Dual CV-1200 schmort vor sich hin!

Autor

Beitrag

Holzbocker
Stammgast

#1 erstellt: 18. Aug 2010, 11:44

Hallo, Ich habe einen CV 1200 Verstärker bekommen, der lt. Vorbesitzer immer einwandfrei funktioniert hat, zuletzt aber einige Jahre auf dem Dachboden stand. Er zeigt jetzt folgenden Defekt:

Bei der Inbetriebnahme fiel nach kurzer Zeit (ca. 1 Minute) der rechte Kanal zeitweilig aus und schwieg nach ca. 1 Minute letztlich ganz. Kurz danach rauchte es aus leicht aus dem Gerät. Schmor-Ursache: einer der beiden Verbindungswiderstände (100 Ohm), welche gepaart mit einem Kondensator die Vorstufenplatine zur Endstufenplatine überbrücken, schmorte vor sich hin.

Kennt jemand die Ursache bzw. wie würdet Ihr die Reparatur angehen? Bin für jede Hilfe danbar, da ich den Verstärker auf jeden Fall erhalten möchte.

Grüße
Peter

audiophilanthrop
Inventar

#2 erstellt: 18. Aug 2010, 14:24

Zuerst mal einen Blick auf die

Service-Doku werfen. Der 100 Ohm ist vielleicht einer der Widerstände vor den Spannungsreglern für +/- 15 V?

richi44
Hat sich gelöscht

#3 erstellt: 19. Aug 2010, 07:37

Ich würde auch vermuten, dass es sich um einen dieser Widerstände handelt.

Ich weiss, dass die RC4558 mit das mieseste ist, das je hergestellt wurde. Es ist daher mit grösster Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass einer der OPV das Zeitliche gesegnet hat. Die Frage ist nur: Welcher?.

Am wahrscheinlichsten dünkt mich IC 1503.
Richtigerweise lötet man aber ALLE diese Dinger aus und ersetzt sie durch NE5532A. Erstens sind diese (zumindest von namhaften Herstellern) geprüft und zweitens ist ihr Rauschen deutlich geringer, was sich sowohl in der Mikrofonstufe wie am Plattenspielereingang positiv bemerkbar macht.
Reichelt bietet sowas für 41 Cent / Stück an (die haben auch eine billigere Variante für 30 Cent aber ??), Farnell liefert Markenware ab 67 Cent, ELV hat für 24 Cent (Herkunft/Marke??), "das Musikding" liefert für 35 oder 60 Cant (Marke ??) und bei Conrad liegt Markenware bei 0.74 bis 1,28€. Der Preis sollte also keine Abschreckung sein, eher die Arbeit, die damit verbunden ist. Aber es ist ein Aufwand der sich lohnt.

Sicher muss der qualmende Widerstand ersetzt werden und nach dem Auslöten, aber vor dem Einlöten der neuen OPV müssen die Speisungen + und -15V geprüft werden. Es kann nämlich sein, dass der Spannungsregler 1203 oder 1204 Schaden genommen hat und zuerst ersetzt werden muss.

Weiter könnte man sich überlegen, ob die Elkos zu prüfen seien. Da wird der Aufwand dann aber schon grösser (auslöten, messen, ersetzen, BEZAHLEN!). Dies würde ich mal aussen vor lassen und schauen, wie sich der Verstärker verhält, ob alles funktioniert und ob beide Kanäle gleich funktionieren. Dazu kann man sich mit der Soundkarte ein Messgerät "bauen" (Software) und die Messungen durchführen.