Creek 4040 S3 mit startkem Rauschen

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B.Hanses
Schaut ab und zu mal vorbei

#1 erstellt: 01. Feb 2014, 23:16

Guten Abend,
ich habe mir einen Creek 4040 S3 Vollverstärker gekauft und habe nun ein Problem damit.
Wenn er eingeschaltet wird, scheint erstmal alles in Ordnung zu sein, bis er nach ca. 10 Sekunden im linken Kanal anfängt zu rauschen. Wenn ich den Verstärker dann aus- und sofort wieder einschalte, ist das Rauschen wieder weg, bis er nach weiteren 10 Sekunden wieder anfängt.

Daraufhin habe ich den Verstärker geöffnet und auf offensichtliche Probleme hin untersucht (Sicherungen, kalte Lötstellen, geplatzte Kondensatoren, etc.). Ohne Befund.

Nun habe ich den Verstärker eingeschaltet und auf das Rauschen gewartet. Danach habe ich das Innere beobachtet. Dabe fiel mir auf, dass der Kühlkörper auf der Rückseite ohne Last sehr Warm wird.
Also habe ich den Verstärker wieder ausgeschaltet und den Kühlkörper abgebaut. Danach den Verstärker eingeschaltet und gefühlt welcher der 4 Transistoren so heiß wird.
Es sind die beiden linken von vorne gesehen.

Kann das etwas mit dem Rauschen zu tun haben?

Ich bin elektrotechnisch nicht so fit. Ich habe etwas Löterfahrung, ich kann mit dem Multimeter umgehen und auch das eine oder andere Bauteil austauschen.
Leider kann ich im Internet keinen Schaltplan zu dem Gerät finden, das würde mir vielleicht auch weiter helfen.

Mir ist noch aufgefallen, dass in der Vergangenheit wohl 2 Transistoren erneuert wurden. Und zwar der zweite von links auf dem Kühlkörper und der ganz linke mit der kleinen Kühlfläche über dem großem Widerstand R145

Ich hoffe mir kann jemand bei dem Verstärker helfen.
Wo kann ich was Messen?
Gerne auch eine Schritt für Schritt Fehlersuche.

Danke schonmal.

Uwe-Mo
Stammgast

#2 erstellt: 02. Feb 2014, 02:57

servus.

mir scheint als sei am linken kanal schon was gemacht worden zu
sein. zumal da ein endtransistor ein andere bauform hat.

kann sein das an der treiberschaltung noch ein defekt ist sprich das
ein kleinsignaltransistor anfängt ein leckstrom auf zu bauen.

aber so genau kann mans nicht sagen, da müste man alles durchmessen.

MFG
Uwe

pelowski
Hat sich gelöscht

#3 erstellt: 02. Feb 2014, 04:21

Hallo,

möglicherweise schwingt eine Endstufe.

Allerdings ist es schwierig, soetwas nur mit einem DMM zu finden.

...Mir ist noch aufgefallen, dass in der Vergangenheit wohl 2 Transistoren erneuert wurden. Und zwar der zweite von links auf dem Kühlkörper und der ganz linke mit der kleinen Kühlfläche über dem großem Widerstand R145

Sind diese zwei Transistoren vom gleichen Typ wie die im anderen Kanal?

Grüße - Manfred

[Beitrag von pelowski am 02. Feb 2014, 04:24 bearbeitet]

PBienlein
Inventar

#4 erstellt: 02. Feb 2014, 11:13

Hallo zusammen,

- zunächst wäre zu überprüfen, ob die beiden ersetzten Transistoren überhaupt zu den Originalen passen, wie Manfred schon gefragt hatte. Welche Bezeichnungen stehen auf den grossen Endstufentransistoren? Am besten von links nach rechts alle vier angeben.

- Danach würde ich den Offset messen, also KEINE Quelle anschließen und KEINE Lautsprecher, Lautstärke auf Minimum. Digitalmultimeter auf VDC und die beiden Strippen in die Lautsprecher Anschlüsse stecken. Erst rechts, dann links. Da sollte auf beiden Seiten so gut wie keine Spannung messbar sein (max. 100 mV).

- Ruhestrom der beiden Seiten überprüfen. Das geschieht am einfachsten über den Emitterwiderständen (0,22 Ohm). Im Bild sind sie hier zu sehen (rote Pfeile). Es gibt noch zwei weitere Emitterwiderstände, aber diese beiden reichen zur Messung aus:

Da wir vermutlich keine Serviceunterlagen für das Gerät bekommen, würde ich jetzt auf der intakten, rechten Seite den Ruhestrom messen und den Wert notieren (irgendwas zwischen 10 und 30 mV). Danach auf der linken Seite messen und den Wert der rechten Seite anpassen. Das geschieht über die Trimmer (grüne Pfeile). Wenn nur der Ruhestrom der linken Endstufe justiert werden soll, dreht man natürlich auch nur am linken Trimmer.

Aber warten wir erst einmal die Bezeichnungen der Transistoren ab. Übrigens: Beim Anbringen des Kühlkörpers bitte unbedingt darauf achten, dass die Silikonunterlagen korrekt zwischen Kühlkörper und Transistoren sitzen, denn sonst rummst es gewaltig!

Gruß
PBienlein

B.Hanses
Schaut ab und zu mal vorbei

#5 erstellt: 02. Feb 2014, 13:39

Danke für die Antworten!

Die Endtransistoren sind: (von links nach rechts)
TIP 3055 BD 250 TIP 3055 TIP 2955

Die Kleinen Transistoren vor den Endtransistoren sind:
BD 437 C 640 C 639 C 640

PBienlein
Inventar

#6 erstellt: 02. Feb 2014, 15:19

Hallo,

der BD250 sollte in Ordnung gehen als Ersatz für den TIP2955. Allerdings bin ich beim ersetzten Treiber anderer Meinung. Den defekten BC639 hätte ich persönlich lieber durch einen BC337 ersetzt (trotz anderem PinOut!). Der BD437 scheint mir da gar nicht so recht zu passen. Ich würde den raus nehmen und dafür den oben erwähnten BC337 einlöten. Pinfolge original: B-C-E . Beim BC337 ist sie: E-B-C. Man muss ihn also um 180° verdreht einbauen und zusätzlich dann noch B und C vertauschen. Dabei ist es hilfreich, wenn man entweder über die Basis oder den Collector etwas Schrumpfschlauch oder Drahtisolierung stülpt, damit sich die nun verdrehten Beinchen nicht berühren können. Eventuell ist der Fehler nach dieser Maßnahme schon behoben.

Es sollte aber danach unbedingt noch der Ruhestrom justiert werden, wie schon angedeutet. Die Messspitzen des DVM oben und unten an den rechten Emitterwiderstand (roter Pfeil) klemmen. DVM einstellen auf DC mV. Wert ablesen und analog dazu am linken Emitterwiderstand verfahren. Ggf. den Ruhestrom über den linken Trimmer justieren.

ACHTUNG! Bei Messungen im eingeschalteten Gerät äußerste Vorsicht walten lassen! Es wäre nicht das erste Gerät, was richtig kaputt geht, weil ein Messfühler abgerutscht ist.

Gruß
PBienlein

[Beitrag von PBienlein am 02. Feb 2014, 15:22 bearbeitet]

Uwe-Mo
Stammgast

#7 erstellt: 02. Feb 2014, 16:11

mit den Manuals kann ich aushelfen kein problem.

creek_audio_4040s2

creek_audio_4040s3

MFG Uwe

[Beitrag von Uwe-Mo am 02. Feb 2014, 16:11 bearbeitet]

audiophilanthrop
Inventar

#8 erstellt: 02. Feb 2014, 21:16

PBienlein (Beitrag #6) schrieb:

Den defekten BC639 hätte ich persönlich lieber durch einen BC337 ersetzt (trotz anderem PinOut!). Der BD437 scheint mir da gar nicht so recht zu passen.

Ist vielleicht ein bißchen fett und mit 3 MHz fT auch eher gemütlich (ein BC639 packt so 190). Aber wieso BC337? Der kann doch bloß 45 V Uce ab (wie übrigens der BC437 auch), der Amp läuft aber mit +/-30 V (danke Uwe-Mo!), also bitte mindestens 60 V Uceo. BC639 kosten bei Angelika stolze 8 Cent.

Habe übrigens letztens mal bei NXP geschaut, da waren die TO-92er gar nicht mehr gelistet. Sind wohl EOL?

[Beitrag von audiophilanthrop am 02. Feb 2014, 21:23 bearbeitet]

B.Hanses
Schaut ab und zu mal vorbei

#9 erstellt: 05. Feb 2014, 02:05

Ich habe heute die Transistoren BC639, BC640, TIP3055 und TIP2955 vom Elektrohändler mit dem großen R erhalten und eingelötet.

Das Temperaturproblem ist nun behoben aber das Rauschen ist leider noch vorhanden. Kein Unterschied zu vorher zu hören.
Mir ist allerdings noch aufgefallen, dass das Rauschen bei Betätigung des Ballancereglers nach rechts zuerst lauter wird, und bei vollanschlag ganz verstummt.
Ausserdem verschwindet das Rauschen auch beim zudrehen der Lautstärke.
Beim Drücken der Mute Taste zeigt sich ebenfalls keine Veränderung

Deshalb würde ich die Quellenwahl, die Treiber und die Endstufe ausschließen. Was meint ihr dazu?
Ist der Fehler im Pre-Amp zu suchen? Also Versorgungsspannung von +15V und -15V sind schonmal in Ordnung...

Vielen Dank anUwe-Mo für die Manuals!

[Beitrag von B.Hanses am 05. Feb 2014, 02:08 bearbeitet]

Uwe-Mo
Stammgast

#10 erstellt: 05. Feb 2014, 04:32

eventuel ist am eingang der OP-AMP defek. oder einer der Symm-spannung ist nicht ganz sauber. wird der OP-amp also IC2 und IC3
IC1 ist die Endzerrer stufe für Plattenspieler, übermasig warm ? mal finger drauf halten. wen der amp ne zeit läuft.

MFG
Uwe

[Beitrag von Uwe-Mo am 05. Feb 2014, 04:34 bearbeitet]

B.Hanses
Schaut ab und zu mal vorbei

#11 erstellt: 05. Feb 2014, 14:59

Der IC3 wird lauwarm, der IC2 bleibt kalt.

Kann ich noch irgendwas mit meinem DMM ausrichten oder käme jetzt ein Oszi dran?

Uwe-Mo
Stammgast

#12 erstellt: 05. Feb 2014, 20:24

Servus.

mir ist Aufgefallen das an deinem amp auch.
Transistor TR12 und TR13 Getauscht wurden.
die beiden zwischen Treble & Balance Regler.

was sind das für welche ?.

B.Hanses
Schaut ab und zu mal vorbei

#13 erstellt: 05. Feb 2014, 23:27

Es sind beides BD 437.

Mir ist noch aufgefallen, dass jemand mal am Ballance Poti rumgelötet hat. Die Lötstellen prüf ich auch mal.

PBienlein
Inventar

#14 erstellt: 06. Feb 2014, 00:17

Es sind beides BD 437

Die gehören da genauso wenig hin, wie in die Treiberstufe. Das dürften original auch BC639 sein.

Gruß
PBienlein

Uwe-Mo
Stammgast

#15 erstellt: 06. Feb 2014, 00:54

Servus.

eventuel sind auch die Transistoren TR12 TR13 der Auslöser,

das IC2 könnte mann auch erstmal auser acht lassen. da es zum Gröstenteil für den Tape REC-Ausgang ist, könnte bei fehler aber auch weiter in die Schaltung ein Stören da es mit im Signalweg hängt.

im auge solteste IC3 und die beiden Transistoren TR12-13 haben.
die beiden Transistoren liegen ohne weitere Bauteile Direkt im Signalweg.
sprich zwischen NF-leitung Endverstärker und Vorstufen ausgang.

[Beitrag von Uwe-Mo am 06. Feb 2014, 00:56 bearbeitet]

B.Hanses
Schaut ab und zu mal vorbei

#16 erstellt: 06. Feb 2014, 14:28

Ich habe die beiden Transistoren 12 und 13 gegeneinander getauscht.
jetzt ist das Rauschen nach rechts gewandert. Ich denke das Problem ist bald behoben!

Die gehören da genauso wenig hin, wie in die Treiberstufe. Das dürften original auch BC639 sein.

Gehören die BC 639 wirklich da hin? bist du sicher?

PBienlein
Inventar

#17 erstellt: 06. Feb 2014, 15:06

Gehören die BC 639 wirklich da hin? bist du sicher?

Sicher bin ich natürlich nicht. Es könnten genauso gut auch BC550/BC550C sein, sofern an beide Positionen NPN-Typen gehören. Vielleicht taucht ja noch ein Schaltplan des Schaltungsbereichs auf oder Du machst mal ein paar aussagekräftige Bilder des Bereichs und zwar von oben und von unten (Rückseite).

Gruß
PBienlein

Uwe-Mo
Stammgast

#18 erstellt: 06. Feb 2014, 19:43

Servus.

ein SM über den Eingang - Klangreglung
habe ich leider auch nicht.

TR13-12 BD 437

Kopfkratz.
die Dürften eigl Garnicht dort Arbeiten da die Pinbelegung total Verdreht ist,
und so Eingelötet fehl am Platz sind. dort waren 2x BC54x wobei BC55x auch passen, welche genau NPN - PNP weis ich leider nicht mehr.

MFG
Uwe

B.Hanses
Schaut ab und zu mal vorbei

#19 erstellt: 07. Feb 2014, 00:48

Alles gut. Jetzt habe ich aus meiner Bastelkiste 2x BC548 rausgekramt (ganz unten bei den Kleinteilen...) und eingebaut. Der Amp läuft damit schön rauschfrei.
Da habe ich mit dem Vorbesitzer ja einen richtigen BD437-Fan gehabt...

Wenn noch jemand einen Schaltplan des Pre-Amp auftreiben kann, immer her damit.

Ich danke euch allen auf jeden Fall für die zahlreichen Antworten.