß ja auch so sein. Ein LM317 für die positive und ein LM337 für die negative Spannung.
carat2121
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 20. Apr 2017, 08:20


Ich freue mich gerade wie ein Honigkuchenpferd auf Ecstasy

Widerstand getauscht --> Abgleich der Spannung gemacht. Am Ausgang liegt nun nur noch 0.1 mv (lt. DMM) an.

Nichts brummt mehr und ich freu mir nen Ast


Ich danke euch vielmals für die Hilfestellungen !!!!

Nun kommt aber der nächste Punkt:

Ich würde natürlich gern alle kleinen Elkos tauschen. Danach muss ich aber bestimmt wieder alles neu kalibrieren. Kennt jemand die erforderlichen Ruhestromwerte?

Cheers
DB
Inventar
#10 erstellt: 20. Apr 2017, 08:50

carat2121 (Beitrag #9) schrieb:

Ich würde natürlich gern alle kleinen Elkos tauschen. Danach muss ich aber bestimmt wieder alles neu kalibrieren. Kennt jemand die erforderlichen Ruhestromwerte?

Wozu, sind die Elkos denn defekt?
Du hast doch einen funktionierenden Kanal, an dem kannst Du doch den Spannungabfall über den Emitterwiderständen der Leistungstransistoren messen.
Grob über den Daumen gepeilt würde ich so (20 ... 30)mA pro Transistor einstellen. Mit Funktionsgenerator, Oszi und ohmscher Last würde ich bei kleiner Aussteuerung nachsehen, ob Übernahmeverzerrungen auftreten, wenn ja den Ruhestrom maßvoll erhöhen.


MfG
DB
carat2121
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 20. Apr 2017, 10:15
Hallo,

die Elkos sind nicht defekt aber alt! Daher dachte ich, es kann nicht schaden wenn ich die Tausche.
Oder gilt hier eher: "never change a running system".

Die Endstufe läuft super, ich kann den Klirr ja mit meinem Messequipment vom Lautsprecherbau messen.
Die Werte sind super, allerdings ist meine Soundkarte halt nicht sooo toll. Daher kann ich nur bis 0.05% messen...

Deine Anleitung zum Ruhestrommessen übersteigt meine Kenntnisse etwas. Ich bin normalerweise auf Schaltpläne angewiesen. In denen dann steht: " Pin 1 hier und Pin2 dann muss x rauskommen".

Die Geräte habe ich alle...nur fehlt es mir an Wissen Sie gerade jetzt richtig einzusetzen sind. Restek schweigt bisher noch über den Ruhestrom. Der Mitarbeiter wollte sich aber schlau machen und sich wieder melden.

Ich vermute ja, das der Trimmer bei dem BC530 (in der Mitte des Schaltplans) den Ruhestrom einstellt.
Ich verstehe auch nicht genau, warum die Widerstände auf der Oberseite mit einem Stück Draht verbunden sind.

Vielleicht muss man diese auftrennen und darüber den Ruhestrom messen

Cheers


[Beitrag von carat2121 am 20. Apr 2017, 10:18 bearbeitet]
eckibear
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 20. Apr 2017, 12:51

carat2121 (Beitrag #11) schrieb:
..Ich vermute ja, das der Trimmer bei dem BC530 (in der Mitte des Schaltplans) den Ruhestrom einstellt.
Ich verstehe auch nicht genau, warum die Widerstände auf der Oberseite mit einem Stück Draht verbunden sind.
Vielleicht muss man diese auftrennen und darüber den Ruhestrom messen


Ist wohl eher ein BC550C. Welche Widerstände sind denn gebrückt? Meinstest Du ggf. jeweils zwei Pins vom Trimmpoti? Das würde einigermaßen erklärbar sein, denn nach Schaltplan ist der BIAS Trimmer eine versteckte Zeitbombe. Sobald dessen Schleifer etwas größere Kontaktprobleme bekommt (das ist bei den Piher Trimmern auch nur eine Frage der Zeit, trotz Kapselung) rast der Ruhestrom durch die Decke und die Ausgangstransistoren werden gründlich gegrillt. "Well done", sozusagen...

Die wenigen Elkos in der Endstufe zu erneuern ist eine billige und sehr gute Präventionsmaßnahme, gerade wenn das Teil ohnehin schon auf dem Werktisch liegt. Bau einfach gute Industriequalität ein, z.Bsp. Panasonic FC (105°C), keinen überteuerten und oft sogar schlechteren "High-End" Käse.
DB
Inventar
#13 erstellt: 20. Apr 2017, 12:54
Na, Du hast doch ziemlich weit rechts in der Schaltung je vier npn- und vier pnp-Transistoren. Die sind mit ihren Basen zusammengeschaltet udn auch mit den Kollektoren. Die Emitter gehen über je einen recht niederohmigen Widerstand (kann ich nicht genau erkennen, mglw. 0,33 Ohm) zum Ausgang.
Über diesen Widerständen kannst Du eine Spannung (ohne Eingangssignal) messen. Mach das mal bei dem funktionierenden Kanal.
Die Stromberechnung ist einfach: I = U / R.


MfG
DB


[Beitrag von DB am 20. Apr 2017, 12:56 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 20. Apr 2017, 16:49

Wenn du mir beschreibt, wie ich den AC-Anteil messe, kontrolliere ich das natürlich sehr gern


Genau so, wie mit der DC-Messung.....nur auf AC geschaltet


Es sind im übrigen nicht 2 LM 317T

Auf der anderen Seite ist es ein LM 337.


Ja, klar.
Ich meinte die Spannung am LM317T, der anderen/defekten Platine.
carat2121
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 21. Apr 2017, 19:44
Hallo,

@eckibear:

Welche Widerstände sind denn gebrückt? Meinstest Du ggf. jeweils zwei Pins vom Trimmpoti?


Ich meine, das die beiden Widerstände die mit dem Kupferdraht verlötet sind, aufgetrennt werden und man dort den Ruhestrom misst. Die Endstufe funktioniert ja nun einwandfrei, die Elkos sind alt --> ob Sie noch Ihre Werte haben weiß ich nicht. Tauschen werde ich wohl erst, wenn ich genau weiß wie hoch der Ruhestrom sein muss und wie er hier eingestellt wird.

@DB:
Beide Kanäle funktionieren ja wieder und bringen bei der THD Messen mit Arta auch fast identische Werte.
Die Ruhestrommessung kann ich erst die Tage machen, es kamen noch einige LS Chassis mit den defekten Sicken an. Die müssen erstmal erledigt werden.

Aber vielen vielen Dank für deine Anleitung, ich halte euch hier natürlich auf dem laufenden.

@Rabia_sorda:

Ach, ist das doch so einfach? Ich denke manchmal wohl zu kompliziert und wusste gar nicht, dass man so den AC Anteil anzeigen lassen kann.

Cheers
carat2121
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 16. Mai 2017, 13:05
Hallo Leute,

damit der Thread mal ein Ende findet...

Ich habe heute die Antwort zum Ruhestrom und Co. von Restek bekommen.
Es müssen nach 30 Min. 1 mv an den Emitterwiderstände abfallen...is ja mal nicht viel

Über das Poti in der Mitte wird wie erwartet der Offset eingestellt.

Das Baby läuft nun wieder sauber auf beiden Seiten...

Ich danke allen die mir hier mit Ihrem Wissen und Ihrer Zeit geholfen haben...

Cheers
slimecity
Neuling
#17 erstellt: 04. Aug 2018, 21:57
Hallo - bitte vergib mir Fehler in meiner Sprache, da ich Google Translate verwende. Ich wohne in New Zealdn und als Gefallen repariere ich einen Restek Tensor (ich denke ein Mark 1, es sieht identisch mit dem hier abgebildeten aus) für ihn. Anfangs habe ich alle Kapitälchen ersetzt. Das ist alles, was ich getan habe, da ich keine angemessenen Servicedaten hatte. jetzt hat er berichtet, dass einige Monate später ein Kanal nicht mehr funktioniert. Ich muss es mir ansehen. Wäre es möglich, mir eine höhere Qualität des in diesem Thread geposteten Schemas zur Verfügung zu stellen? Ich wäre sehr dankbar, da dieser 80 Jahre alte Mann nicht in der Lage sein wird, diesen riesigen Verstärker nach Deutschland zu schicken, um dort repariert zu werden, wie Restek es verlangt. Vielen Dank für deine Antworten. Simon
Poetry2me
Inventar
#18 erstellt: 05. Aug 2018, 11:55
Hi Simon,

welcome to the forum and respect for the effort going through automatic translation. Your German is well understandable
We did have english language postings here though from time to time. Usually enough forum members are available to answer.

I hope your request is granted by carat2121 who seems to be the sole source for this schematic.

- Johannes
slimecity
Neuling
#19 erstellt: 05. Aug 2018, 20:43
Thank you Johannes - appreciate the reply!
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